Fotos: S. B. |
war ein Weihnachtsgeschenk für ein kleines, recht verzogenes Mädchen aus der weitläufigen Verwandtschaft meines Mannes. Hin und wieder und nur auf größeren Familienfeiern trafen wir auf diese Familie, die aus Vater, Mutter und verzogenem Kind bestand.
Dem Kind wurden keine Wünsche verwehrt, die man irgendwie in der Lage war, zu erfüllen.
Eines Tages bat die Mutter der Teufels-Prinzessin meinen Mann um Hilfe, und er fuhr zu ihr. Um ihr weiter zu helfen, musste er im Keller der Leute nach geeignetem Werkzeug suchen:
Was er fand, war der Hase Bonnie ... abgemagert, allein im Dunkeln vor sich hin vegetierend, und dem Tode näher als dem Leben.
Am selben Tag noch brachte er mir den armen Hasen mit nach Hause.
Ein Tierarztbesuch folgte und Bonnie konnte endlich wieder Helligkeit sehen und fressen und sich kindisch aufführen, wie es auch kleine Hasen tun.
Er wurde kastriert, denn auch das hatten die Leute versäumt - ging es ihnen ja auch lediglich darum, dem Kind einen der vielen Weihnachtswünsche zu erfüllen. Dass es Puppen und anderen Gegenständen nicht viel ausmacht, anschließend in einer Ecke zu landen - einem lebenden Tier aber schon, war der ganzen unheiligen Familie nicht klar.
Nach längerem Suchen fanden wir privat einen neuen Platz für Bonnie, denn behalten hätte ich ihn nur, falls sich keine andere Möglichkeit gefunden hätte.
Er kam zu einem älteren Herrn, der ein Haus mit Garten hatte - und den Hasen zu einem anderen hinzu gesellte.
Einige Monate später besuchten wir jemanden aus der Familie meines Mannes, als plötzlich für mich unerwartet diese Sippschaft der Dreibösartigkeit auftauchte. Ich bin nämlich der Überzeugung, dass auch Kinder ein Lebewesen von einem Gegenstand unterscheiden können - und so zähle ich das Mädchen zu den Bösen hinzu.
Oh je, das kann hier und jetzt nicht gut enden, waren meine Gedanken und meine Hände waren zu Fäusten in der Tasche geballt. Ihren Gruß erwiderte ich überhaupt nicht.
Stattdessen bekamen sie ein paar verbale Tiefschläge ins Gesicht geschleudert. Die Fäuste in den Taschen haben mir nicht viel genutzt. Bereut habe ich jedoch nicht ein einziges Wort.
Ich weiß nicht mehr genau, was dann geschah: Sicher ist nur, dass entweder diese Leute sofort gingen oder wir ...
Ich habe diese Leute übrigens nie wieder gesehen. Einem möglichen Zufall bin ich immer noch zuvor gekommen.
Bitte keine Tiere unter den Weihnachtsbaum legen! Und schon gar nicht Kindern den Wunsch danach erfüllen, wenn man ihn nicht selber auch hegt und bereit ist, ein Tierleben lang dafür zu sorgen.
Einen schönen Adventstag wünscht Biene
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