Testamente/Erbschaften
Wer träumt nicht - abgesehen von vielleicht einem Lotto-Gewinn - von einem testamentarisch überlassenen Geld- oder Immobilienschatz von einer bis dahin unbekannten oder einer nahestehenden Person mit einem unerwarteten, aber nicht unerträumten Besitz überrascht zu werden.
Ich träume nicht davon. Lotto will ich immer mal spielen, vergesse es aber ständig.
Aber ansonsten kann es jeden treffen, der vielleicht gerade mit seinem Konto-Stand hadert oder nicht weiß, wie er das Glück mit Händen greifen kann.
In Deutschland werden jährlich etwa 400 Milliarden Euro vererbt (oder verschenkt) - und der Staat erbt stets mit. Wie viele Erbnehmer ihre Erblasser lieben oder auch nur mögen ... ist unbekannt. Die eine Hand erwirtschaftet, die andere hält beide Hände offen und erbt. Die Hand, die geerbt hat, kann den Besitz mehren ... oder sinnlos verschleudern ... oder es sich auch einfach nur gut gehen lassen.
Erben ist eine schöne Sache, für die man meistens nichts weiter tun muss, als gemeinsame Gene zu haben. Ein Leben nach dem Tod gilt also nicht mehr für den Erblasser, sondern für die Erben, die sich an seinem Grab winden und weinen, aber
hin und wieder auch vor lauter Freude einen Tanz aufführen möchten.
Natürlich ist das überspitzt, denn auch Erben können von Herzen trauern und den Beerbten auf immer vermissen.
Und gemeinsame Erben sind sich untereinander nicht immer grün: der eine wird bevorzugt, während der andere sich benachteiligt fühlt, weil der größte Batzen an ihm vorbei vererbt wird.
Erbschaften erzeugen gern neue Familienstreitigkeiten,
während einer bei jedem Erbe freudig mitlacht:
der Staat. Aufgrund veränderter Vermögensverhältnisse darf er bereits versteuertes Geld neu besteuern.
Und falls ein Erblasser von seiner Rente einen gehörigen Geldbetrag beiseite gelegt hat und an seine Nachkommen weitergibt, ist dieses Geld sogar
dreifach versteuert.
So werden die Erbanteile von Natur aus bereits viel kleiner - und beim Teilen mit anderen Erbberechtigten schrumpfen sie nochmals.
Trotzdem bleiben oft hohe Summen übrig, damit den Erben der Spaß nicht völlig vergeht.
Erben ist schön, versüßt den Abschied, kann aber auch mit reichlich berechtigtem Verdruss einhergehen.
Guten Tag, Gruß Silvia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen