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Foto von Marianne zur Verfügung gestellt, sie trägt ein weißes Outfit |
Telefon-Interview mit der ehemaligen Dinner-Teilnehmerin Marianne
Pretty Woman
Marianne, gebürtig aus Amsterdam in den Niederlanden, lebt seit vielen Jahren in Linz. Sie liebt es, ihren Mann täglich und oft auch Gäste ausgiebig zu bekochen und für ihn oder sie zu dekorieren, und dabei kommen ihr stetig neue Koch-Ideen, die sie erfolgreich umsetzt. Achim, ihr Mann, ist der beste Beweis dafür, dass Liebe
auch durch den Magen geht. Natürlich nicht nur.
Marianne zog es irgendwann der Liebe wegen nach Deutschland. Dieser erste Grund spielt längst keine Rolle mehr in ihrem Leben. Über Joachim sagt sie mir: Es wäre besser, sofort den
zweiten Mann zu heiraten. Leider kann man im Leben nicht alles einfach überspringen.
Dass eine begnadete Hobby-Köchin und das perfekte Dinner irgendwie zusammen finden mussten, war so klar wie nichts sonst - doch Marianne kannte die Sendung "Das perfekte Dinner" erst einmal überhaupt nicht.
Hier kommt Rosie ins Spiel: Die Freundin erzählt Marianne vom täglichen Dinner bei Vox. Daraufhin hat Marianne sich erst einmal einige Sendungen angesehen - und war keinesfalls abgeschreckt, sondern begeistert von dieser innovativen schönen Idee, dass sich fünf Leute gegenseitig bekochen und bepunkten, einen Teil ihres Lebens zeigen und auch einen Hauch ihrer Persönlichkeit preisgeben.
Sie war "infiziert" und bewarb sich bei itv-productions als Teilnehmerin. Ihre Teilnahme war sozusagen schon in trockenen Tüchern, doch
so einfach ist das nicht, mit den Produktionsfirmen Umgang zu haben. Mehrfach wurde sie vertröstet, hat aber tapfer gedrängelt. Das macht nur eine Frau, die das Kochen als Herzensangelegenheit sieht und es einmal öffentlich zeigen möchte.
Dann wiederum wohnte sie dem Team, das für Vox in den Ring geht, zu weit ab von einer Großstadt. In denen drehen sie lieber. Und weiter als 25 km sollte kein Koch entfernt wohnen. Aber irgendwann war es so weit:
Im November 2009 wurde die Kochwoche rund um Marianne endlich gedreht. Die Ausstrahlung war dann im Februar 2010. Normaler Weise dauert der Vorlauf sechs Wochen, hier war es etwas länger.
Die Aufwandsentschädigung betrug damals 600 Euro (heute 800), aber sie hat das Beste vom Besten eingekauft, inklusive einer super Weinauswahl. Ich habe mir ihr Dinner letztes Jahr noch einmal angesehen, und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Neben ihren Kochkünsten wollte sie auch ihr Haus präsentieren, auf dessen Inneneinrichtung sie zu Recht stolz ist. Dass sie als Kostümbildnerin - vorrangig für den Karneval - arbeitet, spielte keine Rolle. Hier ging es in erster Linie ums Kochen.
Mariannes Dinner ist vom Feinsten - doch einige Teilnehmer kannten weder Hirsch noch Jacobsmuscheln - und so eine Premiere vor einer Kamera kann schon mal eine Überforderung mit sich bringen. Insgesamt erringt sie den zweiten Platz. Eine Teilnehmerin entschuldigt sich später bei Marianne, dass sie ihr nur acht Punkte gegeben hat.
Das lustigste Dinner hatte die Runde bei Hans, der mit seiner Fußball-Deko und Gulasch plus Gurkensalat punkten wollte, und dies dann eher mit seinem Wesen getan hat. Irgendwann muss ich mir unbedingt noch einmal Hans' Abend ansehen.
Es gibt von Vox keine Regieanweisungen, wenn man mal von dieser absieht: Marianne hat ihnen zuvor gezeigt, was die Konkurrenz bestöbern darf und was nicht ... und genau dort hin hat die Crew die anderen geführt, am Übrigen haben sie vorbeigeführt.
Natürlich wollte Vox auch hier, dass sich ein paar Rollen heraus kristallisieren: Die Zicke, die Toughe, der Verblödete ... Aber Mariannes Bande hat da nicht oder nur begrenzt mitgespielt.
Sie würde sich - und hat es auch schon - wieder bewerben, aber jede und jeder darf nur einmal beim Dinner aufkochen (außer in Sonderwochen evtl.). Nach der Ausstrahlung rief sogar der Bürgermeister von Linz bei Marianne an, um sich für die positive Darstellung einer Bürgerin in einer Fernsehsendung zu bedanken. Noch heute gibt es Leute, die sie auf ihre Teilnahme hin ansprechen.
Auf die Frage, was das Schönste am Dinner gewesen sei - sagt sie eindeutig: Die Resonanz der Zuschauer. Damals war Vox noch nicht auf Facebook vertreten, aber in einem eigenen Forum war Vox präsent - und in diversen anderen Foren wurden die Dinner-Wochen auch besprochen. Hier gab es nur positive Resonanz - und die wenigen negativen waren an den Haaren herbeigezogen.
Joachim, ihr besorgter Mann, hatte sie eigentlich davor gewarnt, diese Kritiken zu lesen - doch es war am Ende der schönste Lohn für ein tolles Menü in dieser super schönen Woche - und mit den vier anderen Kandidaten hat sie heute noch auf die eine oder andere Weise Kontakt.
Danke, Marianne. Für dieses Interview und für deine Facebook-Freundschaft.
Guten Tag, Gruß Biene