Samstag, 8. Juli 2017

8. Juli 2017 - Interview mit Daniel Werner: Er spricht die Kommentare beim "perfekten Dinner",vom 4. Juli 2017

Das Foto wurde mir von Daniel Werner zur Verfügung gestellt.



Selbst wenn er die Staumeldungen für NRW vorlesen würde, klänge das noch verführerisch und man wünschte sich eine Meldung nach der anderen.

So kommt man gerne durch jeden Stau,

nur um 19.00 Uhr am Abend und an Wochentagen möchte man gern zu Hause sein,

denn dann spricht Daniel Werner über die Staus oder Flüsse an den Herden und Kochtöpfen die Kommentare beim "perfekten Dinner" auf Vox.

In gewohnter Weise mit viel schauspielerischer Leistung hinter den gesprochenen Wörtern, die jeden Teilnehmer soviel wie möglich, doch so dezent wie nötig, aufs Körnchen nehmen.

Für dieses gut gelaunte Interview bedanke ich mich von Herzen

bei unserem allwöchentlichen Sieger der Herzen, Daniel Werner.

Und ich beende diese kurze Einleitung mit Dostojewski:


"Kunst ist für den Menschen genauso ein Bedürfnis wie Essen und Trinken."
Fjodor M. Dostojewski




1. Sie sprechen von Anfang an die Kommentare beim "perfekten Dinner" und "Promi-Dinner". Da sind natürlich inzwischen schon jede Menge Hobby-Köche und Selbstdarsteller durchgeschleust worden:

Gibt es trotzdem ein paar Leute oder Begebenheiten, an die Sie sich erinnern?


Nun, es gibt eine recht witzige Geschichte. Vor einigen Jahren fand an meiner ehemaligen Schauspielschule in Bochum ein großes Treffen von Ehemaligen statt.

Eine junge, gut aussehende Frau fiel mir auf. Ich war mir sicher, sie von irgendwo her zu kennen, und zwar recht genau, konnte es aber gar nicht einordnen. Ich sprach sie an, sie war sehr reserviert und vermutete wohl eine blöde Anmache, denn sie kannte mich überhaupt nicht. Ich rätselte, ob ich sie, die ja auch Schauspielerin war, wohl auf einer Bühne gesehen haben könnte, aber nein. Auch nicht bei einer Hörspielsache, oder Ähnlichem. Es ließ mich aber nicht los: sie war mir bekannt, und zwar sogar irgendwie sehr privat... Genervt fragte sie mich, ob sie mich denn von irgendwo her kennen könnte, ich sagte, naja, ich hab da so eine Dauersendung, für die ich seit Jahren spreche. Welche denn? Das Perfekte Dinner..... Da fiel sie mir schreiend um den Hals, sie liebe meine Stimme, und sie hätte nur deshalb da einmal mitgemacht. Des Rätsels Lösung! Natürlich kannte ich sie, ihr Zuhause, ihre Familie, von der Vertonung der Woche in Bielefeld, bei der sie Kandidatin gewesen war! Wir haben uns dann noch einmal getroffen in Köln, als sie für eine durchgehende Rolle in einer Daily Soap gecastet wurde, in der ich lustigerweise selber vor vielen Jahren gespielt habe. Sie hat die Rolle bekommen. Ratefüchse können jetzt knobeln, wer das wohl ist :-)




2. Und welche Sendungen sehen Sie selber gerne?


Tennisübertragungen, Arte-Dokus.



3. Synchronisieren Sie auch? - Und welchen anderen Projekten leihen oder geben Sie Ihre Stimme (in der Werbung habe ich sie hier und da schon mal identifiziert, diese Stimme vom Dinner).


Synchron gehört in geringerem Maß dazu. Eine größere Rolle war der Prof. Leakie in der Serie „Orphan Black“, ansonsten nichts, was man kennen muss.

Ab August werden WDR 4-Hörer verstärkt meine Stimme hören.



4. Sie sind in der Alternativen Musik-Szene tätig. Was bedeutet das in diesem Fall, und wo kann man Sie öffentlich sehen und hören?


Ich habe eine Zeit lang ein Musikprojekt namens „Wolfram Wire“ verfolgt, und auch ein paar Veröffentlichungen im Eigenvertrieb gemacht. Sehr experimentell, für einige wohl unhörbar, denn gute Freunde, denen ich die Platten schickte, haben nie wieder etwas von sich hören lassen.... Es gab aber eine Besprechung in dem renommierten Fachblatt „The Wire“, die genau erkannt hat, worum es mir ging. Also: einer hat’s verstanden ;-)



5. Sie waren früher selber öfter als Schauspieler tätig. - Ist Ihnen die Arbeit im Hintergrund lieber oder gleichwertig? Ist es angenehmer, keine sooo öffentliche Person zu sein?


Der Hintergrund ist mein Lebensgrund. Ich habe auf der Bühne nie wirklich Freude gehabt. Der SchauSpielerberuf  war für mich nie ein Lebenstraum. Ich kannte das halt am besten, weil meine Mutter Schauspielerin war.

Als mir bewusst wurde, dass das Mikrofon meine Stimme liebt, war das wie eine Befreiung.



6. Wenn Sie an einer Supermarktkasse stehen und mit der Kassiererin sprechen würden - würde ich als Dahinterstehende Sie an der Stimme erkennen?


Mit Sicherheit nicht. Ich müsste Sie anflehen mir zu glauben, dass ich wirklich der Sprecher bin, weil offenbar mit dem Klang meiner Stimme ein ganz anderer Typ Mensch in Verbindung gebracht wird. Kismet.



7. Ihre Mutter Elisabeth Scherer ist 98jährig im Jahre 2013 verstorben. Wie wichtig ist Ihnen Familie?


Meine Mutter war die prägende Figur meines Lebens. Eine unheimlich starke Frau, die fünf Kinder hatte, zwei davon allein erzog als Theaterschauspielerin.

Am Theater lebte man, damals jedenfalls, in einer Art Großfamilie, von daher sind mir gute Freunde mindestens so wichtig wie Verwandte.



8. Wie viel Zeitaufwand bedeutet das Kommentieren einer Dinner-Woche?


Im Durchschnitt brauchen wir eine Stunde pro Folge. Routine, Konzentration, Freude sind die Geheimrezepte.



9. Wie sähe für Sie ein perfektes Dinner aus? - Sie müssten es auch nicht selber kochen, also gibt es keine Beschränkungen.


Leider (oder gottseidank?) bin ich gar kein Kulinariker. Ich freue mich, wenn es passabel schmeckt, und nicht allzu viel tierisches Leid damit verbunden ist. Ich liebe Nudeln.



10. Obwohl es viele freuen würde, denke ich kaum, dass Sie jemals am "Promi-Dinner" teilnehmen würden - oder könnten Sie sich problemlos in den Kommentaren selber auf die Schippe nehmen? Wäre das nicht sogar der ultimative Spaß?


Witzig fände ich es schon, aber Sie überschätzen da wohl meinen Promi-Status. Das kam eigentlich nie auch nur annähernd in Betracht. Da fehlt der Glamour vor der Kamera ;-)



11. Bei welchem Hobby entspannen Sie? - Und was wäre für Sie ein Anti-Hobby?


Ich lege seit einiger Zeit öfter mal Schallplatten in einem Kölner Club auf. Das ist mein Jugendtraum, und ich bin den jungen Leuten unheimlich dankbar, dass sie mich das ab und zu machen lassen.

Als „Anti-Hobby“ würde ich alles bezeichnen, was auf Kosten der Mitmenschen und der Umwelt geht. Mit getunten Autos durch die Gegend brettern und Leute totfahren, Skipisten runterrasen, für die ganze Berghänge gerodet wurden, solche Sachen.















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