Montag, 29. Februar 2016

29. Februar 2016 - Aus dem Bienen-Kästchen - The Oscar goes to Leo!



Endlich Oscar-geschmückt

Mit der sechsten Nominierung hat es für Leonardo di Caprio endlich geklappt, und er bekam seinen ersten Oscar.

Für den Film "The Revenent - Der Rückkehrer".

Seine erste Nominierung bekam er für die Rolle des Arnie Grape in dem Film "Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" - Gilbert wurde von Johnny Depp gespielt. In jenem Jahr müssen die Konkurrenz-Filme besonders gut gewesen sein, denn ansonsten hätte er schon für seine herrliche Darstellung eines Behinderten, die er mit absoluter Freude am Spielen ausfüllte, die begehrte Trophäe verdient.

Doch wer hat schon eine Ahnung, wie die Jury tickt?

In diesem Jahr - und nicht nur in diesem - nennt man die Oscar-Veranstaltung auch die "Preise der Weißen", denn nicht ein einziger farbiger Darsteller ist nominiert.  Doch anscheinend war das in vielen Jahren der Fall - nur regt sich nun endlich ein Protest dagegen.

Auch in Oer-Erkenschwick am Rande des Ruhrgebiets werden sich jetzt viele Menschen über Leos Oscar freuen. Oft hat er seine dort lebende Oma besucht, die im Jahre 2008 verstorben ist.

Manche konnten ihn hier und da - Käppi tief ins Gesicht gezogen - sehen, wenn er in einem Straßenlokal einen Kaffee trank. Und sicher tauchen bald noch andere Erinnerungen an den berühmten "Enkel-Sohn" des Ortes auf.

Nun darf Leonardo endlich erfahren, wie es sich anfühlt, den begehrtesten Film-Preis der Welt in den Händen zu halten - und seine ehrgeizige Mama wird ihn sich bestimmt auch ein bisschen zu eigen machen dürfen.

Wie fühlt sich so etwas an? Kann man lange keinen Schlaf finden, weil man überwältigt ist von dem mit dem Preis verbundenen Rausch der weltweiten öffentlichen Anerkennung? Oder denkt man, nachdem man doch schlafen konnte, beim Aufwachen an einen Traum? Oder ist es einfach nur die Erleichterung, es endlich geschafft zu haben - nach vielen Anläufen?

Da wird jeder ein bisschen anders empfinden.

So wie vielleicht auch jeder den Film "Titanic", für den er bereits prämiert worden wäre, hätten Millionen schluchzender Mädchen und Frauen die Macht in den Händen gehabt - anders sieht. Er spielte eben so gut wie es die Rolle vorgab.

Der Film an und für sich ist ein bisschen lang geraten - und am Ende sieht man nur noch Wasser. Wasser des Ozeans und Wasser weinende Menschen vor den Leinwänden, deren Tränen zusammen mehr als einen Ozean ausmachen dürften.

Nun dürfen alle wieder weinen, und diesmal vor lauter Freude für ihren Leonardo di Caprio (und seine Mutter). Endlich hat er den Goldjungen.

Guten Tag, Gruß Biene








Samstag, 27. Februar 2016

27. Februar 2016 - DVD-Kritik - Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen



Darsteller:

Jon Voigt (Vater von Angelina Jolie)
Ellen Burstyn
Jeff Daniels

Regie: Lloyd Kramer

Drehbuch: Mitch Alborn nach seinem gleichnamigen Welt-Bestseller

Entstehungsjahr 2004


Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen

Vor zwölf Jahren habe ich das Buch gelesen, und heute, auf der Suche nach einer Samstagnachmittag-Unterhaltung, ist mir der Film im Laden (ich kaufe möglichst offline) in den Blick gekommen. Leider wusste ich bis heute gar nicht, dass dieses Buch verfilmt wurde.

Eddie stirbt bei einem Fahrgeschäfte-Unfall, weil er ein Kind vor der herunter kommenden Kabine, retten will.

Und posthum trifft er fünf Menschen, die - mit einer Ausnahme - erst mal so gar nichts mit seinem eigenen Leben zu tun hatten. Dieses Leben empfindet Eddie als ein überflüssig gelebtes.

Im 1. Himmel trifft Eddie den durch Absinth-Genuss blau verfärbten Typen aus der Freak-Show seines "Ruby-Piers", in dem der Hauptdarsteller dieser Lebens-Analyse sein ganzes 83 währendes Leben verbracht hat.

Im 2. Himmel  trifft er seinen Captain aus einem Krieg, den die Amerikaner geführt haben und in den Eddie ziemlich enthusiastisch gezogen ist.

Für den Rest seines Lebens leidet er unter diesen Kriegserlebnissen.

Im 3. Himmel trifft er Ruby, die Namensgeberin des Unterhaltungsparks.

Im 4. Himmel trifft er endlich seine früh verstorbene Frau und große, nie aufgegebene Liebe Marguerite.

Im 5. Himmel trifft er ein kleines Mädchen (aus Vietnam?).

Und alle - außer Marguerite, fragt er, ob er es geschafft hat, das Leben des kleinen Mädchens auf dem Rummel-Platz zu retten.

Die Antwort gibt ihm das kleine Mädchen am Schluss. Und ich möchte sie hier nicht verraten -

denn dies ist ein nicht nur bezaubernder, sondern überaus intelligenter Film über das Leben an und für sich. Das Drehbuch stammt vom Autor persönlich - und so ist der Film nicht viel kürzer geraten als einst das Buch. Aber diese 150 Minuten lohnen es, sich die Zeit zu nehmen und die Muße und lassen den Zuschauer am Ende nachdenklich, aber glücklich zurück.

Auch Eddie fragt sich, warum er im Himmel nicht nur Menschen trifft, die er liebte und gut kannte. Der Film erklärt es. Denn es verweben sich Schicksale und jedes Leben beeinflusst ein anderes und das nächste und übernächste ...

Ohne zu viel Glauben in ein Jenseits zu investieren, sage ich:

Jeder darf sich Gedanken darüber machen, welche wohl seine fünf Menschen sind, die er treffen könnte. Wenn es schon nicht nahestehende sein dürfen.

Vielleicht erinnert man sich nicht - oder nur nach längerem Nachdenken. Vielleicht möchte man nicht in die Tiefe gehen - und sitzt dennoch ganz tief drin im Leben von anderen?

Der Film gibt Trost und die Zuversicht, dass nichts Zufälliges geschieht, sondern alles miteinander verwoben ist.

Der beste Film, den ich seit langem gesehen habe. Fünf von fünf möglichen Sternen!

Wer eintauchen möchte in seine eigenen Gedanken, ist hier gut aufgehoben und sieht voller Freude in die nächste Zukunft. Und das ist der Grund, warum ich so wenig vom Inhalt widergebe.

Guten Abend, Gruß Biene




Freitag, 26. Februar 2016

26. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Krefeld bei Melanie



Aperitif: Rosato Bella
Vorspeise: Wirsingkuppeln mit Zander und Garnelen
Hauptspeise: Seeteufel mit Pilzrisotto
Nachspeise: Passionsfrucht-Törtchen


Der Fisch stinkt vom Kopf her ...

und manche Gäste muss man hinaus werfen, bevor der Nachtisch serviert wird - obwohl der wieder beinahe allen schmeckt.

Was ist mit Edgar los - auch er findet keine versöhnlichen Worte für hässliche Seeteufel (hässlich können im übrigen nur Charaktere, nicht Gesichter und Figuren sein) und eine vielleicht bemühte Vorspeise?

Doch Edgar empfindet auch bellende Hunde als nicht erträglich. Warum, wenn er doch selber einen hat? Manch ein Hund hat mit seinem Bellen Menschen vor Feuern gewarnt. Volker Lechtenbrink sang: "Ich mag schöne hohe Wellen, Hunde, die noch bellen ..." Und was geschieht mit seinem Hund, wenn der das Bellen entdeckt?

Das war gestern. Heute geht es zur Beerdigung - zumindest sehen drei der vier Gäste so aus - von Fisch und Nettigkeit.

Claudia hat sogar einen schwarzen Hut aufgesetzt, um dem Ganzen einen Rahmen zu geben, als gelte es, im Vorfeld neun von zehn Zählern zu Grabe zu tragen. Die Fusseln von Haarsträhnen, die unter dem Käppi hervorlugen, zeugen von noch einem immer friseurlosen Boxen-Stop.

Vom Blind-Backen haben beinahe alle Teilnehmer weniger Ahnung als vom blinden in den Kleiderschrank greifen.

Elif hat eine blaue Wurstpelle gewählt, während die Herren overdressed (wer konnte es ahnen) um die Ecke kommen.

Die Vorspeise ist ein Statement für mehr Pfeffer und Salz. Nebenbei erwähnt, salze ich selber immer wenig, weil ich es für meinen Geschmack nicht ver-salzen möchte. Was also soll eine Frau wie Claudia machen, um nicht über ihren eigenen Geschmack hinaus zu salzen?

Genau, sie stellt Mühlen (zu viel der Mühe)  auf den Tisch - aber das reicht nicht. Man muss als Dinner-Teilnehmerin, wenn es ganz böse kommt, wissen, wer wie viel Salz-Mangel hat und warum wer überhaupt nicht sowieso

einen Platzverweis verdient.

Fünfundzwanzig Punkte an einem Freitagabend - und Reza,

der ihr nur sechs Punkte gibt, sieht sich selber, Edgar oder Melanie ganz

vorne. - In der Tat? Die eigene Bewertungs-Zahl für Melanie vergessen?

Dass Elif missmutig eine Miss-Stimmung, die nichts von einer Miss-Wahl an sich hat, unter die Zuschauer mischt, ist nichts Neues - und geht mir nun am Allerdingens vorbei.

Für mich gibt es keinen Sieger der Herzen, denn auch Edgar hat nicht in dem Heuhaufen die goldene Nadel gesucht. Hätte ihm gut zu Gesicht gestanden.

Guten Abend, Gruß Biene

26. Februar 2016 - DVD-Kritik - Tante Danielle




Darsteller:

Tsilla Chelton
Isabelle Nanty

Regie: Etienne Chatiliez

Entstehungsjahr: 1989/90


Tante Danielle

Ihr kennt sie nicht -
aber sie hasst euch jetzt schon!

Ein einziges Lebewesen auf der Welt liebt Danielle, und das ist ihr Hund "General". Das bedeutet nicht gleichzeitig, dass sie auch andere Hunde oder Tiere liebt - sondern höchstens, dass ein von ihr geliebter Hund gar nicht anders heißen kann. Aber zu sehr liebt sie auch ihn nicht ...

Ihre alte und schon ziemlich klapprige Haushälterin Odile malträtiert sie an jedem neuen Tag, der kommt - und manchmal auch mitten in der Nacht. Dann stirbt Odile, als ein Kronleuchter, den sie gerade putzen will, von der Decke fällt.

Danach lebt Danielle bei ihrem Neffen und dessen Frau. Diese wirklich guten Menschen (nicht ganz glaubhaft übertragen aufs wirkliche Leben), die anfangs all ihre Niedertrachten missachten - sind ein gefundenes Fressen für die Bosheiten der alten Danielle.

Tante Danielle beschimpft nie aggressiv, sondern beinahe freundlich, so wie eben eine lange etablierte Böse argumentiert und anderen immer und zu jeder Zeit den Schwarzen Peter zuschiebt.

In der Filmbeschreibung steht, dass sie auch etwas Liebevolles an sich hat ... Dies findet man in dem Film leider nicht. Anflüge von Danielles scheinbar positiven Charaktereigenschaften sind nur der Ausgangspunkt für weitere böse Attacken auf ihre Mitmenschen. Und Mitgeschöpfe.

Der Hund ihres Neffen und seiner Frau bekommt schon mal einen Tritt ab - was nicht das Schlimmste ist, was sie dem Tier antut.

Als ihre Familie in den Urlaub fährt, engagiert diese die Betreuerin Sandrine ...

Sandrine ist wie Danielle gepolt und die beiden verstehen sich nach einer Beschnupperungs-Phase blendend.

Um nicht zu viel zu verraten, falls jemand sich den Film ansehen möchte, nur in Kürze:

Ihre Familie wird später der Vernachlässigung der Tante angeklagt, von den Medien und empörten Zuschauern eben dieser verfolgt ...

So ist Tante Danielle ein Beispiel dafür, dass es immer noch besser ist, ein Gutmensch zu sein als ein Mensch, der Opfer bösartiger Spiele wird. - Huch, der Film macht es einem deutlich!

Was wäre, wenn Tante Danielle damals Internet gehabt hätte - und es Facebook gegeben hätte? Kann ich mir so die fanatisch bösen Kommentare erklären - die ich auch nicht durch Tante Danielles Leben wirklich erklärt bekomme?

Ist das Leben ein einziges Spiel zwischen Gut und Böse?

Naiv ist es jedenfalls, zu glauben, Tante Danielle wäre nur eine böse Filmfigur, die einem in dieser Art im Leben nicht über den Weg läuft. Sie agiert tagtäglich und heizt die böse Stimmung an.

Für den Film gebe ich nur drei von fünf möglichen Sternen. Der hat immer dort ein Stoppschild integriert, wenn man das Böse deutlicher zeigen könnte.

Fürs Leben - auch dem im Internet, in dem das Böse vertreten ist und hoffentlich nicht in gleicher Maßeinheit wie das Gute,  vergebe ich null Punkte für derartige Personen.

Eine Tante Danielle braucht kein Mensch und kein Tier. Was für eine Schauspielerin ein Highlight sein mag, ist in der Realität eine einzige Qual. Und nicht zu akzeptieren.

Guten Tag, Gruß Biene

25. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Grefrath bei Edgar


Aperitif: Powerplay - Wodka, Mango, Limette, Grenadine
Vorspeise: frisch gemachte Rindersuppe mit selbst gemachten Markklößchen und Gemüse der Saison
Hauptspeise: frisch gemachte schlesische Kartoffelmehlklöße mit Rinderroulade an frischem Rotkohl
Nachspeise: Vanillepudding mit Eierschaum und Mandeln an Obst der Saison mit frischen Mandelplätzchen


Soul-Food am Niederrhein

Für eine Stunde gehören fast alle Herzen der Zuschauer Edgar, dem Mann mit den süßesten Segelohren jenseits von Groß Britannien.

Für drei Jahre hat Edgar in den 80er Jahren in der Dominikanischen Republik gelebt - aber irgendwann hatte er den permanenten Sonnenschein satt und kehrte zurück nach Hause. Vier Jahreszeiten-Heimweh!

Hier klingen dann sogar die Meckereien übers Wetter abwechslungsreicher als in einem Sonnen-Land.

Als eine Art Wetter schneien vier unterschiedliche Menschen mit vier verschiedenen Motiven, am Dinner teilzunehmen, ein und bringen neben Sonne

auch Gewitter und Regen.

Von all dem sicher nicht ahnungs- und erwartungslos, schnibbelt und brutzelt Edgar gemeinsam mit seiner Frau ein Old-Fashion-Menü. Doch so wenig innovativ es auch sein mag - es müsste eigentlich jedem schmecken.

Reza bekundet im Vorfeld, dass er Rouladen liiiebt ... Was danach so schief läuft, dass er nur sieben Punkte weiter gibt, bleibt sein Geheimnis.

Denn ein Dinner besteht nicht allein aus einem guten Essen: Es zählt das Ambiente ebenso wie ein aufmerksamer Gastgeber - und nicht zuletzt bringt die Sympathie die rein sachliche und geschmackliche Wahrnehmung der Gerichte durcheinander.

Gut, den Pudding - wenn auch selbst gemacht und nicht aus einem Päckchen geschüttet - hätte Edgar sich zugunsten eines besseren Desserts sparen können. Den mochte irgendwann nicht einmal die Oma mehr ...

Reza ist völlig hin und weg von Edgar und äußert dies in seiner Frage, die eigentlich eine Feststellung ist, warum er nur ein so toller Typ sei.

Er zieht trotzdem die Zahl Sieben.

Elif, die Schlager liebt, und besonders jene, in denen Rosen eine Rolle spielen - ist heute keine duftende Rose, sondern eine mäkelnde Vettel, die von allen am meisten isst - und der dennoch fast nichts schmeckt. Nur ausgerechnet der Pudding mundet ihr ...

Auch sie gibt immerhin sieben Punkte. Eine Frau der vielen Worte und der bunten Klamotten, inklusive eines bunten Lebens, sieht plötzlich nur noch schwarz-weiß. Schade.

Manuela, die kein Fleisch isst, bekommt einen Ersatz für jeden Fleisch enthaltenden Gang - und ist entzückt. Sie zückt am Ende acht Punkte.

Erstaunen ruft die an ihrem Dinner-Tag hektische, auf sich selbst bezogene, und danach ausgesprochen kritische Claudia hervor: Hinter ihrer Maske ist sie ein begeisterungsfähiger Mensch - und heute begeistert sie sich voller Überschwang für Edgar und sein Menü.

Es wäre genau ihr Wunschmenü gewesen! So hat sie die Geschmäcker von damals in Erinnerung. Warum also klappen diese Erinnerungs-Attacken niemals, wenn Vox wirklich das Halali zum Wunschmenü bläst?

Claudia gibt zehn Punkte.

Insgesamt bekommt Edgar zweiunddreißig Punkte und liegt ein paar Zähler hinter Reza.

Das Unmögliche, alle nicht nur mental, sondern auch punktemäßig auf seine Seite zu ziehen, hat Edgar nicht geschafft. Das bleibt eben  u n m ö g l i c h! Denn unter den Masken, dort, wo die wahren Gesichter zu Hause sind, sind so manche uneins mit sich. mit dem, was sie bezwecken und ihren Äußerungen. Jeder täte gut daran, die Kameras nicht so völlig zu vergessen ...

Guten Morgen, Gruß Biene










Donnerstag, 25. Februar 2016

24. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Krefeld bei Reza


Aperitif: Herb-fruchtige Überraschung
Vorspeise: Gebackene Hähnchenpralinen an Mango-Papaya-Salsa mit mariniertem rotem Chicorée
Hauptspeise: Kalbsfilet an Trüffelsoße mit duftendem Safran-Basmatireis und knackigem Thai-Spargel
Nachspeise: Rezas Zabaione mit frischen Himbeeren und Latte Macchiato-Eis


Poker-Face - Just married

Seit sehr kurzer Zeit ist Reza verheiratet und seine iranische Ehefrau lebt erst seit zwei Monaten in Deutschland  - da gefällt es dem schönen, jungen Mann, an einem Kochwettbewerb teilzunehmen. Die Angetraute befindet sich derzeit auf Reisen in ihrer Heimat. Dort hat der gebürtige Krefelder Reza sie kennen gelernt, lieben gelernt, sich Haare implantieren lassen und

vielleicht auch Poker gespielt? Sein Poker-Face verrät so gut wie nichts über ihn - und ob es sich mit der Heirat so oder ganz anders verhielt, soll mich nicht weiter interessieren.

Obwohl die Sendung "Das perfekte Dinner" selbstverständlich das Wichtigste auf der Welt ist.

Seine eigene Wohnung wird er gemeinsam mit seiner Frau völlig neu, einem Anfang gerecht werdend, einrichten (Tradition? Alle Möbel aus der Junggesellen-Zeit verschenkt!), und die sieht noch ziemlich dürftig ausgestattet aus. So zieht er zum Kochen in die Wohnung der Mutter um, die im selben Haus wohnt.

So wie er das Eis für den Nachtisch niemals selber zubereitet hat, sondern lediglich die Profi-Eismaschine beim Kollegen "Italiener" mit der Masse befüllt hat - so wenig passt hier ein Steinchen auf das andere.

Als sein Vater starb und er sich mitten im Studium befand, gab er dieses auf, um das Restaurant der Eltern mit der Mama zusammen weiter zu führen. Wer um Himmels Willen gibt ein Studium auf, um Gästen Cocktails und Essen zu servieren?

Um mal fernab von Fragen auf Tatsachen zu sprechen zu kommen, fällt mir heute erstmals Melanies penetrante Stimme negativ auf - obwohl die Frau im Gesamterscheinungsbild eher einen positiven Eindruck hinterlässt.

Und sehr herzig und genau so schwer begeistert wie Edgar gibt sie dem Gastgeber Reza die volle Punktzahl.

Weniger begeistert ist Claudia, die heute ihre nach einem Friseur schreiende Haarpracht unter einem Deckel von Hut versteckt hat, der ihr weder zu Gesicht steht noch zu ihren Klamotten passt. Dennoch gibt sie Reza am Ende acht Punkte.

Elif, die ohne Fernseh-Apparat lebt und somit noch nicht oft das perfekte Dinner gesehen haben kann, begibt sich jungfräulich, wenn auch nicht unschuldig, in die Hände von Fernseh-Schaffenden. Und irgendwas stößt ihr heute schwer auf - die nachgeforderten und prompt gelieferten Trüffelspäne können es nicht sein.

Immerhin, und um was Gutes zu erwähnen, gibt die mosernde Moppel-Ich Elif sieben Punkte.

Reza hat ein gutes Auge, was die Anrichtung der Speisen betrifft - aber ob alles so toll ist, wie Edgar es in seinem Überschwang anpreist - bleibt die Frage. Vielleicht ist er lediglich leicht und schnell zu begeistern?

Insgesamt ergeben die Zähler fünfunddreißig Punkte. Wenn Reza nun niemand mehr überholt, könnte er bereits einen weiteren halben Perserteppich für die Prämie kaufen ... oder was auch immer. Es fehlt in der Wohnung immerhin an allen Ecken und Enden.

Irgendwie werde ich ein Gefühl nicht los ... das behalte ich jedoch für mich. Da bin ich ganz bei Reza, der schließlich auch nur sein Poker-Face zeigt. Mehr muss der Zuschauer schließlich nicht sehen, doch die beiden letzten Tage habe ich ihn fest im Visier. Mal sehen, wer am Ende das bessere Blatt hat.

Guten Morgen, Gruß Biene

Mittwoch, 24. Februar 2016

24. Februar 2016 - Der Bienenstich - Weißes Haus - meistbietend zu vermieten




Weißes Haus
- Meistbietend zu vermieten!

Das überaus hübsche und in freundlichem Weiß gehaltene Haus in der Pennsylvania Avenue in Washington D. C. sucht neue Mieter - für maximal acht Jahre.

Gerade wird es nicht nur von außen grundsaniert, sondern auch die inneren Räume bekommen eine Auffrischung der modernen Art.

So entsteht in der absoluten Nähe, auf kleinem Fußweg zum Oval-Office, ein Friseur-Salon mit angeschlossenem Zweithaar-Studio.

Inzwischen werden Casting-Räume für junge Damen - möglichst aus Osteuropa - eingerichtet und mit allem verfügbaren Schnickschnack wie einem Chirurgen, dem die Frauen vertrauen, ausgestattet.

Des weiteren kann man auf ein Büro der Polemik und eines des schlechten Geschmacks nicht ganz verzichten bei der Renovierung.

Ein Büro für Immigranten ist ebenfalls geplant - sie sollen den künftigen Mieter umfassend darüber beraten, was den anderen Immigranten am meisten weh tut. Eine sehr wichtige Position in diesem Grund-Universum der freien Welt.

Der Ballsaal wird aufgepimpt für Besucher aus aller Welt, damit der künftige Hausherr mit einer Dame ein Tänzchen und mit vielen Herren etwas anderes unternehmen kann. Gemeinsam Zigarren rauchen ist nicht vorgesehen - aber auch nicht unmöglich.

Obwohl in diesem Haus seit damals das Rauchverbot greift.

Der Hausbesitzer, der gemeine amerikanische Bürger, hat nun die Wahl:

Wer darf das Haus mieten? Aber nicht, dass am Ende der Periode feststeht, dass hier ein Messie gehaust hat.

Für alle Fälle - falls einer anderen Interessentin der endgültige Zuschlag gegeben wird - ist in einem kleinen, neuen Anbau das Schlafzimmer des First Husbands untergebracht. Dort hin sind die Wege in etwa so lang wie ein Spaziergang mit einem Hund bei schlechtem Wetter.

Guten Tag, Gruß Biene




23. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Krefeld bei Elif



Aperitif: Laber-Rhababererschnaps
Vorspeise: Kizartma - ein Vulkan aus verführerisch gebratener Aubergine, Paprika und Zucchini mit verwunschenem Minze-Knoblauch-Joghurt-Dip und traumhaftem Fladenbrot
Hauptspeise: Icli Köfte - vollmundige Hackfleisch-Wallnussfüllung, ummantelt von orientalischem Bulgur
Vegetarisch: Su Böregi - Paradiesischer Wasser-Börek mit einer bezaubernden Füllung aus güldenem Käse
Beilage: Exotischer Salat aus Granatapfel, Feige und Pistazienglanz
Nachspeise: Baklava - Funkelnder Blätterteig gefüllt mit Pistazien in betörendem Zuckerwasser


A Very Extraordinary Kind of Woman

Die Speisekarte zeugt von einem Hang zum Kitschigen, denn wer hat schon mal gedacht, dass seine Hackfleischfüllung für zum Beispiel eine Paprika "bezaubernd" ist? Dass der Käse gülden und der Blätterteig funkelnd ist? Und gar Paradiesisches kommt bei Dinner-Teilnehmern wie auch im wahren Leben nicht so oft auf die Tische.

Elifs Wohnung sieht aus, als sitze sie auf gepackten Koffern, und über ihre berufliche Tätigkeiten ist nur von Plänen zu erfahren, die die Friseurmeisterin hat.

Ein erster könnte sein, Claudia die Haare zu verschönern - die schreien geradezu nach Schere und ein bisschen Farbe. Beides würde ihr die Strenge und Fahrigkeit etwas nehmen ...

Vieles an diesem Abend ist vorbereitet - den Rest erledigen der Helge-Schneider-Fan und Freundin Anna mit schnellen Handgriffen. Alles geschieht beinahe wie nebenbei.

Auch nebenbei erwähnt Elif - auf dringende Nachfrage eines Daniels, der den typisch voxschen Fragenkatalog abarbeitet - dass sie sich fünf Kinder wünscht. Und einen möglichst blonden und spießigen Mann, der

ihr nicht die Show stiehlt.

Heute stiehlt niemand ihr die Show.

Claudia freut sich im Vorfeld auf dieses Dinner, doch die Freude nimmt im Laufe des Abends leider ab, weil sie auch heute nicht viel mehr isst als an ihrem eigenen Dinner-Tag: Es trifft  meistens einfach nicht ihren Geschmack.

Hat sie etwa noch nie eine der im Menü ausführlich und überaus poetisch beschriebenen Speisen genossen? War denn nicht jeder schon mal in der Türkei? Hätte sie es also vorher nicht wissen können, dass es ihr nachher nicht schmeckt?

Während Elif keinen Fernseher besitzt  - sieht Claudia lustlos in die Kameras eines Fernseh-Senders. Vielleicht ist sie auch nur genervt von einem der Daniels, von sich selber oder von ihrer irrwitzigen Idee, sich für das Perfekte Dinner beworben zu haben ...

Niemand weiß das so genau.

Elifs Tisch ist bunt dekoriert, wirkt unruhig, aber authentisch. Die einzelnen Gerichte werden auf kleinen, bunten Tellern angerichtet und verweigern einen großzügigeren Überblick.

Trotzdem passt in diesem Fall auch das. Zu dem Gesamt-Ambiente würden keine riesigen Designer-Teller mit Häppchen-schnapp-und-weg passen.

Zum Dessert gibt es - selten zu sehen - Mokka. Die Zubereitung zeigt sie ihren Gästen, und das kleine Event am Rande des großen gefällt mir.

Elif streicht einunddreißig Punkte ein.

Die Dinner-Stunde ist kurzweilig anzusehen, aber dass ich Elif nun kennen gelernt habe, bezweifle ich. Ein perfektes Dinner war es nicht, aber ein authentisches.

An einem Dienstag will ich mich kein Stück weiter aus dem Fenster lehnen.

Guten Morgen, Gruß Biene

Dienstag, 23. Februar 2016

22. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Kamp-Lintfort bei Claudia

In unserem Wald ...


Aperitif: Glühwein-Secco
Vorspeise: Gebratener Lachs auf selbstgemachten "Tinta de Calamar"-Bandnudeln
Hauptspeise: Rehkarree mit Rotkohl und Laugenbrezelknödeln
Nachspeise: Selbstgemachtes Eis mit glasierten Walnüssen in einer Schokowaffel


Nach dem Nervenzusammenbruch

... ist vor der Selbstüberschätzung und der fehlenden Selbst-Kritik: Claudia würde sich für ihr Dinner acht bis neun Punkte geben, während sie von ihren Mitstreitern insgesamt lediglich

siebenundzwanzig Punkte erhält. Viermal die Sieben, einmal die Sechs - und damit darf sie um halb zwei Uhr morgens ausgesprochen zufrieden sein.

Vox löscht für diese Nacht das Licht in Kamp-Lintfort, und die einzige, die dann noch wach sein dürfte in dem Ort ist Claudia, die dafür sorgen muss, dass ihre Küche ein wieder begehbarer Ort wird.

Die Wohnungs-Führung, die auch der Auflockerung und Entspannung der Kandidaten gilt, bringt sie noch gut hinter sich, kann sie doch von ihrer Traum-Insel Bali erzählen und ein paar Möbelstücke von dort vorweisen. Auf Bali stolpert man quasi über meist kleinere Schreinereien, die ihre Möbel an Straßenrändern aufstellen. Wer die schön findet, darf das gerne ... Und wer Bali als Traum betrachtet, darf auch das ...

Doch kaum trifft ihr alter Freund Holger ein und hilft ihr beim Schnibbeln, nimmt sie sich nicht etwa an dem völlig tiefenentspannten Mann ein Beispiel, sondern verfällt in nervöse Hektik, die darin gipfelt, dass die Krankenschwester nach einem Messer-Unfall nicht seine Wunde versorgt, sondern stattdessen sinn- und zwecklos in irgendwas rumrührt, als würde es eine Minute später weg laufen.

Auf eine vegetarische Mitstreiterin oder gar einen vegangen Mitstreiter ist sie vorbereitet, indem sie ein Tofuschnitzel parat hat. An die Tintenzugabe in den Bandnudeln und an das Gänseschmalz im Rotkohl denkt sie nicht eine Sekunde lang ...

War sie etwa schon im Vorfeld, bevor die Daniels in ihr Leben traten, auch nervös? Oder hat sie schlicht und einfach keine Ahnung?

Prompt gibt es Melanie in der Runde, die keine fleischlichen Genüsse mehr zu sich nimmt - jedoch Fisch isst. Im Nachhinein wird sie sich freuen, was ihr da so untergejubelt wurde.

Aber Claudia meint es nicht böse, sie ist nur völlig verpeilt. Und im folgenden mehr, viel mehr, auf sich selber bezogen als auf ihre Gäste.

Doch sie sitzt hier nicht inmitten ihre fünf bereits erwachsenen Kinder, sondern inmitten von durchaus kritisch sein dürfenden Gästen, die erst einmal nicht viel mehr mit ihr gemeinsam haben als den Wunsch, diese Dinner-Woche zu gewinnen.

Beim Hauptgang stammt das Reh vom Bruder, der alle zwei Wochen in den Osten - sagt sie so, wohin genau? - fährt, und schießt und schießt. Am Ende kommen davon kleine Stückchen auf die Teller - und alle hätten gern Nachschlag gehabt.

Leider kommt Claudia nicht auf die Idee, die Portionen durch eine Zugabe von in der Küche noch Vorhandenem aufzupimpen.

Vielleicht findet sie in dem Chaos auch einfach nichts mehr wieder. Eine denkbare Entschuldigung.

Warum sie am Ende trotzdem inmitten von Türmen von Benutztem, Gekochtem, Verworfenen und was weiß ich steht, und sich selber acht bis neun Punkte geben würde ... bleibt ihr Geheimnis.

Wer kann bei soviel blindem Selbstbewusstsein nicht mal leicht die liebevolleren Worte von einer überforderten Gastgeberin vergessen, die einfach nicht die Nerven hat, vor einer Kamera und besonders den Daniels zu bestehen? Ich.

Guten Morgen, Gruß Biene




Samstag, 20. Februar 2016

20. Februar 2016 - Der Bienenstich - Pegida und die anderen ...





Das Gute - dieser Satz steht fest -
ist stets das Böse, was man lässt - Wilhelm Busch


Eigentlich wollte ich mich fernhalten von politischen Statements (dieses Versprechen habe ich bereits einige Male gebrochen), die am Ende doch nur wieder in eine Sackgasse führen und für die bereits eine Millionen anderer Menschen Worte gefunden haben. Dann dachte ich mir, wenn es eine Million anderer bereits getan haben, kann

auch ich noch meinen entschärften Senf dazu geben, denn was kümmert es die Welt, wenn auch ich noch ein paar Worte finde, die dann

im wöchentlichen Geschrei von Pegida untergehen. Die marschieren an jedem Montag durch meine Stadt und halten die Polizei in Schach. Meine Hunde, die zu Hause immer sehr still sind und keine Ambitionen zum Bellen zeigen,

übrigens auch. Immer, wenn gegen 20.00 Uhr die Meute unreflektierter, für mich nicht Sichtbarer an unserem Haus vorbei marschiert, geht das Gebelle los. Das ist ein Bellen der Angst. Man möchte glatt mit einstimmen, um denen da draußen ihre Stimmen zu nehmen. Und sich selber die Angst ...

Aber man versteht kaum, was die von sich geben. Rein akustisch.

Ansonsten begreift man leider schon, was da vor sich geht. Und man möchte nicht hineingeraten in solch eine Meute von Leuten, denen man vielleicht am Tage zufällig begegnet

und sie unwissend freundlich grüßt, weil man ahnungslos von den Abgründen einiger (vieler?) Leute ist.

Der schlimme Vorfall im nun außer Konkurrenz für niedere Beweggründe prominenten Ort Clausnitz gibt der inneren Stimme Recht:

"Halte dich fern von Leuten, deren Meinung dir nicht seit mindestens zehn Jahren bekannt ist." (von mir)

"Ihr seid die Zeit. Seid ihr gut, ist auch die Zeit gut." - hat Augustinus Aurelius, Bischof und Philosoph, gesagt.

Und mein Vater, der große SPD-Mann, hat gesagt: "Egal, was du wählst - wähle immer demokratisch."

Leider lebt er nicht mehr. Und ich kann ihn, meinen besten Mentor, nicht mehr fragen - was mit diesem und in diesem Land geschieht.

Angela Merkel hat auf alles nur die eine Antwort "Wir schaffen das ..." - was von einer politisch Tätigen ein bisschen wenig ist. Ein bisschen? Man könnte auch sagen, es ist naiv.

Nie zuvor war mir bewusst, wie viel ein politisches Staatsoberhaupt in Deutschland alleine  bestimmten darf.

Merkel klingt wie Diktatur. Und das unter dem Vornamen "Engel".

So ist mein Resümee:

Das eine ist abgrundtief böse. Denn Menschen, die einst selber ihr Land (DDR) hinter sich lassen wollten, spielen nun die bitterbösen Joker aus gegen Menschen, die ebenfalls flüchten mussten.

Die ziehen da eine Grenze, wo es im menschlichen Bereich keine Grenzen geben sollte.

Kennt jemand die Stasi-Akten von den in Clausnitz sicherlich nicht un-identifiziert gebliebenen Leuten?

Das andere ist die Politik, die mit wesentlich mehr Sachverstand Lösungen und zwar solche, die human und allgemein verträglich sein sollten, finden muss.

Das schafft eine Angela Merkel nicht alleine - auch, wenn sie tausendmal darauf beharrt.

Ich sehe sie ohnehin lieber in Bayreuth oder beim Wandern.

"Versäumt nicht zu üben
die Kräfte des Guten" - Johann Wolfgang von Goethe

Guten Abend, Gruß Biene


20. Februar 2016 - DVD-Kritik - Mr. Hoppys Geheimnis


Darsteller:
Dustin Hoffman
Judi Dench

Regie: Dearbhla Walsh

Nach einer Geschichte von Roald Dahl

Entstehungsjahr 2015

"Was hat man davon, alt zu werden, wenn man die Regeln nicht
brechen darf?" -  Mrs. Silver


Mr. Hoppys Geheimnis

ist ein ambitionierter Fernseh-Film, der auf die Schauspielkunst seiner Darsteller setzt und damit beinahe voll ins Schwarze trifft. Ein Film über die späte Liebe im Leben und über die zu einer Schildkröte als Ersatz dafür.

Mrs. Silver lebt seit fünf Jahren Balkon unter Balkon mit Mr. Hoppy. Heimlich verehrt der Schüchterne sie,

doch sich der lebenslustigen Frau zu offenbaren, gelingt ihm nicht.

Als Mrs. Silver sich die Schildkröte Alfie ins Haus holt und dem Tier ihre ganze Liebe schenkt, die, hätte Mr. Silver einen offenen und nicht den üblich schüchternen Blick drauf geworfen, schon ihre Sehnsucht nach Liebe widerspiegelt.

Im folgenden ist die doch sehr einfach gestrickte Mr. Silver enttäuscht, dass Alfie nicht weiter wächst ...

Liebe will glücklich machen, auch wenn das eigene Glück dabei unbeachtet bleibt. Mr. Hoppy kommt auf eine nicht eben tierschutzgerechte Idee:

Er erwirbst 100 Schildkröten, die er nach und nach und weil viele größer sind als Alfie, gegen Alfie austauscht.

Animal-Hoarding - mit einem anderen als den sonstigen Motiven. Hoffentlich sind die Film-Schildkröten gut behandelt worden und haben auch ansonsten ein gutes Zuhause ...

Hier wird die Sehnsucht nach der Liebe zu einem anderen Menschen auf dem Rücken von vielen Tieren überspitzt dargestellt, denn um Alfie zu ersetzen, hätten auch drei oder vier größere Schildkröten ausgereicht. Das hätte jedoch das Dilemma, in dem Mr. Hopper steckt, viel kleiner gemacht - und vermutlich wollte man das dem Publikum nicht zumuten. Leider!

Denn viele von denen, die sich in Alfies Wohnzimmer tummeln, sind in etwa nur so groß wie Alfie oder noch kleiner. Und daher ungeeignet für Mr. Hoppys Plan.

Selbstverständlich kommt der Schwindel irgendwann raus. Doch am Ende fügt sich alles zum Guten - für die zwei alten Menschen Mr. Hoppy und Mrs. Silver.

Ein ganz stiller Film, der von seinen Hauptdarstellern und der Überbevölkerung von Schildkröten in einer kleinen Wohnung lebt.

Es war das eine, dass Roald Dahl dies einst niedergeschrieben hat - und das andere, einen Film daraus zu machen.

Um Judi Dench und Dustin Hoffman in einer kleinen Geschichte groß raus zu bringen - hätte man viele andere Stoffe verwenden können, die von später und auch tiefer Liebe erzählen.

Von hier daher drei von fünf möglichen Sternen. Auch jenen, denen die Tiere nicht so am Herzen liegen wie mir, wird der Film vermutlich nicht mehr hergeben.

Ein Kompliment an Dustin Hoffman: Von Mrs. Robinson bis Mrs. Silver hat er es bis ins hohe Alter geschafft, ein Star zu bleiben. Judi Dench ist sowieso eine süße alte Frau, die sich im Herzen die Jugend unbedingt bewahrt hat. Manchmal blitzt in ihrer Darstellung eine 20jährige durch.

Guten Tag, Gruß Biene


Freitag, 19. Februar 2016

19. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Bochum bei Sven

Die Zuschauerin


Vorspeise: Chipirones und Boquerones mit Brot und selbstgemachter Aioli
Hauptspeise: Cerdo Iberico im Kräutermantel, dazu Rosmarinkartoffeln, Rotweinschalotten und Speckböhnchen
Nachspeise: Churros & Natillas con fresa


Struwel-Sven

trifft das schwierigste Los der Woche. Die Haare stehen ihm zu Berge, die Nase und die Ohren rot, schlägt er die Stunden tot - hätte ich beinahe geschrieben (ach, habe ich ja), doch zum

Ziel kommt er nur teilweise und Dominik wird die neutralen sieben Punkte im Nachhinein bereuen, kosten sie ihn doch einen Teil der vierfach gemeinsam errungenen Sieg-Prämie - und mehr, wie sich dann zeigt.

Verloren oder Lost in Spain, wünscht Dominik, in Spanien gezeugt und geboren und dort bis zum ersten Lebensjahr gelebt - sich ein spanisches Menü. Selber gekocht und zubereitet hat er dies noch nie (Angst vor der kulinarischen Liebe zu Spanien, Dominik?), doch wie es schmecken soll, weiß er genau.

Als hätte ich es geahnt! Es schmeckt nicht so wie in dem Spanien, das Dominik kennt. Denn plötzlich ist

er zwar nicht Prinzessin,

aber Profi, was die Geschmäcker angeht, die er selber im Leben nicht treffen würde.

Seine Mecker-Attacken gegen ein Dinner, das nicht abstinkt gegen die vorhergehenden vier, kosten ihn nur ein paar Worte,

die er auf der Minus-Seite als Job-Bewerber verliert, kaum, dass er sie angestimmt hat und mit bösen Silben vollendet.

Oder möchte jetzt noch jemand Dominik einen Job geben? Vielleicht so ein Typ wie der Mann von Veronika Ferres? Planlos gehe ich weiter

und höre nicht viel von Ute, die weiterhin runter-gedimmt der Dinner-Gemeinde nur ihre Gesichtsausdrücke bietet.

Vor der Werbepause ist klar - dass vier gewinnen mit jeweils achtundzwanzig Punkten. Einzig raus aus den Sieger-Freuden ist Marta.

Bis Sven beschließt, ihr post-gekochtem die fehlenden zwei Punkte verpassen zu lassen.

Das gefällt sogar Ute. Das gefällt Michael. Aber gefällt es auch Dominik?

Früher waren alle ein Kopp und ein Arsch im Kohle-Revier, heute sind sie es wieder. So können Leute aus dem Ruhrpott sein, aber

sie müssen es nicht. Schon gar nicht, wenn sie in spanischen Gefilden gezeugt, geboren und ein Jahr gelebt haben.

Das ist nicht gegen Spanien gerichtet, sondern nur gegen die Überheblichkeit von einem, der am wenigsten Grund dazu hat.

Sieger der Herzen? Nun ja, der Schluss-Akkord legt ihn eindeutig fest: Sven! - Wirkliches Elend sieht man auf einer psychiatrischen Station - auf der Sven arbeitet - das beim Dinner steckt er somit locker weg.

Guten Abend, Gruß Biene

19. Februar 2016 - Kleines Treffen in Köln nach langer Bekanntschaft im Netz




Eine kleine Episode

Im Januar haben Anke Leithäuser und ich beschlossen, uns in Köln zu treffen. Köln liegt in etwa in der Mitte meines Wohnortes - und des Wohnortes von Ankes Mutter, bei welcher sie eine Zeit verbracht hat.

Immerhin war am Gardasee, an den Hasi vor sieben Jahren ausgewandert ist, gerade Winterpause für ihr feuerrotes Imbiss-Paradies.

Es war ein bitterkalter Januar-Tag. Und wir beide entschlossen uns, die Deutsche Bahn zu bemühen. Diese hat das in meinem Fall als wirkliche Mühe angesehen, denn

jeder Zug aus meiner Stadt hatte Verspätung - j e d e r. Wenn er dann endlich doch in den Bahnhof einfuhr, musste man - auch in jedem Fall - den Bahnsteig wechseln, um endlich in den Genuss einer entspannten Reise zu kommen.

Die Fahrt von Duisburg nach Köln mit dem IC dauert (eigentlich) nur vierzig Minuten.

Und zügig ging es nach der nervenaufreibenden Verspätung los - denn meine beiden Hunde froren trotz Mänteln auf dem Bahnsteig und waren ungehalten.

Kurz vor Köln kam die Durchsage "Wir erreichen Köln-Hauptbahnhof um 11.11 Uhr" - das ist kein Witz, obwohl das in die Karnevalszeit passte (wir trafen später auch einige Jecken).

Leider hat die Bahn keine wirklichen Verträge mit dem Humor - und kurz vor knapp, kurz vor dem Hauptbahnhof Köln, kam der Zug zum Stehen - ein Gleis wäre blockiert, man könne nicht in den Zielort fahren.

War nichts mit 11.11 Uhr. War etwa halb zwölf, als der Zug endlich in Köln ankam.

Anke hatte schon seit einiger Zeit gewartet, und weil sie mal eben rüber zum Dom gehen wollte - jemandem Bescheid gesagt, dass er mich ansprechen sollte - falls er eine Frau mit zwei kleinen Hunden sieht ...

Doch im selben Moment sahen wir uns. Ich erkannte sie natürlich sofort, diese Hasi aus der Goodbye Deutschland-Sendung. Sie mich aber auch - ganz ohne Sendung, aber mit zwei Hunden unverwechselbar.

Zunächst gingen wir ein bisschen durch die Innenstadt, am Kölner Dom vorbei - dann in ein Cafe. Drinnen musste ich Robin und Bienchen ihre dicken Mäntel wieder ausziehen, die dann für einen Innenraum doch viel zu warm waren.

Wir saßen plaudernd und Fotos zeigend dort, als plötzlich eine wilde Hummel, sprich ein Kölner Original von einer Frau, auf Anke losstürmte und sie freudig begrüßte:

Sie kannte Anke aus dem Fernsehen. War hocherfreut, sie hier ganz in Natura zu treffen. Fragte, ob sie ihren Unfall mit dem Moped gut überstanden habe ...

und bekam sich kaum noch ein vor lauter und ehrlicher Freude. Die Frau war schon etwas älter, und einen Moment später holte sie noch ihre Freundin hinzu, die genau so begeistert war. Da ich nun mal dabei saß, wurde ich ruckzuck auf Kölsch in die geballte Freude mit einbezogen.

Später haben wir noch in einem typisch - sage ich mal so als Ruhrgebietlerin - Kölschen Lokal zu Mittag gegessen.

An dieses Lokal hatte Anke besonders schöne Erinnerungen ...

Wir sind weiterhin in Kontakt, Anke ist zurück in Italien. Liebe Grüße an dich, Hasi.

Guten Tag, Gruß Biene

18. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Bochum bei Michael



Vorspeise: Vitello tonnato
Hauptspeise: Gebratene Ente mit Karamell-Orangen-Soße dazu Süßkartoffelgratin und Selleriepüree
Nachspeise: warmer Apfeluchen mit einer Mandel-Karamell-Kruste, Vanilleeeis und Sahne


Michael muss Martas Wunschmenü kochen


Locker vom Hocker

Michael wohnt am Kemnader Stausee - gehört die Ecke überhaupt noch zu Bochum? Oder läuft er hier unter doppelt falscher Fahne?

Denn obwohl er offen zugibt, nicht kochen zu können - war seine Bewerbung für eine "Koch-Sendung" erfolgreich. Womöglich deutet das nur den offiziellen Ausstieg von einer Pseudo-Kochsendung in die Richtung "Zeig mir dein Leben" an?

Ein bisschen ist Michaels Bewerbung, als würde Ute sich für "Germanys Next Top Model" empfehlen - und am Ende womöglich die Show gewinnen.

Immerhin sieht man, dass Michael schon mal eine Kleinigkeit in seiner Küche zurecht gerührt haben muss - ganz so ein Neuling ist er nicht, Pfannen und Töpfe kann er unterscheiden,

wenn er wohl auch lieber zu den Konzerten dieser völlig überdosierten Sängerin mit dem beliebigen Gesicht ohne besonderen Ausdruck geht,

denn auf genau solch einem Event hat er seine Freundin Andrea kennen gelernt.

Männer, die auf Ziegen starren?

Besuchen auch eigentlich ganz nette Männer diese Konzerte? Mein Weltbild kommt ins Wanken, denn von dem Publikum dieser Frau hatte ich eine sehr genaue, ich gebe zu, klischeehafte Vorstellung. Sorry an alle Fans, ich kann nicht anders.

Auch Michaels Andrea kommt freundlich über den Sender. Und er spricht "Ruhrpott" - was man hier immer seltener hört. Vielleicht kenne ich auch nur die falschen Ecken.

Marta hat sich dieses Menü gewünscht, und das meiste erinnerte sie an Mama und Oma, die in Polen leben. Sie gibt ihm sieben Punkte, denn wie sollte er auch als Nicht-Hobby-Koch in direkte Konkurrenz mit einer Oma treten, deren Speisen viel zu oft viel zu verklärt werden?

Aus bitterer Erfahrung? resultierend hat man Ute heute so weit wie möglich das Mundwerk kastriert, in dem man vermutlich ihre Szenen als Super-Kritikerin zum größten Teil raus geschnitten hat.

Manchmal reicht aber auch ein Blick auf diese Frau ... und man ahnt, was sie gesagt haben könnte.

Michael bekommt am Ende von jedem sieben Punkte und liegt mit achtundzwanzig Punkten gleichauf mit zwei Mit-Streitern. Wenn es so bleibt, wird es schwierig, von 1.000 Euro eine Reise für zwei Personen auf die Malediven zu finanzieren.

Was er beruflich treibt, habe ich immer noch nicht kapiert. Dass man nun auch noch im Ruhrgebiet so viele Manager beherbergt, spricht für die globale Vernetzung, doch wo bleiben die paar,

die noch unter Tage schaffen? - Ja, die gibt es noch. Ährlich!

Guten Morgen, Gruß Biene


Donnerstag, 18. Februar 2016

17. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Essen bei Ute



Vorspeise: Meeresfrüchtesalat mit würziger Soße und Kräutern
Hauptspeise: Kalbsleber mit Zwiebeln und Kartoffelstampf
Nachspeise: in Tempurateig frittiertes Vanilleeis auf einem Honigspiegel


Ute muss Michaels Wunschmenü kochen


Friedhof der Kuscheltiere

nach qualvollem Tod oberirdisch aneinander genäht zur ewigen Ruhe bestattet und von Ute gern spazieren geführt, und sei es nur in den Supermarkt. Später bringt Michael seinen eigenen Kuschelfriedhof mittels eines dicken, fetten Kapuzenpelzes mit. So haben sie jetzt den Zuschauern vorgeführt, was sie unter anderem "besitzen" ... Fremde Felle!

Die beiden könnten Geschwister im Geiste sein, denn die Pelzige zog in der Vortags-Lotterie Michaels Wunschmenü und versucht sich jetzt daran einen Wolf.

Die Vorspeise erinnert ihn an 2006 in München, als er zum Sommermärchen des Fußballes angereist war -

das im Nachhinein noch den bitteren Beigeschmack eines bösen Märchens verpasst bekam.

Der Hauptgang erinnert ihn an seine Mutter, während er die Nachspeise in Thailand genossen hat.

Und so mutiert auch das vermeintlich perfekte Dinner gern zu Stunden voller Märchen:

Ute - die Hühnchen nur von Hühnern isst, die praehum glücklich gelebt haben, macht sich bei ihren Einkäufen und in ihrem Outfit während dessen überhaupt keinen Kopf über glückliche oder unglückliche Geschöpfe. Vielleicht haben es ihr nur die Hühner angetan? Die gackern so süß?

Ute - die am Montag, als ihr Wunschmenü gekocht wurde, und dies nicht an ihre Erinnerungen an das bei Lea Linster genossene heran reichte, sehr kritisch war, um es mal salopp auszudrücken.

Ute - die insgesamt vermittelte, eine hervorragende Küchenfee zu sein. Eben wie im Märchen!

Wäre es nicht erwähnt worden, man hätte den Gästen kaum angemerkt, dass sie Hauptgang und Dessert erst in den frühen Morgenstunden bekommen.

Sie vergeben am Ende um drei Uhr morgens sogar noch jeweils sieben Punkte, so dass sie mit achtundzwanzig Punkten mehr als gut bedient ist - obwohl es bei diesem katastrophalen Zeitmanagement keiner neutralen Bewertung bedürfen würde.

Während sie wer weiß was in ihrer Küche treibt, liegen Sven und Marta in Utes Wasserbett, das schaukelt als wäre gerade eine Wasserstands-Warnung heraus gegeben worden. Sven hat schon eine rote Nase und rote Ohren - ob vom Wellengang oder von der Müdigkeit, ist nicht bekannt.

Zudem ist das Bett immer auf 27 Grad aufgeheizt! Wasserbett für Weicheier! Spielstunden für gelangweilte Gäste, deren Gaumen dann

nicht einmal befriedigt werden. Eine Maulheldin kocht auf und man möchte sie fragen, wie sie auf die Idee kam, sich beim perfekten Dinner zu bewerben - und was sie dort

überhaupt vorführen wollte. Vielleicht eine der Soßen, über die sie mit Lea Linster damals gesprochen hat? Zum Glück ist keine Soße gewünscht, sonst würde sie immer noch versuchen zu kochen ...

Guten Morgen, Gruß Biene

Mittwoch, 17. Februar 2016

16. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Marl bei Dominik


Vorspeise: Griechischer Bauernsalat mit gebratener Paprika, Aubergine und Zucchini, dazu ein intensiver Fetakäse
Hauptspeise: Kleine Souvlakispieße aus Schwein, Rind, Lamm und Huhn, dazu Ofengemüse aus Kartoffeln, Süßkartoffeln und verschiedenen griechischen Gemüsesorten
Nachspeise: „Loukoumades“


Dominik muss Svens Wunschmenü kochen


Rolling Stones

als Dessert! Man könnte meinen, die Bällchen wären fast  in dem Alter der Rock-Legenden, sie sehen nur wesentlich glatter und weniger gezeichnet zerknittert aus.

Sven wünscht sich ein Menü, das ihn an einen Griechenland-Urlaub erinnert. Damals war er noch ein Kind - und wie man weiß, sind so manche Erinnerungen von der Zeit, die ins Land ging, verklärt worden.

Dass ein Wunschmenü mit irgendeiner Denkwürdigkeit in direkter Verbindung stehen muss, ist die dringende Vorgabe von Vox - soll doch das Nachkochen nachhaltig erschwert werden.

Nun kann man zum Glück sagen, dass er sich nicht das Weihnachtsmenü 2009 aus seiner Klinik-Kantine wünscht.

Glück?

Glück hätte Dominik, wenn er als Gewinner der Woche die 3.000 Euro einstreichen und endlich bei Muttern ausziehen könnte. Die begrüßt die Crew am Eingang und ist spätestens nach der dritten Einstellung  gebrieft, dass sie ein riesiges Team einfach mit

"Daniel - da bist du ja" ansprechen soll. Ja, da bestehen die ansonsten Namenlosen drauf. Eine mittlerweile eintönige, langweilige Sache. Als Running-Gag gedacht.

Dominik und seine Freundin Eileen schnibbeln und brutzeln in Mamas Küche, was das Zeug hält. Ein paar Kamera-Blicke über Marl machen das Ganze auch nicht niedlicher. Und die heiß kommentierten Fördertürme sind schon lange kalt geworden - und finden nicht einmal in der Tisch-Deko ihre letzte Würdigung.

Niemand singt "Glück auf", doch Dominik hofft auf das Glück, durch die Sendung endlich einen neuen Job zu finden.

Dieses Ansinnen ist mal ein ganz neuer Grund, am Dinner teilzunehmen, sich einzulassen auf vier unbekannte Konkurrenten und vielleicht am Ende ein paar Federn verloren zu haben. Egal, das Risiko ist es wert!

Aber ein griechisches Bauern-Mahl unter dem Deckmantel eines perfekten Dinners ist natürlich gefährlich und man fragt sich, ob Sven dies selber auch gekocht hätte - wenn er das Menü nicht hätte weiter reichen dürfen?

Kann man damit überhaupt gewinnen? Dominik bekommt am Ende achtundzwanzig Punkte und liegt bislang sogar vorne.

Ein weitgehend unlustiger Abend, an dem sich die Loukoumades eigentlich nahtlos in die Parade von Vor- und Hauptspeise (sieht beim Griechen um die Ecke besser aus) hätten integrieren können.

Doch dann zetteln die Bällchen eine Intrige gegen ihren Hobby-Koch an und erweisen sich als harte Steine, von denen mindestens einer beim Versuch des Erstechens mittels einer Gabel oder eines Messers  über den Tisch fliegt.

Wenigstens kann man darüber lachen - ob vor Vergnügen oder nur aus Schadenfreude ist auch schon egal.

Sven gönnt sich zwanzig Minuten der Ruhe, um über seine Punktezahl für sein Wunschmenü nachzudenken. Schließlich zückt er die neutrale Sieben.

Und wer ohne Fehler sein Ding am Herd durch zieht, der werfe den ersten Stein ...

Guten Morgen, Gruß Biene

Dienstag, 16. Februar 2016

15. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Bochum bei Marta






Vorspeise: Ravioli gefüllt mit Ziegenkäse an Zitronen-Salbei-Butter
Hauptspeise: Lammrücken ummantelt mit Kartoffeln, dazu Mangold und Rosmarinjus
Nachspeise: Ziegenkäseeis mit Pflaumen an Armagnac


Marta muss Utes Wunschmenü kochen


Das Dinner ist wie eine Schachtel Pralinen ...
man weiß nie, was drin ist ... (frei nach "Forrest Gump")


Zwar habe ich diesen Spruch nie wirklich verstanden, aber beim Wunschmenü wissen die Teilnehmer in der Tat vorher nicht, was drin ist,

denn sie kennen nicht einmal das Menü, das sie dann so gut wie möglich, und am besten genau so wie die Oma, Mama oder der Koch aus dem Restaurant am Ende der Welt oder

wie in diesem Falle, Lea Linster aus Luxemburg, nachkochen sollen.

Sie kennen einander nicht und das macht den Reiz der Entdeckungs-Reise durch die Woche aus, die nicht immer so freundlich endet wie sie beginnt. Oder manchmal auch umgekehrt.

Die Lehramtsstudentin Marta hat allerbeste Laune und allerbeste Absichten, das fremde Dinner zu wuppen.

Ute wünscht sich, an einen Geburtstag erinnert zu werden, in dem man sie in ein Auto verfrachtete - und es mit einem für sie unbekanntem Ziel an den Ort ihrer kulinarischen Träume ging:

Nach Luxemburg, in das Restaurant von Lea Linster. Mit ihr hat sie später noch über Soßen philosophiert. Ich werde folglich an ihrem Dinner-Tag sehr genau beobachten, welches Geheimnis Ute in die Soße legt ...

Bislang plus-punktet Ute nicht mit ihrer riesigen Kritikfreude. Marta sieht aber auch mal gar nicht so aus wie Lea Linster!

Mir fällt an Ute ihre um den Körper geschlungene ganze Tier-Herde auf. Warum ihr einen Ticken später das übergarte Lamm leid tut, dass sie darüber beinahe in Tränen ausbricht,

ist mir unverständlich. Über die tote Herde um ihren Leib weint sie schließlich auch nicht.

Auch Michael gefällt es, einen dicken, fetten Pelzkragen an seiner Kapuze durch Bochum spazieren zu führen.

Leider gelingt Marta weder die Vorspeise noch kann sie dies bis in die Nachspeise wieder ausbügeln. Einen Mangel gibt es überall zu bemerken - in den Augen der Mitstreiter. Ich halte mich da raus.

Ute fehlt ein winziges, frittiertes Blättchen von irgendwas (vergessen, welch ein Blättchen), um die Vorspeise damit zu toppen.

Der Hauptgang hat den bereits erwähnten Mangel im fleischlichen Bestandteil.

Und in der Nachspeise fehlt dem Eis noch mehr Ziegenkäse und den Pflaumen der Armagnac. Ich habe gesehen, wie Marta einen gehörigen Schluck an die Früchte gekippt hat - aber

wenn Ute meint!

Dominik sucht einen Job, egal welchen - er würde jede Arbeit annehmen. Darauf kommen wir dann eventuell noch mal expliziter am Freitag zurück - wenn er sich vielleicht als lieber Mensch qualifiziert hat - oder eben auch nicht.

Zweimal sechs und zweimal sieben Punkte ergeben sechsundzwanzig Zähler für Marta.

In der Hoffnung, dass es einmal "Puff" macht und ab heute alle Kandidaten die Freundlichkeit in Person sind, schlagen mir doch die

Pelze immer noch ziemlich auf den Magen.

Guten Morgen, Gruß Biene



Sonntag, 14. Februar 2016

13. Februar 2016 - ZDF neo - "21 Gramm"


Darsteller:

Sean Penn
Naomi Watts
Benico Del Toro
Charlotte Gainsbourg

Regie: Alejandro González Inárritu - Entstehungs-Jahr: 2004


21 Gramm

Paul Rivers, Cristina Peck und Jack Jordan sind schicksalhaft miteinander verbunden, ohne einander zunächst überhaupt zu kennen:

Paul Rivers ist schwer herzkrank und wartet auf ein neues Herz. Jack Jordan verursacht bei einem Unfall, nach dem er Fahrerflucht begeht (sich später jedoch stellt) den Tod von Cristinas Mann und ihrer zwei Kinder.

Paul Rivers bekommt das Herz von Cristinas Mann. Und nach zwei Jahren kann er die verzweifelt von ihm Gesuchte durch einen Detektiv ausfindig machen.

Cristina ist inzwischen alkohol- und drogenabhängig. Aber er fühlt sich zu ihr hingezogen und verlässt seine Frau.

Gibt es das Phänomen, dass der Empfänger nach der Implantation eines fremden Herzens auch für ihn fremde Gefühle hegt, die auf den Spender zurück gehen? Gibt es diese Identifizierung mit dem eigentlich Unbekannten?

Für Paul ist es schmerzhaft, wie er sein neues Leben beginnen kann - durch den Unfalltod eines anderen Mannes.

Angeblich wiegt die Seele 21 Gramm - daher rührt auch der Film-Titel.

Begründet hat diese These der Arzt Duncan McDougall (1866 bis 1920), der sechs Menschen vor und nach ihrem Tod gewogen hat. Der Gewichtsverlust betrug zwischen 8 und 35 Gramm. Somit kam er auf den Durchschnittswert 21.

Er tötete zwölf Hunde durch Gift, die er ebenfalls vor und nach dem Tod wog. Die Hunde hatten keinen Gewichtsverlust - was ihn in der Annahme bestärkte, dass Tiere keine Seele haben.

Inzwischen gilt sowohl die These von den 21 Gramm Seelengewicht als auch von der Seelenlosigkeit von Tieren als unwissenschaftlich.

Denn wie sollten auch 21 Gramm den Schmerz stemmen, den Cristina nach dem Verlust ihres Mannes und der beiden Kinder empfindet? Wie sollten sie das innere Leid des Unfall-Verursachers tragen?

Am Ende des Films versagt das Herz des Spenders in Pauls Körper, und er stirbt. Zurück bleibt Cristina, die ein Kind von ihm erwartet.

Auch, wenn die Seele weiterhin in Gramm nicht zu messen ist - so ist sie natürlich vorhanden. Kann schmerzen und auch Schmerzen heilen. Sie empfindet oder sie empfindet nicht. Sie kann verzweifelt sein oder heiter. Und sie kann genau so erkranken wie der Körper.

Wer jemals einen gerade Verstorbenen gesehen hat (nicht einen nahe stehenden Menschen, sondern einen fremden - weil es bei dem nahe stehenden vielleicht nicht zu bemerken ist), der wird wissen,

dass dem Toten nicht nur das Leben fehlt, sondern noch etwas anderes, sehr Wesentliches ... Das näher zu erklären ist jedoch schwierig, weil es nur ein Gefühl ist.

Guten Tag, Gruß Biene

Samstag, 13. Februar 2016

13. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Nachschlag zu Sahada





Die Wellen schlagen hoch und höher

und konsequenter Weise erschlagen sie eine junge Frau, die sich beim "Perfekten Dinner" nicht nur als völlig unperfekt erwiesen hat, sondern nebenher als völlig naiv geoutet hat.

Wie ich aus unzuverlässigen Quellen erlesen konnte, hat Sahada bereits an mehreren TV-Formaten teilgenommen. Und selbst, wenn dies ihr erstes gewesen wäre - sie findet sich nicht zurecht in dieser Welt von

Fernseh-Schaffenden, die darauf aus sind, Opfer auf ihren knallharten Wegen zu hinterlassen.

Anstatt Menschen, die bereit sind, für eine breite Öffentlichkeit um ein Preisgeld zu kochen, zu unterstützten und ihnen den Weg ins Fernsehen einfach zu machen,

schlagen sie drauf, bis kein Arzt mehr in der Lage ist, die Kollateral-Schäden zu beseitigen, die ein bisschen Eitelkeit und der Drang, sich öffentlich zu machen, bei vielen

hinterlässt.

Im Anschluss darf der Fernseh-Zuschauer auf diese Menschen einschlagen.

Da hilft es wenig, die besonders bösen Kommentare zur Sendung auf Vox-Facebook zu löschen, denn es bleiben genügend stehen, die davon zeugen, wie sehr eine

immerhin ziemlich junge Frau sich daneben benommen hat.

Dass sich viele Kommentatoren ebenfalls daneben benehmen, bleibt ungesühnt.

Natürlich ist die Schadenfreude eine der größten, die man erleben kann. Und niemand denkt daran, Rücksicht zu nehmen und sich vielleicht sogar in eigene Schranken zu verweisen, denn

es ist doch einfach super, auf jemanden rumhacken zu dürfen, ohne Konsequenzen zu erwarten,

während Sahada genug "Strafe" durch ihr eigenes Umfeld erfahren wird.

Reicht das nicht?

Es tobt noch immer der böse Bär auf Facebook, während vielleicht niemand mal einen Moment daran denkt,

dass er es spätestens am nächsten Freitag, wenn eine andere "Sau durchs Dorf getrieben wird" vergessen hat,

Sahada wird dies jedoch nicht so leicht überwinden.

Sie hat sich falsch verhalten. Sie war böse. Sie hat ein bisschen Strafe vielleicht verdient - ich sage: Vielleicht!

Doch diese Häme über den Abend des letzten Dinners und die Nacht und den ganzen Tag über

bis jetzt - reicht. Mehr als nur das. Sie ist beschämend.

Denkt mal daran, dass sich eine Teilnehmerin nach der Ausstrahlung ihrer Sendung das Leben genommen hat. Das war vielleicht nicht der Grund für ihren Suizid, aber eventuell

der letzte bittere Tropfen, der reichte, das Fass zum Überlaufen zu bringen.

Danke, Gruß Biene




13. Februar 2016 - DVD-Kritik - Terminal


Darsteller:
Tom Hanks
Catherine Zeta  Zones

Regie:
Steven Spielberg


Terminal

Der Osteuropäer Viktor Navorski ist in einer ganz besonderen und persönlichen Botschaft nach New York geflogen: Seinem verstorbenen Vater will er den letzten Wunsch erfüllen - und ein fehlendes Autogramm einer Jazz-Legende einholen.

Einst hatte sein Vater ein Foto gefunden "A Great Day in Harlem". Auf diesem waren siebenundfünfzig berühmte Jazz-Musiker zu sehen. Von sechsundfünfzig von ihnen hatte sein Vater zu Lebzeiten bereits Autogramme bekommen - nur eines fehlte. Das will Viktor nach dem Tod des Vaters holen, damit sich sein kleiner Lebenstraum im Nachhinein erfüllt.

Leider bricht in seinem Heimatland zum  Zeitpunkt seiner Landung ein Krieg aus. Die USA erkennen den Staat, aus dem Viktor eingereist ist, nicht mehr an, und somit ist Viktors Pass ungültig.

Zurück schicken können sie ihn auch nicht. Also hängt er am Flughafen fest. Sein Zuhause für viele Monate ist Terminal 76. Sein Widersacher ist Dixon, der den JFK-Flughafen leitet.

Dixon bemüht sich, Viktor in Versuchung zu führen, das Flughafengelände zu verlassen - denn ab genau diesem Moment wären andere Stellen zuständig für den Staatenlosen.

Dieser lässt sich jedoch nicht in Versuchung führen, sondern beginnt sein Leben und Überleben auf dem Airportgelände in Angriff zu nehmen. Wer genau Viktor in seinem Heimatland war, kann man nur erahnen - denn

nach vielen vergeblichen Job-Anfragen gestaltet er über Nacht eine Wand neu - und findet eine Anstellung in einer Baufirma.

Im Laufe der Zeit findet Viktor wahre Freunde in den einfachen Mitarbeitern des Flughafens und verliebt sich in die Flugbegleiterin Amelia Warren.

Man könnte sagen, dass alle ein bisschen gestrandet sind auf diesem Flughafen - gleich dem einen, der sich als tatsächlich Gestrandeter für Tage und Nächte und viele Monate hier einrichten muss - und dies mit der Gleichmut eines völlig in sich ruhenden Menschen passieren lässt.

Im Hinterkopf hat er jedoch die verbissene Absicht, seinem Vater dieses letzte Autogramm posthum zu beschaffen ...

Es ist ein Film über die Freundschaft von Menschen, die von einander am Ende nichts fordern, aber alles zu geben bereit sind. Und dies gilt für alle Seiten. Denen, die den Flughafen verlassen dürfen - und dem einen, der es nicht darf.

Es ist ein Film über die Einwanderungs-Gepflogenheiten eines Landes, an deren Flughafentüren steht:

Amerika ist dicht!

Dicht ist auch die Atmosphäre in diesem Film.

Tom Hanks und Catherine Zeta Jones spielen die Hauptrollen, und obwohl man beide nicht wirklich übereinander bringt - passen sie hier gut zueinander, weil beide Gestrandete im Spiel des Lebens charakterisieren, die auf der Suche sind. Ob sie finden, was sie suchen, lasse ich hier offen für diejenigen, die sich den Film gern ansehen möchten.

Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist die fremde Sprache, die Tom Hanks sprechen muss - und die nur langsam ins Amerikanische wechselt (hier natürlich deutsch synchronisiert), denn so ganz wird Viktor in den Monaten seiner unfreiwilligen Verbannung dieser nicht mächtig.

Dass jede Menge Werbung in den Film eingebaut werden musste, wird abgehandelt, aber eher ungeliebt am Rande und in Schnelligkeit. Das lässt sich in amerikanischen Filmen nicht wegdiskutieren.

Eine Herz erwärmende Komödie ist das Ergebnis von einer einem wirklichen Fall zugrunde liegenden Geschichte - die spielte jedoch in Paris auf dem Flughafen Charles de Gaulle und dauerte für den Betroffenen ungleich länger.

Ich kenne persönlich keinen Film mit Tom Hanks, der auch nur einen Schritt weit neben der Spur wäre. Egal, wen er darstellt. Dies ist vielleicht nicht sein bester Film, aber ein sehenswerter allemal.

Einen besonderen Part hat Gupta Rajan, der den Reinemacher auf dem Flughafen spielt. Köstlich und tragisch und zuerst skeptisch fügt er sich in die Riege der Freunde Viktors ein.

Vier von fünf möglichen Sternen von hier.

Guten Tag, Gruß Biene


Freitag, 12. Februar 2016

12. Februar 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Kiel bei Martina




Secco mit selbstgemachtem Brombeerlikör
Risotto Milanese mit Zitrone und gebratenen Kräutersaitlinge
In Butter gebratene Fischfilets
Pistazienparfait mit Brombeeren


Die Teufelin mit den nicht drei und nicht goldenen Haaren

sondern mit dem einen schwarzen Haar im Püree, schlägt sich eine ganze Woche beim perfekten Dinner um die Locken der verlockenden Prämie von 3.000 Euro  und überrundet um ein Haar alle anderen und verweist sie auf die hinteren Plätze.

Denn Sahada ist jung, denkt pausenlos an ihr zu stillendes Baby, naiv bis zum Schmerzanfall - und keiner hat ihr je erzählt, wo der Wahnsinn "perfektes Dinner" hinführen kann.

Für das beste Dinner der Woche gibt sie in Eckernförde bei Nacht und absolut umnachtet gerade mal drei Punkte:

Die sind klar definiert: Gurkensalat mag sie nicht, das speziell für sie gemachte neue Püree ohne Haar vom vermutlich eigenen  Kopf (wenn es dies überhaupt gab und kein Märchen ist) ist versalzen.

Dafür fehlt der Weißwein im Risotto. Den hat Martina allein ihretwegen vom Reis ferngehalten. Aber ohne schmeckt es Sahada nicht. Denn - so ihre Logik - man schmeckt den Wein ja nicht raus.

Diese Logik versteht ihr Baby zwar noch nicht, aber es könnte mit Alkohol doch glatt einen Hicks bekommen ...

Oder ist doch nur die Mutter des unbekannten Babys allen Übels Beginn?

Martina liebt ihr Leben. Und sie liebt es, zu reisen. Auch im Beau Rivage war sie schon mal. Dort, wo einst Uwe Barschel tot in einer Badewanne hing.

Mit Sicherheit ist sie weniger die Katastrophen-Touristin als dass sie heute zu einer werden könnte, die ohne Flügel übers Kuckuckssnest fliegt, denn

sie versteht die niedrige Punktezahl ebenso wenig wie

Baby Sahada Sowieso irgendwann die eigene Mutter verstehen wird.

Die Chose gewinnt Eva - und sie fühlt sich erstmals nicht so wirklich gut mit diesem Ergebnis, wenn sie sich über die 3.000 Euro auch freuen kann:

Sie hat nicht gekocht, sondern entertaint - sagt sie.

Ja, stimmt. Gekocht hat in dieser Woche allein Sahada:

Überkochen nennt man das.

Von Everybodys Darling (außer meinem - ich bin zurückhaltend an Montagen, Dienstagen, manchmal sogar bis zum Freitag)

am Montag zu

der biestigen, verbissenen Milch gebenden Frau, die für diese Milch durch Feuer und Fegefeuer geht und sie als Vorwand für den Aufwand nimmt, herunter zu punkten mit einem Trauergesicht, das

in Hollywood glatt Oscar-verdächtig wäre, wenn man sich nicht

entschlossen hätte, Farbigen in diesem Jahr keinen Oscar zu verleihen.

Das ist natürlich schofelig und rassistisch. Es sei denn, kein dunkelhäutiger Mensch hat entsprechende Leistungen abgeliefert.

Das kann ich nicht beurteilen.

Beurteilen kann ich Sahadas Leistungen, die jene von der besten Köchin der Woche in den Schatten des Bösen stellt.

Sie wird es bereuen, denn sie hat trotzdem nicht die Prämie eingesteckt. Sie wird es bereuen, denn sie hat Patienten, die nun zurück weichen werden, wenn sie ihnen einen Einlauf machen muss.

Aber ihre große Familie wird wissen, mit wem sie es zu tun hat:

Vielleicht nur mit einer jungen Frau, die ihren Weg einfach noch nicht kennt.

Aber in ihrer Funktion als Krankenschwester oder Pflegehelferin möchte man mit ihr eher nichts zu tun haben.

Da kann man sich ja ängstigen, wenn man schönere Blumen bekommt als

sie je bekommen hat.

Guten Abend, Gruß Biene - und sorry for that




12. Februar 2016 - Der Bienenstich - Micky Beisenherz



Der mit den Worten jongliert

Gemeinhin kennt man Michael Beisenherz (ich finde für einen Micky oder gar Michi ist er zu alt) aus der über alle intellektuellen Grenzen hinweg geliebten Sendung "Das Dschungel-Camp". Nicht, dass er dort persönlich auftritt - aber die Sendung hat er trotzdem voll im Griff:

Als Autor schreibt er als Power-Gag-Maschine die Kommentare für Sonja Zietlow und ihren Assistenten. In diesem Jahr blieb zwar der gute Wortwitz auf der Strecke und machte niedrigen Beweggründen Platz - denn insgesamt war es einfach und ganz oft nicht lustig, was er und sein Co-Autor dem Moderatoren-Team in den Mund legte.

Jeder schwächelt mal, da kann man also locker drüber hinweg sehen. Vielleicht haben ihn auch die Todesfälle berühmter Leute, die bereits vor dem Dschungel die Welt in ihren Grundmauern erschütterten, seinen Einfallsreichtum ausgebremst.

Nun starb vor einigen Tagen ein weiterer prominenter Mensch und Michael Beisenherz postete dazu zunächst einen einzigen Satz, der die Welt aber auf die richtige, die einzige Spur brachte:

"Gott will uns mit den Idioten allein hier unten zurück lassen."

Wie niedlich, wie sinnig, wie dschungelig! Wie bösartig!

Da er ja nur die Idioten und keine Idiotinnen anprangert, noch am Leben zu sein - hätte ich mich auch gar nicht angesprochen fühlen müssen.

Und trotzdem: Es stieg mir bitter auf. Den Tränen nahe, verfolgte mich der Spruch bis in die Träume. Und auch dort fand ich keine Antworten, warum ich nun allein mit Idioten auf der Welt zurück bleibe, weil

David Bowie gestorben ist. Und noch ein paar andere.

Wieder hellwach, war mir klar, dass ich mich völlig überschätze und selbstverständlich zu den Idioten zähle. Also ... wenn man sich den Spruch von Michael Beisenherz zu Herzen nimmt, wie ich das getan habe. Und selbst, wenn man wie ich, eine Frau ist.

Es ist quasi folgenschwerer, wenn ein prominenter Mensch stirbt - als wenn viele andere den selben Weg gehen, und dies auch vor der Zeit.

Nun bete ich inständig darum, dass in diesem Jahr nicht weitere Prominente den Löffel abgeben, denn diesen Spruch habe ich inzwischen erfolgreich verkraftet und ja, auch verarbeitet, während

ich bei den noch zu betrauernden, künftig verstorbenen Prominenten auf weitere Sprüche dieser Art gern verzichten möchte,

weil die mich so fix und fertig machen.

Im übrigen kenne ich ganz viele Menschen, deren Tod mir ungleich näher geht als zum Beispiel der von David Bowie. Und die ich nicht als Idioten ansehe - während David Bowie ja auch nicht alles

richtig gemacht hat in seinem Leben!

Natürlich steht es mir nicht zu, Leuten die Absolution zu erteilen und ihnen zu erklären, dass sie keine Idioten sind, sondern liebe Menschen. Von denen manche große Dinge leisten.

Und ich selber? Wie sehe ich mich? Das kann ich leider nicht beantworten, außer, ich sehe mich durch die Tastatur von Michael Beisenherz - und da sähe es dann vermutlich zappenduster aus.

Dann erhebe ich mich wie Phoenix aus der Asche und

pfeife drauf, was er so von sich gibt, wenn ihn die Lust packt, der Allgemeinheit einen coolen Spruch um die Ohren zu hauen.

Guten Tag, Gruß Biene - und bleibt bitte alle am Leben!