Freitag, 26. Februar 2016

26. Februar 2016 - DVD-Kritik - Tante Danielle




Darsteller:

Tsilla Chelton
Isabelle Nanty

Regie: Etienne Chatiliez

Entstehungsjahr: 1989/90


Tante Danielle

Ihr kennt sie nicht -
aber sie hasst euch jetzt schon!

Ein einziges Lebewesen auf der Welt liebt Danielle, und das ist ihr Hund "General". Das bedeutet nicht gleichzeitig, dass sie auch andere Hunde oder Tiere liebt - sondern höchstens, dass ein von ihr geliebter Hund gar nicht anders heißen kann. Aber zu sehr liebt sie auch ihn nicht ...

Ihre alte und schon ziemlich klapprige Haushälterin Odile malträtiert sie an jedem neuen Tag, der kommt - und manchmal auch mitten in der Nacht. Dann stirbt Odile, als ein Kronleuchter, den sie gerade putzen will, von der Decke fällt.

Danach lebt Danielle bei ihrem Neffen und dessen Frau. Diese wirklich guten Menschen (nicht ganz glaubhaft übertragen aufs wirkliche Leben), die anfangs all ihre Niedertrachten missachten - sind ein gefundenes Fressen für die Bosheiten der alten Danielle.

Tante Danielle beschimpft nie aggressiv, sondern beinahe freundlich, so wie eben eine lange etablierte Böse argumentiert und anderen immer und zu jeder Zeit den Schwarzen Peter zuschiebt.

In der Filmbeschreibung steht, dass sie auch etwas Liebevolles an sich hat ... Dies findet man in dem Film leider nicht. Anflüge von Danielles scheinbar positiven Charaktereigenschaften sind nur der Ausgangspunkt für weitere böse Attacken auf ihre Mitmenschen. Und Mitgeschöpfe.

Der Hund ihres Neffen und seiner Frau bekommt schon mal einen Tritt ab - was nicht das Schlimmste ist, was sie dem Tier antut.

Als ihre Familie in den Urlaub fährt, engagiert diese die Betreuerin Sandrine ...

Sandrine ist wie Danielle gepolt und die beiden verstehen sich nach einer Beschnupperungs-Phase blendend.

Um nicht zu viel zu verraten, falls jemand sich den Film ansehen möchte, nur in Kürze:

Ihre Familie wird später der Vernachlässigung der Tante angeklagt, von den Medien und empörten Zuschauern eben dieser verfolgt ...

So ist Tante Danielle ein Beispiel dafür, dass es immer noch besser ist, ein Gutmensch zu sein als ein Mensch, der Opfer bösartiger Spiele wird. - Huch, der Film macht es einem deutlich!

Was wäre, wenn Tante Danielle damals Internet gehabt hätte - und es Facebook gegeben hätte? Kann ich mir so die fanatisch bösen Kommentare erklären - die ich auch nicht durch Tante Danielles Leben wirklich erklärt bekomme?

Ist das Leben ein einziges Spiel zwischen Gut und Böse?

Naiv ist es jedenfalls, zu glauben, Tante Danielle wäre nur eine böse Filmfigur, die einem in dieser Art im Leben nicht über den Weg läuft. Sie agiert tagtäglich und heizt die böse Stimmung an.

Für den Film gebe ich nur drei von fünf möglichen Sternen. Der hat immer dort ein Stoppschild integriert, wenn man das Böse deutlicher zeigen könnte.

Fürs Leben - auch dem im Internet, in dem das Böse vertreten ist und hoffentlich nicht in gleicher Maßeinheit wie das Gute,  vergebe ich null Punkte für derartige Personen.

Eine Tante Danielle braucht kein Mensch und kein Tier. Was für eine Schauspielerin ein Highlight sein mag, ist in der Realität eine einzige Qual. Und nicht zu akzeptieren.

Guten Tag, Gruß Biene

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