Mittwoch, 16. November 2016

15. November 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Dienstag in Limburg bei Gudrun



Aperitif: „Zweierlei Persching“
Vorspeise: Herzhaftes Käsesoufflé mit Trauben-Salsa und Walnussbaguette
Hauptspeise: Geschmortes Maishähnchen mit Muskatkürbis in würziger Joghurtsoße, Petersilienwurzel-Risotto und Cranberry-Orangen-Gremolata
Nachspeise: Joghurt-Apfelwein-Schoko-Törtchen an Apfelweineis im Sesam-Krokant-Körbchen


Still, stiller ... stillen

Völlig emotionslos und mit leisen Stimmen, aber nachdrücklicher Kritik, sitzen vier Männer zu Gericht und am Ende lautet ihr

Urteil: Zweiundzwanzig Punkte für Gudi.

Konsequent unlustig, unfroh und nur auf das Essen fixiert, ziehen die Mitstreiter an beinahe einem Strang und jede im Ansatz vielleicht vorhandene Freundlichkeit wird ausgeblendet. Selten gab es solch eine dröge Truppe, und ich zähle auch Gudrun dazu,

obwohl sie an ihrem Dinner-Tag ein bisschen bemüht locker rüber kommt. Auf jeden Fall hat sie viel Geduld mit ihrem schnibbelnden Ehemann,

der an seinem Stuhl festklebt, soviel hat er zu tun, um der Mutter seines Sohnes gerecht zu werden. Man möchte ihn erlösen oder in die Höhe hieven, denn im Stehen würde er sich unter Umständen ein bisschen rasanter bewegen ...

Gudrun hingegen schafft nicht alles an diesem Tag und musste sowohl den Tortenboden als auch das Eis vorbereiten,

weil das durchziehen muss. Hiermit ist sie als gelernte Köchin raus (das weiß auch ein Kantinenkoch), denn der Boden ist fertig, sobald er abgekühlt ist und das Eis, sobald es aus der Maschine kommt. Wenn da mal nicht der Italiener um die Ecke seine Eismaschine bemühen musste ...

Zwischen Vorspeise und Hauptgang gibt es eine Premiere im Programm:

Gudrun muss in der Küche alles stehen und liegen lassen, um ihren siebenmonatigen Sohn Finn zu stillen.

Weil sie stillt, reist auch ihr Mann Chris, Baby im Gepäck, in dieser Woche mit ihr durchs Land - aber am Vortag ist mir nicht aufgefallen,

dass sie zum Stillen die Wohnung von Ingo verlassen musste.

Wie sieht das in den nächsten Tagen aus: Behinderung der Dreharbeiten, um das Baby satt zu machen?

Auf jeden Fall steht eines fest: Finn ist heute der einzige, der ein perfektes Dinner bekommt.

Den meisten liegt das Kritisieren ohnehin näher als das selber Kochen und vor allem auch anrichten. Aber an so wenig Nachsicht mit irgendetwas kann ich mich bei Dinner-Kandidaten überhaupt nicht erinnern - an soviel Einigkeit untereinander auch nicht: Außer George, der nur vier Zähler rausrückt, geben die anderen drei Männer je sechs Punkte.

Obwohl ... zu bekritteln gibt es hier jede Menge, und das betrifft nicht nur das Essen:

Die Gäste müssen sich selbst bedienen, um nicht zu verdursten. Eine, irgendeine, sinnvolle Überbrückung während ihrer Still-Tätigkeit, bietet sie ihnen auch nicht an.

Einfallslos geht der Abend zu Ende. Sie kann es besser, gibt sie selber zu - und suggeriert damit doch nur, dass sie heute einfach Pech hatte. Nun ja, wer es glauben will ...

Sind schon mal Teilnehmer beim Dinner vor Langeweile gestorben? Oder eingeschlafen, wenn sie sich später selber im Fernsehen gesehen haben?

Ich halte übrigens George für den in dieser Woche gesuchten Koch, nur so nebenbei - und weil ich mir viel mehr Gedanken über das gestrige Dinner nicht machen muss.

Guten Morgen, Gruß Silvia

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