Freitag, 4. Dezember 2015

3. Dezember 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Donnerstag in München bei Florian




Vorspeise: Gratinierte Zwiebelsuppe mit Parmesan auf bayrische Art
Hauptspeise: Dünne Kalbsschnitzel auf Limonensoße mit krossem Salbei und Kartoffelbaunkerl
Nachspeise: Kleine Dampfnudeln mit Vanille-Grappa-Soße und italienischem Apfelmus


Florian muss Judiths Wunschmenü kochen


Wünsch' dir was

und knüpfe möglichst rührselige Erinnerungen daran, die zum Teil schon so lange zurück liegen, dass das inzwischen verklärte Gericht unerreicht bleibt.

Vor langer Zeit gab es zu einem ersten Date zwischen Judith und einer unbekannten Größe eine Zwiebelsuppe. Damals hat sie sich die Lippe daran verbrannt - ist das jetzt die prominente Erinnerung ans Süppchen? Macht das Nicht-Erreichen einer lodernden Verbrennung die Suppe letztlich zu einer beliebigen?

Als einstiges "Spinnewibbchen" wollte man Judith, das Kind, ein bisschen aufpäppeln. Am besten gelang es mit Kartoffelbaunkerln. Da könnte sie sich rein legen - und das hat sie vermutlich auch getan bis es eines Tages klappte und die Pfunde sich vermehrten. Hier gelingt dem erst ratlos googlenden Florian das Kunststück, den Geschmack der Menü-Geberin zu treffen.

Doch die Fallstricke reißen beim Nachtisch: Obwohl ihre Oma starb, bevor sie ihr das Rezept von den Dampfnudeln vererben konnte - soll ausgerechnet Florian dies nun genau so hinbekommen. Offenbar hat sie das selber nicht geschafft, sonst würde sie wohl kaum dem nicht überlieferten Rezept nachtrauern.

Um mal ein Wort zu Omas zu sagen: Meine kochte an Heiligabend immer Pfefferpotthast. Und da ich sie genau so gern hatte, wie die meisten Menschen ihre Großmütter mögen, führe ich diese Tradition bis heute fort. Nachdem Oma das Kochen aufgeben musste, übernahm ich diesen Heiligabend-Part: Und siehe da - Oma hat nicht rum gekrittelt, es sei alles nicht so wie bei ihr ... Im Gegenteil, sie fühlte sich an vergangene Heiligabende erinnert - und ich bin sicher nicht die allerbeste Köchin.

Da sind unsere Kandidaten strenger als es deren Omas wären oder Mamas oder Tante Sophies. Und wer sonst noch herhalten muss, um die Zuschauer auf die Palme zu bringen - oder alternativ auch in den Schlaf.

Florian wuppt es insgesamt ganz gut und bekommt einunddreissig Punkte. Zur Hochform läuft er nicht auf, und es ist anzunehmen, dass sein Freund Michael der Koch in der Dreier-Gemeinschaft mit Katze Ronja ist.

Ansonsten setzt sich die Langeweile der vergangenen Tage nahtlos fort. Es liegt in Bernhards Küche, der ganzen Chose am Freitag endlich Leben zu verleihen. Und natürlich in Susis Hand, deren Wunschmenü er kochen muss - und das sie sicher an Himmelhilf wen erinnert und äußerst kritisch beäugt werden wird.

Guten Morgen, Gruß Biene


4 Kommentare:

  1. Guten Morgen Biene,
    nachdem gestern durch meine Schussligkeit mein Kommentar verschwand,
    kann ich auch heute nichts beitragen.

    Bedingt durch einige Tabletten gegen die ollen Ischiasschmerzen schlief ich
    das erste Mal schon um 19 Uhr ein.
    Dann habe ich irgendwann noch 1/2 Stunde gelesen und weg war ich.
    Versäumt habe ich nichts, wenn ich das so lese.



    BB die weihnachtlichen Traditionen die du erwähnst, sind in meiner Familie
    auch aktuell.
    Jeweils die Älteste, in diesem Fall ich, muss die traditionellen Gerichte übernehmen,
    die bei Familienessen an Feiertagen auf den Tisch kommen.

    Meine Tochter, die eine sehr gute Köchin ist, weigert sich eine Gans zu braten
    so lange ich das noch kann.

    Wir schwärmen beide immer von Omas Steckrübeneintopf.
    Ich koche den auch, Omas war besser aber doch nur in unserer Erinnerung weil
    wir damit die Fürsorge verbinden , die wir bei unseren Besuchen bekamen.
    Omas Liebe und unser Lieblingseintopf.

    Den kann keiner nachkochen.
    Also Wunschmenü ist einfach falsch, niemand kann das.

    Ich humpel jetzt zum Auto, schmerzhafte Grüße von eurer Anna

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    1. Oh je, Anna - hoffentlich wird das bald besser mit dem Hexenschuss. - Warum die Ischialgie wohl auf deutsch so heißt? - lol - Deine Silvia

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    2. diese Anspielung kann ich jetzt ja mal so gaar nicht verstehen? Was soll`n das jetzt wohl heissen und bedeuten?
      Aber auch ich wünsche der angeschossenen Anna möglichst schnelle Besserung, das ist echt soo fies!
      Beileid von Susi

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  2. Tja leider, leider hab ich dank der verlausten Nachbarschaft das Dinner erst ab Aperitif mitbekommen. Einrichtung, Freund oder Katze, auch Recherche, kochen, schnibbeln und einkaufen fehlen leider.

    Los ging`s aber munter mit der Vorspeise und sofortiger Inquisition seitens Susi und Börnie, die eine hat das Oberlehrerinnenhafte-, der andere das Musterschüler-artige Gefrage prima drauf.

    Dabei sah die Zwiebelsuppe wirklich extrem lecker aus.
    Man könnte direkt überlegen, sie generell mit Laugenbrot und Bier zu fabrizieren. Auch Parmesan finde ich eine gute Alternative zu dem sonstigen ziehigen Pattex-Käse.
    Studienrätin in spe`s Forderungen nach einer knackigen Käsekuppel zum Durchbrechen fand ich ebenso albern, wie technisch unmöglich.

    Auch beim Hauptgang schlug Florian sich tapfer. Die Limonensosse fertigte er wie ferngesteuert, nicht überzeugt, ob sie schmecken würde - doch oh Wunder: Sie tat es!

    Was leider beim Fleisch nicht funktioniete, ich hatte zwar den Einkauf nicht mitbekommen, aber angesichts der dicken Fleischstücke war mir sofort klar, dass hier ein energischer Klopfgang, entweder durch den Metzger oder durch Florian selbst, versäumt worden war.

    Das hört man doch immer, wenn man beim Italiener auf sein Essen wartet, dieses Fleischklopfen aus der Küche. So wird das Kalbsschnitzel hauchdünn und zart, ganz egal aus welcher ober-unter oder sonstiger Schale es stammt.

    Und diese kreuzdämlichen Kartoffelrollen, als deren analoge Menschwerdung sich Judith, nicht nur farblich, bemüht hat zu kostümieren, so ein affektiertes Theater hab ich selten bei einem erwachsenen Menschen erlebt, soll das niedlich sein, oder was?
    Mich regt das uff!

    "Und der krosse Salbei, also der muss unbedingt kross sein, sonst..."
    Ja was? Als ob man die Umlaufbahn einer Rakete berechnen müsste: Logo hat der Flori, ohne mit der Wimper zu zucken, den Salbei in der Pfanne verrückt, äh kross, gebraten.

    Aber die Baunkerln, die waren exakt genauso, ach wie war das schön....
    Wieder einmal, einmal nur so genudelt werden wie in seligen Kinderzeiten, ach wie bin ich wieder so froh, tanderadei und schallmei..glückliche Mädchenjahre sind nie vorbei..

    Aber dann: Kreisch, Schepper und böses Erwachen,
    Hartes Aufprallen auf dem Boden der grausamen Realität:

    Großmütterleins Andenken entweiht und geschändet!
    Durch falsche Teigkissen, die vorgaben, Dampfnudeln zu sein, denen es aber an irgendwas mangelte:
    Kruste unten, Schicht oben, Süsse generell - keine Ahnung: Ich kenne keine Dampfnudeln und kann derart teigigen Desserts auch so rein gar nichts abgewinnen.

    Und die Vanillesosse war grisselig, man stelle sich vor, auch dieser rohe Tritt noch gegen Omas armen Gedenkstein.
    Zum Glück gab es ja noch das italienische Apfelmus, damit konnte der Bub es ja noch rausreissen, Grappa sei dank.
    Seufz, aber schade, schade, lieb Omilein, seufz...

    Ehrlich - ich bin sanftmütig und geduldig wie eine heilige indische Kuh, aber gestern abend wurde ich von Minute zu Minute angestochener.

    Diese Farce bei einer gestandenen Frau, das ist einfach lächerlich, ein Essen ist ein Essen ist ein Essen. Basta.

    Am besten gefiel mir Pablo, der alles gleichermassen selig in sich hineinstopfte und Höchstnoten vergab, der hatte wenigstens Spass!

    Ich fand den Florian, das was ich sehen konnte, nicht besser oder schlechter als die anderen Leistungen, seine Punkte sind also ok.

    Ansonsten warte ich mit gemischten Gefühlen auf die heutige Präsentation:
    Nicht einen Tag hat uns Susi uns verschont mit ihrem gezierten Geschmolle: "Jetzt will aber ICH endlich auch mal MEIN Menü gekocht bekommen".
    Gnade ihm Gott, dem armen Börnie und steh ihm bei.

    Hier ist wettermäßig Gemischtwaren angesagt: Sturzregen, strahlende Sonne, plötzlicher Sturm, bin dauernd dabei drinnen Licht an Licht aus, Mann!

    Wünsch sie ein schön Tach, hat heute der Zeitungsbote zu mir gesagt, das gebe ich mal so weiter, in aller Herzlichkeit, Susi

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