Donnerstag, 10. Dezember 2015

9. Dezember 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Neuss/Niederrhein bei Nicole



Aperitif: Amaretto Sour
Vorspeise: Muschelpool mit Zwiebelsuppe und Käsehaube
Hauptspeise: Rind schläft im Heubett mit Kartoffelbrei und Schalotten-Rotwein-Sauce
Nachspeise: Apfelröschen umhüllt von Blätterteigmantel mit Vanilleeis


Ein Männlein steht in der Küche

des kleinen "Hexenhäuschens", in dem die schicke schlanke Nicole die Gabeln in schönstes Rinderfilet sticht - die schicke Dicke, Labrador "Hexe" außer Haus gebracht wurde - und nur unerwähnt bleibt, in welcher Kategorie Ehemännlein Wolle der Schicke ist.

Als schick empfindet Nicole vielleicht auch den Buddhismus - denn wem Richard Gere folgt, kann so verkehrt nicht sein. Oder ich begehe hier ein großes Unrecht - und Nicole ist eigentlich eine Frau mit Tiefgang!?

Auf Tauchgang möchte ich gehen, als Tanja konsequent mehrfach bemängelt, dass der Blätterteig nicht selber gemacht ist. Dabei wird sie um die Nase herum immer blasser. Und sieht neben Jannesh alt aus.

Als Ober-Kritiker der Runde hat er das schwerste Los gezogen - so ganz unbegründet sind seine Kritikpunkte hier und da bestimmt nicht. Aber als nicht so gute Köchin möchte ich nun keine Kritik an der Kritik üben und lasse ihn einfach gewähren, ohne aus den Augen zu verlieren, dass ich am Freitag erwarte, einen jungen Gott kochen zu sehen.

Im Ernst gefällt mir die Zwiebelsuppe mit Muscheln plus Schalen als Einlage überhaupt nicht. Da toppt  auch das sogenannte "Sex-Gewürz" nicht die umständliche Art und Weise, dies essen zu müssen. Ein Gewürz von Alfred Schuhbeck - das ist klar, dass der Unsexiest Cook Alive auf solche Wörter stößt. Sex sells!

Die immer noch jüngere Schwester von Alice Schwarzer ist neben Yogi, dem Nimmersatt der Runde, die friedvollste Seele und zückt am Ende sogar die Zehn-Punkte-Tafel.

Das ist natürlich stark übertrieben. Denn allein der Nachtisch mit dem gekauften Eis - kein Vergleich mit einem gekauften Blätterteig - ist nichts Besonderes. Komplett raus halten möchte ich mich aus der Bewertung des Geschmackes vom Hauptgang. Doch wenn eine schicke Schlanke keine Ahnung hat, welches Fleisch sie verwendet ...

Sicher mögen die Kunden der Nageldesignerin keine adäquat zum Hauptgangteller hergerichteten Fingernägel. Die Teller sehen ziemlich un-sexy aus. Aber Augen zu und durch!

Das gilt natürlich nicht für Jannesh. Er behält die Augen, die Nase und alle Geschmacksnerven weit offen - und findet jede Heunadel in der Kirmes auf dem Teller.

Nicole bekommt satte vierunddreißig Punkte. Viel zu viele. Mal sehen, wie viele sie gewillt ist, davon an den nächsten zwei Tagen wieder abzugeben.

Guten Morgen, Gruß Biene

3 Kommentare:

  1. 34 Punkte, das war aber heftig gestern.

    Auch wenn der Chefnörgler nur 7 davon in den Pott warf, die
    10 Punktetafel zu ziehen war auch ziemlich daneben.

    Da ich noch nie Muscheln gekostet habe, weiß ich die VS nicht
    zu würdigen.
    Die Schalen aus der Suppe zu fischen hätte mich genervt.

    Der Hauptgang kam gut an, diese Variante mit dem Heu habe ich
    beim PD schon gesehen.

    Aber nun schmeckte das gute Filet nicht nach Heu, genau wie
    bei Tanja das Fleisch nicht nach Cola.

    Sorry ihr beiden Experten, ihr habt einen kleinen Hau.

    Gekauftes Eis zum Nachtisch kann man beim PD nur anbieten, wenn es nicht die Hauptkomponente ist.
    Hier war nur das Apfelröschen selbst gemacht.

    Vom Blätterteig rede ich nicht, wer soll die Zeit finden und
    die nötige Konzentration für die Herstellung.
    Die Kandidaten, die Blätterteig anbieten, sollten es einfach
    lassen, gibt immer Punktabzug von den Nörglern die es auch nicht können.

    Insgesamt fand ich 8 Punkte angemessen.
    Nervend fand ich die Schwafelei über das Privatleben und
    ihre Zukunftswünsche.

    Ist mir völlig wurscht wo die Dame noch schwimmen geht , ob
    mit Haien oder ob sie zur Selbstfindung nach Tibet pilgert.

    Ich pilgere mal ins Shoppingcenter bevor alles ausverkauft ist.
    Im Osten ist das so eine Sache, tztztz
    Gruß aus dem schön kühlen Berlin, eure Anna

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  2. Am Ende des Dinnerabends bei toughen und straighten Teilzeitbuddhistin Nicole blieb bei mir ein leicht schaler Geschmack im Mund und mir schoss spontan der Gedanke durch den Kopf: die ist nicht echt! Die hat sich wohldosiert präsentiert und sehr genau überlegt, was sie wie und in welcher Form von sich preisgibt. Und hat man wirklich was von ihr erfahren? Außer einer endlosen Kennenlerngeschichte, bei ihr „Männlein“ (grusel) eher den stillen Part verpasst bekam und in der eigenen Küche ein wenig deplatziert wirkte. Oder dass sie gerne vier Wochen in einem tibetischen Kloster fernab von Schminke, rasierten Beinen, Alkohol und Rauchen verbringen möchte. Ich unterstelle ganz einfach mal, dass sie sich mit keiner Religion wirklich auseinandergesetzt hat, weder mit der katholischen Kirche, noch mit dem Buddhismus oder dem Islam. Und ein paar Buddhafiguren als Deko oder Bilder mit Buddhaköpfen, wie es sie zu Hauf in jedem Baumarkt um die Ecke zu kaufen gibt, mag zwar durchaus schick sein, macht aber keinen gelebten Glauben aus. Naja, für den Hausgebrauch ist es allemal ausreichend.

    Und der Yogi-Jürgen wurde ja gar nicht müde, wie ein Sprung in der Platte endlos zu wiederholen, wie natürlich die Nicole doch wäre. Ich empfand sie eher als aufgesetzt und vom Scheitel bis zur Sohle perfekt durchgestylt. Die entweder natürlichen oder gefärbten grauen Nuancen im Haar, die perfekten Fingernägel, die must-have-destroyed-Jeans. Und als Einkaufsbeutel darfs dann schon mal eine Louis Vuitton sein. Alles ganz natürlich....

    Angelika hat sich an diesem Abend gut aufgehoben und umsorgt gefühlt und vergibt für den für sie perfekten Gastgeberabend sage und schreibe glatte 10 Punkte. Mir fiel fast die Kinnlade runter. Ich hätte mich an diesem Essplatz nicht wohl gefühlt (und in der Runde schon gar nicht), der für mich genauso inszeniert und irgendwie seelenlos rüberkam. Das war nur auf Wirkung eingerichtet und dekoriert und hat mich eher an eine Einrichtungskoje in irgendeinem x-beliebigen Möbelhaus erinnert, aber wohnlich und lebendig?

    Auch der indische Meckerpott, sein zweiter Vorname ist übrigens „selbstgemacht“, gewinnt nicht unbedingt an Sympathien, obwohl seine Kritik an Nicoles Dessert durchaus berechtigt ist. Wenn zwei von drei Komponenten einfach nur gekauft wurden, hat es sich die Gastgeberin extrem einfach gemacht. Aber diese Kritik wird mit Sicherheit ohne Spuren zu hinterlassen an ihr abperlen. Das ist ihr garantiert wurscht.

    Und sollte Nicole mit ihrer viel zu hohen Punktzahl den Sieg davon holen, dann hat sie wohl alle Energien gebündelt und mental die 3.000 Euro fokussiert. Om!Demzufolge hätte sie dann alles richtig gemacht, so als Neussener Teilzeit-Buddhistin.

    Genug gemeckert! Sonnige Grüße in die Runde, hier scheint sie nämlich, Sonnenbrillenwetter vom Feinsten!



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  3. Nicole - Königin der Sprechblasen, Herrin über Zehen und Klauen, tischte gestern Dinge auf, von denen sie gar nicht wusste, dass sie`s wusste:

    "Filet" hiess das Teil vom Rind, welch Selbiges sie kritischem Gast aus dem Land des Bollywood kredenzte.

    Macht nix, auch der wusste es nicht, fand es aber "schwierig", dass Nicole es nicht wusste... Nix verstehn?

    Ich auch nicht, fragen wir doch mal Tanja, die müsste es wissen, sass sie doch abendfüllend als dauernickender chinesischer Wackeldackel neben dem nörgelnden Jannesh.
    Nick,nick, wackel,wackel.

    Jürgen hingegen betonte ein über`s andere Mal, wie besonders natürlich er die GG fände.
    Erstaunlich: Ich finde Nicole in etwa so natürlich wie Jürgens Einrichtung schlicht.

    Aber was weiss ich schon, auch über die tiefe Bedeutung gekaufte Götzenbilder, die zu Hauf Nicoles Behausung dekorieren und tiefe Spiritualität spiegeln sollen - ich vernehme leider lediglich Geplapper.


    Das führt direkt zur Vorspeise, da bekamen klappernde Muschelschalen von dickem Emmentaler ordentlich was auf die Mütze.
    Muscheln im Pool? Mit Zwiebeln drin!
    Und nebenan `nen Kanten Bauernschnitte - geschmeckt hat es allen, als sie das leere Perlmutt erstmal beiseite geräumt hatten. Blieb die Frage nach dem tieferen Sinn.

    Die Hauptspeise kam ordentlich daher, so neu ist Heugarung ja nun auch nicht, und ja - die Wiesenkräuter aromatisieren das Fleisch, beigelegter Thymian und Rosmarin natürlich ebenso - und es wird besonders sanft und schonend gegart.

    Das hat Nicole gut gemacht, bis auf den martialischen Start - mit der Gabel brutal rein ins schöne Filet - man musste nicht Rudi sein, um schreien zu wollen!

    Auch die Rotweinzwiebeln, karamellisiert und geduldig eingekocht, waren gekonnt zubereitet, der Kartoffelstampf sah gut aus, sie hatte einen Intervall-Stab dafür, damit es eben kein Kleister wurde.
    Bis auf das unschöne Anrichten fand ich den HG richig gut.

    Das Dessert dagegen, diese Apfelrosen sind eine faule Chose, nicht nur wegen des albernen Blätterteigs.
    Und musste Nicole die Röschen schwarz brennen? Konnte sie nicht wenigstens eine schöne Vanillecreme oder Zabaione dazu reichen, statt des Fertigeises?
    Und was ist an Eis denn so aufwändig? Man kann es doch vorbereiten.

    Nein, nein, perfekt geht anders und 34 entspricht wahrscheinlich der Anzahl ausgestellter Buddhas, nicht aber wohlverdienter Punkte.

    Trotzdem: Bis jetzt hat Nicole am besten gekocht.
    Nicken, Wackeldackel, nicken!

    Was Berlin kann, kann HH schon lang: 4° und Sonnenschein - am schöönsten sind z.Z. die Sonnenauf- und Untergänge, liebe Grüsse Susi

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