20. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Ostfriesland bei Patrick

"Klassisch, einfach, Esens"
Vorspeise: Tomatensuppe mit geröstetem Brot
Hauptgang: Rinderfilet mit Kartoffelpüree und Speckbohnen
Nachtisch: Zweierlei aus dem Einmachglas

"Wie leicht ist mit Worten schroff und grell
Ein guter Freund zu entfernen!
Unsere Zunge ist manchmal viel zu schnell,
Wir sollten das Stottern lernen."- Albert Roderich (1846 - 1938)

Ich fühle mich ein bisschen genötigt und manipuliert, heute ins seichte Fach des absolut Positiven verfallen zu müssen, um eventuell nicht aus der Reihe zu tanzen. Allerdings kann ich immer nur den Tanz tanzen, dessen Takt mir gefällt.

Der 31jährige Bankkaufmann Patrick hat einen abseits vieler anderer Motive begründeten Drive, in dieser Sendung mitzuwirken: für ihn als Mensch mit einer Sprachbeeinträchtigung ist es eine Art Mutprobe. Doch sicherlich hat er zuvor viele Therapie- und Trainingseinheiten gegen das Stottern absolviert. Übrig ist ein kleiner Rest, der kaum ins Gewicht fällt - und auch der Aufregung, vor Kameras zu stehen, geschuldet sein könnte.

Dass er sich als Gewinner sieht, ohne den Wochen-Sieg anzupeilen, glaube ich ihm gerne, denn er überwindet seinen kleinen Makel ausgerechnet in einer Show, die von der Kommunikation getragen wird - und schlägt sich hervorragend.

Moralische und auch sonstige Unterstützung, die übers Schnibbeln hinaus geht, bekommt er von seiner Freundin Kea. Die beiden sind seit eineinhalb Jahren ein Paar - und schwer verknallt, obwohl es in ihrer Partnerschaft bereits strikte Regeln gibt. Patrick

erklärt: "Sie ist die Chefin."  Ihn stört das überhaupt nicht.

Wenn man die Liebe nach Jahren bewertet, in denen sie Bestand hat - könnte es sein, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem er an dem Chefsessel von Kea kratzt ... aber ich kenne Patrick kaum - und seine Freundin überhaupt nicht.

Eine Partnerschaft braucht Gleichberechtigung und Augenhöhe. Allerdings gibt es selbstverständlich auch Paare, in denen einer den devoten und einer den dominanten Part übernimmt. Aber das ist eine völlig andere Geschichte ...

Das Menü

... fühlt sich gelesen (und auch zubereitet) an, als stamme es aus den Anfangszeiten dieser Sendung:

Das Tomatensüppchen sieht zwar recht würzig und farblich stimmig, aber auch ziemlich dickflüssig aus. Das selbstgebackene Brot ist zum Teil in der Suppe versenkt.

Das Rinderfilet hat eine blasse Außen-Fassade, während es innen ziemlich durchgebraten aussieht.

Heute sieht Benita davon ab, zu bemerken, dass Patrick nicht nach dem gewünschten Gargrad gefragt hat (bei Frank, der ein Filet am Stück zubereitet hat, war ihr das noch wichtig) - fühlt sie sich ebenfalls durch seine traurige Geschichte manipuliert? Oder wird eine entsprechende Bemerkung einfach vom Cutter auf Regie-Anweisung rausgeschnitten?

Die Speckböhnchen: teilweise ist der Speck schwer verbrannt.

Zum Nachtisch gibt es zweierlei Schichtdesserts. Einfacher geht es kaum. - Löblich ist, dass er dazu Espressi serviert - aber Benita hätte keinen gebraucht, sie sei nicht der Espresso-Typ. Was ist ein Espresso-Typ?

Fazit

Patrick ist dankbar für seine Teilnahme. Ich sage auch, dass er stolz auf sich sein kann, weil er seinem Handicap getrotzt hat. Klasse!

Dennoch bleibt das Menü im Mittelfeld stecken, obwohl die Punkte eine andere Sprache sprechen, vermutlich die der Zuneigung zu Patrick:

je 8 geben Benita, Lea und Isabella, 9 gibt Frank.

Das sind 33 Gesamt-Umdrehungen. Benita bleibt die bislang Führende. Mir ist es egal, ob Isabella sie noch schlagen an: ich finde zu beiden Frauen keinerlei Zugang.

Guten Morgen, Gruß Silvia