Vorspeise: „Büffel-Zauber & Freunde“ – Salat / Büffelmozzarella / Gorgonzola / Birne/ Paprika / Tomate
Hauptgang: „Risotto Royale“ – Trüffel / Rind / Rote Bete / Ziegenkäse
Nachtisch: „Dolce Vita-Brownie“ – Schokolade / Mascarpone / Blütenmix / Nuss
Ein schwaches Nervenkostüm vermasselt jeden Auftritt
Es ist keine einfache Sache, mit vollem Einsatz und voller Freude vor eine Kamera zu treten, zu kochen, dabei eine gute Figur zu machen und obendrein noch für die Unterhaltung der Zuschauer zu sorgen, die sich im Internet per se gerne und in großer Anzahl wie die Hyänen benehmen. Alle möglichen Nebenwirkungen schwingen sicher in manchen Kandidaten-Hinterköpfen mit und gestalten den TV-Auftritt zu einer Art
Triathlon:
Bewerbung beim Sender in der Hoffnung, berücksichtigt zu werden. Wenn das klappt, wird die Sendung samt Kochen aufgezeichnet, bevor als 3. Disziplin der Tag der Ausstrahlung die vielleicht schwierigste Herausforderung ist.
Wenn ich diesen Blog nicht hätte, den ich möglichst lückenlos füllen möchte - hätte ich heute nach spätestens 15 Minuten abgeschaltet. Die im Grunde
sympathische 37jährige Polin Sandra lebt seit 15!!! Jahren in Deutschland, aber ihr starker, anstrengender Akzent überdeckt bei weitem ihre tatsächlich vorhandenen Sprachkenntnisse. Es ist schon klar, dass der Sender nicht die Kochkünste der Kandidaten vorab testen kann - aber in einem einfachen Gespräch lässt sich herausfinden, ob jemand die sprachlichen Voraussetzungen für eine Fernseh-Sendung erfüllt.
Sandra ist Innenarchitektin und Influencerin für Wohnstile. Mehr zufällig habe ich kurz ihre Facebook-Seite gesehen - und sie kaum erkannt, weil die dortigen Fotos eine völlig andere Frau zeigen. Aber das ist das Internet ... Fake wo man hinsieht.
Was die Unterhaltung dieser Ausgabe angeht, kann ich mich immerhin an Frank "ergötzen". Im Vorab-Interview und bei der Ansicht der Speisekarte muss er feststellen, dass er das meiste davon nicht gern mag - und kommentiert es in seiner eigenen humorigen Art.
Er hat ja wirklich ein Problem mit dem Essen ... aber das ist seines, und er muss damit leben. Die Bewertung will er nicht an seinem eigenen Geschmack messen - und genau das passiert am Ende auch. - Was will man als Zuschauerin mehr, als dass jemand den Sinn der Beurteilung verstanden hat ... und zudem immer einen guten Spruch auf Lager hat.
Das Menü
Mit der Ankunft der Gäste gerät Sandras Nervenkostüm noch enger als es zuvor schon gewesen ist.
Als Vorspeise reicht sie viel, sehr viel bitteren Rucola, der mit Tomätchen umkesselt und von Burrata getoppt wird. Eine zusätzliche Käse-Einheit findet sich in der Gorgonzola-Tarte, während eine kleine Portion Paprika-Suppe nicht fehlen darf. Überladen, nicht hübsch angerichtet, und mir persönlich würde das Bittere im Salat sauer aufstoßen. - Zum Glück muss ich nicht am Tisch sitzen und gute Worte finden, die ich dann hinterrücks auch noch verteidigen sollte.
Die Rinderbäckchen werden gelobt, während das Risotto weniger gute Kritiken bekommt: das sieht auch sehr, sehr trocken aus. Es reicht auch nicht, dass sie Trüffel drüberhobelt, die zum Teil aussehen wie kleine, dicke, fette Holzstücke, die von einem Baum abgebröckelt sind ...
Der Nachtisch veralbert sich selber mit dem Titel "Dolce Vita-Brownie": der Kuchen scheint nicht wirklich durchgebacken zu sein und macht beim Anrichten die nicht unerwarteten Zicken. Ein Stück verunglückt völlig auf einem Gästeteller - aber egal: Sandra kippt den Brownie in die Spüle, um den Teller wieder zu reinigen.
Vielleicht schmeckt der Kuchen nicht, aber ungenießbar ist er sicherlich auch nicht, so dass sie ihn hätte aufheben können ... für die Familie, für die Nachbarin Arleta, die ihr beim Schnibbeln geholfen hat ... für wen auch immer.
Am Ende liegen eher Trümmerreste auf den Tellern als dass ein ansehnliches Zusammenspiel mit den weiteren Bestandteilen stattfindet.
Fazit
Wie immer sind Meinungen natürlich gespalten und driften sowohl zur einen wie zu einer anderen oder gar weiteren Seite aus. Ich kann hier nur meine Meinung über einen Abend präsentieren,
auf den ich gern verzichtet hätte. Und dabei geht es nicht einmal nur um das recht bescheidene Menü mit der hochtrabenden Ankündigung (siehe oben).
Die Punkte: je 8 geben Frank und Jan, je 7 Nele und Kim.
Mit 30 Zählern hätte ich gar nicht mal gerechnet ...
Nicht jeder, der sich berufen fühlt, ist für einen Auftritt vor Kameras geeignet. Selbst Schauspieler sind nicht alle gleichermaßen begabt und versiert in ihrem Handwerk - trotzdem haben auch die nicht so guten unter ihnen Fans, vielleicht sogar mehr als manch ein begnadeter.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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