Montag, 5. Juni 2023

4. Juni 2023 - ARD - Tatort Franken - "Hochamt für Toni"



Felix Voss – Fabian Hinrichs
Paula Ringelhahn – Dagmar Manzel
Eva Hentschel – Sina Martens
Johannes Hentschel – André Jung
Anna Hentschel – Marita Breuer
Christian Hentschel – Johannes Allmayer
Lukas Hentschel – Sebastian Zimmler
Marcus Borchert – Pirmin Sedlmeir
Wanda Goldwasser – Eli Wasserscheid
Dr. Kaiser – Stefan Merki


Tatort Franken
Hochamt für Toni

Das Hochamt für Toni findet wegen des Mordes an dem Pfarrer nicht statt. Aber Toni ist schließlich gar nicht tot, und sie müsste eher eine Beichte bei der Polizei ablegen,  als dass man ihr eine Messe widmet.

Der Pfarrer heißt Marcus Borchert, und gemeinsam mit Toni Hentschel war der Kommissar Felix Voss der 3. im tiefen Freundschaftsbund während gemeinsamer Studienzeiten in Berlin. Das Band ist zerrissen, Toni soll Selbstmord begangen haben - und Borchert, der sich kurz vor seinem Tod bei Voss meldet, will in seiner Predigt öffentlich etwas preisgeben. Was er verkünden wollte, bleibt nun bis zum Ende des Krimis ein Geheimnis. Gar nicht mal wie ein überraschender Knalleffekt löst sich dann dieses Geheimnis ...

Tonis vermeintlicher Selbstmord in einem bis auf die Grundmauern niedergebrannten Hüttchen, in dem sie gelebt hatte - hätte im wahren Leben bereits die Polizei auf den Plan gerufen. Ein paar Knochenreste hätten sich schon noch finden lassen - aus der man die DNA hätte filtern können, um zumindest mit Sicherheit die in der Hütte verstorbene Person identifizieren zu können.


Die Familie

Tonis mit dem Patriarchen Johannes Hentschel an der Spitze, der es einer Frau nicht zutraut, die große Firma weiterhin zu dem größten Steuerzahler der ganzen Gegend zu machen und in eine blühende Zukunft zu führen - ist unumkehrbar zerrüttet.

Toni wollte die Leitung der Firma übernehmen und hatte bereits juristische Schritte eingeleitet, als sie vorgetäuscht der Tötung durch die eigene Hand zum Opfer fällt. Als ältestes Kind hätte sie angeblich große Chancen gehabt, einen Rechtsstreit zu gewinnen.

Ob das juristisch wirklich abgesegnet ist, ist mir unbekannt. Schließlich ist diese Familie trotz aller Blasiertheit ihres Oberhauptes keine aus königlichem Geblüt.

Und als ich Toni am Ende des Krimis sehe ... kommen mir Zweifel, ob sie wirklich älter ist als ihre Brüder Lukas und Christian.

Der kalte und stets bitterböse dreinschauende Patriarch, der ein gutes Beispiel dafür ist, dass Geld nicht glücklich macht (es gibt anderswo aber gegenteilige Beweise), knickt irgendwann und völlig unvereinbar mit seinem Drehbuch-Wesen ein - und liefert seine Söhne sozusagen ans Messer der Polizei.

Es löst sich auf: Lukas hat den Pfarrer ermordet. Lukas steckt mit Toni unter einer Decke. Warum, wieso, weshalb? Ich weiß es nicht, zumal

die Söhne zwar sagen, dass sie an der Firma überhaupt kein Interesse haben, Toni aber nun auch nicht erben kann, da sie offiziell schließlich tot ist. Und nachdem sie als Lebende wieder auftaucht, ist sie in Verbrechen verwickelt.


Fazit

Als Zuschauerin bleibe ich ratlos auf der Strecke. Was hat Toni ihr vorgetäuschter Suizid gebracht? Vermutlich ist sie schlauer als ich ... und sie muss das Aufgehen ihres Plans schließlich nicht mehr logisch entschlüsseln.

Das Klischee einer wohlhabenden Industriellen-Familie ist ebenso mit der heißen Nadel gestrickt wie der gesamte Krimi.

Trotzdem gebe ich 3 von 5 möglichen Sternen, obwohl ich gern ein kleines Minus vor die 3 Sterne setzen möchte.

Die Schauspieler beherrschen ihre Rollen, die Tonqualität ist eine der besten, die ich in einem Tatort der letzten Jahre erlebt habe,

und Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs sehe ich ohnehin sehr gern.

Aber die hanebüchene Handlung ... die stört schon enorm. Und seit wann ist eine Kirchenkanzel ein Gerichts-Saal, in dem der Pfarrer plant, die Anklageschrift zu verlesen - und das auch noch samt Vorwarnung für die Angeklagten?  Er hätte einfach nur zur Polizei gehen müssen ... dann hätte er uns diesen Film erspart.


Guten Morgen, Gruß Silvia


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