Neulich bei uns im Park |
Hinter der Tür
Zum 30jährigen Jubiläum überrascht die Lindenstraße ihre Zuschauer mit einem soeben Verstorbenen hinter einer Tür ... Dass dies ausgerechnet der beliebte Erich Schiller sein muss, und dass der Schauspieler offensichtlich auch nicht selber aussteigen wollte ... ja, wer kann das verstehen?
Seit 30 Jahren leben wir in direkter und beliebter Nachbarschaft zu all den Leuten, die wir in der eigenen Nachbarschaft gar nicht so toll finden würden. Oder wer wollte je eine reale Else Kling als Hüterin der Moral und des sauberen Hausflures als ständig keifende alte Frau ertragen, die permanent gegen "Sodom und Gomerra" wettert?
Sie ist ja nun schon vor längerer Zeit gegangen. Wie auch einige andere. Einer wurde gar von Lisa mit einer Bratpfanne erschlagen: Aber es ist ein Gerücht, dass man noch heute nach der Marke der Pfanne fragt. Die Tilgung der Schuld steht auch noch aus, obwohl mittlerweile alle wissen, wer den guten Matthias Steinbrück auf dem Gewissen hat. Er hat eben damals einmal doch "gestört", nachdem er die Frage "Stör ich" zu oft gestellt hatte.
Nun ist der ewige Tröster von uns gegangen, der einst Mutter Beimer über den Verlust ihres "Hansemanns" hinweg geholfen hatte. Sind jetzt die Zeichen gesetzt? Gibt es, nachdem die Witwe Beimer-Schiller den Schuldigen an Erichs Tod irgendwann gefunden hat - ein Comeback, und sie darf wieder Hans' "Taube" werden?
Wir werden es erwarten können. Und atmen weiterhin den Mief der Münchner Straße ein, die für viele so unersetzlich ist, dass sie um den Erhalt ihres Miethauses sogar kämpfen. Wo trifft man schon mal auf eine solche Hausgemeinschaft?
Wenn auch nicht alle so ticken, so tickt doch Mutter Beimer genau in diese Richtung: Als ginge es um den Erhalt der einzigen Möglichkeit.
Politisch immer korrekt links und mit der Moralkeule nach Abweichungen davon oder von der Toleranz schlagend. Manchmal dezent, manchmal mit dem Holzhammer.
Ich mag sie, diese Straße und ihre Bewohner. Nun gut, nicht alle Bewohner, aber die meisten. Und sehr zeitaufwändig ist es auch nicht, diese halbe Stunde am Sonntagabend anzusehen - und wenn man es mal verpasst, auch nichts wirklich zu verpassen.
Ich mag Helga Beimer, obwohl sie mir persönlich als Nachbarin zu anstrengend wäre und zu raumgreifend. Auch die bösartige Lisa ist nicht verkehrt, wenn sie auch meist das Verkehrte tut. Und all die anderen, die sich bereits voll in die Straße integriert haben.
Kann gut möglich sein, dass es in meiner Straße ähnlich zugeht, ich aber nicht das Geringste davon mitbekomme. Und das ist auch gut so.
Guten Tag, Gruß Biene
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