Samstag, 27. Februar 2016

27. Februar 2016 - DVD-Kritik - Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen



Darsteller:

Jon Voigt (Vater von Angelina Jolie)
Ellen Burstyn
Jeff Daniels

Regie: Lloyd Kramer

Drehbuch: Mitch Alborn nach seinem gleichnamigen Welt-Bestseller

Entstehungsjahr 2004


Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen

Vor zwölf Jahren habe ich das Buch gelesen, und heute, auf der Suche nach einer Samstagnachmittag-Unterhaltung, ist mir der Film im Laden (ich kaufe möglichst offline) in den Blick gekommen. Leider wusste ich bis heute gar nicht, dass dieses Buch verfilmt wurde.

Eddie stirbt bei einem Fahrgeschäfte-Unfall, weil er ein Kind vor der herunter kommenden Kabine, retten will.

Und posthum trifft er fünf Menschen, die - mit einer Ausnahme - erst mal so gar nichts mit seinem eigenen Leben zu tun hatten. Dieses Leben empfindet Eddie als ein überflüssig gelebtes.

Im 1. Himmel trifft Eddie den durch Absinth-Genuss blau verfärbten Typen aus der Freak-Show seines "Ruby-Piers", in dem der Hauptdarsteller dieser Lebens-Analyse sein ganzes 83 währendes Leben verbracht hat.

Im 2. Himmel  trifft er seinen Captain aus einem Krieg, den die Amerikaner geführt haben und in den Eddie ziemlich enthusiastisch gezogen ist.

Für den Rest seines Lebens leidet er unter diesen Kriegserlebnissen.

Im 3. Himmel trifft er Ruby, die Namensgeberin des Unterhaltungsparks.

Im 4. Himmel trifft er endlich seine früh verstorbene Frau und große, nie aufgegebene Liebe Marguerite.

Im 5. Himmel trifft er ein kleines Mädchen (aus Vietnam?).

Und alle - außer Marguerite, fragt er, ob er es geschafft hat, das Leben des kleinen Mädchens auf dem Rummel-Platz zu retten.

Die Antwort gibt ihm das kleine Mädchen am Schluss. Und ich möchte sie hier nicht verraten -

denn dies ist ein nicht nur bezaubernder, sondern überaus intelligenter Film über das Leben an und für sich. Das Drehbuch stammt vom Autor persönlich - und so ist der Film nicht viel kürzer geraten als einst das Buch. Aber diese 150 Minuten lohnen es, sich die Zeit zu nehmen und die Muße und lassen den Zuschauer am Ende nachdenklich, aber glücklich zurück.

Auch Eddie fragt sich, warum er im Himmel nicht nur Menschen trifft, die er liebte und gut kannte. Der Film erklärt es. Denn es verweben sich Schicksale und jedes Leben beeinflusst ein anderes und das nächste und übernächste ...

Ohne zu viel Glauben in ein Jenseits zu investieren, sage ich:

Jeder darf sich Gedanken darüber machen, welche wohl seine fünf Menschen sind, die er treffen könnte. Wenn es schon nicht nahestehende sein dürfen.

Vielleicht erinnert man sich nicht - oder nur nach längerem Nachdenken. Vielleicht möchte man nicht in die Tiefe gehen - und sitzt dennoch ganz tief drin im Leben von anderen?

Der Film gibt Trost und die Zuversicht, dass nichts Zufälliges geschieht, sondern alles miteinander verwoben ist.

Der beste Film, den ich seit langem gesehen habe. Fünf von fünf möglichen Sternen!

Wer eintauchen möchte in seine eigenen Gedanken, ist hier gut aufgehoben und sieht voller Freude in die nächste Zukunft. Und das ist der Grund, warum ich so wenig vom Inhalt widergebe.

Guten Abend, Gruß Biene




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