Donnerstag, 17. November 2016

17. November 2016 - Ein wohl ungewünschter Literatur-Nobelpreis



How Many Roads must A Man Walk Down
Before You Can Call Him a Man ... (Lyrik: Bob Dylan)


Den Pilgerweg nach Stockholm, um seinen Literatur-Nobelpreis entgegen zu nehmen, möchte Bob Dylan auf jeden Fall nicht gehen.

Nachdem er zunächst für das Komitee überhaupt nicht erreichbar war - obwohl (oder weil?) er der große Überraschungspreisträger ist - und niemand wusste, ob er den Preis überhaupt in sein Leben lassen möchte,

machte er Ende Oktober die Ansage, dass er die hohe Auszeichnung entgegen nehmen würde.

Nun hat der launische Kerl der Akademie per Brief eine Absage übermittelt, denn er habe anderweitige Verpflichtungen ...

Alles andere, was nun kommt, ist Spekulation und nicht ernst zu nehmen, aber vielleicht ist darunter der wahre Grund für diesen Affront gegen einen wichtigen Preis, sozusagen ein Zufalls-Treffer:

Immerhin hat ihm nicht der Männergesangsverein Gelsenkirchen einen Preis in Aussicht gestellt,

sondern das Nobelpreis-Komitee.

War es für seine Songs vielleicht nicht der richtige Preis, und er hätte eher den Friedensnobelpreis für angemessen gehalten?

Ist der Mann dem Altersstarrsinn verfallen?

Oder doch schon so weit weg vom Boden, auf dem es sich lohnt, bodenständig zu bleiben?

Will er einfach nur ein bisschen Trouble um seine Person machen?

Wie denkt er eigentlich über diesen Preis, wenn er ihm so völlig gleichgültig zu sein scheint? Kann man demnächst auf ein

Anti-Nobelpreislied hoffen?

Welcher Art sind die anderweitigen Verpflichtungen? Sind sie spannender als die Entgegennahme eines Nobelpreises?

Vermutlich ist es ihm im Winter in Stockholm auch nur zu kalt.

Es könnte auch sein, dass er sich in irgendeiner Form schämt, diesen Preis zu erhalten - weil er nicht hinter seinen poetischen Worten steht ...

Bob Dylan bietet die kleine Show über einen großen Show-Mann, der all das nicht mehr nötig hat - und vor den Kopf stößt, wen immer er möchte.

Eine ziemlich seltsame Art, mit solch einer großen Auszeichnung umzugehen, ist es allemal.

Wenn man etwas nicht möchte, warum auch immer, kann man Klartext reden, aber nicht eine Institution als Bittsteller hinter sich hertelefonieren lassen.

Wie viele Wege muss Bob Dylan noch beschreiten,
bevor er sich einen Mann nennen darf?

Ein ganzer Kerl verhält sich nämlich nicht so kindisch.

Guten Tag, Gruß Silvia 



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