Foto: S. B.
Scared Of HightsSven, der Hochstapler der Woche und der Mann, der alles kann und bei dem es sechsunddreißig Grad und noch heißer wird, kackt mal so richtig ab - wie wir im Ruhrpott sagen. Erst die Höhen kritisieren und dann selber Höhenangst bekommen, es passt ins Bild.
Nicht ins Bild passt zu dem Exzentriker seine Freundin: Sie ist offenbar jung und hat eine Glatze. Das allein könnte eine modische Abfuhr an die Gesellschaft sein, aber sie hat - wie ich das sehe - gemalte Augenbrauen ohne Haare darunter: Das sieht nach Krebs und Chemo-Therapie aus. Von Herzen alles Gute.
So gut wie Sven und seine Freundin drauf sind, sieht es aber auch danach aus, dass diese Krankheit überstanden ist - und Hundemama Silvia kommt zum wesentlichen Teil.
Der Food-Fotograf lebt in Wiesbaden, und nicht Wiesbaden ist 75 Jahre alt, sondern einer seiner Mitstreiter hat Sven so alt geschätzt, als er das Foto von ihm gesehen hat. Bestimmt nicht so alt ist Svens Kühlschrank, der im Gegensatz zu den kühlenden Schränken der restlichen Welt eine Temperatur von null Grad anzeigt und an seinen Besitzer diese null Grad an Empathie (mit Ausnahme für seine Freundin Sam) für seine Mitstreiter abgibt.
Statt Freude an diesem und jenem kauft er Zutaten für sein Dinner in Angeber -Qualität. Der Blick vom Balkon hält diesen Vorzügen stand. Es ist ein Blick. Punkt.
Um noch kurz geschichtlich relevant zu werden: Laut Sven haben die Amerikaner Wiesbaden bombenmässig verschont, weil sie später hier ansässig werden wollten. Wer will nicht in Wiesbaden wohnen? Seit dieser Woche dem Schnieke-Ort schlechthin. Da kann Berlin einpacken und mit Berlin gleich das ganze Ruhrgebiet und Hamburg und München sowieso.
Seine Mit-Streiter sind nicht voll der Gnaden eingelaufen. Sie erwarten nicht Schicki-Micki-Küche, sondern Höhenflüge, bis sie Höhenangst geliefert bekommen. Und sind angetreten, gnadenlos zu kritisieren. Da wird ihnen jede Menge Stoff geliefert, denn Sven ist ein bedenkenloser Kritiker mit harmlosen Kochkünsten.
Er benutzt Fertigprodukte, soweit es die Wiesbadener Läden hergeben neben seinen Angeber-Erzeugnissen von fremder Hand. Leider, leider sagen die Neider. So viel Genuss-Kritik und Kritik am Genuss, und dann: So wenig Eigen-Reflektion.
Es gewinnt verdient Heinz-Josef. Er liegt beinahe gleichauf mit dem beruflich kochenden der Woche, mit Nic. Dieser heißt Dominique - und kocht dir glatt den Dom schön, wenn er denn in Köln und nicht in Krefeld wohnen würde. Ich kann ja mal hinfahren, liegt um meine Ecke. Wiesbaden ist mir da schon ferner.
Katrine hat auch noch gewonnen, und zwar an Sympathien. Fair und interessiert hat sie anerkannt, was andere Hobbyisten und ein Profi besser gemacht haben.
Guten Abend, Gruß Biene
Tja, was soll man dazu sagen?
AntwortenLöschenWas ist das für einer, der nur HIGHEND einkauft?
Thunfisch (allein schon dieser arme geplagte Fisch) "Sashimiqualität", klar, was sonst, ein Riesenklumpen, dahinter der nächste Edelfisch ein heller goßer Batzen irgendwas. Alles lagert im Protzkühlmöbel im superduperwahnsinnsfach.
Dann die T-Bone Streitäxte drei Lappen, die soviel kosten wie eine Hartz IV Familie im Monat verspachteln kann. Aber dennoch für 5 Gäste erstaunlich frugal anmuten.
Dann fabriziert der Mann eine "Redoutee" mit vielem was schon fix und fertig ist und man denkt, Junge, so großartig ist das nun wirklich nicht, hast dus nicht mal `ne Nummer kleiner, redouté eben,
und dann wird serviert und plötzlich weiß ich: Das ist ein knauseriger Gastgeber, der von all seiner gekauften und prahlerisch ausgewiesenen Pracht nur minimalste Streifchen Fisch (in einer geschmacklich alles tötenden Currysuppe) und drei hauchdünne Scheibchen Fleisch spendiert. Von Beilagen mal ganz zu schweigen.
Großzügigkeit sieht anders aus.
Lieber nicht erwähnen möchte ich auch die Peinlichkeit des ständigen Eigenlobs, ja der wahren Begeisterungsausbrüche, mit denen die Gäste genötigt wurden eine ebensolche Hymne anzustimmen.
Gastlichkeit sieht anders aus.
Das war einfach gruselig. Ebenso wie die Inszenierung mit der Freundin, mir stockte - ebenso wie Bienchen - der Atem bei all dem verlogenen Hihihi und wie habt ihr euch kennengelernt und ewig dasselbe Gerede. Was sollte das? Zum Schnibbeln war sie nicht nötig. Wenn sie und er irgendetwas outen wollten, warum wurde das dann nicht thematisiert, sondern in diesem blöden ewig gleichen Kicher Klischee Theater abgefeiert? Ich hab mich dabei instinktiv sehr sehr unwohl gefühlt, vor allem für die junge Frau.
Und dann der Nachtisch. erinnert ihr euch noch an Sonja aus dem Allgäu und ihr "Malen nach Zahlen" Dessert? Die, die mal Gluten, hatte und mal nicht? Wer hätte gedacht, dass der Schuhbeck-Verächter Sven sich die Kochikone des Allgäus als Vorbild nimmt für seinen gelungenen Biene Maja Gedächtnis Teller, mit jede Menge Fertig und Convenience Sößchen am Start.
Kreativität in der Küche sieht anders aus.
Fertiger Filoteig schmeckt nach Nix und gleich drei Schaumschlägergeräte für die Hochstapelei machen so viel heisse Luft auch nicht gehaltvoller.
Aber heute früh kann der Imperator wieder bei bestimmt 21° auf seinem majestätischen Wiesbadener Balkon treten und mit großer Geste den Untertanen winken.
Bleibt nur eine Frage: Was hat er mit den Resten gemacht? Für seinen feinen Gaumen sind sie nicht frisch genug, die Tafel nimmt sowas aber auch nicht mehr...Schade, schade...
Warme Grüße von meiner Terrasse, euch allen ein schönes Wochenende
Klasse, Susi. - Und hier ein kleiner Hinweis: Susi hat dem Blog einen Bericht zur Verfügung gestellt, der gut zu Allerheiligen passt. Er wird heute Nachmittag veröffentlicht und ist es absolut wert, ihn zu lesen. Allerheiligste Grüße von meinem nicht Wiesbadener Balkon, ich winke auch nicht. -lol
AntwortenLöschenMoin @ zusammen.
AntwortenLöschenAuf nach Wiesbaden, zum Endspurt bei Sven.
An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! (1. Johannes 2,1-6).
Woher Johannes Sven kannte ist nicht überliefert.
Über die Nebensächlichkeiten, wie Wohnung und Einrichtung lasse ich mich nicht groß aus, sie würden Sven nicht gerecht werden, auch nicht dass ihm seine Freundin bei den Vorbereitungen half.
Was seine Weingläser betraf, so meinte er mit Sicherheit, dass der Karton mit 20 Gläsern 80 € gekostet hat. Selbst das scheint mir hochgegriffen zu sein. Wie man sehen konnte, Gläser polie-ren kann er auch nicht.
Eine Bibliothek vom Brockhaus nannte er sein eigen. Dass diese ca. 8.000 DM gekostet hatte, kann schon sein, zumal sie nicht vollständig war. € kann sie nicht gekostet haben, denn da gab es sie nicht mehr. Meine war einiges teurer und ich habe die Hälfte davon schon wieder entsorgt.
Seine Küche war schon recht groß und gut ausgestattet, wie für einen wahren Könner des Kochlöffels.
Sein Lieblingsgerät war ein Wok für ca. 20 €. Ein wahrer Meister halt, denn mit gutem Werkzeug kann ja jeder gut arbeiten.
Ansonsten erklärte Sven gerne, dass es unnötig sei, gewisse Dinge selber herzustellen, da käme man billiger sie fertig zu kaufen.
Ja bei Sven kam immer wieder die Großzügigkeit durch. Ich würde sogar sagen, der Geiz war der rote Faden durchs Menü.
Aperitif: das war also ein Wiesbadener Spritz, bzw. ein Hessischer Hugo. Gurken schienen im Angebot gewesen zu sein. Für mich war das eher ein Gurkensalat.
VS: welch eine Bezeichnung. Erst dachte ich ja, da hat sich einer aber ins Portemonnaie ge-stürzt. Dreierlei vom Meer. Bei seiner Erklärung des Seeteufels, dachte ich an richtig große Stü-cke. Bis ich diese Fitzelchen sah. Waren die vom Restetisch? Dann stach er sie noch aus, damit dieses Scheibchen eine kleine, sehr flache Jakobsmuschel vortäuschen sollte. Eine ganze Mini-Garnele, warum keine Nordseekrabbe? Sicherlich bekommt man diese nicht einzeln. Und auch noch Thun in Sashimi-Qualität, so etwa 1 x 2 cm Größe. Überladen von Einlagen war die Suppe nicht. Ich fand es aber Klever von Sven, er machte die Suppe so scharf, da konnte es keine Kritik an der Zubereitung der Meeresfrüchte geben. Nun ja, rein Optisch waren sie eh kaum festzustellen. Petersilie wäre mehr aufgefallen.
Teil 2
Ja genau, das hatte ich über Nacht schon wieder vergessen: Diese Doziererei über teure Gläser, welche unabdingbar sind für das Geschmackserlebnis erlesener Weine - und dann zieht er so ein schmieriges Dingens aus dem Pappkarton, ich wollte mir das merken, aber das war gestern ein derartiger Kessel Buntes, da blieb dann das eine oder andere auf der Strecke. Aber zum Glück hast du (und wie ich sehe die Petra auch) das ja für die Nachwelt festgehalten.
LöschenAuf euch ist eben Verlaß, liebe Grüße Susi
Teil 2
AntwortenLöschenHG: 3 wirklich schöne Steaks, natürlich 3 Sorten. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass diese 3 Steaks für 50 Gäste und nicht für nur für 5 Personen reichen mussten. Es war die Rede von Mondpreisen, für Amerikanischem-, Irischem- und Deutschem-Rind. So ergab es sich, dass jeder Gast für ca. 2 € Fleisch auf dem Teller hatte. Nicht genug der Prasserei, es gab auch noch Pfifferlinge dazu. Die Menge kann man sich in etwa so vorstellen, wie bei „The Taste“ wo alles auf einem Löffel angerichtet ist, nur bei Sven war es anders aufgeteilt auf einen Teller. Geschmack und Aroma hätte man sicherlich nur im Labor feststellen können.
DS: die bunte Welt des Sven. Natürlich waren die bunten Malsoßen Fertigprodukte. Der Aufwand des selbermachen hätte sich nicht gerechnet. Ein Espuma erst mal irgendwo ausprobieren wäre Verschwendung gewesen. Da riskierte Sven es lieber, den halben Teller leer zu blasen. Dass an dem so sorgfältig erstellten Kunstwerk solcherlei Kritik aufkam, hatte Sven erschüttert. Da war die Rede vom "Biene-Maya-Sonderteller" bis hin zu „putzig.“ Einfach Kunstbanausen. Dazu kam ja noch, dass es ihnen nicht geschmeckt hatte. Die beste Bezeichnung hatte aber Sven selber bereits vorher kreiert „Hochstapler.“ Hatte ich vorher die Vermutung, es gäbe einen Spieß hochkant gestellt, so wurde ich enttäuscht.
Doch ich muss Sven eingestehen, er kann kochen. Geübt hantiert hat er nicht, denn sein Schneiden hatte was vom Hacken. Auch ist er sehr sparsam und benutzt den Probierlöffel öfters. Es wäre kaum auszudenken gewesen, hätte noch jemand einen Verdauungschnaps verlangt.
Er besitzt div. Kochbücher, auch vom Schubeck, dem er einen Blender nannte. Was ein Blender ist, weiß Sven aber sowas von ganz genau.
Die Wertung seines Häppchenmenüs mit 29 Punkten, hatte eher etwas mit Mitleid zu tun.
Sollte er nochmals Gäste laden, so sei denen geraten, geht vorher essen.
Christian ist jetzt bestimmt glücklich, dass die Woche vorbei ist.
Er meinte doch: „Jeden Tag Alk trinken, essen und das viele Reden schlauchen schon sehr.“
Der Spruch des Abends kam von Sven, nach dem HG, als er sich zufrieden über den Bauch streichelte: „Ich bin angenehm gesättigt.“
Ich habe gewonnen.
Nic war/ist der Profi und HJ hat gesiegt.
Ich fand Nic am sympathisten, ein echter Profi und immer freundlich.
HJ zog die beiden letzten Tage mit Sven gleich, was das Angeben betraf.
LG und schönes WE rudi
Danke für meine morgendliche Lach-Runde, Rudi.
LöschenIch habe die Präzision mit der Muttermilch aufgesogen !
AntwortenLöschenJa das sind doch mal ganz klare Ansagen am Kochtag des Oberkritikers. Wir werden es heute Abend genau beobachten, lieber Sven.
Die Führung mit Preisliste war mir schon zuviel. Wok 20, Wärmelampen 17, Brockhaus 6000, Weinglas 60... sauber wär schöner gewesen.
Der Kühlschrank und der Kommentar von Jupp dazu - köstlich !
Tscha Theorie und Praxis, hier prallten Welten aufeinander. Was hat er sich dabei gedacht ? Wahrscheinlich nichts ! Das Vorführen der erworbenen Zutaten mit stolzgeschwellter Brust und das Ergebnis daraus dann kläglich bis lächerlich.
Die Suppe wurde wieder mit der bekannten Schnüffelnase von Nic geprüft, aber sowohl Masse wie Klasse konnten dem Anspruch, den Sven die ganze Woche geweckt hatte, nicht gerecht werden.
Die drei T-Bone-Steaks machten auf dem Grill einen stattlichen Eindruck, nach dem Reifen um Ofen sahen sie super aus, die drei Fitzelchen auf dem Teller waren dann der Lacher ! Boah von jedem drei Scheibchen hätte mehr her gemacht. Den Blumenkohl nachgemacht....Hommage an Chris...also mir fehlen die Worte ! Und das Eigenlob während des Essens ? Katrine hat was von einer leicht nazisstischen Ader gelächelt - er kann von Glück reden, dass er so verträgliche Gäste hatte. Die waren alle gut drauf und sahen den Abend als eine Riesenspaßparty, was sie kichernd auch in den Pausen von sich gaben.
Das Dinner endete mit dem Dessert und das war ein Pleite ! Jupp hatte es treffend als Biene-Maja-Teller bezeichnet und dem ist nichts hinzuzufügen.
Jupp ist der Wochensieger, es sei ihm gegönnt, Nic ist der Profi, Chris ist ein vorzüglicher Hobbykoch und Katrine hat viele Sympathiepunkte dazu bekommen, da sie gönnen kann und fair gewertet hat. Nur Sven ist das, was er schon seit Montag ausstrahlt: Ein Schaumschläger, der bei seinem Menü hochstapelte und tief fiel.
Treffer, liebe Petra Silie. - Tut mir leid, dass du heute Probleme hattest, auf den Blog zu kommen. Ich hatte Probleme, dir bei FB eine Antwort zu schicken. Ist vielleicht Allerheiligen Schuld daran? Bis um 18.00 Uhr kein Amüsement in NRW! Ist hier so. -lol , Gruß Silvia
LöschenJa es spukt Bienchen und ich gehe jetzt mal zu deinem Halloween-Beitrag und schildere meine Erlebnisse in der Nacht mit den Untoten ;-)
LöschenHabe in dieser Woche nicht durchgehend schauen können.
AntwortenLöschenIch hätte Nic den Sieg gewünscht, nicht weil er besser gekocht hat, sondern weil
er so ein liebenswürdiger Gastgeber war.
Dafür einen Zusatzpunkt.
Natürlich hätte er mit ein wenig Taktik den Sieg oder zumindest Gleichstand
mit Jupp erreichen können, die hohe Punktzahl für Jupp zeichnete sich ab.
Aber so ist er nun mal nicht.
Katrine und Jupp haben ehrlich gepunktet, tolle Menschen , erlebt man nicht so
häufig wenn es um das PD geht.
Nic hätte das Geld spenden müssen, für Jupp ein toller Reibach.
Schönes WE Anna
Danke Anna, sehr treffend beschrieben. - Leider hat mir jemand einen "falschen" Profi genannt, und ich habe das an dich weiter gegeben. Verzeih mir und habe noch einen schönen Samstag. Gruß Silvia
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