Samstag, 21. März 2015

20. März 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Saarland/Saarlouis bei Peter


Aperitif: Wilder Hibiscus trifft Crémant und ein französisches Geheimnis
Vorspeise: Zwiebelsuppe nach Art der Pariser Marktfrauen
Hauptspeise: Gegrillte Hähnchen mit zweierlei Paprikarelish und Rosmarinkartoffeln
Nachspeise: Aufgehängter Joghurt in zwei Variationen


Wenn der Vater mit dem Sohne

sich an einem perfekten Dinner versucht, muss nicht immer alles klappen, und es kann trotzdem ein schöner Abend werden. Papa ist schon im Vorfeld skeptisch, dass Sohnemanns Dinner überhaupt ein Gewinner-Menü werden kann. Im Rahmen allgemeiner Preiserhöhungen hat Vox auch das Preisgeld für die Wochensieger um glatte hundert Prozent auf 3.000 Euro erhöht. Damit potenziert sich der menschliche Faktor in dem Spielchen um ein Vielfaches, und ein Hosen-runter-lassen ist nun in jeder Woche mit Gewissheit vorhanden. Der Teufel hat nicht nur den Schnaps gemacht ...

Peter lebt in einem Haus gemeinsam mit seiner Jugendliebe, die er nach vielen Jahren wieder getroffen hat, und wenn beide ihre Haushalte zusammen geworfen haben - versteht sich das vollgestellte Haus von selber. Dass seine Freundin nicht immer wirklich gut mit seiner Tochter klar kommt, wird der eher in sich selber ruhende Peter sicherlich irgendwie gewuppt bekommen.

Die Gäste haben sich zum letzten Abend besonders schick angezogen, allen voran die beiden be-fliegten Herren. Kämen jetzt noch ein ein paar feine ausgesprochene Gedankengänge von Christian hinzu, der Abend könnte schöner nicht sein. Doch ausgerechnet er muss bemängeln, dass Peter nicht selber arbeitet, sondern arbeiten lässt. Christian hat zwar selber gekocht, ansonsten hat er nicht einmal die Begrüßung seiner Gäste selber übernommen, sondern dies neben vielen anderen Gastgeberpflichten einem Nerv-Butler überlassen.

Ein perfektes Menü ist das heutige sicher nicht, und auch die Teller müssten eigentlich unter ihrer Hässlichkeit leiden - aber irgendwie passt das trotzdem alles zusammen. Adi ist ein Herzchen, das gut findet, was gut zu finden ist - und Kritik äußert, wenn sie angebracht ist. Christian hätte lieber Medizin studiert, aber in seinem Leben ist ja einiges nicht so wie er es sich gewünscht hat, angefangen bei seinem ungeliebten Wohnort. Steffi lacht sich durch den Abend und lässt der Frohnatur in sich freien Lauf: Gut so!

Peter bekommt am Ende neunundzwanzig Punkte, die sich schließlich noch halbieren, wenn er sie mit seinem Vater teilt - aber augenscheinlich kommt es ihm auf einen Sieg nicht an. Christian gewinnt wie erwartet und kann nun endlich einen Französisch-Sprachkurs buchen oder das Geld sinnlos auf den Kopf hauen. An diesem Tag der Sonnenfinsternis erhellen sich nicht alle gestellten Fragen, aber das erwartet auch niemand.

Guten Morgen, Gruß Biene

4 Kommentare:

  1. Finale bei Peter in Saarlouis, der heimlichen Hauptstadt des Saarlandes.

    Meine Generation erinnert sich noch leidvoll an die beliebten Dia-Abende bei Freunden nach deren Urlaubsreise. Peter zeigt keine Dias, ist heute nicht mehr modern, stattdessen sind die Wände mit Sticker dekoriert, die wohl beim Aufzählen der Reiseziele als Stichwörter dienen.

    Die Vorspeise bereitete er perfekt zu, auch im Hinblick auf die selbstgemachte Fleischbrühe. Alleine die sah schon gekonnt aus. Nur empfand ich es als Verschwendung dieses herrliche lockere französische Weißbrot auszustechen. Frisch, mit Butter gegessen – ein Genuss, der keinen weiteren Belag benötigt.

    Riskant für den Wettbewerb beim pD fand ich die Zubereitung von Grillhähnchen. Mögen sie auch noch so gut gewürzt und zubereitet sein, so sind sie in den Augen der Meisten doch „nur“ Hähnchen.
    Ich konnte nicht erkennen, ob es sich um spezielle Hähnchen handelt, da gibt es bekanntlich enorme Qualtitäts-, Rassen- und Aufzuchtunterschiede, die sich auch geschmacklich bemerkbar machen. Da hätte der GG drauf hinweisen sollen. Vielleicht waren es auch nur Hähnchen aus dem Supermarkt, deshalb erübrigte es sich.

    Die Teller, bestimmt Mitbringsel von einer Reise (kennt man ja: „Das Geschirr hatten wir auf einem herrlichen Markt in der Provence – in Italien – auf Mallorca – entdeckt. Ich MUSSTE es einfach haben!“ Zuhause ist halt nicht der Markt am Urlaubsort.), waren nach meiner Meinung nicht besonders geeignet, das Essen ansprechend anzurichten.
    Die Gäste hatten sich weniger Gedanken darüber gemacht, wie die Hähnchen zubereitet und wohl schmecken werden, als um die Aufteilung derselben. Wer bekommt Schenkel, wer Brust, wer muss sich mit den kleinteiligen Flügeln begnügen? Der pfiffige Gastgeber hatte sich die selben Gedanken schon im Vorfeld gemacht und die komplizierte Rechenaufgabe in der Art gelöst, indem er zusätzliche, wie er in schönstem Saarländisch sagte, „Strampel“ im Backofen garte, weil er den Genuss der am Grill zubereiteten Hähnchen seinen Gästen gönnte.

    Sinngemäße Kommentare der Gäste: Es waren halt gegrillte Hähnchen. Beileibe nicht vergleichbar mit farblosem Eintopf oder gar mit Asia-Pulver-Küche….

    Desserts mag ich eher selten, auch keinen fetten griechischen Joghurt, dem durch Aufhängen zuerst das Fett (in Wahrheit jedoch die Molke) entzogen wird und dem dann mit fetter französischer Sahne der ursprünglichen „Fettgehalt“ wieder zugefügt wird. Lieber Peter, das war ein doppelfetter Joghurt. Zu den 30 % Fettgehalt nochmal die in der Tat äußerst leckere französische Sahne zugeben, deckt den Fettbedarf einer ganzen Woche. (Nach dem Genuss eines köstlichen Cappuccinos in einer französischen Konditorei – ich weiß, dass der italienische nur echt ist mit Milch – war ich für den Rest des Tages gesättigt. Lag u. A. auch an der Größe der Tasse, die zum Kaffee noch ungefähr die Menge von ¼ L Sahne fasste.)
    Zum Anrichten des Joghurts auf den Tellern hätten mir auch von der Form her Nocken besser gefallen, als die gespritzten Häufchen.
    Die Suppe und das Hauptgericht hätten mir bestimmt gut geschmeckt, aber für ein Siegermenu reichte es nicht.

    Den Wochensieg hätte ich Adi gegönnt, der nur 1 Punkt hinter Christian lag.

    In dieser Woche wurden zum Teil die üblichen Klischees zu den Saarländern bedient, wobei ich Christian mit seiner Abneigung gegen Frankreich und allem Französischem ausdrücklich ausschließe.

    Wir Saarländer kochen/essen nicht ständig französische Gerichte, im Alltag eher selten. Nutzen aber die Grenznähe sehr gerne zum Besuch französischer Restaurants. Grüßen uns auch nicht ständig, wie im früheren Saarland-Tatort mit Kommissar Palu mit einem „Salu“, ein einfaches „Tach“ ist uns geläufiger. Wir mögen unsere französischen Nachbarn, wie auch Menschen vieler anderer Nationen, ihr Essen und einiges mehr.

    Ein schönes Wochenende wünscht Euch
    FrauAllerlei

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    1. Danke, Frau Allerlei - und meinen Fehler bezüglich des Ortes habe ich soeben korrigiert.

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  2. Hallo Silvia, hallo Frau Allerlei,
    nach euren ausführlichen Kommentaren kann ich mir das Ansehen der letzten
    Folge ersparen.
    Ein klein wenig Hoffnung hatte ich im Vorfeld, dass Christian noch vom Sockel
    gestoßen wird.

    An seinem Dinner hatte ich nichts auszusetzen, aber weil er ein schlechter
    Gastgeber war und sich im Laufe der Woche als unsympathisch entpuppte , hätte
    es für miese Gastgeberqualitäten Punktabzug geben müssen.

    Auch ich hätte Adi den Sieg gegönnt.
    Aber wo gibt es noch Gerechtigkeit?

    Ich wünsche noch ein schönes Wochenende.
    Grüße aus dem dunklen Berlin, hier wird es heute nicht mehr Tag.

    Also Schlaf nachholen nach einer anstrengenden Woche.

    Bis Montag eure IngaAn

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    1. Ich hoffe, du hattest gestern einen sehr schönen Geburtstag, deine Silvia

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