Darsteller:
Aglaia Szyskowitz
Harald Krassnitzer
Julia Stemberger
Regie: Xaver Schwarzenberger
Buch: Ulli Schwarzenberger
Feine Dame
Einmal Tussi und zurück.
Und vor allem Satire vom Feinsten. Die kommt ganz dezent und mit leisen Tönen, doch dafür um so wirkungsvoller daher.
Regina hat ihren Mann, den Zahnarzt geheiratet, um gut versorgt zu sein und dem Kind, das sie ihm unterjubelt, ein Zuhause zu geben.
Leider vergisst sie im Laufe der Jahre, dass er nicht so viel Bohren kann wie sie ausgibt.
Kochen - Fehlanzeige! Putzen - Ihr laufen all die putzwillig bezahlten Damen davon.
Regine kümmert sich um ihre eigenen Belange - und die sind Freizeit- und Fitness-orientiert.
Zufällig trifft sie eine Freundin aus Jugend-Tagen wieder, und da diese schon länger arbeitslos ist, besorgt sie ihr den Job,
den ihre 80jährige Schwiegermutter vorübergehend nicht mehr ausüben kann:
In der Ordination ihres Mannes, der Zahnarzt ist.
Und es kommt, wie es natürlich kommen muss: Ihr Mann verliebt sich, denn er fühlt sich
vernachlässigt von seiner dekadenten Frau, die dem
Abklatsch reich eingeheirateter Frauen so was von entspricht, dass es weh tut.
Hier und da ist die Story natürlich ein wenig konstruiert, aber immer auf dem richtigen Weg und niemals den Faden verlierend.
Und Regina, die 30 Jahre unbemerkt neben einem Mann lebt, von dem sie nur sein Geld zu schätzen weiß,
entdeckt plötzlich die Liebe zu ihm.
Aber der Regisseur wäre nicht er selbst, wenn er nicht auch noch dem Mann am Ende, der bislang ein willfähriges Möbel war,
eine Sternstunde gönnt.
Er entdeckt den Schuft in sich.
Aber: Regina hat gelernt. In vielerlei Hinsicht.
Durch eine Voodoo-Puppe tötet sie, was ihrem erst vor kurzem erkannten Glück im Wege steht ...
Eine herrliche Geschichte über Rollen-Verteilung, die so griffig ist wie die Rollen (im wirklichen Leben) falsch sind.
Am Ende ist nichts mehr wie es war und wie es nie sein sollte.
Fünf von fünf möglichen Sternen von hier aus.
Und die Erkenntnis, dass sich einiges im Leben von selbst erledigt, während man für anderes sehr viel tun muss, um zum Ziel zu kommen.
Um endlich über den Horizont zu sehen, der zwischen Wahrheit und Lebens-Lügen steht.
Guten Tag, Gruß Biene
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