„Das beste Abendmahl“
Vorspeise: Unser täglich Brot gib uns heute
Hauptgang: Himmel un Äd mit Gottesbscheisserle
Nachtisch: Das letzte Gericht
Das Herz macht den Pastor
- Deutsches Sprichwort
Tim hat zwei Vorbilder: das 1., Freddie Mercury, hat ihm Mut gemacht, zu seiner Homosexualität zu stehen und sie anzunehmen - und das 2., ein evangelischer Pastor aus seiner Konfirmanden-Zeit, hat ihm vorgelebt, was er heute selber lebt: Tim, in einem nicht-gläubigen Elternhaus aufgewachsen, ist evangelischer Pastor.
Ohne den üblichen Prunk einer katholischen Kirche (siehe mein Foto) ist sein Gotteshaus schlicht, einfach, schmuck- und banklos. Die Gläubigen müssen stehen, und sie werden sich zum kommenden Sonntagsgottesdienst
sicher zahlreich einfinden, um diesen jungen Pastor live zu erleben.
So wie Tim es beschreibt, sollte Kirche heute sein: nicht an alten Traditionen krampfhaft festhalten, sondern neuen Wind durch die Gemäuer ziehen lassen, um wieder mehr Menschen zu erreichen.
Tims sympathische und empathische Art könnte einen Teil dazu beitragen: er geht in der evangelischen Kirche neue Wege, aber er sei nicht der Erste, der diese Pfade beschreitet, erzählt er.
Das Menü
Die Menü-Karte ist interessanter als das Essen selber, das er so gut wie möglich zusammenschustert. Er weiß, dass er nicht gut kochen, aber perfekt improvisieren kann.
Ein bemerkenswerter von vielen Kathy-Sätzen
und einer, der hoffentlich nicht im Repertoire eines modernen Pastors Platz hat, denn er ist zudem eitel und selbstherrlich - und verursacht bei mir eine sehr unangenehme Gänsehaut:
"Wir füllen die Kirchen-Räume mit unserer Energie und lassen unsere Erinnerungen da."
Aber sie ist nicht die einzige, die ziemlich geschwollen daher redet, auch Max und Steph beherrschen diese recht aufdringliche Sprechweise und verkünden ichbezogen und teilweise ziemlich humorlos ihre Weisheiten.
Fazit
Die Gäste hatten im Vorfeld keine Ahnung, dass sie in der Kirche essen würden. Ein wenig unwohl fühlt sich die offenherzige Josi, die auch die Gemütlichkeit vermisst. Vielleicht hätte sie auf einen Ausschnitt bis zum Bauchnabel verzichtet - wenn sie es gewusst hätte? Das wäre dann allerdings nicht mehr Josi, sondern nur die verkleidete Ausgabe ihrer selbst. Und wenn es einen Gott gibt, dann ist es ihm herzlich egal, wie jemand eines seiner Häuser betritt, Hauptsache, er betrittst es.
Denn wenn es einen Gott gibt, hat er die Menschen genau so vorgesehen, wie sie sind: unterschiedlich, vielfältig.
Mit Teilnehmern wie Josi und Tim könnte diese Runde meinetwegen gern in die Verlängerung gehen - aber die drei anderen muss ich nicht mehr sehen und vor allem hören.
Die Punkte: man könnte sie gottesfürchtig nennen - oder schlichtweg sagen: die Gäste haben durch die Bank keine Ahnung von gutem Essen:
je 8 geben Max, Kathy und Josi, 9 gibt Steph.
Mit 33 Punkten liegt Tim auf dem bislang dritten Platz.
Tim hat einen Instagram-Account: amen aber sexy.
Ich sage jetzt auch Amen, aber noch mehr
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