Montag, 9. März 2015

8. März 2015 - ARD - Tatort Wien - Grenzfall


Grenzfall

"Alles gut?" fragt Eisner seine Kollegin Bibi am Ende des Krimis, und sie antwortet: "Alles - ist ja nie gut." Derweil ziehen beide an ihren Zigaretten, und man könnte meinen, dass sie nun gelassen dem Zuschauer-Urteil entgegen sehen - und demselben ein bisschen vorgreifen.

Ein Archäologen-Team findet erst das Skelett eines Hundes und wird dann Zeuge eines scheinbaren Bootsunfalls, der sich als Mord entpuppt. In den Hunde-Überresten finden sie ein Projektil - und schon ist man drin in einer geschichtsträchtigen Story, die ihren Anfang im Prager Frühling genommen hat - und hier ebenso geklärt wird wie neuerliche Morde.

Eine übersensible Archäologin muss sich ob dieser Erlebnisse erst einmal mit Schokolade vollstopfen - denn Leute mit ihrem Beruf finden zwar öfter mal Leichen, aber doch keine, die so frisch sind - und derem Versterben sie quasi zusehen können.

Hier und da habe ich - wie immer - ein paar Probleme, alles zu verstehen, was gesagt wird. Aber wenigstens die Hauptdarsteller und Hauptakteure sind auf ein gemässigtes Wiener bzw. österreichisches Hochdeutsch getrimmt. Erfrischend hingegen ist es, dass hier Schauspieler mitwirken, die man noch nicht in Überdosierung kennt. Unter anderem spielt Isabel Karajan mit, die Tochter des großen Meisters. Ob ihm die Depri-Filmmusik zugesagt hätte?

Endlich kommt es auch zu einer Art Eifersuchtsszene, die Eisner seiner Kollegin hinlegt, weil er meint, sie hätte mit einem Verdächtigen einen erotischen Hosentausch vorgenommen. Ja, die Bibi hat sich gemausert - sie sieht viel frischer aus als in den vergangenen Folgen.

Am Ende ist natürlich nichts gut, aber alles geklärt: Besonders der Fall des verschwundenen Vaters von 1968 - der seinem Sohn sein Leben lang viel Kummer bereitet hat. Er weiß nun, was damals am Grenzfluss zwischen Österreich und der Tschechei geschehen ist.

Ein paar "landestypische" Elemente (in Ösiland pflegt man ja einen ganz eigenen Witz)wie das gemeinsame Analysieren eines Mordfalles im Hörsaal mit zuvor gelangweilten Studenten ist einer der Höhepunkte des Krimis. Während der neue Kollege Manfred Schimpf mit dumpfen Wortwitzen eher zu den verzichtbaren Belanglosigkeiten zu zählen ist.

Ist ein netter Krimi - nett ist in diesem Falle aber keineswegs irgendeine kleine Schwester ...

Guten Morgen, Gruß Biene

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