Freitag, 19. Mai 2023

18. Mai 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag im Saarland bei Martin



„Hauptsach gudd gess!“
Vorspeise: Erbsen / Rucola / Ravioli mit Zitronen / Kapern / Sauce und knusprigem Kabeljau
Hauptgang: Saarländisches Ochsenfilet an Demi Glace mit Kartoffelsoufflé und karamellisiertem Knoblauch, dazu Vanille-Möhren sowie krosse Zwiebelringe
Nachtisch: Pistazien-Tonkabohnen-Eis hinter Gittern mit flambiertem Törtchen auf Waldbeeren-Grütze und Crema Pasticcera


Zu viel Zeit und zu viele Zitronen?

Irgendwas ist immer ... Beim Kochen kann Martin sich entspannen, und das bedeutet natürlich im Umkehrschluss, dass, je mehr er kocht, desto entspannter wird er. Wird er das heute wirklich? Er hat sich viel vorgenommen, sein Menü in schriftlich epischer Breite dem Gäste-Publikum zum Zerpflücken vorgelegt - und die lassen sich die Gelegenheit zur manchmal kleinlichen Nickeligkeit nicht entgehen. Viele einzelne Bestandteile erfordern schlussfolgernd viel Zeit - und wenn dann noch die Menge an Zeit mit der Menge an Zitronen konkurriert, ist es bis zu angesäuerten Kritiken nicht mehr weit.

"Es schmeckt zu zitronig",  ist die allgemeine Meinung. "Der Kabeljau ist nicht knusprig, er hätte ..." schießt Benjamin aus dem Handgelenk.  "Der Faktor Zeit hat ihm das Genick gebrochen" frohlockt Petra.

Zum Glück geht Martin noch aufrecht und zeigt keinerlei Anzeichen von Leblosigkeit.

Martin hat es im realen Leben mit orthopädischem Schuhwerk zu tun, und in seinem Beruf hat er den Meistertitel erworben. Nebenberuflich ist bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Und in beiden seiner Tätigkeiten hat er es mit schwerer wiegenden Einsätzen zu tun, als es heute der Fall ist. Am Ende ist es jedoch sein

freiwilliger Einsatz, für 4 ihm noch nicht lange bekannte Gäste in einer polarisierenden TV-Reihe zu kochen - und sich ihrem Urteil zu stellen. Es brennt ein leichtes Feuer in Martins Hütte, angefacht von Benjamin, Jörg und Petra. Als Zuschauerin möchte ich es gern löschen, aber mir fehlt das Equipment gegen die manchmal froh und manchmal zickig gewählten Gäste-Wörter.

Um 22.55 Uhr serviert er seinen Nachtisch - da alle gern diese Sendung auch vor den Bildschirmen verfolgen, müssten sie wissen, dass diese Uhrzeit durchaus noch im Rahmen einer gewissen Normalität liegt.

Der 48jährige Martin mit den italienischen Wurzeln aufgrund seines italienischen Großvaters aus Apulien hingegen verzettelt sich ... und erkennt es am Ende selber. Weniger wäre mehr gewesen, aber auch an einem Weniger kann man sich abarbeiten. Also:

jeder so wie er mag. Es gehört auch ein bisschen oder auch ein bisschen mehr Glück zu diesem Spiel.


Das Menü

ergibt sich größtenteils aus obiger Speisenkarte. Die Zitronen samt Limonen sind sein "roter Faden", die Zeit ist sein Feind, mit dem die Gäste sich verbündet haben.


Fazit

Natürlich ist der Faktor Zeit kein zu unterschätzender, besonders, wenn die gedacht benötigte Zeit überschritten wird. Besonders Jörg fühlt sich betroffen, denn er ist der letzte Hobby-Koch in dieser Woche und brennt darauf, nicht zu spät ins Bett zu kommen.

Auf der anderen Seite kann ich von der reinen Ansicht her nicht feststellen, ob die Zitrone wirklich ein Hauptdarsteller ist - oder doch nur eine von vielen Geschmacksunterstreichungen.

Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand - besagt ein Sprichwort, das ich hier erweitere: und beim perfekten Dinner ebenfalls.

Verantworten müssen die Gäste folgende Punkte: je 8 geben Laura und Petra, je 7 Benjamin und Jörg.

Mit 30 Zählern kann er Petra leider nicht einholen. Sie ist weiterhin an der bisherigen Spitze.

Habe ich "leider" geschrieben? Ja!

Obwohl: ich sehe das als Unterhaltungs-Sendung, in der es manchmal drunter und drüber geht, und nicht immer der oder die Richtige gewinnt. Punkt.


Guten Morgen, Gruß Silvia

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