31. Juli 2023 - Aus meinem Archiv: Mein Hunde-Altersheim

Auf Facebook habe ich heute einen Beitrag aus 2019 erneut geteilt. 

Hier ist der Link zu

"Mein Hunde-Altersheim",

das es inzwischen leider nicht mehr gibt, aber bis zum Lebensende von Robin und Bienchen ein schöner Ort war.

https://bienenbienchens-un-perfektes-dinner.blogspot.com/2019/07/5-juli-2019-mein-hunde-altersheim.html?spref=fb&fbclid=IwAR00-uqH_axENiz8P2ezdOpJh_QqZ95iZjBNof6t17Q4Mgp3ZxbC4RRxm3g

Ich wünsche euch eine schöne Woche.

Guten Morgen, Gruß Silvia

29. Juli 2023 - Schiffbrüchig mit "Schutzengelhündin" Bella

Schiffbrüchig mit "Schutzengelhündin" Bella

Jede Geschichte hat ihren tatsächlichen Ablauf, ihren möglichen Ablauf  - und abseits davon einiges, was man in sie hineindenken kann. Irgendwo dazwischen bewegt sich der tiefe Kern einer jeden Geschichte, der sie dann zu einer ganz besonderen macht.

Timothy Lindsay Shaddock und seine Hündin wurden aus größter Seenot gerettet, denn sein Katamaran "Aloha Toha" war durch Beschädigung der Bordelektronik manövrierunfähig durch den Pazifik geschaukelt.

Der Australier war ursprünglich von Santa Paz in Mexico in See gestochen, um die weite Reise nach Französisch Polynesien zu machen. Doch ...

bevor seine Reise startete, lernte er die Straßenhündin kennen, die er  "Bella" taufte. Sie lief ihm hinterher, ließ ihn nicht aus den Augen, sprang immer wieder auf sein Boot  - bis er sich entschloss, sie auf seine abenteuerliche Reise mitzunehmen.

Vielleicht bedeutete dies für ihn den Unterschied, dass er sein dann wie ein Donnerschlag eintretendes Schicksal nicht nur annahm, sondern um beider Leben kämpfte, obwohl es beinahe aussichtslos schien, im weiten Pazifik auf Rettung zu hoffen. 

Jeder, der einen Hund hat und ihn liebt, weiß, wie viel schöner jeder Regentag sein kann, weil es diesen Hund gibt - und um wie viel leichter sich auch ein Schicksalsschlag mit ihm an der Seite ertragen lässt.

Natürlich ist zum Glück nicht jeder in einer derart ausweglosen Situation wie Tim Shaddock und seine Hündin "Bella", aber es war wohl beider Schicksal,

dass Bella sich ausgerechnet diesen Mann als ihr "Herrchen" ausgesucht, und er die Rolle angenommen hatte.

Vermutlich hatte Bella eine Schutzengel-Funktion für Tim Shaddock, denn in all den trostlosen Wochen auf hoher See war sie das einzige Wesen, an das er sich anlehnen konnte, mit dem er reden konnte - ohne dass dumme Antworten oder gar Vorwürfe kamen. Sie war einfach da, und er war nicht mehr allein für sich, sondern auch für sie verantwortlich.

Die beiden überlebten, weil Tim Regenwasser auffing, das sie trinken konnten, und sie aßen rohe Fische.

Wie durch ein Wunder

wurden sie gerettet. Wenn man die Geschichte in ihrem Kern ein wenig erklären oder ausschmücken möchte, so würde ich sagen,

dass er in Mexiko eine Straßenhündin vor ihrem elenden Leben gerettet hat - und diese Hündin ihn ihrerseits vor der tiefen Verzweiflung bewahrt hat, an Bord eines manövrierunfähigen Schiffes jeden Mut zu verlieren.

Sie hatte nicht seine rein menschlichen Sorgen, als sie allein mit ihm auf dem Boot im Meer trieb, sie war lediglich glücklich, bei dem Mann zu sein, den sie sich selber ausgesucht hatte. Sie dachte nicht an einen bösen und unglücklichen Ausgang dieser Geschichte, weil sie im Hier und Jetzt lebt.

So war sie nicht nur seine Begleiterin in düsteren Tagen, sondern auch sein Schutzengel. Ohne sie ... wer weiß, wie sein abenteuerlicher Törn zu Ende gegangen wäre, bevor man ihn gefunden hätte. Wenn man ihn überhaupt je lebend gefunden hätte.

Er lässt Bella zurück

Fast drei Monate waren Tim und Bella gemeinsam auf sich allein gestellt. Diese ganz besondere Hündin und der Mann, den sie vielleicht ihr ganzes übriges Leben vermissen wird. So wie er sie vermissen wird.

In Australien, seiner Heimat, sind die Einreisebestimmungen für Hunde extrem schwere Hürden. Haustiere aus Mexiko sind z. B. überhaupt nicht zugelassen - und die Australien-Quarantäne würde beide auf Monate trennen. Könnte man Ersteres vielleicht irgendwie umgehen, kommt man an den Quarantänebestimmungen nicht vorbei.

Es ist denkbar, dass die halbe Welt sich für eine einfachere Einreise Bellas nach Australien eingesetzt hätte ... aber Bestimmungen gelten nun mal für alle, und da gibt es keine Ausnahmen.

Oder?

Bella soll jetzt ein neues Zuhause bei einem der Fischer gefunden haben, der auf dem Boot arbeitet, durch das sie beide gerettet wurden.

Ich würde Tim sagen:

Kämpfen Sie um Bella und ihre Einreise nach Australien, denn auch Bestimmungen und Gesetze kann man umschiffen, denn: keine Regel ohne berechtigte Ausnahme  ... in der Not habt ihr Regenwasser und rohen Fisch miteinander geteilt. In den kommenden Zeiten könntet ihr viel Freude erleben und miteinander teilen - und nie mehr durstig oder hungrig sein.

Guten Tag, Gruß Silvia

28. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Wien bei Maximilian

Stephans-Dom Wien, Foto: Uli Patrunky

"Wiener Äcker"
Vorspeise: 17 Hennen ackern
Hauptgang: Gestörter Acker
Nachtisch: süß, Frühlingsgemüse, süß

Filousophie: teleologisches Finale der Systemphilosophie

- Andreas Egert (geb. 1968)

Meine erste Freude ist, "Herbert", den Pudel-Welpen, wiederzusehen. Zwar kommt der kleine 12 Wochen alte Filou noch nicht eigenständig die Treppen zu Frauchen Wajden hoch, aber er wird beiden noch viel Freude bereiten,

wenn er aufgrund seiner natürlichen Pudel-Intelligenz und einer gehörigen Menge Power eines nicht fernen Tages noch ganz andere Hürden nehmen wird. Meiner Momo (ein Pudelmischling, die nicht nur ihre Locken, sondern auch ihre eigenständige Umtriebigkeit von den Pudeln geerbt hat) ist kein Hindernis zu groß, keine Schlucht zu tief, um hineinzutauchen ins Abenteuer Leben.

Die 2. Filou(in) ist Maximilians wohl unersetzliche "Alexa": die Spionin in seinem Haushalt weiß beinahe alles über ihn und seine Frau.

Zum 3. Filou komme ich am Ende.

Maximilian lebt mit seiner Frau und einem der anspruchsvollsten Welpen (was sich auch in seinem Erwachsenenstatus nicht ändern wird) in einem schönen Haus irgendwo in Wien. Von den genannten Bezirken ist mir ohnehin keiner bekannt.

Ein wenig bekannt wird mir sein Vater Christian, der dem Sohn aus seinem reichen Küchen-Erfahrungs-Schatz ein wenig auf die Sprünge hilft. Er ist mir so sympathisch wie sein Sohn. Und wie Herbert.

Das Menü

Der 35jährige Manager in einem IT-Unternehmen Maximilian hat eine Speisekarte geschrieben, die beinahe poetisch klingt. Man kann aber auch sagen und fragen: Muss das sein? Kann man nicht Klartext schreiben?

Zur Vorspeise gibt es Ravioli, Spinat und Käsesoße.

Irgendwo hinein gelangen 16 Eigelb plus einem Voll-Ei, um die 17 Hennen zu erklären. Na ja!

Zum Hauptgang serviert er Stör und regionales Gemüse. GeStörter Acker also. Muss man auch erst mal drauf kommen.

Selbst Alp ist vom Stör so begeistert wie alle Gäste. Aber: eine "Schwalbe macht noch keine gute Bewertung" - oder?

Im Nachtisch reicht Maximilian eine Ganache-Tarte mit Pariser Creme, Rhabarber und Karamell-Eiscreme, das er mit der Zugabe von Glycerin vor der Eiskristallen bewahrt. Das K. O. für alle, die lieber ein beliebtes "Milchmädchen" hierfür bemühen?

Fazit

Immer modisch up-to-date erscheint Robin auf dem TV-Parkett: er weiß, was gerade Mode ist: sein Sakko muss überm Bauch spannen, bis es Falten wirft. Natürlich kann es nach solch einer Schlemmer-Woche schnell wirklich zu eng sein.

Alp ist der 3. Filou in dieser Woche: und er "enttäuscht" mich heute ... beinahe ... denn er gibt Maximilian 9 Punkte. Damit habe ich keinesfalls gerechnet,

aber ich weiß letztendlich auch nicht, was in seinem Kopf vor sich geht. Vielleicht konnte er einfach die Augen nicht vor den Tatsachen verschließen ... oder

ich habe ihn falsch eingeschätzt.

Die Punkte: je 9 geben Robin und Alp, David und Nikolaus geben je 10 Punkte.

Es gewinnt Maximilian mit schicken 38 Umdrehungen.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten hier 23 Grad und ein bisschen Regen am Nachmittag.

Uns Zuschauer erwartet ab Montag eine Wiederholungs-Woche. Aber gleich danach geht es mit frischen Ausgaben - aus Frankfurt - weiter.

Guten Morgen, Gruß Silvia

28. Juli 2023 - "Herrgottnochmal" - Warum ruft man in entscheidenden und auch banalen Momenten nach Gott?

Warum ruft man in entscheidenden und auch banalen Momenten nach Gott?

Wenn es Gott gibt, hat er sich längst von der Welt abgewandt, denn sie ist ihm vermutlich nicht nur ein bisschen, sondern ziemlich peinlich. Menschenkinder sind zu einem Menschenskinder mutiert, und sie sind weitgehend außer Kontrolle geraten.

Sie knechten sich und werden geknechtet. Sie sind arm und reich, und die Reichen sehen auf die Armen herab, als hätten sie ansteckende Krankheiten. Sie sind im Mittelfeld angesiedelt, aber das Mittlere schmilzt dahin wie es auch Schnee in den ersten Sonnenstrahlen schafft. Wer ist der Schnee - und wer die Sonne?

Ungeachtet, dass sich Vorzeichen umkehren können, ergießt sich die Sonne über den Schnee und ist erbarmungslos.

Alle eint nur

noch eines: der Ruf nach Gott.

Der ist nie oder höchst selten ernst gemeint, sondern der Rest einer vergangenen Erziehung, in der man noch wusste, wer Gott sein könnte. Der Sonnenstrahl ruft nach Gott, wenn die Schmelze eintritt. Die Schmelze ruft nach ihm, wenn sie in einem Bach der Belanglosigkeit dahinfließt und nur noch ein Tropfen unter vielen ist. 

Die eine ruft nach Gott, wenn ihr ein Fußnagel abbricht, die andere, wenn sie in der Monatsmitte nicht mehr weiß, wie sie ihre Kinder für den Rest der verbleibenden Zeit ernähren soll.

Gott hört auf keinen von beiden.

Der Fußnagel und der Geldmangel haben für ihn die gleiche Priorität, die nur in unterschiedlichen Dimensionen stattfindet. Aber: wer weiß schon, wie Gott denkt?

Vielleicht empfiehlt er der einen, sich den Nagel klaglos reparieren zu lassen - und der anderen, sich um mehr Arbeit zu kümmern, um alles ins Lot zu bringen?

Ein anderer weint um einen Kratzer in seinem schicken Luxusauto, während einem anderen der aus Geldmangel nicht erneuerte, alte Reifen auf der Autobahn platzt und ihn ins Schlingern bringt: auf der einen Seite geht es um Befindlichkeiten, auf der anderen um Leben und Tod.

Es ist nicht sicher, welches Geschehen Gott in diesen beiden Fällen ungeschehen machen würde: obwohl es jedem klar sein dürfte, wie er als ein Ober-Gerechter handeln könnte: er mischt sich nicht ein.

Man kann Gott anrufen, so viel man will, er könnte es überhören, weil das Wort "Gott" den Menschen einfach leicht über die Lippen geht, als konsumierten sie einen Smoothie, der bitter schmeckt, aber der Gesundheit guttut.

Während er auf "Gott" vielleicht noch gern hört, ist er sicher allergisch auf "Oh Gott, oh Gott", denn was hat er mit all dem

Dilemma zu tun, in dem wir Menschen gerade stecken -

oder in das die, die nicht drin stecken, noch hineingeraten können?

Auch letztere erwähnte Menschen vergessen ihn nicht, denn wenn sie ihren Dom Perignon über

das Dior-Kleid

schütten,

rufen sie ebenso Gott an wie ein kleines Kind, das hinfällt und sich die Knie aufschlägt.

Das Kind ist noch unschuldig und hat den Schrei nach Gott abgekupfert, aber wehe, das Dior-Kleid erleidet Schaden ...

dann wird Gott nicht um Hilfe angerufen, sondern bekommt sein:

Gottnochmal. Verdammt!

Zuletzt schreit der Verbrecher Gott um Hilfe an, dass man ihn polizeitechnisch nicht erwischt - und sein Opfer weint voller Verzweiflung "Oh mein Gott, warum?"

Guten Tag, Gruß Silvia

27. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Wien bei Robin

Vorspeise: LAX / BETE / KREN
Hauptgang: HAX / FOND / KORN
Nachtisch: KEX / ORCHIDEE / NELKE

Souverän, locker und lässig

... als wäre es Robins Tagesgeschäft, vor laufenden Kameras zu stehen und eine gute Figur abzugeben. Als Leiter von zwei Herrenmode-Läden ist er natürlich immer nach den neuesten modischen Einflüssen gekleidet, und seine jeweiligen Auftritte an den vergangenen Tagen gaben den Konkurrenten immer einen Anlass, um ein deutliches Wow zu äußern.

Nur seine permanente Mundschiefstellung beim Sprechen stört ein wenig das perfekte Bild: eine Angewohnheit, um ursprünglich dem Spott einen bildlichen Ausdruck zu verleihen? Ein Zeichen von Skepsis? Am Ende ist es oft so, dass man hin und wieder Erprobtes nicht mehr los wird - und es sich verselbstständigt. Diese sehr unschöne Schiefhaltung irritiert mich bereits seit Montag.

Robin stammt aus Reutlingen bei Stuttgart, und ursprünglich wollte er nur etwa 2 Jahre in Wien verbringen. Doch die Stadt ließ ihn nicht mehr los: nun will er nie wieder woanders leben.

Ob er verheiratet ist oder nicht, weiß ich nicht, aber er ist Vater von zwei Töchtern - und lebt gemeinsam mit der dazugehörigen Mutter in einem Haus am Wiener Stadtrand: Madeleine und Valentina. "Ich bin der Mädchenpapa - eher Teeservice als Carrera-Bahn", erzählt er.

Sicher ist Robin auch ehrgeizig, obwohl man mit dieser Charaktereigenschaften nicht zwangsläufig an Ziele gelangt - und in dieser Sendung ist es oft besonders schwer, über die Hürden einer meist subjektiven Bewertung zur objektiven (Zuschauer)-Erwartung zu springen.

Das Menü

hört sich beim ersten Lesen unübersichtlich an, ist es dann aber doch nicht: zwar sind die Großbuchstaben, die er für seine Beschreibung bemüht, überflüssig - aber die Begriffe sind nur ein wenig abgewandelt. Verwandelt nicht auch die Bildzeitung bestehende Wörter und Begriffe gerne?

Zur Vorspeise gibt es gebeizten Lachs nebst einem Tatar aus Lachs. Das Tatar ruht in einem Mini-Körbchen aus? ... vergessen. Ein Rote-Bete-Spiegel dient als Teppich.

Ossobuco bildet den Hauptgang, nebst einem Safran-Risotto - und ein paar Möhrchen, die hochaufgerichtet wie die Palastwache des englischen Königs auf den Tellern Platz finden. Man könnte auch andere Assoziationen finden ...

Zum Nachtisch gibt es Vanille-Eis, selbstgebackene Kekse, die zu Bröseln zerkleinert den Boden für die Brownies ergeben - nebst einem Rhabarberkompott.

Fazit

Und dann scheiden sich die Geister, und ich kann nicht beurteilen, wer hier nur herumgeistert, um am Ende selber als Phoenix aus der Asche aufzusteigen ... oder wer der Wahrheit die Ehre gibt.

Alp sitzt wie die Spinne in ihrem Netz, und er freut sich, wenn sein Interview-Partner etwas Negatives äußert. Dem schließt er sich nur zu gerne an - und findet nebenbei noch eigene Kritikpunkte. Insgesamt

fehlt es einigen der Kandidaten vor allem an Geschmack.

Die Punkte-Bewertung fällt ziemlich unterschiedlich aus: je 7 geben Alp und David, 8 gibt Maximilian und 9 Nikolaus.

Mit 31 Zählern liegt Robin (ein schöner Name, den ich sehr mag) am 4. Tag auf dem bislang 2. Platz hinter Alp.

Ich drücke meine Daumen für Maximilian. Und freue mich, seinen entzückenden Pudelwelpen "Herbert" wiederzusehen.

Guten Morgen, Gruß Silvia

26. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Wien bei Nikolaus

Vorspeise: Beef-Tatar auf Wildkräutersalat, dazu Striezel und Parmesanchips
Hauptgang: Gebratenes Entenfilet mit Wildkräuter-Knödel und Erbsenpüree
Nachtisch: Topfensoufflé, Eis und selbstgemachte Waffel

Ein unvergesslicher Geburtstag

Wer kann sich speziell an einen bestimmten Geburtstag erinnern, der nicht unter ganz besonderen Umständen stattgefunden hat? Oder an dem nichts Weltbewegendes passiert ist? Ich erinnere mich nicht an meinen 26. Geburtstag. Anders wird es einst in der Rückschau

Nikolaus ergehen: "An diesem Tag habe ich für einen deutschen Fernseh-Sender kochend vor den Kameras gestanden", könnte er irgendwann seinen Enkeln erzählen, weil seine Kinder diese Geschichte schon nicht mehr hören möchten - auch, weil es immer normaler wird,  als Nicht-Prominenter vor Kameras zu stehen. Vielleicht ist dann auch jeder sein eigener Youbube-Star und -Regisseur - oder der von Folge-Medien, an die wir heute noch gar nicht denken.

Nikolaus hat ein Bachelor-Studium in Physik abgeschlossen, nun studiert er in der höheren Stufe Medizin. Aus Niederösterreich stammend, lebt er in Wien in einer gemeinsamen Wohnung mit seiner Freundin Julia. Beide stammen aus derselben Ecke in Österreich, und von dort ...

Das Menü

... wurde nicht nur das Rinderfilet für das Vorspeisen-Tatar bezogen, sondern auch hochgelobte Kartoffeln - und die Entenbrüste.

Dass er in seiner Menü-Karte "Enten-Filet" schreibt, hat sehr, sehr vielleicht den Grund, dass man österreichisch-umgangssprachlich die Entenbrust als Filet bezeichnet. Ich habe keine Ahnung,

hoffe aber, dass Nikolaus von der Human-Anatomie mehr Kenntnisse hat, falls die falsche Bezeichnung nicht gebräuchlich ist.

Fazit

Da Nikolaus glaubhaft und uneitel erzählt, dass er bereits in der Schule gern gelernt hat - gehe ich davon aus, dass er eines Tages ein hervorragender Arzt wird - und sich in der Anatomie bereits jetzt hervorragend auskennt.

Viel mehr, als dass er noch einen Bruder hat, gern Sport treibt und malt, erfahren wir Zuschauer nicht über Nikolaus.

Die Punkte für sein Dinner: je 7 geben Alp, Robin und Maximilian, 8 gibt David.

Mit 29 Punkten liegt er am 3. Tag gleichauf mit David, und beide liegen hinter Alp, bei dem ich auch heute als einzigem Teilnehmer kein Gastgeschenk sehe - obwohl der Gastgeber sogar Geburtstag hat:

Er hat es verstanden, mit seiner Vielfalt in der Vorspeise den Begriff  "viel hilft viel" in Punkte umzumünzen. Hätte er sich auf eine übliche, weniger üppige Vorspeise beschränkt ... wer weiß, ob er dann noch auf dem Weg zum Sieg wäre ...

Aber es ist wie es ist, es ist nicht so, wie ich es gern hätte - und das ist mir in diesem Fall sogar fast egal.

Guten Morgen, Gruß Silvia

25. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Wien bei Alp

"Moderne mittelöstliche Küche"
Vorspeise: Muhammara mit mariniertem Feta / Melanzani mit schwarzem Knoblauch-Gewürzöl / Fava mit gebackener Weintrauben-Salsa / Fermentiertes / Buttermilch Brot
Hauptspeise: Gefüllte Zucchini mit Joghurtsauce, Tomatensauce und Minzöl, dazu Rosmarin-Knoblauch-Kartoffelpüree
Nachspeise: Halwa mit Schokoeis

Türkische Küche

Da macht die Vox-Crew einen Ausflug nach Wien, nicht wenige Zuschauer freuen sich auf echte Wiener Schmankerln, die sie eventuell nachkochen oder sich einfach nur ansehen - und dann ist es in Wien nicht anders als in Gelsenkirchen oder Koblenz. Es wäre nicht unlogisch, stünde eine Wiener Runde unter dem Motto: Wiener Küche. Damit hätte auch die Reise ihren Sinn.

Bislang sieht man ein paar Fotos von Wien, die auch aus einem Archiv stammen könnten, damit man alles nicht erneut ablichten muss.  Und man hört den Dialekt.

Heute kocht der 36jährige Architekt Alp, der aus der Türkei stammt - und sein neues Heimatland bis hin zu seinem hier vollzogenen Studium lobt: es soll nicht so kompliziert wie in Istanbul sein. Ein Architekturstudium muss allerdings auch kompliziert sein, denn immerhin sollen Häuser und Brücken am Ende nicht in sich zusammenbrechen. Leider passiert das in eben der Türkei immer wieder, wenn z. B. die Erde bebt ... erdbebensicher sind viele Gebäude nicht.

Der Name Alp bedeutet Soldat, erzählt er. Und so sieht auch seine ...

Das Menü

... Vorspeise aus, als wollte er damit eine ganze Armee füttern und sättigen. Gefühlte 75 Schüsselchen verteilt er auf dem Esstisch, damit jeder so herzhaft zugreifen kann, wie es ihm gefällt. Alp wirkt und wirbelt in seiner Küche, und ich bin froh, dass die Speisekarte recht aussagefähig ist, denn auf die Schnelle bekomme ich noch lange nicht alles mit.

Er liebt das Fermentieren - und gibt auch Kurse in dieser Disziplin. Eigen-Werbung? Somit abgehakt!

Der Hauptgang kommt ein wenig bescheidener, weil nicht so umfangreich, auf den Tisch: die Zucchinis sind gefüllt mit Lamm- und Rindfleisch.

Der Nachtisch besteht aus einem Sesamkuchen und Schokoladen-Eis. Das Ensemble sieht gar nicht mal appetitlich aus. Aber wer geht schon nach dem Aussehen,

wenn es ihm schmeckt?

Alp kann kochen, denke ich. Aber es ist halt keine wienerische Küche ... und dafür muss man nicht nach Wien reisen.

Fazit

Am besten gefällt mir heute Herbert (für seinen Namen kann er ja nichts), der 13 Wochen alte Zwergpudel-Welpe, der in den Vorabinterviews am Ende so müde wird, dass ihn seine Umgebung nicht mehr interessiert - und er kopfüber süß einschläft. Hin und wieder wäre ich heute gerne Herbert. Nicht, weil er der Hund von Maximilian ist, sondern weil er genau das tut, wonach ihm der Sinn steht: schlafen.

Alp lerne ich nicht wirklich kennen. Aber:

ich kenne die Punkte, die er heute von seinen Gästen bekommt: je 8 geben David, Robin und Maximilian, 9 gibt Nikolaus.

Mit 33 Zählern liegt er am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.

»Geh'ns, seins net fad!« sagt der Wiener zu jedem, der sich in seiner Gesellschaft langweilt.
- Karl Kraus (1874 bis 1936)

Ich bin dann mal weg ...

Guten Morgen, Gruß Silvia

24. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Wien bei David

"Frühling, Sommer, Herbst und Winter"
Vorspeise: Rosa und Gelb auf Orange, Grün und Weiß
Hauptgang: Lila auf Braun und Gelb neben Orange mit Grün
Nachtisch: Schwarz in Weiß, Braun ummantelt auf Orange

Eine Speisekarte wie aus einem Malbuch

... und Davids abgewandelte Logik zu dieser farbenfrohen Beschreibung: er kennt die Gäste nicht, die Gäste sollen folglich nicht wissen, was es am Abend zu essen geben wird. Vielleicht hat er bis zum Schluss gehofft, sein Hobby - die aus Gründen der Mindesthaltbarkeit 25 Prozent günstigeren Produkte zu kaufen - einfließen zu lassen. Allerdings ist sein gesamter Wareneinsatz ohnehin kein preislicher Überflieger. Von der Aufwandsentschädigung

(immer noch 800 Euro - oder gibt es einen Inflations-Zuschuss?) bleibt am Ende jede Menge übrig. Einfallsreichtum gegen teuer gekaufte Lebensmittel? Nun ja!

Oder möchte er sich von dem Restgeld einfach nur den echten Stör-Kaviar leisten, dem seine Leidenschaft gilt, und den er sich zu Sonntagsfrühstücken leistet?

Fällt auch der in seiner Küche platzierte Thermomix in die Rubrik "den muss ich haben?" Oder ist das einfach der voxsche Wanderpokal, der zwecks Produkt-Platzierung von Küche zu Küche, von Stadt zu Stadt, in dieser Woche sogar ins Ausland, mitgenommen, ausgepackt, platziert und wieder eingepackt wird?

Der 29jährige David ist Online-Redakteur und Publizistik-Student, und er lebt sei kurzem mit seinem Freund Philipp zusammen. Philipp schnibbelt ein bisschen und zeigt sich begeistert von seinem Freund, der aus den um 25 Prozent reduzierten Lebensmitteln stets das Beste auf den Tisch zaubert.

Das Menü

Derart kochtechnisch talentiert müsste David, wenn er ohne auf den Preisnachlass zu achten, aus dem Vollen schöpfen kann - heute überfliegen. Das passiert aber nicht.

Zur Vorspeise gibt es ein Melonen-Tatar mit Radieschen und diesem und jenem, einem Korallen-Chip und Garnelen mit einem ziemlich langen Pfannenaufenthalt.

Rotkohlsteaks sind der Hauptdarsteller im mittleren Gang, und die werden von Kartoffel-Pü und Karotten begleitet.

Keine Ahnung, wie die "Steaks" schmecken. Ich passe. Aber ich will natürlich nicht, wie die Kandidaten es beinahe einstimmig den Wienern nachsagen, granteln. Zumindest nicht allzu viel.

Den Abschluss bilden Topfenknödel mit jeder Menge Mohn: eine bessere Dosierung wäre Kunst, das ist nur Klotzen. Vielleicht gab es den Mohn ebenfalls in einer Rabatt-Aktion? Eine Orangensoße vervollständigt den Nachtisch.

Fazit

Die Besonderheit in dieser Woche liegt in der Zusammensetzung der Kandidaten: gleich fünf Männer treten gegeneinander an. Gab es das schon einmal? Ich erinnere mich nicht.

Aber ich erinnere mich auch an kaum einen Gast, der kein Gastgeschenk im Gepäck hatte: heute ist es wieder soweit, denn Alp bringt nur sich selber mit, um David zu erfreuen.

Der 1. Abend in Wien ist vom Unterhaltungswert noch im Aufwind - und nicht im Zenit angekommen.

Die Punkte: je 7 geben Alp, Nikolaus und Robin, 8 gibt Maximilian.

Von Davids 29 Punkten werden keine 25 Prozent abgezogen.

Guten Morgen, Gruß Silvia

22. Juli 2023 - Der Skorpion

"Der Himmelsgucker"

24. Oktober bis 22. November

Der Skorpion

Persönlich glaube ich nicht, dass besonders viele Wahrheiten hinter den einzelnen Sternzeichen stehen, in deren Zeiträumen Menschen zufällig hineingeboren werden. Immerhin machen jeden Menschen sehr viele Faktoren aus, durch die er genau zu der Person wird, die er dann ist. Ich respektiere jeden, der an die Sterne glauben möchte und es kann, doch für mich steht zu viel Allgemeingültigkeit in den Beschreibungen aller Tierkreiszeichen.

Allerdings gebe ich zu: meine eigenen Erfahrungen mit dem Sternzeichen "Skorpion" sind nachhaltiger Natur. Und das, obwohl es in meinem privaten Leben nicht einen einzigen Skorpion gibt, mit dem ich befreundet bin - oder war. Ich habe allerdings z. B. beruflich einige kennengelernt: und sie als "harte Nüsse" erlebt. Ohne je jemanden nach seinem Tierkreiszeichen gefragt zu haben - habe ich am Ende die Skorpione herausfiltern können - und damit Recht behalten. Im Klartext bedeutet das für den Rückblick, dass ich niemals wirkliche Gemeinsamkeiten zwischen einem Skorpion und mir selber gefunden habe.

Das muss natürlich keine Gültigkeit für die Zukunft haben - obwohl ich die Skorpione schon ein bisschen fürchte. So lange es eine gewisse Distanz gibt ... ist alles gut. Aber im näheren Miteinander haben wir nie so gut zueinander gefunden, dass die Ergebnisse zufriedenstellend gewesen wären.

Die Stärken des Skorpions

Fleißig. Zielstrebig. Stark. Treu. Feinfühlig. Leidenschaftlich.

Die Schwächen des Skorpions

Besitzergreifend. Eifersüchtig. Unnachgiebig. Unversöhnlich. Rechthaberisch. Misstrauisch.

Ich erinnere mich hier an die leider besonders ausführliche Konfrontation mit einem Skorpion: und sie (sie heißt Anne)  hat all diese Eigenschaften in sich vereint. Nun ja, das Feinfühlige schien bisweilen ein wenig gespielt zu sein. Und treu blieb sie stets ihren Ideen.

Die Skorpion-Frau

Sie beweist, dass sie nicht nur schön sein kann, sondern auch ein kluger Mensch ist. Ganz Frau ist sie stilsicher, und wer ihr Herz erobert, hat einen besonderen Fang gemacht.

Aber Vorsicht, denn wer mit ihren Gefühlen spielt, bekommt schnell ihren giftigen Stachel zu spüren. Verhält man sich ihr gegenüber falsch, sticht sie unbarmherzig zu.

Ihre Begeisterung, andere Menschen zu analysieren, ist extrem ausgeprägt, denn sie muss den Dingen auf den Grund gehen. Emotional und sensibel ist sie - will ihre Emotionen allerdings nicht nach außen tragen.

Der Skorpion in der Partnerschaft

Der Skorpion gilt als ein sehr leidenschaftlicher Mensch, dem Treue und Vertrauen wichtig sind. Wird er jedoch einmal von einem Partner enttäuscht, kann er nur schwer verzeihen. Auch Eifersucht ist eines der Wesensmerkmale dieses Tierkreiszeichens. Das ist auch ein Grund, warum viele Skorpione allein bleiben. Erst wenn sie jemanden treffen, bei dem alle Eigenschaften passen, passt es dem stacheligen "Tier" auch mit der Liebe.

Ein idealer Partner könnte der eher träumerisch veranlagte Fisch sein. Zusammen sind diese beiden stark und überwinden alle Hindernisse.

Der Stier könnte dem Skorpion das große Glück und die große Liebe bringen, denn auch ihre Leidenschaft harmoniert auf der gleichen Ebene. Die Bodenständigkeit des Stiers ist eine zusätzliche Sicherheit für den Skorpion.

Ehrgeiz verbindet den Skorpion mit dem Steinbock. Der Steinbock, eher introvertiert und stur, genießt die hoch emotionale Seite des Skorpions.

Auch mit dem Krebs kann der Skorpion eine glückliche Beziehung führen.

Keine Harmonie - oder nur vorübergehende - entsteht bei dem Zusammentreffen mit den Sternzeichen:

Widder . Wassermann . Löwe . Jungfrau (mein Sternzeichen)  . Zwilling . Waage . Schütze.

Wenn sich ein Skorpion nun auf den Schlips getreten sieht - weil er erfolgreich seit langer Zeit mit z. B. einem Zwilling zusammen ist,

so bestätigt das nur meine Ausgangs-Ansicht über Tierkreiszeichen.

Und nicht jeder erkennt hinter der harten Schale des Skorpions seinen weichen Kern. Mir persönlich ist das bislang auch nie gelungen.

Optimale Berufe für den Skorpion-Geborenen

Geheimdienstmitarbeiter . Arzt . Archäologe . Psychologe . Künstler . Detektiv . Kriminologe . Strafverteidiger . Journalist.

Berühmte Skorpione

Martin Luther . Boris Becker . Marie Curie . Leonardo DiCaprio . Kendall Jenner . Julia Roberts . Pablo Picasso . Bill Gates . Katja Riemann . Hilary Clinton . Niki de Saint Phalle . Beate Uhse . Grace Kelly . Joe Biden . Dieter Nuhr . Uwe Seeler . Alain Delon . Friedrich Schiller . Claus Schenk Graf von Stauffenberg .

All dies ist nur eine kleine Auswahl-Zusammenfassung über ein sehr umfassendes Sternzeichen. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht, dieses zu lesen.

Guten Tag, Gruß Silvia

21. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Ostfriesland bei Isabella

"Kulinarische Reise durch Ostfriesland"
Vorspeise: Granaatssopp mit Stuutje
Hauptgang: Nordsee rakt up Melk, Stip, Schalotten un Speck
Nachtisch: Leckers un Best

Typisch Ostfriesland

bemerkt Frank zu Isabellas Anwesen, und er als gebürtiger Frankfurter hat sich im Vorfeld nicht nur auf ein als ostfriesisch erkennbares Menü gefreut, sondern auch auf eine typische Wohnlandschaft. Die findet er bei Isabella: ein weitläufiges Anwesen auf einem umgebauten Bauernhof. Und nichts erinnert mehr an vergangene Nutz-Tierhaltungen,

denn Isabella ist als ehemalige beruflich tätige "Bereiterin" auf Pferde spezialisiert. Ein Pferd ist bereits 30 Jahre alt, ein anderes 19 - und ein drittes neben noch zwei anderen ist gerade trächtig. Warum erwartet es ein Fohlen? Was ist der Sinn dahinter? Der Mensch entscheidet - und das Tier muss mitziehen.

So läuft es immer.

Heute ist Isabella als Bürokraft in einer Kfz-Werkstatt tätig, und ihr Mann Heino "legt ihr die Welt zu Füßen". Also - die übrige Welt, nicht die in der Werkstatt.

Es ist viel zu tun auf solch einem Anwesen, und dann gibt es auch noch eine Privat-Kneipe mit einem alten Tresen, den sie im Internet erstanden haben: so findet eine vielleicht während der Pandemie pleitegegangene Kneipe eine ganz neue Verwendung. Glanzvoll ist sie eher nicht, diese Vorstadt-Kneipe in uralt, aber gemütlich.

"Keine Termine - und leicht einen sitzen" - steht auf einem Schild an der Theke. Leicht einen sitzen haben muss Isabella auch bereits,

denn mit ihrer Schwester Antje hat sie schon vor dem Eintreffen der Gäste beinahe eine Flasche Eierlikör geleert - und greift schnell noch zu einem gezapften Pils.

Das Menü

Die Vorspeisen-Suppe erinnert Lea an die Kartoffel-Suppe samt Krabben-Einlage ihrer Oma.

Dazu gibt es Rosé-Wein. Ich kenne mich in dieser Sparte nicht aus, ich trinke keinen rosa Wein. Der ist für mich ein Ding zwischen Sein, Wollen und Nicht-Können. Irrtum meinerseits natürlich nicht ausgeschlossen.

Schollen, Speck und Kartoffeln mit Stippe kennt man. Der Fisch hat ziemlich viel Pfannen-Farbe angenommen, aber besonders Frank ist begeistert.

Seine Begeisterung nehme ich allerdings nicht besonders ernst. - Inzwischen und nach vielen, vielen Jahren des Konsums dieser Sendung wissen viele Leute auch, wie sie sich zu verhalten haben, falls sie selber einmal teilnehmen. Manche vergessen jedoch ihre Erfahrungen und lassen sich treiben, wohin es sie immer treibt.  Wobei ich Frank trotzdem nur die allerfreundlichsten Absichten unterstelle.

Die Ostfriesentorte ist Isabellas Angstgegner: und: der Bodendurchschnitt misslingt auch prompt, was jedoch kein Problem ist: denn der Boden "von gestern" ist gelungen und wird stattdessen weiterverarbeitet.

Unterdessen erwarte ich die Geburt eines Fohlens ... man macht sich ja Sorgen um fremder Leute Pferde. Steht eigentlich ein Tierarzt parat? Macht man als "Besitzerin" Nachtwache, wenn der Geburtstermin näher rückt und es mitten in der Nacht losgehen könnte?

Fazit

Isabella lebt ländlich und man kann sagen: ländlich schön und konservativ und gemütlich. Ihr am Ende hochroter Kopf spricht von einer ungewöhnlichen Anstrengung (nicht nur von zu viel Alkohol), die ihr eigentlich bei der Größe des Hofes längst in Fleisch und Blut übergegangen sein sollte.

Auf dem Hof ist nämlich jede Menge zu tun, und in den überdachten Häuslichkeiten samt Privat-Kneipe ebenfalls. Vielleicht gibt es Helfer.

Ist auch wurscht. Hauptsache, dem trächtigen Pferd geht es gut - bzw. es hat inzwischen erfolgreich für sein eigenes Leben und das des Fohlens geworfen.

Die Punkte: 10 gibt Frank (er kann wohl nicht anders), 9 gibt Patrick (er traut sich wohl nicht, mindestens einen Punkt weniger zu geben), 8 gibt Lea (das ist m. M. nach in Ordnung) - und 7 gibt Benita.

Mit 34 Umdrehungen liegt Isabella nur einen einzigen Klick hinter Benita,

die diese dieswöchige Show gewinnt.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten an diesem Sommertag 23 Grad bei 4 Sonnenstunden und einer leichten Brise am Nachmittag.

In der nächsten Woche erwartet uns eine Wiener Ausgabe dieser Sendung.

Guten Morgen, Gruß Silvia

21. Juli 2023 - Phrasen und Floskeln beim "perfekten Dinner"

Phrasen und Floskeln beim "perfekten Dinner"

An den Herden liefern die Teilnehmer der Sendung "Das perfekte Dinner"  unterschiedliche Ergebnisse, die mal nach den Sternen greifen und mal im Keller gebunkert werden sollten, weil man nicht wirklich drüber lachen, geschweige denn, froh sein kann. Meistens liegen sie qualitativ in der Mitte angesiedelt, damit die Luft "nach oben" nicht verlorengeht.

Sprachlich gesehen liegen beinahe alle Teilnehmer auf dem gleichen Wortwahl-Niveau, die sich im Laufe der Zeit, seit diese Sendereihe läuft, mehr als etabliert hat: sie gehören zum Standard-Paket jedes Kandidaten, denn wer will schon außer der Reihe tanzen, wenn er

seinen Gästen so Köstliches wie möglich "kredenzt"?

In dem Ablauf der Sendung bedeutet die Küche "Ort des Geschehens", und dort geschieht so manches Unglück, aber zum Erstaunen der Zuschauer ebenfalls einiges an Erfreulichem.

Ob jedes "Ich habe da mal etwas vorbereitet - das musste durchziehen" gleichbedeutend ist mit einer Eigenleistung des jeweiligen Kandidaten - oder ob der eine oder andere sich seine Kochkünste ein wenig zurechtschummelt - wer kann das eine definitiv von dem anderen unterscheiden? Doch nirgendwo müssen so viele Speisen so lange "durchziehen" wie die der Kandidaten dieser Sendung.

Ein herzhaftes Sooo wird gerne in den Mund genommen, wenn eine weitere Komponente (absolutes Top-Lieblingswort) in Angriff genommen wird.

"So, Ihr Lieben" - heißt es schließlich, wenn die Teller auf die Tische transportiert werden. Ob jeder wirklich lieb ist oder nur so tut oder nicht einmal so tut - erkennt man manchmal spät.

Lernen sich an Montagen alle Teilnehmer kennen, wird erst einmal heftig bis überschwänglich und selten abwartend die Gruppenzusammenstellung gelobt. Geschenkt! Man sollte nicht jedes Wort in Gold aufwiegen und für die letzte Instanz halten.

Bei Tisch kommt schnell die Frage auf: "Wie hast du das gemacht?" oder auch "Hast du das Brot selber gebacken?"

Inzwischen lassen viele Kandidaten das Brot lieber weg, weil sie der Frage aus dem Weg gehen möchten - und vor allem der Antwort, dass es vom besten Bäcker der Stadt stammt - und es sich daher gar nicht lohnt, selber Brot zu backen.

Zwischendurch leiden nicht wenige der Hobby-Köche unter dem "Genau"- und "Tatsächlich"-Syndrom, das sie in etwa so häufig benutzen wie sie Salzkörner ihrem Essen hinzufügen. Allerdings sind diese Füllwörter nicht etwa das Salz in der Kommunikations-Suppe, sondern eher der Grund für so manche Aggressionsanfälle vor den Bildschirmen.

"Schön, dass ihr da ward", lautet der Gastgeber-Kommentar nicht selten, während die Gäste sich noch den letzten Bissen eines Schoküchleins mit flüssigem Kern in den Mund schieben. Nicht, dass es nicht manchmal auch andere Desserts geben würde ... aber dieses ist in der Hitliste ganz oben angesiedelt.

 Und solch ein sanfter Rauswurf ist ebenfalls enorm beliebt, wenn er auch hier und da nur unter die Rubrik "Deutsch ist eine schwierige Sprache" fällt und nicht der unangenehmen Wahrheit entspricht, dass ein Gastgeber es kaum abwarten kann, bis die neuen Freunde endlich nach Hause gehen.

Die müssen zuvor noch bewerten: "Er/Sie hat die Latte ganz hochgelegt." - "Es ist noch Luft nach oben", und während der eine sich

abgeholt fühlt, wurde der andere überhaupt  nicht abgeholt.

Immer an Freitagen folgt der Moment der Wahrheit. Dann wird enthüllt, wer diese Woche mitsamt einem Preisgeld von 3.000 Euro gewonnen hat.

Jeder, der diese "Nomenklatur" beherrscht, kann sich getrost für die Sendung "Das perfekte Dinner" bewerben. Weitere Small-Talk-Kenntnisse wären von Vorteil, sind aber keine Bedingung. Eine beliebte Beigabe sind des weiteren Reiseerfahrungen, die sich auf den Versuchstellern wiederfinden. Aber es reicht auch, so zu kochen wie die eigene geliebte Oma es einst getan hat ... oder einfach nur sein Selbstdarsteller zu sein.

Guten Tag, Gruß Silvia

20. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Ostfriesland bei Patrick

"Klassisch, einfach, Esens"
Vorspeise: Tomatensuppe mit geröstetem Brot
Hauptgang: Rinderfilet mit Kartoffelpüree und Speckbohnen
Nachtisch: Zweierlei aus dem Einmachglas

"Wie leicht ist mit Worten schroff und grell
Ein guter Freund zu entfernen!
Unsere Zunge ist manchmal viel zu schnell,
Wir sollten das Stottern lernen."- Albert Roderich (1846 - 1938)

Ich fühle mich ein bisschen genötigt und manipuliert, heute ins seichte Fach des absolut Positiven verfallen zu müssen, um eventuell nicht aus der Reihe zu tanzen. Allerdings kann ich immer nur den Tanz tanzen, dessen Takt mir gefällt.

Der 31jährige Bankkaufmann Patrick hat einen abseits vieler anderer Motive begründeten Drive, in dieser Sendung mitzuwirken: für ihn als Mensch mit einer Sprachbeeinträchtigung ist es eine Art Mutprobe. Doch sicherlich hat er zuvor viele Therapie- und Trainingseinheiten gegen das Stottern absolviert. Übrig ist ein kleiner Rest, der kaum ins Gewicht fällt - und auch der Aufregung, vor Kameras zu stehen, geschuldet sein könnte.

Dass er sich als Gewinner sieht, ohne den Wochen-Sieg anzupeilen, glaube ich ihm gerne, denn er überwindet seinen kleinen Makel ausgerechnet in einer Show, die von der Kommunikation getragen wird - und schlägt sich hervorragend.

Moralische und auch sonstige Unterstützung, die übers Schnibbeln hinaus geht, bekommt er von seiner Freundin Kea. Die beiden sind seit eineinhalb Jahren ein Paar - und schwer verknallt, obwohl es in ihrer Partnerschaft bereits strikte Regeln gibt. Patrick

erklärt: "Sie ist die Chefin."  Ihn stört das überhaupt nicht.

Wenn man die Liebe nach Jahren bewertet, in denen sie Bestand hat - könnte es sein, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem er an dem Chefsessel von Kea kratzt ... aber ich kenne Patrick kaum - und seine Freundin überhaupt nicht.

Eine Partnerschaft braucht Gleichberechtigung und Augenhöhe. Allerdings gibt es selbstverständlich auch Paare, in denen einer den devoten und einer den dominanten Part übernimmt. Aber das ist eine völlig andere Geschichte ...

Das Menü

... fühlt sich gelesen (und auch zubereitet) an, als stamme es aus den Anfangszeiten dieser Sendung:

Das Tomatensüppchen sieht zwar recht würzig und farblich stimmig, aber auch ziemlich dickflüssig aus. Das selbstgebackene Brot ist zum Teil in der Suppe versenkt.

Das Rinderfilet hat eine blasse Außen-Fassade, während es innen ziemlich durchgebraten aussieht.

Heute sieht Benita davon ab, zu bemerken, dass Patrick nicht nach dem gewünschten Gargrad gefragt hat (bei Frank, der ein Filet am Stück zubereitet hat, war ihr das noch wichtig) - fühlt sie sich ebenfalls durch seine traurige Geschichte manipuliert? Oder wird eine entsprechende Bemerkung einfach vom Cutter auf Regie-Anweisung rausgeschnitten?

Die Speckböhnchen: teilweise ist der Speck schwer verbrannt.

Zum Nachtisch gibt es zweierlei Schichtdesserts. Einfacher geht es kaum. - Löblich ist, dass er dazu Espressi serviert - aber Benita hätte keinen gebraucht, sie sei nicht der Espresso-Typ. Was ist ein Espresso-Typ?

Fazit

Patrick ist dankbar für seine Teilnahme. Ich sage auch, dass er stolz auf sich sein kann, weil er seinem Handicap getrotzt hat. Klasse!

Dennoch bleibt das Menü im Mittelfeld stecken, obwohl die Punkte eine andere Sprache sprechen, vermutlich die der Zuneigung zu Patrick:

je 8 geben Benita, Lea und Isabella, 9 gibt Frank.

Das sind 33 Gesamt-Umdrehungen. Benita bleibt die bislang Führende. Mir ist es egal, ob Isabella sie noch schlagen an: ich finde zu beiden Frauen keinerlei Zugang.

Guten Morgen, Gruß Silvia

19. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Ostfriesland bei Benita

"An einem Abend Urlaub spüren"
Vorspeise: Feldsalat mit Granatapfelvinaigrette, Ravioli mit Mozzarella-Tomaten-Füllung, dazu Tomatensahne und gebratene Riesengarnele
Hauptgang: Orangen-Lachs mit fruchtiger Nektarinen-Mango-Avocado-Salsa und Butterreis
Nachtisch: „Omas Käsekuchen“ mit Erdbeersorbet und Mango-Erdbeer-Ragout

Kochbücher: Bilder als Futter-Morgana

- Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger 

Gibt es eigentlich mehr Kochbücher oder mehr Krimis auf dem Büchermarkt? Ich weiß es nicht, aber mir ist bekannt, dass Benita irgendwann ein Kochbuch schreiben möchte. "Seitdem ich in der Küchenschlacht mitgewirkt habe, bin ich dem Kochen verfallen", erzählt sie sinngemäß. Ich dachte, dass man zuerst einem Hobby "verfällt" - und sich danach für eine entsprechende Challenge bewirbt.

Zumindest hat die 33jährige Bürokauffrau nach ihrer Teilnahme in der Küchenschlacht (2022) einen Kursus zur Ernährungs-Coachin absolviert. Die erworbenen Kenntnisse gibt sie in Volkshochschul-Kursen weiter. So einfach geht das also! Der nächste Karriere-Schritt soll eine eigene Koch-Show sein, die dann einfallslos "Koch-Zirkus" heißen soll. Gewiss sind ihr die guten Wünsche ihres "Mentors" Johann Lafer sicher, von dem sie sogar einen handgeschriebenen Brief besitzt ... und natürlich ein Kochbuch mit Widmung. Ein Brief fürs Leben!

Während "Frauchen" überhaupt nicht schüchtern ist, tritt die ängstliche Hündin "Laika" ins Geschehen. Sie duckt sich weg, sie wäre jetzt lieber irgendwo, nur nicht hier ...

Niemals würde ich eine Hündin "Laika" nennen, und dafür gibt es einen sehr guten Grund: am 3. November 1957 war eine Mischlingshündin namens Laika das 1. Lebewesen, das gezielt von Menschen in die Erdumlaufbahn gebracht wurde. Den Namen Laika hat man der Straßenhündin vermutlich gegeben, um sie mental nicht näher an sich herankommen zu lassen: denn Laika bedeutet Kläffer. Andererseits traue ich Menschen, die derartige Versuche starten, keinerlei Sensibilitäten zu.

Noch am selben Tag starb die etwa zweijährige Laika in der Rakete - nach heutigen Erkenntnissen an Überhitzung und Stress. Und ausgenutzt und ungeliebt!

Der Name von Benitas Hündin würde mich persönlich täglich an das Schicksal dieser anderen Laika erinnern - während ich eher froh bin, wenn ich nicht täglich an dieses von Menschen herbeigeführte und vorhersehbare Unglück denken muss.

Benitas Laika verliert im Laufe des Tages ihre Schüchternheit, taut auf, spielt mit einem Crew-Mitglied kamerawirksam Ball - und frisst einen Narren an

Lea.

Auch Daniel Werner erwähnt in einem Kommentar den Raumflug der Hündin Laika - allerdings hört es sich bei seinen Worten an, als hätte die Kleine nur einen (lustigen?) Ausflug gemacht. Es ist eben eine Unterhaltungssendung, und da möchte man niemanden überfordern.

Das Menü

ergibt sich größtenteils aus der o. g. Übersicht - und erhält viel Lob von den Gästen.

Einzig an dem Käsekuchen unterscheiden sich die Meinungen von Lea und Patrick: während Patrick den Boden des Kuchens vermisst, mag Lea überhaupt keine Kuchenböden - und ist froh, dass der hier fehlt. Da gehe ich mit Lea konform. Auch mein Käsekuchen hat keinen Boden - und die Böden anderer Kuchen lasse ich lieblos auf den Tellern liegen.

Überdies ist Omas-Käsekuchen nicht nachtischtauglich.

Fazit

Von einem möglichen Gewinn (und der liegt gar nicht mal außer Reichweite) würde Benita sich vielleicht Hühner - oder auch eine Kuh kaufen. Die Kuh wäre dann ziemlich einsam, denn Kühe kuscheln gerne.

Ich nehme an, dass sie direkt nach einem Kauf einen Vertrag mit einem Metzger macht - wäre aber froh, wenn sie mindestens zwei Kühen ein Gnadenbrot geben würde - und ich mich in Puncto Metzger irre.

Die Punkte: je 9 geben Frank, Lea und Patrick, 8 gibt Isabella.

Mit 35 Zählern liegt sie am 3. Tag auf dem bislang 1. Platz.

Guten Morgen, Gruß Silvia

18. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Ostfriesland bei Frank

"Wild, wild northwest"

Vorspeise: Pumpkin meets beans and chili
Hauptgang: Steakburger, fries and coleslaw

Nachtisch: Ice-Cream and Sheet-Cake

Wen Gott lieb hat, dem gibt er ein Haus in Frankfurt

- Deutsches Sprichwort

Und wer genug von Frankfurt hat, den zieht es vielleicht nach Ostfriesland. So zumindest erging es Frank, der das Wichtigste eingepackt und Frankfurt verlassen hat: das Wichtigste ist seine Liebe zur Eintracht Frankfurt, und die blitzt überall auf. Selbst seine Schürze ist eine Huldigung an den geliebten Fußballverein, denn mit der richtigen Klamotte kocht es sich gleich viel leichter.

Während sein Sohn Tim zu Besuch (aus Frankfurt?) ist, sind die Katze Josie und der Jagdhund Sally, die auf Kommando nicht nur den Mond, sondern auf Befehl alles anheult, bei ihm in Ostfriesland zu Hause. Seine Ehefrau Nicole sitzt lässig neben Tim auf der Couch und beobachtet die Crew, das Equipment und ihren Frank bei seinen Vorbereitungen, als gehörten sie nicht nur seinem Fan-Club an, sondern überwachten auch als lockere Beobachter, was hier warum und wieso und überhaupt vor sich geht.

Frank freut sich "Endlich im Fernsehen". Die Hürden, einen TV-Auftritt zu haben, sind allerdings in den letzten Jahren arg auf ein Mindestmaß geschrumpft. Wer will, ein oder kein Talent hat, kann versuchen, einen Platz vor den Kameras zu ergattern - und oft wird es auch gelingen.

Frank scheint es einfach aus Spaß an der Sache vor die Kameras zu ziehen.

Anders als nur spaßig sieht es vermutlich bei Benita aus, die von einer eigenen Koch-Show träumt - und beabsichtigt, ein Kochbuch zu schreiben. Letzteres ist aber gar nicht so einfach, wenn man nicht einfach nur niederschreiben möchte, was andere ausgetüftelt haben - da muss man schon sehr aufpassen, um nicht ins Plagiat zu geraten.

Das Menü

Tim ist eine große Hilfe für Frank - und scheitert dennoch beinahe am Zwiebelschälen: ganz Weichei fürchtet er sich vor der tränenreichen Arbeit ... aber vielleicht hat er einfach nur ein bisschen Vergnügen an einer kleinen Show. Man weiß doch als Zuschauer, worauf Vox gerne anspringt ...

Zur Vorspeise gibt es ein vegetarisches Chili mit Kürbis und allem Drum und Dran. Von der reinen Ansicht kann ich den Geschmack nicht bewerten.

Je ein Beef-Burger bestimmt den Hauptgang. Ein amerikanischer Krautsalat, selbstgemachte Pommes frites und eine Guacamole runden das Gericht ab.

Benita vermisst seine Nachfrage dahingehend, wie die Gäste ihr Rinderfilet gegart haben möchten, obwohl er mit seinem Garpunkt genau ihre Vorliebe trifft ... ich habe bereits einen Narren an diesem künftigen TV-Star gefressen ...

Mit einem Eierlikör-Whisky-Eis und einem Schoko-Blechkuchen geht dieses Dinner langsam dem Ende entgegen. Der Kuchen sieht absolut matschig aus, aber das kann dem Geschmack vielleicht sogar zugute kommen ...

Fazit

Lea erzählt eine Story, und da ich sie akustisch nicht wirklich gut verstehe, höre ich nur "Reeperbahn". Manchmal gehen die heißesten Dinge spurlos an mir vorbei ...

Der Hauptgang sei im übrigen nicht ganz so heiß gewesen (die Geschichte vermutlich ebenso wenig). Kalte Pommes? Noch schlimmer als kaltes Fleisch.

Die Punkte: je 9 geben Lea und Isabella, 8 steuert Benita hinzu, während Patrick die 7 zückt.

Mit 33 Zählern liegt er am 2. Tag gleichauf mit Lea.

Guten Morgen, Gruß Silvia

17. Juli 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Ostfriesland bei Lea

Foto: S. B.

"Apropos Möwe"
Vorspeise: Frieschetta
Hauptgang: Nordische Involtini
Nachtisch: Mpressionen

Im Wandel der Zeiten: Sprache
Großeltern: Plattdeutsch
Eltern: Hochdeutsch
Enkel: Denglisch
© Willy Meurer (1934 - 2018)

Eine Erinnerung bringt mir dieser 1. Abend in Ostfriesland: Plattdeutsch wurde auch in Dortmund gesprochen. Wenn meine Oma und ihre Freundinnen sich auf Kaffee und Kuchen trafen - und ich, oft in Omas Schlepptau - nicht alles verstehen sollte, switchten sie von Hochdeutsch ins Plattdeutsche: aber Kinder lernen schnell, und ich habe alle Wörter verstanden. Nur damals noch nicht immer deren Bedeutung, was ja der eigentliche Sinn war, in den Dialekt zu wechseln. Sprechen konnte ich das nie.

Die 30jährige Physiotherapeutin in Weiterbildung Lea verstehe ich heute akustisch ziemlich bruchstückhaft. Ist sie erkältet? Spricht sie immer auf diese Art? Beinahe fühle ich mich wie in einem durchschnittlichen Tatort, in dem man auch öfter Schwierigkeiten hat, alles zu verstehen.

Lea wohnt in Emden und ist gebürtige Emdenerin. Sie lebt in einem von vielen Wohnhäusern direkt am Wasser, und es sieht dort fast genau so aus wie z. B. im Duisburger Innenhafen in den "Grachten-Straßen".

Das Menü

Das Motto "Apropos Möwe" bedeutet offenbar: Wir trinken noch einen ... und noch einen ... allerdings bin ich nicht völlig sicher, denn wie geschrieben, verstehe ich Lea nur lückenhaft. Einen Zusammenhang zwischen Möwen und Alkohol erkenne ich nicht - oder ist der in dem Geschnatter der Möwen angesiedelt?

Kurz blickt Leas 69jährige Mutter Daniela zur Tür hinein, und sie lobt die Backkünste ihrer Tochter - kochen könne sie allerdings auch sehr gut, fügt sie pflichtschuldig hinzu.

Beim Kochen erweist Lea sich jedoch nicht als sehr wagemutig: zur Vorspeise backt sie Brot, das dann mit Krabben und Matjes belegt wird.

Normal gefüllte Rouladen, wie man sie überall im Land zubereitet, bezeichnet Lea als "nordische Involtini". Dazu reicht sie Kartoffelstampf und Rotkohl. Insgesamt soll der Hauptgang kalt sein. Erklärt das vielleicht die "nordische Art"? 

Den Nachtisch beschreibt sie als "Mpressionen": ich hatte an einen Schreibfehler gedacht und es in Impressionen korrigiert. Aber: es ist kein Schreibfehler, denn das "M" steht für Emden ... den besonderen Gag dahinter verstehe ich trotzdem nicht. 

Doch ich sehe, dass sie an der Zubereitung des Nachtisches größere Freude hat als an der Herstellung des übrigen Menüs: schnell rührt sie einen Eierlikör zusammen, stellt Macarones her - und einen Käsekuchen gibt es auch noch.

Fazit

Die 184 cm große Lea fällt nach eigener Aussage gerne auf, und daher trägt sie trotz ihrer Größe unverdrossen Highheels, um noch mehr Blicke auf sich zu ziehen. Zwar zieht sie auch meinen Blick auf sich, aber nur, weil sie die heutige Koch-Kandidatin ist. Den Unterhaltungswert ordne ich unter einer gepflegten Langeweile ein.

Gespannt bin ich auf Benitas Dinner-Tag, denn sie hätte gern eine Koch-Show im TV, und den Titel hat sie bereits parat: "Kochzirkus". Als ob die TV-Welt nicht bereits mehr als genug Koch-Shows hätte. Aber ich erwarte von ihr hohe Kochkunst und einen noch höheren Unterhaltungswert.

Die Punkte: je 9 geben Frank und Patrick, 8 gibt Isabella, 7 gibt Benita.

Mit 33 Zählern schreitet Lea recht hoch dekoriert durch die nächsten Tage, und es ist nicht unmöglich, dass sie die Show am Ende gewinnt.

Guten Morgen, Gruß Silvia