Dienstag, 8. November 2016

7. November 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Kempten/Allgäu bei Albertino


Aperitif: Americano
Vorspeise: Schwertfisch-Carpaccio
Hauptspeise: Tonno scottato al sesamo mit Artischocken-Herzen und Erdbeersalat
Nachspeise: Pera al cioccolato (Schokoladen-Birne)


Kalte Punkte für kaltes Essen

Tino verbrachte gerade einen Urlaub in dem Herkunftsland seiner Eltern, Italien, als ihn die Nachricht erreichte, dass er beim perfekten Dinner kochen dürfe.

Welch ein Glücksfall:

Ist doch das Gras in der Heimat grüner, der Himmel blauer und der Fischreichtum unermesslicher - so konnte er schnell jede Menge bedrohter Fische kaufen, von denen er sich erhoffte, dass sie ihm zum Sieg und 3.000 Euro verhelfen würden.

Dass dieses Menü eine sichere Bank ist - davon ist Tino auch heute noch überzeugt. Warum er denkt, dass ein Carpaccio zur Vorspeise und

ein roher Fisch (den man in der Tat auch wirklich nicht durchbraten darf) zum Hauptgang nicht ein bisschen zu eiweißhaltig sein könnte und von Abwechslung im Menü keine Idee hinterlässt,

weiß ich nicht. Aber Tino ist ausgesprochen zuversichtlich und redselig obendrein.

Aber irgendwie ist es beim Dinner genau so wie einst schon bei Biolek: Kritische Fragen jedweder Art bleiben aus. Doch warum nicht mal nachfragen, aus welchem Grund Tino sich gerade den Thunfisch aus allen Möglichkeiten heraus gefischt hat?

Warum nicht mal die Leute ins Schlingern bringen?

Tino liefert auch noch die Steilvorlage, denn er erklärt, dass er sehr, sehr auf die Herkunft seiner Lebensmittel achtet ... Selbst bei einer Zitrone ist ihm die wichtig ...

Corinna ihrerseits hofft, dass kein hochdeutscher Hobby-Koch ihr die Allgäuer Sprache vermiest und sie zwingt, deutlicher zu reden. An die paar Millionen Zuschauer verschwendet sie keinen Gedanken, und so verstehe ich leider nicht alles, was sie von sich gibt. Egal, aber ich merke mir, wie gleichgültig ich ihr bin ...

Am Ende findet nur Kristina, dass sie ein fast perfektes Dinner genossen hat - und ich sehe bereits die Bewertungs-Ziffer "9" in ihrer Hand - doch die muss ihr weg gerutscht sein, und in der Eile findet sie nur noch die "7".

Lippenbekenntnisse und fehlende Taten!

Insgesamt bekommt Tino siebenundzwanzig Pünktchen. Rainer findet das Menü zu fischlastig, während Andrea

tieftraurig über den Nachtisch ist und nur sechs Punkte gibt. Ich hoffe, sie ist inzwischen über das Dessert und dessen Erscheinungsbild hinweg gekommen. Wäre zu traurig, wenn es ihr nachhaltige Probleme bereiten würde.

Guten Morgen, Gruß Silvia



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