Samstag, 13. Juli 2019

13, Juli 2019 - Mal gewinnt man, mal verliert man ...



Mal gewinnt man, mal verliert man ...

und ich schreibe nicht von Spielen irgendwelcher Art: Die kann ich weder gewinnen noch verlieren, weil ich sie einfach umgehe, wo ich kann. Natürlich habe ich mich früher hin und wieder zu einem Gesellschaftsspiel überreden lassen - aber eher unwillig und völlig gleichgültig einem Gewinnen gegenüber. Onlinespiele - nicht mit mir! Der Reiz vom Spielen und von Spielen ist mir völlig fremd und für mich selber nicht nachvollziehbar.

So viel Langeweile, dass ich dem Spielen verfalle, kann ich gar nicht haben. Im Gegenteil langweilen mich Spiele zu Tode.


Aber es gibt die Spiele des Lebens -

und da muss jeder mitwirken, mal mehr, mal weniger. Aus Spielchen würde ich mich gerne raus halten, aber das klappt nicht immer. Selbst das Ignorieren eines Spielchens ist irgendwie eine Art von Agieren, wenn auch nicht die vom Gegenüber gewünschte.

Mit der Nase drauf gestoßen wird man auch hier und da, um ein Mitspielen zu erpressen. Da kann ich sehr stur werden. Denn da mir, wie mein Vater einst meinte, die Diplomatie angeblich fehlt, halte ich mich lieber raus. Obwohl? Ich selber empfinde mich als ausgesprochen diplomatisch.

Eine gute Bekannte hatte ihr eigenes Spiel: Dieses hieß "Ich lüge, so viel ich kann, so viel mir einfällt". Eine Weile dachte ich, dass es nicht wahr sein kann, dass ich glaubte, sie lügt wie gedruckt - und reagierte freundlich oder mitfühlend, je nachdem, was gerade erwartet wurde, auf diverse Geschichten, die so viel Wahrheitswert hatten wie eine faule Tomate noch genießbar ist.

Schließlich schluckte ich, schon um mir selber gegenüber nicht als strohdoof dazustehen, keine der aufgetischten Lügen mehr,

sondern begann, sie zu zerpflücken: Sie an frühere Aussagen zu erinnern oder einfach daran, dass manches dem Reich ihrer Phantasie entspringen musste.

Oh je, dieses Spiel kann man nur verlieren - denn irgendwann wird solch ein Kontakt rigoros abgebrochen. Kein Lügner lässt sich gern ertappen! Und Dauer-Lügner schon gar nicht. - Es mag Ursachen geben, dass sie lügt, z.B. ihre ungewollte Kinderlosigkeit.

Doch wie frei lebt es sich, wenn man solch einen Menschen endlich los geworden ist? Unbeschreiblich frei! Selbst ihr abgekauten Fingernägel anzusehen bleibt mir jetzt erspart.


Ein Mann

Ein anderes Spiel kennt so manche Frau auch, und in meinem Leben liegt es zum Glück lange zurück. Ein Mann zwischen zwei Frauen -

oder besser gesagt: Er will sich gar nicht entscheiden, er will beide! Er fühlt sich nicht hin- und her gerissen und hat etwa Gewissensbisse, sondern er fühlt sich ganz toll.

Ich kannte die andere nicht. Immerhin kannte ich ihn, und nach einer Weile ließ ich ihn seines Weges ziehen ... vermutlich musste mein Platz schnell wieder besetzt werden, ich weiß es nicht.

Fühlte ich mich zunächst als Verliererin, trotz Eigenentscheidung, so sah ich mich schon recht bald danach als Gewinnerin. Selbst, wenn hier mein "Stolz" eine Entscheidung getroffen hatte.

Ein paar Jahre später habe ich ihn zufällig wieder getroffen. Ich hätte ihn auch verlassen, wenn er der einzige Mann auf der Welt gewesen wäre ...


Fazit

Es reihen sich wichtige an unwichtige Siege und Niederlagen.

Ein großer Sieg ist es, wenn man über seinen Schatten springen kann.

Die kleinen Siege werden gern genossen, die Niederlagen schnell vergessen. Im Leben sind es jedoch oft genug die großen Siege, die wir anstreben - und mal gewinnt man tatsächlich, ein anderes Mal verliert man auf ganzer Linie.

Wir - die Ärzte und wir - haben kürzlich den Kampf um Robin Hunds Augenlicht verloren, aber den Kampf um sein Leben hat vor allem er während seiner Operation selber durch seinen Willen und mithilfe seiner Ärzte gewonnen.


Guten Tag, Gruß Silvia

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