Tropischer Regenwald |
Aperitif: "Iguazurinha" - Wie der frische Wasserfall
Vorspeise: Kleiner Salat mit frischen Früchten, dazu Mini-pan de queso
Hauptspeise: Hähnchenbrust im Urwaldkleid, fruchtiges Gemüse, dazu gebratene Mandioca-Wurzel
Nachspeise: Dulce de leche con banana (Bananen-Karamell Schichtkuchen)
Goodbye Deutschland
haben seine Eltern einst gesagt und den zu der Zeit vierjährigen Marc für zehn Jahre nach Paraguay verfrachtet. Direkt in einem Urwald mit Wasserfall hinter dem Haus, aber nicht weitab von einer Straße aufgewachsen, führten seine Eltern die Gaststätte "Bayern-Treff".
Ohne Krankenversicherung - wie Marc erzählt - würde die gesamte Familie gut in das Bild heutiger Vox-Auswanderer passen. Aber zu der Zeit war Vox wohl noch nicht einmal die Idee von einer Idee und noch ungeboren.
Gut vorstellbar, dass damals einige Leute beim Anblick der bayrischen Gaststätte und erst recht beim Probieren der Speisen auf ewig einen Kulturschock erlitten haben.
Da Marc sein Alter nicht verraten will und dies wohl als Bestandteil seines Gesamtkunstwerkes betrachtet, ist nicht genau bekannt, in welchem Zeitraum der Aufenthalt bei Indianern im paraguayischen Urwald stattfand.
Als ein Kunstwerk kann man - muss man aber nicht - seine Küchenaufteilung sehen. Dort steht auch eine Badewanne, etwas abgeteilt - und die Küchenzeile ist so neu, so unbenutzt, gerade mal seit drei Tagen steht sie dort - und will vorgeführt werden.
Es kann vermutet werden, dass sie seitdem nicht unbedingt oft ihrem eigentlichen Zweck zugeführt wurde.
Marc schnibbelt gemütlich im Sitzen, ist dabei jedoch nicht im Entschleunigungs-Programm wie am Tag zuvor Jeannine. Doch geübt Kochende wissen, dass man irgendwann aufsteht, um Lebensmittel zu zerkleinern.
Die Vorspeise - ich mag sie nicht beurteilen. Ist eben ein Salätchen mit Brot. Der Brotteig stammt aus einer Urwald-Fertigmischung, und er musste nur noch ein paar Eier rein schlagen.
Unterdessen hat Jeannine viel zu gackern, und man sieht, wie sich ihr Mund dazu in der immer gleichen Art bewegt - ihre Augen jedoch wenig dazu sagen. Sozusagen abgewandt von jeder Natürlichkeit.
Jürgen ist von allem begeistert und entpuppt sich als ziemlich herzlicher Mensch.
Daran ändert auch die Hauptspeise nichts. Denn als der Duft aus dem zu öffnenden Bananenblatt emporsteigt, ist er hin und weg - ob dieser Duft wirklich so köstlich ist oder den Gästen von Marc als köstlich suggeriert wird?
Der Nachtisch ist ein Nachtisch. Wenn man Bananen gern mag, dann ganz vielleicht sogar lecker: Für mich passen Bananen im Kuchen nicht. Das hört sich nach einer eher geschmacksneutralen Matsche an, die hier jedoch von der knatschigen Süße der Milchmädchen-Milch begleitet wird. Noch nie probiert, steht auch nicht auf meinem Plan ...
So sind die Menschen: Im Ausland vermissen sie die deutsche Kost, so dass sie heimische, aber weit vom Heimatort entfernte Lokale präferieren - während sie zu Hause die Spezialitäten aus Lieblings-Orten der Welt bevorzugen.
Ein perfektes Dinner war d i e s eher nicht, vielleicht noch nicht einmal authentisch, aber Marc kommt zumindest als er selbst rüber. Und bekommt vierundzwanzig von dreißig möglichen Punkten.
Vor allem hat er seine Kunst zeigen dürfen, und das ist legitim für einen Künstler, der bekannt werden möchte. Der Sender fördert gern solche Projekte und bittet seine Protagonisten nur um eines: wenigstens halbwegs einen Kochlöffel schwingen zu können, ohne sich dabei die Finger zu brechen.
Guten Morgen, Gruß Biene
Marc war gestern ein freundlicher und guter Gastgeber der
AntwortenLöschenschon im Vorfeld verkündete, dass er siegen möchte.
Ja, wer will das nicht.
In erster Linie brauchte er aber eine Plattform für sein
künstlerisches Schaffen.
Man kann das Gezeigte mögen, muss man aber nicht.
Ein Schaf mit vielen Brüsten, ansonsten viel männliche
Pracht, was sagt mir das?
Ach ich bin eine Banausin.
Sein Dinner war mittelmäßig und mit den Punkten kann er
zufrieden sein.
So wie man ihn gestern kennenlernte, wird er das auch.
Die Truppe ist jedenfalls nicht auf Konfrontation aus,
sie wirken ganz entspannt.
Natürlich Jeanine kann ich immer noch nicht einordnen.
Auf mich wirkt sie geziert, wie sie die kleinen Häppchen
zum Mund führt, wie sie daran knabbert, die Starre ihres
Gesichts, das ist einfach Affektiertheit.
Sei es ihr gegönnt, wann kommt Vox schon mal nach Ingolstadt.
Davon muss sie jahrelang zehren und berichten beim
Dauerwelle legen oder wie man das nennt.
Mal schauen was heute los ist.
Hier scheint die Sonne und zwar richtig schön.
Gruß Anna