Samstag, 13. April 2019

13. April 2019 - Wen ich gern getroffen hätte ... Eine kleine Reise durch die Zeit

Madame Tussauds, London



Wen ich gern getroffen hätte ... eine kleine Reise durch die Zeit

Es gibt viele Leute, die ich aus den verschiedensten Gründen gern getroffen hätte, doch hier nur eine kleine Auswahl eines sicher erlesenen Kreises - und die Gewissheit, dass ich niemanden von ihnen je treffen werde, steht außer Frage. Denn alle haben sie eines gemeinsam: Sie sind bereits vor längerer Zeit verstorben:

In Paris bin ich mit Heinrich Heine verabredet,  und wir sprechen über Deutschland. Als die Rede auf soziale Medien kommt, ist er sicher, dass, würde er noch leben, seinen Teil zum öffentlichen Spott beitragen würde. Er gibt mir eine Kostprobe mit auf den Weg, die einst dem bayrischen König Ludwig galt:

„Das ist Herr Ludwig von Bayerland.
Desgleichen gibt es wenig;
Das Volk der Bavaren verehrt in ihm
Den angestammelten König.“

So freundlich und doch so kritisch würde man sich einen Heinrich Heine in die heutige Zeit wünschen. Doch ich muss

weiterziehen

nach Wien:

Dort habe ich eine Verabredung mit Sigmund Freud. Der Vater der Psychoanalyse ist über meinen Besuch aus der Zukunft gar nicht erbaut (er hat die Verabredung glatt vergessen). Zumindest kann ich ihm versichern, dass die Welt ihn nicht vergessen hat. Das macht ihn mehr als nur ein wenig stolz und er zupft an seinem Bart.

In Schweden wartet Astrid Lindgren nicht gerade auf mich, aber da ich schon mal da bin, fragt sie freundlich, ob die Kinder noch immer ihre Bücher lesen und ob sie noch Träume haben - so wie einst Pippi Langstrumpf.  So genau kann ich ihr die Frage gar nicht beantworten - denn viele Träume gelten wohl eher dem nächsten Smartphone als dem nächsten Abenteuer in der Natur. Schnell mache ich mich davon,

um ganz unverfänglich mit Queen Mum einen Gin zu trinken. Den habe ich jetzt bitter nötig, und da kommt es mir gelegen, dass sie bitteres Tonic Water in den Gin kippt. Sie fragt mich nach dem aktuellen Stand der deutsch-britischen Freundschaft -

und ich möchte nicht ins Detail gehen - denn das Wort "Brexit" kennt sie vermutlich gar nicht.

Wieder nüchtern, aber mit einem gehörigen Kater vom Gin fliege ich nach Rom, um

Petrus

zu begegnen.

Soll ich ihm wirklich erzählen, was aus der Kirche, die er gegründet hat, geworden ist? Ich entscheide mich dagegen, und wir verbringen eine kurze Weile und nachdenklich im St. Peters-Dom, bevor er sich leise zurück zieht. Es bleiben Fragen. Wir wollten sie nicht angehen.

Nach all diesen Treffen brauche ich ein wirklich heiteres Date. So trudel ich in den USA ein und treffe die diversen Darsteller von

Lassie.

Da geht die Post ab. Ein fröhliches Durcheinander und lautes Bellen macht jede Hundefreundin froh.

"Vergesst die Tiere nicht", geben mir alle Lassie-Schauspieler mit auf den Weg.

Vergesse ich nicht! Versprochen!


Guten Tag, Gruß Silvia

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