Mittwoch, 11. März 2015

10. März 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Spezial-Ausgabe - Das Wunschmenü - Dienstag in Aachen bei Natalija


Aperitif: Kir Royal
Vorspeise: Kartoffelsuppe
Hauptspeise: Bayerischer Schweinebraten
Nachspeise: Dreierlei Zabaione an Frucht

(Die Gastgeberin muss Adrians Wunsch-Menü zubereiten)


From Russia With Love

Natalija trägt ihre große russische Seele wortreich vor sich her: Großangelegter Tierschutz hier und in Russland. Die besten Kinder, Eltern, Schwestern, Freunde und Mitarbeiter nennt sie ihr eigen und kann ihr Glück gar nicht genug wert schätzen.  Vermutlich hat sie ebenfalls das beste Sicherheitssystem zum Schutze ihres wunderschönen Anwesens.

Gerade hat sie für einen Monat ihren Führerschein abgeben müssen - weil sie 50 km/h zu schnell gefahren ist. Hoffentlich nicht auf einer Straße, auf der die Geschwindigkeitsbegrenzung dem Wildwechsel gilt!

Für die vielen, vor allem russischen Gäste, die sie sonst bewirtet, wird sie vermutlich nicht selber in der Küche stehen. Sie will ihre Gäste sicherlich erfreuen und nicht vergraulen. Auch heute hilft ihr Mira - zu welcher der oben genannten Kategorie "Die Besten" diese auch immer zählt. Ein anderer Bester ist ein Koch, der zwar gerade sehr beschäftigt ist in seinem Restaurant - aber innerhalb einer kleinen halben Stunde geschniegelt und gestriegelt und im Anzug in ihrer Küche steht: Er zeigt ihr, wie man eine Zabaione herstellt. Diese füllt er in Gläser - und am Ende der Tafelrunde ist es genau die Zabaione, die am besten schmeckt.

Vor dem armen Schweinebraten kapituliert sie vollständig. Sie zerfließt vor Mitleid mit den schlauen Grunzern, und ich frage mich, was ihre Hunde in die Näpfe bekommen. Hoffentlich kein veganes Grünzeug.

Der Schweinebraten auf den Tellern ist nicht ganz so schlau zubereitet worden: Er ist verbrannt und sieht auch sonst ziemlich mitgenommen aus. Dass er außerdem kalt wie eine Moskau-Nacht im Winter ist, erzeugt auch hier Mitleid mit dem armen Schwein, dem widerfahren ist, was den fleischlichen Überfluss erzeugt: Umsonst geschlachtet!

Ein bisschen Zabaione bereitet sie noch selber zu - und variiert den Nachtisch mit verschiedenen Früchten und gekauftem Eis. Sie macht es sich einfach. Große Worte über das Leben münden nicht parallel in großen Taten am Herd.

Sie bekommt nach einem nicht ganz so feucht-fröhlichen Abend neunundzwanzig Punkte - mehr als genug. Ich kann mich für sie leider so gar nicht erwärmen.

Guten Morgen, Gruß Biene

7 Kommentare:

  1. Natalja - weiblicher Oligarch - aus eigener Kraft, und somit eigentlich "nit mööglich", glaubt man Welterklärer Thomas, der sofort und messerscharf aus den Indizien: Großes prachtvolles Haus, prosperierendes Unternehmen, den einzig folgerichtigen Schluss zog: Die Frau hat ihren Mann beerbt.
    Genauuu, Silberlocke und seine Freunde wissen Bescheid!

    Natalja indes vereint, was sich bei russischen Frauen oft nicht ausschließt: Wissenschaftlich-technischer Verstand und Weiblichkeit. Unternehmerischen Geist und Emotionalität.
    Engagement im Tierschutz und in der dritten Welt - so profitiert Mensch und Tier von Nataljas Einsatz, das finde ich bewundernswert und ihren Vegetarismus empfinde ich - im Gegensatz zu dem vieler anderer Personen, als absolut glaubhaft.

    Dass sie einem Schwein nicht die Haut einritzen kann, verstehe ich.
    Wie aber aus diesem Menü ein perfektes Dinner werden soll, erschliesst sich mir genauso wenig wie in der letzten Woche.
    Keine Liebe zu dem Gericht, es wird nicht abgeschmeckt, was soll das werden? Das ist sinnlose Verschwendung von Lebensmitteln - und das hat man mir schon als Kind beigebracht und ich hab es meine Kinder gelehrt: Mit denen spielt man nicht!

    So war denn auch der Rest des Hauptgerichts perdü: kalter Rotkohlsalat - irgendwie deplaziert, das war schliesslich kein Picknick - und dieses seltsame krassgrüne Erbspürree - da schüttelts einen schon bei der Farbbetrachtung und dann noch im Glas serviert - wie eigenartig!
    Einzig der Semmelknödel schien halbwegs gelungen, aber auch er war kalt, kein Wunder, man hätte das Ding kurz nochmal in Butter braten sollen....

    Die Sosse sah insgesamt ganz gut aus, wie sie tatsächlich geschmeckt hat, wussten aber nur die Gäste, und die verstummten plötzlich ganz und gar. Schock! Das war wohl so gar nicht lecker.

    Die Kartoffelsuppe hingegen schien Natalja gut gelungen zu sein, anerkennen sind die selbstgemachten Fonds, auch ihre geübte Art des Gemüseschneidens verriet, dass die Russin durchaus des öfteren in der Küche zugange ist.
    Das Süppchen war wunderbar sämig-cremig, aber dann kamen die dämlichen Würfel rein. Und Nein: Bei Kartoffeln gibt es kein "al Dente", die sind dann einfach noch nicht gar. Punkt! Und das ist nicht schön!
    Ansonsten gab es bei der Suppe aber nichts zu meckern, auch wenn Adrian sich redlich mühte, etwas zu finden.

    Überhaupt, der Herr des Wunschmenüs, wie Bernd das Brot, saß Adrian der Keks, unmotiviert vor sich hin grinsend, hö hö hö "3erlei von der Zabaione, hab ich mal so aus der Hüfte geschossen, da muss die Natascha mal schauen, wie sie das hinkriegt, hab ich auch noch nicht gemacht, hab ich mal so aus der Hüfte geschossen, hö, hö ,hö".

    ARRRGGGH stand früher immer im Comic.

    Aber das Dessert hat die Natascha dann trotz allem eins A auf die schönen türkisen Teller gebracht, fix und fantasievoll, vor allem die ausgehöhlte eisgekühlte Orangenhälfte mit dem Cointreau gefiel mir gut.

    Ausgesprochen gut gefiel mir auch ihre schöne fantasievolle Einrichtung, und das hat weniger mit Geld und Luxus zu tun, als mit den ungewöhnlichen Einrichtungsideen. Die allseits präsente Überwachung hat auch mich schockiert, aber das sagt ja weniger über Natascha aus, als über die Welt, in der eine Frau wie sie leben und sich schützen muss.

    Ich mochte diese russische Frau, ihr reiches pralles Leben (auch damit meine ich nicht Geld) und ihre liebevolle Zuwendung zur eigenen Familie. Und endlich mal eine Russin, die ohne diesen Glöökleresken Goldkschnörkelkitsch wohnt.

    Mal sehen ob meine Begeisterung Bestand hat, oder wie ein falsch dosierter Espuma bald in sich zusammenfällt?

    Man sollte sich niemals zu ernst nehmen, das ist schon mal klar, es grüßt euch Susi

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    1. Dein Kommentar ist ein ziemlicher Volltreffer. Danke liebe Susi :-)
      Auf das Menü gehe ich gar nicht weiter ein. Bis auf den Umstand, dass es ziemlich unverfroren ist, für fünf Personen "3-erlei von Zabaglione" zu fordern. Das sind quasi drei aufwändige Desserts.
      Am ersten Abend fand ich Natascha reichlich überdreht, aber das lag wohl an der Drehzahl der Drinks :-)
      Bei ihrem Abend hat sie mir gut gefallen. Ich schätze ihren beachtlichen beruflichen Werdegang, ihren Familiensinn, ihre uneingeschränkte Tierliebe und ihre Ehrlichkeit. Sie war (@ Silvia) mit 230 Sachen in einer 80er-Zone um satte 150 ! km/h zu schnell :-)
      Ihr Haus ist äußerst geschmackvoll eingerichtet.
      Mir gefällt die Bodenständigkeit dieser offensichtlich schwerreichen Frau.
      Chapeau.

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    2. Offenbar habe ich mich da verhört, was die Geschwindigkeit angeht: Vermutlich konnte ich es mir auch gar nicht vorstellen, dass jemand so derart rücksichtslos Auto fährt. - Vielleicht korrigiere ich das später in meinem Beitrag. Guten Morgen, Gruß Silvia

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  2. Guten Morgen,
    habe eure Kommentare mit Vergnügen gelesen.
    Kämpfe zur Zeit mit meinem PC und meiner Unfähigkeit alles in die Reihe zu bekommen.
    Also morgen bin ich wieder fit für weitere Dummheiten.

    Gruß aus dem nebligen Berlin, IngaAn

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  3. Ja, habe gerade den Kampf bemerkt. -lol Mach dir keinen Kopf und alles in Ruhe, Gruß Silvia

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  4. Darf‘s noch ein wenig Salz sein?

    Gestern durfte die geschäftstüchtige und umtriebige Natalia Adrians, nach seinen Aussagen ein ganz einfaches, Menü kochen. Und dieses in einem Haus, in dem gefühlte 2,5 Fußballfelder Platz hätten und dazu noch jede Menge Straßenhunde, egal welcher Größe. Die Einrichtung kommt für wohlhabende Russen eher untypisch herüber, die Geschwister Protz und Prunk mit viel Gold und Plüsch sucht man vergebens.

    In der Küche hilft ihr ihre beste Freundin Mira, die sie seit 15 Jahren kennt. Ihr obliegt auch die alleinige Zubereitung des Schweinebratens, denn Natalia, eine überzeugte Vegetarierin, ist nicht in der Lage, den Braten länger als wenige Sekunden anzufassen. Zu groß ist ihre Tierliebe. Warum sich Menschen wie Natalia beim Wunschmenüdinner anmelden, wenn man damit rechnen muss, mit Fleisch konfrontiert zu werden, bleibt ein Buch mit sieben Siegeln. Allerdings nicht, wenn man für alles „Personal“ hat. So auch in Form von Pippo, der für die Zubereitung der Zabaione energisch heranzitiert wird. Widerworte werden von der gestrengen Natalia nicht akzeptiert. „Schnell, schnell, komm rein, mach, bussi bussi, Danke, Tschüss!“

    Die Kartoffelsuppe schien gut gelungen zu sein und war auch auf dem Teller schön angerichtet. Naja, sie muss ja gut geschmeckt haben, gibt es nicht mal in den besten Restaurants der Welt (hört, hört!) so gute, wenn nicht gar allerbeste Suppen wie bei ihr. Und überhaupt kann sie ihr Glück gar nicht fassen und weiß nicht, womit sie eben dieses verdient hat: hat sie doch die besten Eltern, Kinder, Freunde, Hunde usw. Warum sie aber dieses Glück mit so trüben Blick und nicht einmal einer Andeutung eines Lächelns kundtut, steht im harten Kontrast zu ihren Worten. Wahre Freude zeigte sich aber am Ende des Abends beim Hereinlassen der 8 Hunde, geradezu überschwänglich auf beiden Seiten.

    Den Hauptgang kann man mit wenigen Worten abhandeln, eisekalt und eine merkwürdige Zusammenstellung der einzelnen Komponenten: Erbspüree mit Kartoffeln (fehlt da noch Salz?), Rotkohlsalat (Salz? Fehlt da noch was?), Schweinebraten mit arg verkohlter Kruste, von Röstaromen kann man da beim besten Willen nicht mehr sprechen, Serviettenknödel (Könnte der noch ein wenig Salz vertragen?), Bratensoße (Fehlt Salz? Nein, kein Salz mehr!) Ein Glück für Natalia, das die Salzmühlen im XXL-Format vorhanden sind.

    Natalia war eine aufmerksame, aber nicht über die Maßen herzliche Gastgeberin und mit ihrer Art, allen gnadenlos über den Mund zu fahren, auch denjenigen, die sie um Hilfe gebeten hat, macht sie für mich nicht sonderlich sympathisch. Vielleicht war deswegen die Stimmung an diesem Abend im Gegensatz zu gestrigen ein wenig runtergedimmt.

    Für einen eher verhaltenen Abend erhält sie 29 Punkte. From here vor dem Klappdingens six points to Russia.

    Es grüßt mit immer noch ungeputzten Fenstern Regine

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  5. Moin @ zusammen.

    Wieder bekam eine so genannte Veganerin ein Menü mit Schweinebraten zu geteilt.
    Ich mag dabei sicherlich nicht an Zufall glauben. Eines aber offenbarte das Menü wiederum, sie kann nicht wirklich kochen. Nathalia konnte ohne Probleme das Fleisch anfassen, aber dem toten Fleisch kein Leid antun. Mehr Blödsinn geht eigentlich nicht.
    Nathalia, eine erfolgreiche Geschäftsfrau aus Russland, mit einem Anwesen das mehr gesichert als Ford-Knox im US-Bundesstaat Kentucky war, nur weil Nathalia Tierschutz fast Weltweit be-treibt. Was will man uns da für einen Bären aufbinden?
    Natürlich hat Nathalia die besten Kinder, Eltern, Schwestern, Freunde und Mitarbeiter.
    So ähnlich sprach Marlon Brando in dem Film „Der Pate“ auch.
    Eigentlich egal und ich will gar keinen Vergleich machen, aber die Tierschutznummer ist für mich schräg. Keine Frage, Nathalia kommt sehr lieb und sympathisch rüber, nur weiß ich nicht was daran Show ist. Sicherlich wird man so nicht reich, das wäre eher eine Romanvorlage als die Realität. Weil Nathalia so eine sanfte Person ist, fährt sie auch gerne sehr schnell Auto. Mit 230 km/h in einer 80ger Zone ist kein kleines Vergehen und bedarf schon einer gewissen Unbedarftheit.

    Zum Kochen, das eigentliche Motto der Sendung, ist nicht allzu viel zu sagen.
    Ihre Freundin Mira, sicherlich eher Angestellte, half bei den Vorbereitungen. Von Hilfe kann kaum die Rede sein, denn Nathalia überwachte das Ganze nur und gab Erklärungen in die Kamera ab.
    Dann wurde ein Italienischer Lokalbesitzer angefordert, der alles stehen und liegen ließ in sei-nem Lokal, obwohl sein Restaurant voll war, um Nathalia alle Zutaten für eine Zabaione plus Eis zu bringen. Großzügig hat er dafür sogar ½ Stunde Zeit bekommen. Im Anzug mit Krawatte erschien er pünktlich und erklärt auch noch wie eine Zabaione richtig erstellt wird. Anschließend füllte er diese in 1 Glas ab, der Rest wurde sicherlich geschnitten. Später konnte man sehen, dass Nathalia in einer Schüssel kurz mit einem Schneebesen rumrührt, eher mehr ein Alibi.
    Eine Beziehung zum Kochen konnte ich leider nicht erkennen. Wer sich Tierschützer nennt, sollte mehr Feingefühl für Essen aufbringen können. Egal ob Fleisch oder Fisch oder Pflanze. Das Fisch kein Fleisch sei ist ehe nur eine Lüge, denn es geht ja um das Lebewesen an sich und nicht darum wo und wie es lebt. Auch sollte es sich rumgesprochen haben, dass Pflanzen auch leben.

    Über das Menü:
    VS: diese Suppe war ein zu dünn geratenes Kartoffelpüree. Natürlich war ein Gemüsefond schon vorbereitet, nur von wem? Nathalia als Vegetariern, aber den Bacon hatte sie nicht vergessen. War auf ihrem Teller kein Bacon?

    HG: das war Missachtung des Schweins, das für dieses schreckliche Szenarium gestorben war. Das Fleisch war verbrannt und trocken, wie nach einer Hinrichtung. Über die Zutaten muss ich mich nicht auslassen, das war einfach nix. Eines konnte aber Nathalia, den Zauberstab betätigen. Die Gesichter der Gäste sagten eigentlich alles aus, es war fast ungenießbar. Aber sie ist ja so eine Liebe, da wollte sich niemand über das Essen auslassen.

    DS: das hatte der Italienische Beauftragte gut hinbekommen. Da es aber schon so früh vorbereitet war, musste unten nur noch Suppe sein. Angerichtet in unterschiedlichen Behältern sah es gut aus. Auch die ausgehöhlte Orange hatte Mira gut hinbekommen. Nathalia war natürlich nicht untätig, sie richtete das fertige, mitgebrachte Eis vom Italiener an.

    Nathalia vernichtete in ihrer netten, freundlichen Art div. Lebensmittel.
    Anscheinend hatte sie keine Köchin unter ihren Angestellten.
    War der Montag noch mit Wein und Stimmung versetzt, so gab es weder viel Alk noch war eine Stimmung vorhanden. Alles wirkte gedrückt, als wenn die Gäste froh wären endlich gehen zu dürfen. Die Wertungen waren nicht nur viel zu hoch, sondern auch Nebensache.

    LG rudi

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