Vorspeise: Tatar vom Bachsaibling mit Wasabi-Limetten-Schaum
Hauptspeise: Lamm mit Bohnencreme, Ingwer-Jus, Ravioli
Nachspeise: Ananas-Gugelhüpfchen, Rum-Ananas-Eis, Kokosschnitte und pochierte Ananas
Manchmal schießen mir Gedanken in den Kopf ...
und die kommen ungewollt und -geplant, aber sie sagen: Mach was draus! Vielleicht könnte auch Karen etwas draus machen,
denn wenn ich sie und ihre Umgebung sehe und höre, dass ihr Mann schon mit 49 Jahren seine Firma verkauft hat,
um als Edel-Rentner lustvoll durchs Leben zu ziehen,
fallen mir die Geissens ein:
Natürlich ist Karen eine keineswegs peinliche Ausgabe wie die Vorlage, sondern eine hübsche Frau, die eine gepflegte Sprache beherrscht
und viel Ahnung von gutem Benehmen hat.
Heute kocht sie, und auch das beherrscht sie gut genug, um zwar nicht in den Verdacht zu geraten, die Profi-Köchin zu sein,
aber durchaus ein zu überlegendes Puzzle-Teilchen auf dem Weg zum Enttarnen des oder der beruflich Kochenden ist.
Doch ich glaube, ihre Worte "ich möchte mich nicht bei 40 Grad in eine Küche stellen" sind durchaus
ehrlich gemeint.
Nur die ganz Harten kommen in die Profi-Küchen!
Der Nachtisch wäre mein Favorit, ja, wenn ...
nur nicht eine Überdosis an Ananas und dann auch noch Kokos
drin wäre. Die Chose mit einer anderen Frucht, und es wäre mein Highlight.
Und bevor die Punkte vergeben werden, versetzt Timo mich in einen Schock:
Er hatte beide Beine gebrochen! - Ja, um Himmels Willen, wie kann denn so was passieren?
Kaum geheilt, spricht er übers Tanzen.
Eine Prise Mitleid entdecke ich auch mit Annalena, die heute wohl vergessen hat, ihren Wasser-Alarm einzustellen.
der sie ans regelmäßige und pünktliche Trinken des Lebenselixiers erinnert.
Nun ja, eigentlich brauchen nur alte Menschen solch eine Erinnerung, weil sie generell weniger Durst haben und daher das Trinken oft vergessen - aber die haben meist mit den neuesten Techniken nichts am Hut.
In Annalenas Fall verstehe ich diese Erinnerung ans Wassertrinken als Kinderkram.
Doch, da ist noch etwas, das mein Mitleid rechtfertigt:
Für ihren Lifestyle-Blog ist sie die Hälfte eines jeden Jahres unterwegs auf Achse. Das muss sich schon sehr rechnen -
falls ihre "Berufsangabe" stimmig und richtig ist.
Karen bekommt neben viel Kritik die entsprechenden Punkte, und das sind sechsundzwanzig an der Zahl,
und sie sorgen für jede Menge Luft nach oben.
Zwischen alledem nervt nach vielen guten Werbungen jetzt eine selten dämliche von Edeka.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Karen - Herrscherin über zwei Welten!
AntwortenLöschenKaren pendelt, nicht täglich, aber häufig von der spanischen Sonne in das Umland von Kocher und Jagst.
An der Jagst lebte ja dereinst ein berühmter Raubritter dem ungebührliche Sprache noch heute vorgeworfen wird.
Diese Gefahr besteht bei der heutigen Gastgeberin nicht. Weltgewandt, in der Küche sattelfest und als Gastgeberin routiniert. Rezeptgeheimisse ums Kartoffeleis wurden in Stuttgart gehoben und die restliche Menüfolge ist eher Standard. Was die Häufung von Ananas im Dessert bedeuten soll? Auf diese Frage gibt es an diesem Abend keine Antwort!
Apero: perlend und prickelnd - was sonst
VS: das zarte Fischtatar wird bereits im Vorfeld von zu viel Würze erschlagen und der dazugehörende Kohlrabisalat musste dafür mit weniger Geschmack auskommen. Das Kartoffeleis zwar eine nette Geschichte aber unnütz, die zerlaufende Flüssigkeit kann nur den Geschmack des Tatars beeinträchtigen. Bleibt beim Kartoffelpüfferchen - es muss nicht immer etwas Neues erfunden werden.
HG: übersichtlich, insbesondere das Bohnenpüree (wo blieb denn der restliche Topfinhalt) versteckte sich verschämt unter einem Karöttchen. Für mich, auch heute das Lamm wieder etwas zu durch.
Dessert: zu viel, zu einseitig bei der Grundzutat und irgendwie noch nicht einmal besonders schön angerichtet.
Nein, keine Profiköchin! Karen geht mit Sicherheit sehr gerne, sehr gut Essen und findet da die eine oder andere Inspiration für die eigene Küche!
Die Gäste, mit zum Teil nur 6 Pkt. doch kritisch unterwegs, müssen jetzt bessere Dinner abliefern!