Foto: S. B. |
Vorspeise: Ente ohne Gegner
Hauptgang: Japan trifft auf FrankreichNachtisch: Frankreich und Italien im Finale
Kein Ass im Ärmel?
"Ich kann in der Küche alles", erzählt Karin dem Publikum. Putzen, Wände streichen, umräumen und den Raum auf Temperatur bringen? Zumindest sind das meine Assoziationen nach dieser Aussage, mit der sie eigentlich sagen will, dass sie kochen kann, und das auf dem hohen Niveau einer 9 auf der bis 10 gehenden Skala.
Des weiteren sei sie sehr beliebt - und lässt auch sogleich drei Beweise ihrer Beliebtheit antreten: eine Freundin, deren Namen ich nicht mehr parat habe, holt Karins drei Hunde ab, um sie während ihres TV-Auftrittes zu betreuen.
Die Freundin Stefanie erledigt umfänglich und allein die Tischdeko, während ein weiterer Freund - Frank - Schnibbelarbeiten übernimmt.
Damit ist es auch bereits vorbei mit ihren Assen im Ärmel. Den Rest muss sie allein wuppen, und das gelingt nicht immer. Die 9er Bewertung bröckelt mehr und mehr ... je weiter der Abend fortschreitet.
Das Menü
Was eine Ente ohne Gegner ist, weiß ich bis jetzt nicht. Immerhin hat die Entenbrust, die noch fast roh in der Rosmarinsuppe versenkt wird, eine Gegnerin: die Hobby-Köchin selber.
Die Suppe erinnert an bereits benutztes Spülwasser.
Der Hauptgang kommt angeberisch, aber nicht ansehnlich drapiert auf die Teller: neben dem Kobe-Rind gibt es zusätzlich Gänseleber (zum Glück keine Gänsestopfleber: die Wahrheit darf man nicht untern Tisch fallen lassen). Die Wasabi-Paste im Püree soll Japan simulieren. Ob das Kobe-Rind original aus Japan kommt, weiß ich nicht ...
Der Tiefpunkt ist erreicht, als die Vegetarierin Myriam anstatt der Fleischscheiben verbrannte Auberginen-Stücke bekommt. Die Gastgeberin ist verzweifelt, während Myriam freiwillig in die Brandopfer beißen möchte. - Hier fehlt Karin eindeutig ein Ass im Ärmel und damit eine schnelle, zündende Idee ... abseits von der vermurksten Aubergine.
Unter dem Motto "man kann Gästen gar nicht genug anbieten" darf der Nachtisch auf Teller, auf denen die zwei Schälchen mitsamt Tiramisu und Creme bruleé herumwackeln, damit der Ton-Ingenieur nicht einschläft.
Fazit
Nun ist klar, warum eine Freundin den Tisch dekorieren musste: es fällt Karin bereits schwer, Teller ansprechend herzurichten. Zumindest der heutige Kochtag überfordert die 59jährige Einkaufsleiterin im Lebensmittelbereich. Zu viele Leute, zu viele Kameras, zu viel Durcheinander im Fernseh-Betrieb?
Oder einfach nur eine klare Selbstüberschätzung? Immerhin schaffen es die meisten Kandidaten, den Überblick trotz aller nicht alltäglichen Widrigkeiten zu behalten.
Das Ass im Ärmel spendieren am Ende die Gäste: 9 Punkte gibt Bea, 8 Kamila und je 7 geben Myriam und René.
Die insgesamt 31 Zähler sind der Freundlichkeit ihrer Gäste geschuldet - oder vielleicht auch der Tatsache, dass sie Karin einfach mögen. Folglich darf Karin auch in Zukunft davon ausgehen, dass sie ausgesprochen beliebt ist.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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