Glück im Unglück ... Dank einem freundlichen Ehepaar aus der weiteren Nachbarschaft
Ich bin schon durch die halbe Welt gereist, ohne dass mir auch nur Ähnliches passiert ist, was mir vor einiger Zeit am oder im Duisburger Hauptbahnhof zugestoßen ist. Ohnehin bin ich vorsichtig und halte meine Umgebung - besonders die am Bahnhof - immer gut im Blick. Leider hatte ich Momo nicht dabei, weil ich sie in die Zahnarztpraxis, in der ich vorher war, nicht hätte mitnehmen können - sie verbellt alle Leute, die sie nicht kennt und die sich mir nähern ... und zwar verlässlich.
An diesem Tag musste ich ein Rezept meines Zahnarztes einlösen - und ging daher ins Bahnhofsgebäude in die dortige Apotheke. Das Medikament musste bestellt werden, so dass ich leider später noch einmal dort hingehen musste ... das war nach alledem, was ich gleich erzählen werde, kein einfacher Gang für mich. Aber zu dem Zeitpunkt war Momo an meiner Seite.
Eigentlich hatte ich die Bahnhofsapotheke ausgewählt, weil ich in einem Laden im Bahnhof noch eine Kleinigkeit kaufen wollte.
In beiden Geschäften konnte ich noch bezahlen ...
Ich ging nach Hause, und ich habe nichts, auch zu Hause, rein gar nichts bemerkt. Knapp eine Stunde später schellte es an meiner Tür ...
ein Ehepaar, das ich bislang nur vom Sehen kannte, da ich ja immer mit Momo unterwegs bin, und das in der Nachbarschaft wohnt, hatte meine Geldbörse in der Hand. Sie hatten sie ein paar Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, in ihrem Hausflur gefunden.
Das Geld war natürlich weg, und somit ca. 120 Euro. Außerdem fehlte meine Bankkarte. Drin gelassen hatte der Verbrecher meinen Personalausweis,
und das war auch der Grund, warum das Ehepaar mich finden konnte. Den Raub habe ich - trotz gutem Gehör - überhaupt nicht bemerkt.
Das nenne ich am Ende dann doch Glück im Unglück, und es lässt mich glauben, dass es auch noch gute Menschen gibt.
Schnell bin ich zu meiner Bank gegangen und habe die Karte sperren lassen. Ich habe an dem einzigen geöffneten Schalter, an dem eine Schlange von etwa 7 Leuten stand, eine Frau vor mir gebeten, ob sie mich vorlassen könnte ... und ihr kurz erklärt, was mein Anliegen an die Bank war. Die Frau hat das glatt abgelehnt ...
aber da kam schon eine Bankangestellte auf mich zu, die meine Bitte wohl mitbekommen hat. Sie brachte mich zu einem ihrer Kollegen,
der sofort die Karte gesperrt hat. Es hat also nur eine Stunde gedauert vom Diebstahl bis zur Kartensperre. Bis dato war auch noch nichts vom Konto abgebucht worden. Und eine Pin hatte ich natürlich nicht in meinem Portemonnaie, die ist in meinem Kopf.
Aufgrund dessen, dass die Nachbarn sich die Mühe gemacht haben, mich aufzusuchen, hatte ich großes
Glück im Unglück.
Sie haben mir Gedankenkarusselle erspart. Und am Rande auch die Erneuerung meines Personalausweises. Das hätte sich über Wochen hinziehen können ... Und um die Geldbörse selber hätte es mir auch leid getan.
Schön, dass es solche Menschen gibt. - Was ich dem Dieb wünsche: na vielleicht einen Goldenen Schuss, den er sich von dem Geld kauft, denn dort lungern auch viele Drogenabhängige herum. Aber es kann auch jemand völlig anderer gewesen sein. Da gibt es viele mögliche Täter. Oder dass er reumütig das Geld in meinen Briefkasten wirft, um sein Gewissen zu erleichtern. Aber da ich nicht denke, dass ich sein erstes Opfer war, wird Letzteres kaum passieren. Verbrecher haben kein Gewissen. Und bei einem Verbrechen kommt es auch nicht auf die Größe der Tat an, sondern auf die insgesamte niederträchtige Abscheulichkeit.
Bei der Polizei habe ich online eine Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Nicht, weil ich glaube, dass ich das Geld dadurch zurückbekomme, sondern
weil ich den vielen Straftaten, die am Bahnhof passieren, eine weitere für die Statistik hinzufügen wollte. Und weil diese Statistik, je mehr sie anschwillt, andere
Menschen vielleicht warnen kann.
Ich habe mir jetzt einen Clou ausgedacht, durch den zwar noch jeder Verbrecher mit geschickten Händen in meinen Rucksack greifen kann,
aber die Geldbörse wird er dort nicht mehr von mir ungehört vorfinden.
Dies alles schreibe ich, damit auch ihr noch achtsamer werdet und euch nicht das Gleiche passiert, denn im Endeffekt ist das nicht zuletzt auch eine seelische Belastung.
Guten Tag, Gruß Silvia
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