14. Juli 2023 - Warum immer nur Köche?

Warum immer nur Köche ...?

Die TV-Landschaft ist übersät mit Kochwilligen, und viele davon sind sogar beruflich Kochende. Sie gehören mittlerweile zum festen Bestandteil eines jeden Senders,

denn keiner möchte ohne den hauseigenen Kochgott auf Sendung gehen. Manche Sender beherbergen und alimentieren gleich mehrere Köche - und da ist nix von "viele Köche verderben den Brei", denn je mehr Köche ein Sender seine hauseigenen nennen darf, um so beliebter ist ihr Programm.

Ohne Kochen scheint es nicht mehr rundzulaufen. Welches sind aber nun die beliebtesten Kochsendungen?

In 2022 wurde festgestellt, dass auf den Plätzen 1 bis 4  folgende Sendungen mal hin und mal her rangieren:

"Grill den Henssler" (ich wollte, man würde diesen lauten und vorlauten und in meinen Augen ausgesprochen unangenehmen Mann zum Schweigen bringen - und das sage ich, obwohl ich immer nur kurze Trailer seiner Sendungen sehe - offenbar liebt der Koch die Fäkaliensprache),

"Die Küchenschlacht" - über die ich leider gar keine Meinung, weil keine Ahnung habe,

"Das perfekte Dinner" - die einzige Kochsendung, die ich mir ansehe, die ich aber nicht für eine wirkliche Kochsendung halte, sondern in der das Kochen nur eine Alibi-Funktion für zwischenmenschliche Inhalte hat,

und "The Taste" - darüber habe ich nur Gutes gehört, ohne die Reihe jemals gesehen zu haben.

Es sind also alle Kochbereiche mehr als gut abgedeckt, und es bleibt die Frage, wann es die Zuschauer langweilen wird,

dass, sobald sie ihren Fernseher anstellen, und egal auf welches Programm sie gerade zugreifen,

immer nur gekocht wird. Bald steigen die Kochschwaden schon aus den TV-Geräten ...

Warum also nicht einmal eine Sendung über Dachdecker produzieren

... frage ich.

Man könnte den perfekten Dachdecker suchen, den waagemutigsten oder auch den höhenängstlichsten.

Und natürlich müsste man sehr unterschiedliche Männer casten, die sich tollkühn auf den Dächern herumtummeln, und die zur Entspannung in ihren Privatleben

überhaupt nicht kochen.

Stattdessen braten sie in der Mittags- und in der Sommerhitze, während sie im Winter hoch oben und hoch über uns allen auch frieren können.

Schiefertafeln kennen sie besser als jeder Hobby-Koch, der bei seinem "perfekten Dinner" die Gäste nervtötend darauf herumkratzen lässt und damit jede Profi-Tonspur sprengt.

Ich werde ich Zukunft öfter mal den Blick nach hoch oben riskieren, und falls dort ein Dachdecker hämmert und schwitzt, ihm ein großes Dankeschön zurufen:

der Dachdecker ist schließlich auch jemand, der dafür sorgt, dass uns bei Stürmen keine Dachziegel auf die Köpfe fallen.

Somit ist er mindestens genau so für unser Leib und Wohl zuständig ... wie die vielen Köche ... deren Rezepte dann

von wie vielen Leuten nachgebrutzelt werden?

Guten Tag, Gruß Silvia