Montag, 6. Oktober 2014

5. Oktober 2014 - ARD - Tatort - Winternebel

Winternebel

Langsam mutiert der Tatort zu einem alten Hausschuh, der dringend entsorgt werden müsste - man zögert es aber noch hinaus, weil sein Anblick an viele schöne Erinnerungen geknüpft ist.

In Anlehnung an Uralt-Filme wie Edgar-Wallace-Schinken (die aber schon Kultstatus besitzen) döst nicht nur der Titel im Nebel, sondern die Gesamt-Handlung: Zwei Tote an einem Tag. Und eine Entführte.

Der Bodensee verabschiedet sich als Urlaubsregion (Reisewarnung vom auswärtigen Amt)- falls man diesen Tatort ernst nehmen möchte. Was nicht wirklich möglich ist.

Der eine Tote geht auf die Kappe von Kommissar Lüthi, der angeblich in Notwehr gehandelt haben will. Auch das Publikum gerät in eine Notwehr-Situation  - und spielt mit dem Gedanken, die Fernbedienung als Waffe zu benutzen.

Der zweite Tote wurde erschlagen. Kurz zuvor wurde er mit einer jungen Frau gesichtet.

Die befindet sich aber laut Aussage ihrer unkooperativen Eltern in Australien. Die Eltern sind nicht nur gegenüber der Polizei wenig kooperativ, auch gegeneinander: Eine kaputte Familie, die sich mit viel Geld trösten kann.

Die Tochter mit dem scheinbaren Stockholm-Syndrom, die den Entführer ernsthaft ermutigt, die Lösegeld-Summe auf zwei Millionen Euro zu erhöhen. Man ahnt ihren nebulösen naiven Plan.

Eigentlich grenzt es beinahe  an ein Wunder, dass sich ihre Eltern überhaupt auf eine Zahlung einlassen.

Derweil zieht sich die Handlung wie Kaugummi dahin - und schmeckt auch so: Fade, manchmal unfreiwillig komisch -  bis sich alles im dichten Nebel wie von Zauberhand löst.

Die entführte Tochter macht sich mit dem Lösegeld auf und davon - der einzige Clou an diesem Abend.

Den viele wohl nicht mehr mitbekommen haben, weil sie schon früher schlapp gemacht haben.

Und ich war so gewillt, endlich einen guten Tatort zu beschreiben. Es sollte nicht sein.

Schöne Grüße vom Tatort "Blog", Biene

2 Kommentare:

  1. Ich grüße am Montagmorgen nach einer wunderbar friedlich tief und entspannt durchschlafenen Nacht.
    Das verdanke ich keineswegs ärztlich verordneten Sedativa sondern lediglich der gesetzlichen Schnarchanstalt meines Vertrauens.
    Schon seit langer, langer Zeit ist der Tatort für mich unverzichtbares Sonntagsritual, wie warme Milch mit Honig.
    Er entspannt mich, macht mich angenehm schläfrig und ein klein wenig verwirrt, was aber nicht stört da es ja immer vertraute Personen gibt, an denen man sich festhalten kann.. mein Gott, ich hör mich an wie ein zufriedener Dementer auf der geriatrischen Pflegestation...
    Aber wen scherts, liebe Bine für mich ist der Tatort beileibe kein Pantoffel, oh nein, ich schlüpfe in diesen TV-Einlullung wie in meine alte ausgebeulte graue Jogginghose.

    ´Dazu Karl Lagerfeld: Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
    Dagegen ich: Aber andererseits machts mit ohne Kontrolle doch echt mehr Spass, oder?
    Tiefenenspannten Wochenstart wünscht Susi

    PS. Das klappt auch mit Inspektor Barnaby

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  2. Ja, liebe Susi - und den Barnaby gibt es heute zur Tiefen-Entspannung. -lol Gruß Silvia

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