4. Juli 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Darmstadt bei Uschi

Vorspeise: Pannacotta vom grünen und weißen Spargel, dazu Zucchini-Feta-Päckchen
Hauptgang: Gegrillter Lachs mit grünem und weißem Spargel, Spargel-Ravioli, Weißweinsoße
Nachtisch: Selbstgemachtes Erdbeereis, Rhabarber-Baiser-Törtchen

Dinner Impossible

Vox ist mit diesem Dinner bei Nicole wieder einmal ein ganz großer Wurf gelungen, und in den Kommentar-Threads ihrer Facebook-Seite herrscht eine Art Kriegszustand. Die meisten stehen auf der Seite der katzenhaarallergischen Nicole, während einige andere beinahe schon wagemutig dagegen halten - und auf Seiten der Katzen, die immerhin dort leben, wo die Gäste nur ein Dinner einnehmen wollen, sollen, müssen ..., stehen. Nur zwei lässt dies alles völlig unberührt, obwohl sie die Schnurrer des Anstoßes sind: Maja und Laila, Uschis Katzen.

Uschi, mach kein' Quatsch - man möchte den Song von Stephan Sulke dazu hören, aber der fehlt. Vielleicht fehlt auch noch Katzenklo von Helge Schneider. Aber wenn eine Produktions-Firma es auf die Spitze treibt, wollten sie wohl die Spitze ein wenig rausnehmen, die sie so gerne anstreben.

Ich werde mich auf keine der beiden Seiten stellen und auch nicht wie Rabia (Peggy) mich für die erkrankte Nicole ins Zeug legen oder den hilflosen Eugen unterstützen, der die "glorreiche" Idee hat, die Katzen in den Keller zu bringen. Uschi hat bereits am Montag verkündet, dass auf ihre Katzen kaum jemand allergisch reagiert, weil sie schließlich Freigänger seien. Gegen solche Aussagen bin ich immer noch allergisch,

wenn mir auch nicht gleich die Luft weg bleibt. Nicole hat im Vorfeld und für diesen Abend jede Menge Medikamente eingenommen, um die allergischen Erscheinungen zu unterdrücken. Als dies offenbar nicht gelingt, muss ihr der Liebste noch etwas Zusätzliches (ich habe vergessen, was das ist) vorbei bringen. Zumindest einer, der weder die Mühe scheut, Nicole beizustehen und sich aus seinem wohlverdienten Feierabend verabschiedet - oder was auch immer - und die Kilometer runter reißt, um auch ein bisschen Seelentrost zu bringen. Oder eine Strategie zu verabreden? Die der 8-Punkte, die sie trotzdem springen lässt?

Eigentlich werde ich weder mit Uschi noch Nicole wirklich warm.

Uschi ist ihren Katzen, und davon besonders Maja, hilflos ausgeliefert - und füttert diese sogar vom Tisch. Das ist Maja so gewöhnt, und Katzen kennen kein Erbarmen.

Schließlich sind beide Frauen mit ihren Nerven am Ende, und zwar jede auf ihre Art:

Nicole fühlt sich als Gast nicht willkommen.

Uschi ist unglücklich, weil ihre Katzen nicht geduldet werden.


Lösung?

Diese gäbe es nur im Vorfeld: Nämlich in der Verantwortung des Produktions-Teams läge: Eine der beiden Frauen hätte eben an dieser Veranstaltung nicht teilnehmen dürfen. Es sieht allerdings danach aus, dass auf derartige Befindlichkeiten keine Rücksicht genommen wird - und kein Teilnehmer eine Fürsorgepflicht erfährt, sondern in kalte Wasser geworfen wird ... auch in der Hoffnung, möglichst viel Quote zu bringen.

Das könnte dazu führen, dass nun erschreckte Katzenhalter oder Katzenhaar-Allergiker sich vor einer Bewerbung fürchten. Und es gibt viele Katzenhalter ... und immer mehr Menschen entwickeln Allergien gegen alles mögliche.


Fazit

Zumindest ist die wir-haben-uns-alle-lieb-Chose empfindlich gestört. Das hat den Vorteil, dass sich alle nun ein bisschen besser kennen als es eigentlich jeder beabsichtigt hat. Hat nicht nur Nachteile. Man sollte sich eben nicht zu rasch verbrüdern und verschwestern, denn leichter finden sich Eigenschaften, die eine Freundschaft verhindern als sie zu befördern.

Uschi bekommt 29 Punkte. Die entsprechen nicht ihrem Dinner, weil einige abgezogen werden - aber wen wundert das?


Eigenes

Ich kenne niemanden mit einer Katzenhaar-Allergie. Folglich hatte ich niemals Probleme mit Einladungen (bis 2012 hatte ich auch Katzen).  Hätte ich allerdings jemanden gekannt - ich hätte ihn oder sie nicht zu mir nach Hause eingeladen, sondern mich außerhalb getroffen.

Vor einiger Zeit in einem Bus, einem großen Gelenkbus: Ich saß mit meinen zwei Hunden schon dort, als eine Frau zustieg und sich mir schräg gegenüber platzierte. Kaum war der Bus angefahren, fing sie dramatisierend an zu schniefen - und gleich darauf an, zu fauchen: Sie habe eine Hundefell-Allergie und ich solle mich woanders hinsetzen.

Allerdings hätte sie sich von vorneherein selber weit weg von uns setzen können ... Ich konnte ihr trotzdem versichern, dass meine Hunde zu der Anti-Allergie-Fraktion gehören, da sie kein Fell, sondern Haare haben. Auch Pudel sind für Allergiker kein Problem.

Natürlich habe ich meinen Sitzplatz nicht gewechselt. Die aber auch nicht. Manchmal sind die Leute vermutlich gegen ganz andere Dinge allergisch als gegen die, die sie vorgeben ... oder haben einfach nur einen absolut miesen Tag.

Das gilt natürlich nicht für Nicole. Sowohl bei ihr als auch bei Uschi sehe ich heute viel Hilflosigkeit.


Guten Morgen, Gruß Silvia