Samstag, 30. September 2023

30. September 2023 - Ehen ...



Ehen

Im Social-Media-Bereich gibt es nur nicht erwähnte bis besonders liebevolle und intakte Ehen. Es ist wunderbar, zu hören, dass es ein lebenslanges Glück auf dieser Welt noch gibt,

während in meinem privaten Umfeld die Welt ein wenig realistischer rüberkommt: Frauen beklagen sich über Männer, die überhaupt nicht zuhören können,

während die Gesamtheit der Kerle kaum je eine Niederlage im häuslichen Bereich zugeben würde. Was nicht heißt, dass man ihnen diese nicht am Gesicht ablesen könnte. Natürlich ist es möglich, dass sie über ihr ganz persönliches Dilemma auch nur mit anderen Männern, aber nicht mit mir, sprechen.

Allgemeines Lob erfahren Ehen, die jahrzehntelang halten - und das bekommen sie im realen wie auch im virtuellen Dasein - obwohl das kein Kriterium für eine wirklich glückliche Verbindung sein muss.

Vielfach backen Frauen (immer noch) kleine Brötchen und bewundern ihre Männer, obwohl sie eigentlich hier und da einen Tritt in den Hintern verdient hätten. Männer wollen andererseits ihre ehelichen Niederlagen nicht - und nicht einmal sich selber - eingestehen. Und sowohl Männer wie auch Frauen sind in diesem Fall bis zu einem gewissen Punkt feige.

10, 20, 30 oder sogar 50 Jahre Kleinkrieg - wer kennt das nicht aus seiner unmittelbaren Umgebung? Der äußere Schein ist wichtiger als die innere Zufriedenheit. Und die Frage, wohin die Liebe gegangen ist,

stellt sich niemand mehr. Durchhalten ist die Parole. Eigene Lebensräume unabhängig vom Partner schaffen.

Ehen werden im Vor-Himmel geschlossen, aber der Mensch ist nicht fürs Himmlische gedacht, obwohl er immer noch dran glaubt.

Niemals würde jemand zugeben, dass er zwar 50 Jahre verheiratet, aber seit 45 Jahren nicht mehr glücklich ist.

Aus der Nachbarschaft kannte ich ein Paar (ich kannte sie lange, aber doch eher flüchtig), das mit über 90 Jahren noch Hand in Hand durch die Straßen gegangen ist. Nun ist die Frau kürzlich mit 92 Jahren verstorben, er blieb allein zurück. Unterwegs habe ich ihn seitdem nicht mehr getroffen. Sie war stets eine ausgesprochen freundliche und hingewandte Frau, er eher ein Bollerkopp - der jedoch in ihrem Beisein zu einem Schmusekater wurde.

Ein Gegenteil dieses Paares kenne ich von meinen täglichen Waldspaziergängen: sie sind etwa Ende 60, aber man kann leicht den Eindruck gewinnen, dass sie einander überdrüssig sind. - Doch wer weiß schon, wie es im Innern dieser Ehe wirklich aussieht? Vielleicht sind sie zufrieden, dass sie einander haben? Das ist sogar trotz aller Differenzen möglich.

Ich habe einige Paare gekannt, die mindestens 10 Jahre zusammen waren, bevor sie sich zur Heirat entschlossen haben: bei all diesen kam es dann schnell zur Scheidung. Vielleicht ist Heirat doch keine so gute Idee? Zumindest in Einzelfällen.

Ich wünsche allen Ehepaaren einen glücklichen Verlauf ihrer Ehen. Und wenn es - wie so oft - im Leben nicht klappt,

so funktioniert das posthum meistens prima. Denn ich kannte unglückliche Ehen, die nach dem Tod eines Partners

plötzlich in einem ganz anderen Licht dagestanden sind. Vielleicht verinnerlicht jeder

nur die guten Zeiten und radiert die schlechten rigoros aus. Um sich selber zu schützen und nicht als Versager oder Versagerin zu fühlen?


Guten Tag, Gruß Silvia



29. September 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag an Rhein-Ruhr-Wupper bei Isabel



„A MI MANERA“
Vorspeise: Tortilla / Picadillo / Pimientos de Padron / Ensaladilla Malaguena
Hauptgang: Guiso de Arroz
Nachtisch: Galleta / Queso / Fruta


Ich hab hier bloß ein Amt und keine Meinung.
- Friedrich von Schiller (1759 - 1805)

Zumindest sind meine Meinungen abhängig von dem, was passiert, was unterlassen wird oder was man ohne Zweifel in diese Sendung und ihre Kandidaten hineininterpretieren kann. Eine Meinung darüber, wie sich andere Menschen verhalten sollten, habe ich nicht. Jeder darf sein wie er will - oder wie er sich gerne darstellen möchte, wenn er nicht sein will wie er ist. Schwierig? Ja, diese Woche ist für mich auch schwierig.

Zum Abschluss geht es nach Gelsenkirchen zu Isabel, die eine halbe Spanierin ist - und sich aus diesem Grund auf ein spanisches Menü einlässt. Zum Glück

wird heute - im Gegensatz zu gestern bei Joy - wieder gekocht, gearbeitet und nicht nur zusammengerührt - und ich sehe auch weit und breit kein Maggi. Kein wirklich gutes oder sogar "elegantes" Menü benötigt Maggi.

Da kann ich gerne darüber hinweghören, dass es heute eine Hitliste der Zuschauer-Qualen gibt, die Isabel mit "genau" anführt, mit "ääähms" erweitert und bis zu den "tatsächlichs" zu Ende bringt. Die

23jährige Lehramtsstudentin für Deutsch und Spanisch ist ziemlich aufgeregt.


Das Menü

Zur Vorspeise gibt es Kartoffel-Salat mit selbst angerührter Majo (ohne Ei), Tortilla, Bratpaprika und diverse andere Tapas.

Oliver, ganz fürsorglicher Mit-Kandidat, bemerkt zur Majo: "Kann man auch Joy anbieten." Wer es noch nicht weiß: Joy ist schwanger, darf natürlich nicht alles essen, und sie ist besonders pflegebedürftig - geht es nach dem Wissen und Willen von Oliver und Mathias bezüglich schwangerer Frauen.

Zum Hauptgang: Paella.

Dann kommt der Nachtisch, und zum 4. Mal in dieser Woche gibt es Käsekuchen: einen ohne Boden. Dazu gekaufte, panierte und mit Kürbis-Marmelade gefüllte Kekse. - Nur Joy fragt, ob sie die Kekse selber gebacken hat.

Und selbstverständlich ist sie über einen weiteren Käsekuchen enttäuscht. Mittlerweile ist diese Käsekuchen-Challenge eher lustig als lästig.


Fazit

ALDI hat ein bisschen Pech und sollte ein paar Dollars vom Sender zurückfordern, denn mehr als um diesen Markt-Riesen geht es um das Ego

von Joy - und darum, es ihr so recht wie möglich und so bequem zu machen, damit sie unter der Last ihrer 3. Schwangerschaft nicht zusammenbricht. Fernab von den Kameras hat sie von ihren diversen Beschwerden berichtet ... wie gestern erzählt wurde.

Sabine ist eine liebenswürdige Frau, die mir in dieser Woche am besten gefällt. Aber auch hier gilt: ich habe keine eigene Meinung dazu, denn sie wird mir von dem jeweiligen Verhalten der jeweiligen Hobby-Köche diktiert. Wobei der Begriff Koch oder Hobby-Koch nicht auf alle zutrifft.

Die Punkte: je 8 geben Joy und Oliver, 9 gibt Mathias, 10 Sabine.

Mit 35 Zählern liegt sie knapp vor Mathias und räumt den Jackpot ab. Schön.

Manchmal flüstert mir ein kleiner Teufel etwas zu, und der bringt mich auf schräge Gedanken: Joys 8 Punkte könnten dem Umstand geschuldet sein,

dass auch das Team nicht wollte, dass sie weiterhin als die Strenge und Böse dasteht - und ihr zugeflüstert hat, dass sie ohnehin nicht mehr gewinnen kann, egal, wie viele Punkte sie heute gibt ...

Immerhin hat sie heute weniger Rede-Zeit als alle anderen - was ja nicht bedeutet, dass sie weniger gesprochen, sondern nur, dass man mehr weggeschnitten hat.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir sind mit 11 Grad in den Tag gestartet und erwarten voraussichtlich 19 Grad. Gerade in diesem Moment, in dem ich das schreibe, dauert es noch 30 Minuten bis zum Sonnenaufgang.

In der nächsten Woche werden Wiederholungen aus September 2022 gezeigt.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 29. September 2023

29. September 2023 - ARD-Mediathek - The Professor - Richard says Goodbye




Produktionsland: USA/Erscheinungsjahr 2018
Richard says Goodbye

in 5 Kapiteln.

Alle, alle dürfen in einem Film sterben, selbst Johnny Depp als Professor Richard Brown - aber doch nicht sein Filmhund. Aber sterben beide am Ende einen gemeinsamen, von Richard entschiedenen Freitod? Ich bin gar nicht sicher,

denn die Bilder sind so dunkel gehalten, dass ich auf dem Bildschirm nicht viel erkennen kann. Fährt Richard auf Bahngleise und wartet auf einen Zug - und fährt dann weiter, bevor der Zug kommt? Hatte der sonst so taffe Mann nicht den Mut, sich seinem natürlichen Ende zu nähern und wählt daher ein freiwilliges?

Richard ist College-Professor für Englische Geschichte, Ehemann, Vater einer Tochter, ein durchaus vom Leben frustrierter Mann. Die Nachricht seines Arztes, dass er an Lungenkrebs sterben wird, lässt ihn an dem "Scheiß Gott" verzweifeln, an den er vermutlich nicht einmal glaubt. Aber irgendwer muss die Schuld auf sich nehmen, die Richard abwälzen will.

Ein etwa 60jähriger kann doch nicht erwarten, dass ein möglicher Gott ihn nicht eventuell ins Visier nimmt, um seinem Leben ein baldiges Ende zu bescheren.

Als Richard in dem 1. Kapitel seiner Goodbye-Tournee seiner Familie "etwas sagen will", gelingt ihm das nicht, denn die Tochter muss auch etwas sagen: sie ist schwul und hat eine Freundin. Darüber kann sich Richard ganz im Gegensatz zu seiner Frau freuen. Doch auch sie hat ihm etwas mitzuteilen: sie hat einen Geliebten,

und der ist ausgerechnet Richards Chef. Der Mann mit den drei Eiern, wie ihm seine Frau versichert.

Zimperlich geht es nicht zu in diesem Film, und am wenigsten zimperlich ist Richard selber auf seiner vorletzten Reise.

Aus seinem Hörsaal befreit er sich selbst erst einmal von den durchschnittlichen Studenten, die es in diesem Fach seiner Meinung nach ohnehin nie zu mehr bringen werden, als ewig im Mittelmaß herumzudümpeln. Auch sonst geht er rigoros seine letzte Zeit an: säuft, raucht Gras, fickt (von Liebe machen kann da keine Rede sein, nicht mal im Entferntesten) zwischendurch auf dem Klo eine willige Kellnerin, um dann weiterzutrinken.

Bis zu Kapitel 5, in dem er allen College-Kollegen von seiner Krankheit erzählt - nicht ohne die 3 Eier seines und der anderen Chefs zu erwähnen - weiß zunächst nur sein

bester Freund Peter, wie es um ihn steht. Später erzählt er es seiner Studentin Olivia.

Dreht sich für Richard alles darum, vermeintlich Verpasstes nachzuholen, was auch für manch harsche Ansage in Wörtern gilt, so dreht sich in diesem

Film alles um

Johnny Depp.

Der hat als Richard seine guten, seine nicht so guten, seine traurigen Momente, aber auch seine witzigen. Wenn man doch nur einmal einfach auf die draufschlagen könnte, die einem nicht passen ... mögen sich manche Zuschauer denken. Richard hat Ähnlichkeit mit einem Lottogewinner, der mal so richtig die Sau raus lässt - weil er es sich nun leisten kann und nicht mehr auf seinen Chef oder sonst wen angewiesen ist.

Johnny Depp beherrscht Richard Brown und Richard Brown beherrscht Johnny Depp. So viel steht fest.

Leider beherrscht der Film die Dunkelheit: er spielt überwiegend in dunklen Räumen. Natürlich ist das ein hartes Thema,

aber auch in harten Themen darf ein bisschen mehr Helligkeit stecken. Man erwartet ja keine Helligkeit auf Richards Seele. Dieses Wandern durch die Dunkelheit

macht den Film anstrengend. So anstrengend, dass ich nicht wirklich sicher bin, wie der Film zu Ende geht.

Aber wen diese überwiegend dunklen Aufnahmen nicht stören, wird einen faszinierenden Menschen wie Richard kennenlernen, der sich - vielleicht - am Ende seines Lebens erst selber richtig erfasst.


Guten Tag, Gruß Silvia



28. September 2023 - Das perfekte Dinner - Donnerstag an Rhein-Ruhr-Wupper bei Joy



Vorspeise: Welcome Home! - Lammfleisch auf 'nem Stock, Paprika und Zwiebeln
Hauptgang: A Taste of Home - Yam, fried stew und Fisch
Nachtisch: Home sweet Home with a twist - Caramelized plantain, Kokosflocke


Magie mit Maggi?

Besonders Oliver und Mathias scheinen große Fans von Joy zu sein, denn anstatt die "Kirche im Dorf zu lassen" schmücken sie diese mit Bildern von ihr und schleimen, was das Zeug hält. Natürlich kennen beide Joy viel besser als ich, obwohl sie wie auch ich in dieser Woche der Ausstrahlungen vielleicht ein paar Eigenarten von ihr mitbekommen, die bei den Dreharbeiten nicht unbedingt im Vordergrund gestanden haben.

Joy ist sicher die lustige Frau, für die die ,Fan-Gruppen-Leiter" Oliver und Mathias sie halten ... einfach, weil jeder hin und wieder lustig ist. Sie ist die ausgesprochen

selbstbewusste 31jährige Nigerianerin, die vor 10 Jahren zu Studienzwecken nach Deutschland gekommen ist. Ursprünglich wollte sie nach Nigeria zurückgehen - doch dann lernte sie Modeste aus Burkina Fasa kennen. Beide gründeten eine Familie, bekamen zwei Kinder - und freuen sich nun auf das dritte Kind.

Oliver und Mathias können auch nicht umhin, ihre Teilnahme trotz Schwangerschaft ausführlich zu loben ... immerhin habe sie hier und da Schmerzen ... und und und. Zu dem und und und gehört auch, dass man ihr viermal in dieser Woche Käsekuchen vorsetzt, und irgendwas mit oder aus Kartoffeln gibt es auch zu oft. Der Redakteur der Sendung hätte die einzelnen Menü-Karten dieser Dinner-Ausgabe von Joy absegnen lassen sollen - anstatt sich selber die Arbeit zu machen.

Beruflich ist Joy als Tagesmutter tätig, was den beiden Herren sicherlich ebenfalls jede Menge Respekt abnötigt.


Das Menü

Was soll ich mehr darüber sagen, als das, was in ihrer Speisekarte steht? Vor allem sehe und höre ich Maggi. Maggi hier, Maggi dort, Maggi passt.

Sowohl das Lammfleisch wie auch die Makrelen sehen ziemlich übergart aus - aber das Maggi-Parfum reißt es raus. - Denn genau dieser Geschmack ist afrikanisch, importiert aus der Schweiz: in West- und Zentralafrika werden allein und pro Jahr 36 Milliarden Maggi-Würfel (gibt es eine Dunkelziffer?) verkauft.

Maggi verdrängt die Vielfalt anderer in diesen Ländern benutzter Gewürze - und ganz ungefährlich ist die Sache auch nicht: Maggi kann zu Bluthochdruck und Diabetes beitragen.

Zudem gehört Maggi seit 1947 zum Nestlé-Konzern.

Zumindest im kargen Nachtisch ist kein Maggi enthalten: Kochbananen und ein kleiner Klecks Kokos-Eis beenden dieses Dinner.


Fazit

Oliver kann sich kaum bremsen und schwärmt: "Ein brutal gutes Dinner." Mit dem Begriff "brutal" stimme ich überein, denn hier kommt es zum brutalen Einsatz von Maggi-Brühwürfeln.

Gesucht habe ich das Elegante in diesem Menü, das Joy angekündigt hat: es hat nicht gezündet, denn elegant geht völlig anders.

Die Punkte: 7 gibt Sabine, je 8 Mathias und Isabel, 10 gibt Oliver.

Das sind 33 Zähler - Dank Maggi.

Für Oliver und Mathias war dieser Abend voller Magie und Maggi allerdings eine Offenbarung. Sei es drum.

Selber habe ich in afrikanischen Ländern schon viel, viel besser, ursprünglicher und völlig maggifrei gegessen.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Donnerstag, 28. September 2023

27. September 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch an Rhein-Ruhr-Wupper bei Sabine



"Mehr als die Summe der einzelnen Teile“
Vorspeise: Tomate Mozzarella 2.0
Hauptgang: Burgunder Soulfood
Nachtisch: Deconstructed Strawberry Cheesecake


"Für Wolfgang"

Er hat Sabines Kochergebnisse gelobt, er hat gesagt, sie soll ihre diesbezüglichen Fotos an eine Zeitung schicken, er hat gesagt, sie soll sich bewerben ... Wolfgang ist Sabines verstorbener Schwiegervater, und selbst noch posthum gibt er ihr Kraft. Sabine: "Mein Ich von 2022 hätte sich nicht für diese Sendung beworben ..."

Ich gehe davon aus, dass Wolfgangs Tod noch nicht allzu lange zurückliegt und sie erst jetzt all seine lobenden und aufbauenden Worte verinnerlicht hat, denn: es werden von ihm keine weiteren folgen. Sabine widmet ihre Teilnahme dem geliebten Schwiegervater, ohne seinen Tod allzu sehr in den Fokus zu stellen. Sie sieht sich als eher schüchterne Frau, die - wie ich das sehe - über ihren Schatten gesprungen ist, um in dieser Sendereihe mitzuwirken.

Ich sehe und vor allem höre der freundlichen 34jährigen Sabine gerne zu, denn sie spricht flüssig mit einer angenehmen Stimme - und vor allem sind in ihrem Sprachschatz Wörter wie ein permanentes

Genau und andere Sprach-Ohrfeigen für die Zuschauer nicht enthalten.

Der Sohn von Wolfgang heißt Oliver und hilft seiner Frau bei einigen Schnibbelarbeiten. Beide kennen sich aus der Realschule, denn sie waren dort in derselben Jahrgangsstufe, aber nicht in einer Klasse. Später haben sie sich bei Facebook wieder- oder überhaupt entdeckt. Sie arbeiten ruhig in der Küche und ohne die permanente Darstellung ihrer Liebe - wie es viele andere Teilnehmer machen, die, anstatt sich zu konzentrieren, die Hände nicht voneinander lassen können.

Ich will nicht gerade sagen, dass die Sendung mit Sabine ein Highlight ist ... aber sie ist durchaus angenehm anzusehen. Na ja, bis auf ein paar Begebenheiten, die allerdings nicht Sabine verschuldet ...


Das Menü

Die Vorspeise ist eine andere Darstellung der beliebten Kombination Tomate-Mozzarella. Die Tomaten verarbeitet sie zu einer Marmelade, die Mozzarella zu einer Mousse.

Joy ist offenbar ziemlich angewidert von dieser Vorspeise, denn sie beißt in die Mousse, als wäre sie kochendheiß und zudem eklig.

Aber, was immer Joy hier auch für ein Empfinden zeigt: es ist belanglos, hat keinen Wert und ist überflüssig.

Zum Nachtisch gibt es Käsekuchen Nummer 3 - und Nummer 4 wird bei Isabel folgen ... So dekonstruiert wie bei Oliver und Mathias ist der nicht,

aber Joy ist schwer enttäuscht, als hätten bisher drei Leute Käsekuchen zubereitet, um ihr selber damit einen bösen Streich zu spielen oder sie maßlos zu ärgern.

Die Verantwortung für viermal Käsekuchen liegt jedoch beim Sender: die dort Zuständigen hätten einen Riegel davorschieben können - aber es vermutlich unterlassen, weil sie bereits sich daraufhin ergebende Konflikte erwartet bis erhofft haben ...


Fazit

Neben Joy, die ohnehin kaum imstande ist, mehr als ein kleines Lob, aber viele Tadel zu verteilen, ist heute auch Mathias ziemlich kritisch. Mit kritisch meine ich niemals die erwünschte Kritik, die zu dieser Sendung gehört wie die am Ende jeden Dinners zu verteilenden Punkte - sondern die rein emotionale Kritik.

Die Teilnehmer sollen nicht ihren eigenen Geschmack in den Vordergrund stellen, sondern bewerten, wie die Speisen zubereitet worden sind. Eine wohl vergessene Regel.

Zur Auflockerung und auf Aufforderung von Isabel zeigt Sabine ein Fotobuch ihres Hundes (ein süßer kleiner Fratz). Joy ist baff erstaunt, dass jemand überhaupt ein solches Buch von einem Hund hat und zeigt keinerlei Interesse ... nichts anderes habe ich am 3. Tag und nachdem ich sie ein wenig kennengelernt habe, von ihr erwartet.

Dabei sollte sie als Tagesmutter durchaus die ihr anvertrauten Kinder auch mit Tierliebe konfrontieren können, sollen ...

Joy crasht Sabines Party.

Die Punkte: 6 gibt Joy, je 8 Mathias und Oliver, 9 gibt Isabel.

Mit insgesamt 31 Zählern liegt Sabine am 3. Tag auf dem bislang 3. Platz.

Joy muss/darf als nächste Wettkämpferin kochen: besonders ihre Kochbananen sind bereits jetzt für mich der Tiefpunkt dieser Woche ... dann doch lieber Käsekuchen.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Mittwoch, 27. September 2023

26. September 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in (Rhein-Ruhr, Wupper) bei Mathias



Vorspeise: Vitello tonnato mit grünem Spargel
Hauptgang: Zander, Gin-Tonic-Schaum, Paprika-Tomate, Erbsenmus und Kartoffelspaghetti
Nachtisch: „Verdrehter“ Cheesecake, Himbeeren, Haselnüsse und Mango


"Überholen Sie ruhig, wir schneiden Sie raus. Ihre Feuerwehr"
- Unbekannt

Dass die Leute der Feuerwehr - und auch alle anderen Helfer - sich seit geraumer Zeit nicht nur durch geschehene Unglücke, sondern auch gegen Leute, die sie massiv behindern, kämpfen müssen, ist bekannt. Auch Mathias, der 42jährige Berufsfeuerwehrmann aus Essen, erwähnt diese unglaubliche Tatsache am Rande - dies psychologisch aufzugreifen, würde sicher eine lange Abhandlung erfordern. Nun müssen sich öffentliche Helfer hin und wieder und auf jeden Fall zu oft, weil selbst ein Einzelfall einer zu viel wäre, auch noch mit solchen kriminellen Chaoten auseinandersetzen.

Ansonsten liebt Mathias seine abwechslungsreiche Arbeit. Und ich wünsche allen Feuerwehrleuten wenig Arbeit und viel Zeit in der Feuerwache, die sie u. a. auch mit Kochen verbringen können.

Nach vielen Koch-Übungen kann es - wie in diesem Fall - dazu führen, dass die Schwiegermutter zum größten Fan ihres Schwiegersohnes wird. So ergeht es Ute, der Mutter seiner Frau Nina, die heute extra aus Bochum von Mathias Vater angekarrt wird, um ihm ein bisschen beim Schnibbeln zu helfen. Ein bisschen, denn ihr geht es vorrangig darum, das Team rund ums "perfekte Dinner" kennenzulernen. Da gibt sie auch gern mal ein Döneken über ihre Tochter bekannt: "Nina hasst an dieser Woche nur eins: dass sie selber kochen muss - sie kann nämlich nicht kochen." Vielleicht hat Ute ihre Tochter nicht ans Kochen herangeführt? Kann sie vielleicht noch nicht einmal selber gut kochen? - Aber Ute möchte ins Fernsehen!


Das Menü

ergibt sich größtenteils aus der obigen Speisekarte, und Mathias geht locker und unaufgeregt ans Werk. Ein "Werk", das am Ende recht unterschiedlich bewertet wird.

Joy ist schwanger, und natürlich darf sie als werdende Mutter nicht alles essen oder Alkohol zu sich nehmen. Dass sie anstatt der schönen Vorspeise, die die anderen bekommen, eine Spargelsuppe vor die Nase gestellt bekommt ... scheint sie ziemlich mitzunehmen. Im ersten Moment denke ich, sie fällt vor Enttäuschung kopfüber in die Suppe. Sie kennt keinen Spargel, keine Spargelsuppe, und sie will an ihrem eigenen Abend Speisen servieren, von denen sie annimmt, dass ihre Gäste sie ebenfalls nicht kennen ... (ich weiß noch nicht, aus welchem Land sie stammt): leider lässt sie selber sich auf dieses Experiment nicht wirklich ein.

Auch zum Hauptgang fehlt auf ihrem Teller logischerweise der Gin-Tonic-Schaum. Und lieber hätte sie einen richtigen Käsekuchen anstelle eines "verdrehten".

Da macht sich jemand schlau, was Schwangere nicht essen dürfen - und die Arbeit, eine Alternative aufzutischen - und dann ist es auch nicht recht.


Fazit

Ich kann Joy nur wünschen, dass sich ihre Gäste auf ihr Home-sweet-home, A taste of Home und Welcome-Home-Menü einlassen. In allen drei Gängen steckt ihre Heimat. In Mathias' Gängen steckt seine Heimat. Aber es ist wie es ist, und es ist selten gerecht.

Die Punkte: 7 gibt Joy, 8 Isabel, 9 Sabine, 10 Oliver.

Mit 34 Zählern setzt Mathias sich am 2. Tag mit ziemlich unterschiedlichen Bewertungen auf den bislang 1. Platz.

Was ich als Zuschauerin sehe, entspricht einem 9-Punkte-Ergebnis. Das sind die Punkte, die er sich selber auch geben würde.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 26. September 2023

25. September 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag (Rhein-Ruhr, Wuppertal) bei Oliver




Vorspeise: Pulled Pork auf Coleslaw
Hauptgang: Beef-Brisket mit Smashed Potatoes, kandierten Möhren und einer Brombeer-Portwein-Jus
Nachtisch: Deconstructed Sanddorn-Cheesecake mit Baconchip



"Werbung ist der Einsatz eigenen Geldes
zur Mobilisierung fremden Geldes."

© Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (*1939)

In dieser Woche tanzt Vox mit ganzem Herzen und bekanntgegebener Bankverbindung den Namen ALDI. Ob alle in der Woche verwendeten Lebensmittel aus einem dieser Läden stammen, weiß ich nicht, denn ich

kenne Aldi so gut wie gar nicht. An zwei Händen kann ich locker abzählen, wie selten ich dort eingekauft habe. Und die 2. Hand muss ich nur hinzunehmen, weil es in unserer Innenstadt einen Wechsel der Räumlichkeiten von Perfetto zu Aldi gegeben hat - und ich ein paar Mal Vergessenes dort eingekauft habe. Ein schlechter Tausch für eine City, in der es auch keinen Edeka-Laden mehr gibt.

Heute geht das Team mit dem 1. Kandidaten Oliver erst einmal werbelustig zu Aldi: das ist ja ein richtiger Vorzeigeladen - dagegen ist der von mir genannte eine sehr, sehr arme Verwandte.

Ein liebes Vorzeige-Familienmitglied hat auch der 36jährige Teamleiter einer Lohnbuchhaltung, Oliver: den Frenchy-Hund "Hugo". Für ihn hat er neben der Treppe zum Garten eine Hunde-Rampe gebaut. Des Weiteren lebt Olivers Lebensgefährtin, die er per Datingapp kennengelernt hat, in diesem Haus. Ihr erstes Treffen war ganz in Hugos Sinn - während eines Waldspazierganges. Ein solcher Spaziergang ist besser als das leckerste Leckerchen zur "Bestechung" geeignet.

Heute möchte Oliver für seine Gäste ebenfalls Leckeres auf den Tisch bringen ...


Das Menü

... und er entscheidet sich für ein höchst fleischlastiges Menü, das selbst den Nachtisch nicht von dieser Fleischeslust ausnimmt.

Mir fällt dazu auf Anhieb der Film "Fleisch" mit Jutta Speidel ein: ein Film zum Gruseln! Beim Zuschauen des "perfekten Dinners" hat man eben viel Zeit, die Gedanken schweifen zu lassen.

Oliver hat natürlich vollkommen andere Gedanken im Kopf, denn mit zwei Fleischsorten sind seine zwei Grillgeräte und er im Intensiv-Einsatz.

Einen intensiven Einsatz erfährt heute auch die Alufolie.

Als Nachtisch gibt es heute Käsekuchen Nr. 1 - hier mit Sanddorn-Soße, dem weitere folgen werden.


Fazit

Sympathisch glaubt Oliver nicht, dass er das perfekte Dinner abgeliefert hat. Seine Gäste sehen die genossene Fleischeslust eher ziemlich nahe dran.

Die Punkte: je 8 geben Mathias, Sabine und Joy, 9 gibt Isabel.

Mit 33 Zählern auf dem Good-Will-Konto kann er entspannt die weiteren Tage genießen. Man kann sagen: alles ist noch eitel Sonnenschein. Vielleicht bleibt es so, vielleicht auch nicht.

Als Zuschauerin lerne ich via TV jede Woche neue Menschen (ein bisschen) kennen, und manche machen eine deutliche Entwicklung von Montag bis Freitag durch: mal positiv, mal auch negativ.

Abwarten. Tee trinken. Aber bitte keinen von Aldi. - Oder irre ich mich hier?


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 23. September 2023

23. September 2023 - Gabis eigener Nachruf ... traurig

 




Gabis eigener Nachruf ... traurig

Nachdem ich - leider - das Internat in Brilon Stadt verlassen musste, weil die Nonnen das Grundstück gewinnbringend verkauft hatten,

beendete ich meine Schulzeit in Dortmund. Schnell war meine Mitschülerin Gabi - neben Mary - meine beste Freundin. Diese Freundschaft bestand noch viele Jahre nach unserer Schulzeit. Ein Ende fand sie leider, als ihr späterer Ehemann ins Spiel kam,

der uns gezielt auseinandergebracht hat. Aber das ist eine andere Geschichte, und ich werde sie nicht erzählen. Jahre später

initiierte Gabi ein Klassentreffen, machte mich ausfindig und rief mich an, um mich einzuladen. An unser Gespräch kann ich mich leider gar nicht mehr genau erinnern, aber ich

weiß, dass ich ausgerechnet an dem Tag des Treffens verhindert war. Leider. Denn das hätte uns die Möglichkeit gegeben, uns wieder anzunähern.

Irgendwann - ich glaube, es war im Jahr 2014 - habe ich Gabi gegooglet.

Aber, was ich fand, war nicht meine heitere, immer zu Späßen aufgelegte einst beste Freundin - ich fand ihre

Todesanzeige.

Gabi war bereits am 30. November 2008 verstorben. Und ich fand nicht nur die Anzeige, die ihre Mutter und ihr Mann - eben jener Mann - aufgegeben hatten, sondern zusätzlich eine von ihr selbst verfasste (damals veröffentlicht in der WAZ Dortmund). Die hat mich tief getroffen. 

Der Wortlaut ihrer eigenen Todesanzeige:

"Es gibt so viel Luft,
für mich hat sie nicht gereicht.

Ich habe meinen letzten Schnaufer getan.
Nun muss ich mich nicht mehr quälen.

Dank an meine Familie, die mich durch die schwere Zeit geleitet hat und mich nie im Stich ließ. Dank auch meinen wahren Freunden, die bis zum Schluss nicht von meiner Seite gewichen sind und mir viel Trost gegeben haben.

Die sogenannten Freunde, denen ich mit fortschreitender Krankheit immer lästiger wurde und die dann auf Distanz gingen, wünsche ich, dass sie niemals selber solche Erfahrungen machen müssen, denn das tut weh.

Wer mich auf meinem letzten Weg begleiten möchte, möge bitte nicht in Schwarz kommen, aber eine rote Rose mitbringen."

Aufgrund dieser erschütternden Anzeige konnte ich ihre tödliche Krankheit erahnen - aber ich erkannte in diesen Worten auch die Gabi von früher wieder. Es passte zu ihr, am Ende noch ein paar eigene letzte eigene  Worte zu hinterlassen.

In späteren Jahren gab es einige Erinnerungs-Anzeigen, die ihre Mutter aufgegeben hat. Darin fand ihr Mann keine Erwähnung mehr. Darin erwähnte sie nur sich selber und Gabis Freunde.

Und ich freute mich für sie, dass dieser Mann bis zu ihrem Lebensende an ihrer Seite war. Vielleicht hatten sie ein glückliches Leben miteinander. Aber vielleicht auch nicht. Ich werde es nicht mehr erfahren, denn als ich - manchmal eine Spätzünderin - endlich ihre Mutter anrufen wollte, war sie bereits verstorben.

Oft habe ich Gabi in früheren Zeiten vermisst, aber ich hatte akzeptiert, dass ich gegen ihren damaligen Freund und dann Ehemann keine Chance hatte. Er hatte nachhaltig dafür gesorgt, dass wir uns entfreundet haben. Aber

vielleicht wäre dieses Klassentreffen eine neue Chance für unsere Freundschaft gewesen. Wer weiß.

Ich bin Gabi für viele gemeinsam verbrachte Jahre dankbar, in denen wir sowohl albern waren - aber auch tiefsinnige Gespräche geführt haben.

In meiner Erinnerung sehe ich Gabi, die so herzlich und laut und aus tiefem Herzen lachen konnte ...


Guten Tag, Gruß Silvia




22. September 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Hannover bei Christian





"Cook me smile"
Vorspeise: Propan-Forelle, Beluga-Bete & Rettich, Kefir-Espuma, Umami-Wakame-Chip an Meerretticheis
Hauptgang: Ox-Rib-Flambé auf Maisspiegel, Portwein-Schalotte an grün und lila
Nachtisch: Köthenwald wolkig mit Magic Mushroom und Fruchtsorbet


Jeder Mensch ist der Architekt seines eigenen, persönlichen Luftschlosses.
© Willy Meurer (1934 - 2018)

Der 51jährige Christian ist Architekt von Beruf und baut sicher keine Luftschlösser, sondern lässt handfest mauern und was immer sonst nötig ist, um ein neues Haus aus dem Fundament zu stemmen. Sein eigenes ist ein Vorzeigehaus, das mit einem Überhang ausgestattet ist und clevere Statiker benötigt hat. Ich kenne wesentlich größere Gebäude-Überhänge aus unserer Stadt, aber die gehören zu keinem großartigen Einfamilienhaus, sondern zu anders genutzten Objekten. Rein optisch wirkt es ein bisschen gefährlich.

Ob sich all seine Kunden ein Haus wie seines leisten können, liegt natürlich an der Klientel, die er bedient. Aber auch nicht z. B. die Inhaber von Aldi kaufen nur ihre eigenen Produkte, sondern haben sich an den Käufern reichgestoßen - und leisten sich bestimmt völlig andere Lebensmittel, die in ihren Märkten kaum Kunden finden würden - in dieser Zeit schon gar nicht.

Seit erst - sagt er erst - ja, sagt er, 9 Jahren hat er für sich das Kochen entdeckt. 9 Jahre x 365 Tage = viel Zeit zum Üben von den Anfängen zur Perfektion. Besonders dann, wenn man nicht darauf angewiesen ist, selber zu kochen und jedes Ergebnis gleich ein Knaller sein muss. Dann relativiert er es - und behauptet, dass er erst seit 2 Jahren mit dem wirklichen Kochen angefangen hat. Auch genug Übung.

Seine Frau Sandra hat in 2021 fürs "perfekte Dinner" gekocht. Ich habe leider keinerlei Erinnerungen an sie, obwohl sie heute für ihren Mann schnibbelt.

Beide kennen sich aus Kindergarten-Tagen, haben sich aus den Augen verloren, andere, voneinander unabhängige Leben geführt - und nach Trennungen und Kindern aus diesen Verbindungen - über Facebook wieder zueinandergefunden. Wie lange sie jetzt zusammen sind wird nicht erzählt.


Das Menü

Die Propan-Forellen in der Vorspeise sind vorgegarte und abgeflämmte. Eben mit Propangas abgeflämmte. Welch eine seltsame Beschreibung!

Köthen ist einfach ein Nachbarort - und bedeutet hier: wolkige Zuckerwatte. Magic Mushroom sind natürlich ursprünglich Pilze, aber hier im Nachtisch nur eine Pilz-Nachbildung.

Christian kann kochen - sonst hätte er sich niemals für dieses Format beworben. Er ist nicht der Typ, dem es egal ist, wie er rüberkommt.


Fazit

Wer würde was mit der Siegprämie machen, ist die Tisch-Frage. Dirk würde sich eine neue Couch kaufen. Carmen würde mit ihrem

Mann einen Ausflug machen - und den Rest der 3.000 Euro dem örtlichen Tierheim spenden. Leider wird es dazu nicht kommen - aber:

vielleicht spenden die Hörer ihrer Morgenshow für dieses Anliegen?

Christians Abend gefällt mir am besten in dieser Woche (Dirks Auftritt konnte ich leider nicht sehen).

Er ist ein insgesamt lässiger, gelassener Typ mit dem großen Hang zum Perfektionismus: eine gute Mischung.

Die Punkte: 8 gibt Tabea, 9 Dirk, je 10 geben Magdalena und Carmen.

Mit einem knappen und einzigen Punkt liegt er hinter Dirk, der sich nun eine neue Couch kaufen kann.

Leider konnte Carmen nicht so gut kochen - denn sonst hätte beinahe - abzüglich des Ausfluges - ein paar Tierheim-Tieren geholfen werden können.

Von Tag zu Tag unangenehmer wurde mir Tabea - und das liegt nicht an den heute von ihr vergebenen 8 Zählern, weil die völlig in Ordnung sind. Es liegt an ihr und meiner Sichtweise über sie - zwischen uns würde die Chemie niemals stimmen. Irgendwas ist ja immer ...

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Hier haben wir gerade 11 und erwarten 17 Grad als Höchstwert bei 6 Sonnenstunden.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 22. September 2023

22. September 2023 - Begegnungen ...



Begegnungen ...

Niemand kann all die Begegnungen zählen, die er in seinem Leben hat, und von denen die einen wichtig, die anderen weniger wichtig und wieder andere auch überflüssig sind. Es gibt ausführliche und auch eher vorübergehende Begegnungen. Alle können einen Eindruck hinterlassen oder sogar eine Erfahrung hinterlegen, die man nicht missen möchte.

Manchmal denke ich heute noch an Elke, von der ich nur eine einzige Erinnerung habe, obwohl sie auf mich - damals war sie etwa 14 bis 16 Jahre alt, als sehr kleines Mädchen oft "aufgepasst" haben soll, mit mir spazierengegangen ist und gespielt hat. Ich erinnere nur an diese Begegnung, in der der viel jüngere Bruder meines Vaters sich mit Elke darüber gestritten hat, wer mich an diesem Nachmittag behüten durfte. Obwohl ich meinen Onkel heiß und innig geliebt habe, gab ich an diesem Tag Elke den Vorrang ... mehr weiß ich nicht mehr. Ihr Gesicht? Ich habe es völlig vergessen, doch trotzdem habe ich sie als "meine Elke" noch in Erinnerung.

Frau Pudwell (ich kann ihren Namen hier ausschreiben, weil sie sicher schon vor langer Zeit verstorben ist) war meine Mathematiklehrerin. Sie war zu meiner Schulzeit bereits in die Jahre gekommen, ledig, ausgesprochen reisefreudig - und nicht eben die Lehrerin meines Lieblingsfaches. Wir trafen uns sogar zweimal - wie es im Leben häufiger passiert: ich verließ die Dortmunder Schule, um ins Internat zu gehen - und als ich aus dem Internat zurückkam, ging ich in eine andere Dortmunder Schule: und wen traf ich dort wieder? Frau Pudwell. Ich mochte sie manchmal, manchmal nicht, und es wäre mir lieber gewesen, sie hätte ein anderes Fach unterrichtet, in dem ich mehr hätte glänzen konnte. In Mathematik war ich so weit von einem Glanz entfernt wie ein Weihnachtsfest ohne Kerzenlicht und geschmücktem Baum.

Dr. B., mein langjähriger internistischer Hausarzt, der seine Praxis vor einiger Zeit aufgegeben hat. Altersgründe waren dafür nicht der Anlass. Er war ein Arzt, wie sie ihn sich jede Patientin wünschen kann - und keiner, der einen, wenn man ihn ein Jahr lang nicht aufgesucht hatte, nicht wiedererkannte. Sein stets offenes Ohr und sein geringes Profitstreben werden mir immer in bester Erinnerung bleiben.

Rosemarie war die tiefgläubige Katholiken und durchsetzungsstarke - beinahe militante - Tierschützerin. Ich lernte sie auf Spaziergängen mit meinen Hunden Robin und Bienchen kennen. Sie war aber auch eine Narzisstin wie aus dem Lehrbuch - und eine halbe Stunde mit ihr war so anstrengend wie ein Pilgerweg von hier nach Rom. Irgendwann ist sie aus meiner Nachbarschaft weggezogen.

Schwester Immakulata war sicherlich nicht halb so gläubig wie Rosemarie. Die gebürtige Engländerin war Nonne und meine Englischlehrerin im Internat. Sie war meine absolute Lieblingslehrerin der gesamten Schulzeit - und ich war während der Internatszeit ihre Lieblingsschülerin: das war nicht nur mir, sondern auch anderen klar.

Durch meinen langjährigen Freund Ivo habe ich gelernt, meine ironische bis zynische Seite weiter auszubauen. Das Leben ist nicht halb so ernst wie man es nimmt - war eine seiner Devisen.

In London habe ich Catherine, eine Kanadierin kennengelernt. Wir hatten eine solch tolle Zeit miteinander, dass wir uns noch einmal dort getroffen haben - bevor sie nach Kanada zurückgegangen ist, um Zahnmedizin zu studieren. Wenn wir nicht gerade mit und in London das Londoner Gefühl gefeiert haben, waren wir auf ihren Wunsch hin auf der Suche nach einem deutschen Lokal, in dem es ihr so gut geschmeckt hatte. Wir haben es leider nicht wiedergefunden. - Und uns irgendwann - vor der Social-Media-Zeit - aus den Augen verloren. Die Entfernung eben.

Die betraf auch die junge Assistenzärztin Catherine aus Nigeria und mich. Die katholische Nonne, die meistens in Zivil und nicht in einen Habit gekleidet war,  hat ein paar Jahre in unserer Stadt in einem Krankenhaus gearbeitet, bevor sie in ihr Heimatland zurückgegangen ist, um dort ein kleines Hospital aufzubauen.

Ich wollte sie dort immer besuchen, aber dazu ist es nie gekommen.

Meine kleine Parade, die ich eventuell irgendwann mit anderen Begegnungen erweitern werde, erweitere ich mit

Peter, meiner ersten großen Liebe. Er war der Sohn von Nachbarn, ich höchstens 11 Jahre alt, er etwa 15 oder 16 Jahre alt - und ziemlich uninteressiert an mir. Ich habe gelitten, weil er mich kaum beachtet hat.

Viele Jahre später habe ich rein ihn zufällig in Dortmund wieder getroffen. Und: ich habe die nun erwachsene und damals 11jährige in mir an diesem Tag nicht verstanden. Er war lieb und freundlich, sah auch nett aus - aber mein Typ war er überhaupt nicht.

Ferdi - mein väterlicher Freund, der auf den Tag genau nur einen einzigen Tag älter war als mein Vater: aber sie hatten ein gemeinsames Schicksal: beide wurden als junges Kanonenfutter zwangsrekrutiert und gerieten am Ende des  2. Weltkrieg in französische Gefangenschaft. Etwas, worüber mein Vater nie sprechen wollte - habe ich von Ferdi erfahren, und ich denke, dass die Franzosen meinen Vater auf eine ähnliche Art "erwischt und einkassiert" haben. Diese Jungs, die sie damals waren! Was wollten die Franzosen mit ihnen?

Ferdi lebt noch und erfreut sich bester Gesundheit.

Bis dahin!

Guten Tag, Gruß Silvia



21. September 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Hannover bei Magdalena

Mehr Rot habe ich in meinem Foto-Archiv nicht gefunden



"The Lady in Red"
Vorspeise: Red Carpaccio & Red Süppchen
Hauptgang: Roastbeef & Kluski
Nachtisch: Red-lips-explosion


Carpe Diem

ist Magdalenas Devise, die sie besonders nach dem Krebstod ihrer Schwester weiter ausgebaut hat: aus diesem Grund hat sie sich auch fürs "perfekte Dinner" beworben - die kleine Nebensächlichkeit "Kochen" hatte sie dabei wohl weniger im Sinn. "Nutze den Tag" ist ein schöner Spruch, der sich jedoch nicht an jedem Tag vollumfänglich verwirklichen lässt - da kann man noch so sehr darauf fixiert sein, aus jedem einen besonderen Tag machen zu wollen, denn trotz allem plätschern manche einfach nur belanglos vor sich hin.

Gut, dass ich diesen Tag bereits einigermaßen genutzt habe - denn die heutige Sendung "Das perfekte Dinner" fällt ins Flachland ab. Nix mit "Carpe Diem" - eher handelt es sich hier um eine Stunde Lebenszeit, die ich auch besser hätte nutzen können. Aber da meine Ansprüche niedriger sind, habe ich Magdalena zugesehen ... und habe gesehen: ein paar winzige Highlights neben eintönigem Einerlei, in dem noch nicht einmal das Kochergebnis etwas für einen gut genutzten Tag hergibt.

Ein Highlight ist der kurze Schnibbelbesuch ihrer Mutter Barbara. Gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer Schwester kam die heute 46jährige Magdalena mit 12 Jahren aus Polen nach Deutschland. Die 70jährige Barbara ist taff - und beschönigt auch nicht ihre bislang 50 Ehejahre: sie bestehen aus viel Arbeit und viel Geduld und Nachsicht.


Das Menü

Zur Vorspeise gibt es heute Baguette, Salat mit u. a. Rote Bete-Scheibchen und eine Gurken-Rote Bete-Suppe, die kalt angerührt und serviert wird. Die Gäste wären mit der Suppe allein auch zufrieden gewesen ...

Der Hauptgang scheint eher eine Katastrophe zu sein: es gibt einen Schmorbraten (nutzt sie dafür das Roastbeef-Stück vom Rind wie es in ihrer Karte steht?) mit kleinen Klößen, die nicht viel hermachen. Die Katastrophe besteht darin, dass allen Gästen die Mini-Beilage der von Barbara eingelegten Gurken am

besten schmeckt. Eine Zugabe, die sicher in Magdalenas Kopf keine große Rolle gespielt hat, sahnt hier die einzig freundlichen Worte für die Hauptspeise ab.

Da der von den Gästen als zäh bezeichnete Braten in Rotwein geschmort wurde, bekommt die schwangere Tabea eine zum Teil andere Hauptspeise: Hähnchenschnitzel ... ihr schmeckt das nicht besonders gut, und es sieht auch nicht gut aus. Immerhin mag auch sie die Salzgurke.

Red-lips-explosion zum Nachtisch? Sie ist vermutlich in die Farbe Rot vernarrt, aber eine Explosion verursacht dieser Nachtisch auf keinen Fall. Das einzig Rote darin sind die Erdbeeren im Eis - und abseits von jedem Rot gibt es Brownies.

Alles wird mit goldenen Bestecken gegessen: ich persönlich mag das gar nicht, und ich finde es weder luxuriös noch modern.


Fazit

Während die Gäste sich unterhalten, schweifen meine Gedanken ab, und ich frage mich, wie ich den nächsten Tag nutzen könnte. Aber der ist bereits verplant, und am Abend werde ich mir auch noch das letzte Dinner dieser Woche ansehen und hoffen, dass der Unterhaltungswert sich zum Ende hin steigert.

Allerdings weiß ich nicht, wie es an Dirks Show-Tag gewesen ist ... den ich leider gottseidank "schwänzen" musste.

Die Punkte für Magdalena: je 7 geben Tabea, Carmen und Christian, 6 gibt Dirk.

Mit 27 Zählern kann sie zufrieden sein, denn es geht ihr ja nicht ums Kochen, sondern darum, jeden Tag zu nutzen. Von ihrem erwähnten Ehrgeiz, gut kochen zu wollen - sehe ich gar nichts.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 21. September 2023

20. September 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Hannover bei Dirk



"Diddi‘s Deister Dinner"
Vorspeise: Gibt was zu Thun
Hauptgang: Da hab ich Bock drauf!
Nachtisch: Kommt ne Nudel zur Kugel


Bienenbienchens Blog

Ganz meinem Motto des "Bienenbienchens Blog" entsprechend bin ich ansonsten fleißig und zuverlässig und trage Honig - manchmal auch Stacheln - ins Alltägliche der Social-Media-Seiten. Der Bienenbienchen-Blog ist eine Hommage an meine verstorbene Malteser-Hündin Bienchen.

Am gestrigen Tag war ich faul und habe die Flügel von mir gestreckt,

bis mich am heutigen Morgen ein böser Kater erwischt hat. Aber: lieber ein Kater als gar kein Gefühl. Katzen sind mir allemal lieber als morgens mit den Nachwehen der Nacht aufzuwachen. Katzen sind tolle Tiere.

Ich werfe gerade mit dem Inhalt eines Kaffeebechers eine Aspirin rein und denke, bald geht es mir wieder besser.

Es gibt also heute keinen Beitrag zum gestrigen Dinner. Ich habe es nicht gesehen und, um dem Kater auch keine Nahrung der vielleicht ungerechten Art zu geben,

gucke ich es heute auch nicht im Nachhinein in der Mediathek.

Morgen bin ich wieder in gewohnter Weise - mal gefällig, mal abfällig, mal interessiert, mal völlig ohne jedes Interesse

für diese Sendung da.

Wie es im Leben geht, hat mein Mann sich nach etlichen Jahren endlich gemerkt, dass ich keine weißen Rosen mehr mag (und hat sich für andere Blumen entschieden, s. o.) - sie waren in meinem Hochzeitsstrauß, weil ich sie damals geliebt habe - und endlich hat er es kapiert - oder:

alles ist nur ein Zufall.


Guten Morgen, Gruß Silvia