Dienstag, 4. April 2017

3. April 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Bamberg bei Katharina



„Die drei Länder meines Lebens“
Vorspeise: Polska – Piroggen mit dreierlei Füllung
Hauptspeise: Deutschland – Frischer Fisch mit Linsen und Petersilien-Kartoffelpüree
Nachspeise: France – Schoko-Kastanien-Törtchen mit Preiselbeeren, dazu Eis-Parfait


2 Uhr 20 Minuten

am frühen Morgen, und die Gäste dürfen endlich nach Hause gehen. Die ersten Vögel singen, als das Scheinwerferlicht sie trifft, andere trinken schon Kaffee, um etwas später zum Frühdienst zu gehen.

Nur die

Touristen von Bamberg

schlafen sicherlich alle noch -

und wissen nichts von Katharinas Diskriminierung:

Es sind zu viele von ihnen in der Stadt, meint die Frau, die beruflich mit Menschen kommuniziert (was immer das auch für ein Beruf ist!).

Ob diese Aussage dem Bürgermeister oder den Hoteliers oder Restaurantbesitzern gefällt?

Nach diesem Eingangs-Statement macht sich Katharina meditativ bis zur völligen Hypnose der Zuschauer an ihre Küchenarbeit

und die Gäste dürften sich zeitweilig fühlen wie im Wartezimmer einer Notaufnahme, in der einem die Zeit bis zur Behandlung nicht nur endlos lange vorkommen,

sondern tatsächlich ewig dauern kann. Aber so ewig nun auch nicht.

Vor achtundzwanzig Jahren kam sie mit ihrem Mann nach Deutschland - und sie wollten nur drei Monate bleiben,

sind aber immer noch hier.

Ist das ein Indiz für das Tempo in ihrem Leben?

Sicherlich kann der eine oder andere Teilnehmer am "perfekten Dinner" bereits in der Nacht zuvor vor Aufregung nicht gut schlafen,

und daher ist auch dieser erste Dinner-Abend überflüssig schlaflos.

Diesmal wäre es dringend notwendig, ein Schlafzimmer zur Verfügung zu stellen - dann hätte der eine oder die andere zwischendurch ein Nickerchen machen können.

Stattdessen harren sie draußen aus und harren aus und harren aus ...

Was dauert eigentlich warum bis in alle Ewigkeit?

Wenn Katharina ihrer Familie zu Ostern etwas auf den Tisch bringen will, sollte sie vorsichtshalber schon jetzt mit den Vorbereitungen anfangen,

sonst wird das erst zu Weihnachten fertig.

Trotzdem bekommt sie sechsundzwanzig Punkte. Das ist sehr lieb, aber vollkommen überflüssig,

denn wer will um 2 Uhr in der Früh schon

einen Nachtisch zu sich nehmen. Kaffee und Brötchen sind angebrachter.

Und an alle Touristen,

die sich jetzt noch nach Bamberg trauen:

Es ist nicht zu vermuten, dass Katharina in der Gastronomie tätig ist - und dort mit Menschen kommuniziert.


Guten Morgen, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. Katharina - eine Frau sucht ihren Weg!

    Wir sind in der Nähe von Bamberg, bei Katharina und freuen uns auf eine neue Dinnerwoche! Katharina ist entspannt, hört die Vögelein im nahen Wald zwitschern und schickt ihren Sohn zum Einkauf! Ganz klar, diese Gastgeberin ist entspannt, gut vorbereitet und wird sehr zielstrebig den direkten Weg zu ihrem perfekten Menü nehmen. Die Küche in perfektem Weiß, die Arbeitsflächen vorbereitet, das winzige Schnibbelmesser geschärft, die Rezeptausdrucke sortiert. Die Kartoffeln kurzerhand zu Würfeln geschält, den Piroggenteig noch nicht gemacht und auch die leckeren Füllungen Nummer 1, 2 und 3 noch nicht vorbereitet. Kein Problem, das Sauerkraut ist eh noch nicht ferig, der Fisch hat noch Gräten und Schuppen und die Törtchen bestehen noch aus Mehl, Milch und Ei.

    Die Gäste sind da, die Freude ist groß und groß sind auch die Gläser, gefüllt mit Willkommens-Cocktail! Langeweile, aber doch nicht bei diesen Gästen - der Garten ist groß, die Nacht ist dunkel und kalt und die Gäste haben keinerlei Gesprächsthemen. Der Abend fluscht wie auf geölten Schienen. Katharina wirbelt durch ihre Küche - sie dreht sich und dreht sich und dreht sich....... wo bleibt denn jetzt das Dinner?

    Da ist sie, die legendäre Vorspeise, die fürstliche Piroggenplatte nach alten polnischen Rezepten! Eine Fülle, die Augen und Magen überfordert! Och nö, doch nur drei Stück pro Gast! Mensch, hätte man ja auch mal im Vorfeld verraten können!

    Hauptgang, jetzt legt sie los, die Frau rennt, brutzelt, schnibbelt, schreddert und wischt! Da eine Schuppe, dort ein Fischfilet, hier die Gräten, wow, eine Linse, die Möhren, der Sellerie, ein Tanz der Küchenmaschinen, ein Ballett der Fähigkeit zum Multitasking! Gut, schöner Fisch mit Linsen kommt auf den Tisch - kann man essen!

    Dessert: was, huch, jaaaaaaaaaaaaa, wie, es gibt noch Dessert! Nö, möchte nix Süßes um 3:25 Uhr in der Frühe! Ja, doch, toll, eine Schieferplatte!

    Ach Mensch, Katharina, was sollte denn jetzt diese Aktion am heutigen Abend bedeuten? Slow-Food, Werbung für die Firma des Ehemanns?? So macht das perfekte Dinner den Zuschauern zwar auch Spaß, aber aus den falschen Gründen!

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