Samstag, 4. März 2023

4. März 2023 - 100 Erlebnisse, die man sich verkneifen sollte: Den Hund im Fressnapf vergessen ...



100 Erlebnisse, die man sich
verkneifen sollte

18. Warnung:
Den Hund im Fressnapf vergessen ...

Im wirklichen Leben passiert das natürlich nicht: niemand vergisst seinen Hund im Paradies für Schnüffelnasen und Hundegaumen. Schließlich möchte sich niemand vorstellen, dass der geliebte kleine Hund völlig vollgefressen und um zahlreiche Gramm reicher am nächsten Morgen seiner Entlassung aus dem Schlaraffenland für Tiere entgegensieht.

Allein gelassen fühlt sich der beste Freund des Menschen in diesem herrlich duftenden Laden keineswegs, denn er ist mit anderen Dingen beschäftigt als der Sorge um sein Frauchen oder Herrchen. Mancherorts nennen sie sich auch Mama und Papa. Aber die haben ja keine Ahnung, welche Freude einem Hund die Alleinüberlassung eines Fressnapf-Geschäftes machen kann. Obwohl der Name Programm ist, spielt er nicht die größte Rolle. Es gibt auch andere namentlich nicht genannte Geschäfte, die den gleichen Zauber auf die Fellnasen ausüben.

Erst einmal wird ausgiebig geschnüffelt, in welche Richtung der erste Weg weist. Nicht zum Dosenfutter! Wer kann schon als Hund Dosen öffnen? Und der Liebling der Familie fragt sich nicht zum ersten Mal, warum man ihm so vieles beigebracht hat - aber das Dosenöffnen nicht. Egal, die Auswahl hier ist riesig und man ist nicht auf geschlossene Dosen angewiesen.

Überall lungern die Leckerchen geradezu auf Boden-Höhe herum, in jeder Form und für jeden Geschmack. Snacks auch für verwöhnte Gaumen. Fun-Snacks und Wilde Snacks reihen sich mit Gemüse-Snacks aneinander. Der eingesperrte Hund weiß gar nicht, wo er zuerst zuschnappen soll.

Schließlich nimmt er hier ein Häppchen und dort ein Häppchen und ein Schweineöhrchen und ein bisschen Hühnerbrustfilet, bis er auf die Kauwurzeln aus dem Kaffeebaum stößt. Dort verweilt er ein wenig und kaut an dem köstlichen Gehölz. Irgendwann stößt er es pfotenweit von sich und widmet sich tausend anderen Leckereien.

Sehnsüchtig jedoch schaut der Hund in die höheren Etagen des Ladens, an die er auch durch sein elegantestes Hochspringen nicht heranlangen kann.  Warum habe ich mir keine Doggen als Eltern ausgesucht oder Irische Wolfshunde, denkt der kleine Hund - und sieht nicht wirklich schnell ein, dass sich an seiner Größe nichts mehr ändern wird, und an seinen Eltern auch nicht.

Er kann jetzt die arroganten Katzen aus seiner Nachbarschaft verstehen - die würden an alle Regale ohne Mühe gelangen, indem sie einfach Schwung nehmen und hochsprinten. Der kleine Hund bedauert, keinen kätzischen Helfer zu haben ...

bis er Durst bekommt. Nach all den Leckereien kein Wunder. Es war schließlich eine harte Arbeit für den Magen, sich durch sämtliche erreichbare Artikel durchzukauen ...

aber nirgendwo ist ein Napf mit Wasser.

Der kleine Hund springt auf die große Waage, die am Schaufenster steht, und blickt sehnsüchtig nach draußen. Die Waage zeigt nebenbei bereits das Ergebnis seines nächtlichen Gelages an.

Hier ist es ja wunderbar, geradezu ein Feiertag

für die Nase: so als wäre Weihnachten, Ostern, Geburtstag - und der Tag, als er zu seinem Herrchen oder Frauchen kam, in einer einzigen Nacht.

Trotz aller Liebe zu den Leckereien ist er froh, als am nächsten Morgen die Ladentür aufgeht und nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch sein Frauchen oder Herrchen den Laden betreten. Die Wiedersehensfreude ist unbeschreiblich,

auch, wenn es daheim an keinem Tag ein Buffet wie in diesem Laden gibt. Und ihm zu Hause auch in Zukunft niemand erklären wird, wie man eine Hundefutter-Dose öffnet ...

immerhin gibt es dort viel Futter und abwechslungsreiches. Und Wasser! Wasser gibt es ständig frisches! Und Durst kann doch genau so schlimm wie

Heimweh sein.

Nun sind Durst und Heimweh vorbei.


Guten Tag, Gruß Silvia 


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