Julia Grosz: Franziska Weisz
Nana Leopold: Gina Haller
Maike Nauener: Jana Julia Roth
Ela Erol: Elisabeth Hofmann
Thomas Okonjo: Jonathan Kwesi Aikins
Bastian Huber: Robert Höller
Hartmut Keiler: Christian Kerepeszki
Benni Schneider: Matti Krause
Drehbuch: Lena Fakler
Regie: Mia Spengler
Tatort Hamburg
"Schattenleben"
... oder auch Das Schattenleben der ARD. Mehr und mehr und immer öfter stehen die "Tatorte" im eisigkalten Windschatten der Zuschauer-Kritiken. Dieser Krimi wurde unter der Vorgabe "Inklusion Rider" gedreht (Google beschreibt dies ausführlich) und beschränkt somit auch die Drehbuch-Autorin auf ein gewisses Klientel, das sie - ob sie Ahnung von der Szene hat oder nicht - in ihre Machenschaften einbinden muss.
Handlung
Wieder einmal brennt es bei einem Polizisten - und seine Ehefrau stirbt später im Krankenhaus an ihren Verletzungen. Es brennt ausschließlich bei Polizisten, die schon einmal in den Fokus interner Ermittlungen geraten sind - aber am Ende jeweils glimpflich mit weißer Weste davon gekommen sind.
ACAB - steht in der Nähe dieses aktuellen Brandes: All Cops Are Bastards.
Der weitere dazugehörige Handlungsstrang führt die Kommissarin Julia Grosz in die linke FLINTA-Szene (Frauen, Inter, Nichtbinäre, Trans- und Agender-Menschen). Ihre frühere Geliebte Ela, die in dieser Szene als verdeckte Ermittlerin tätig ist - ist spurlos verschwunden. Julia macht sich auf die Suche nach ihr und schleust sich bei FLINTA ein. Dort lernt sie u. a. die überbordende und aggressive Nana kennen - die zuletzt mit Ela liiert war.
Ela ist im Privatleben mit einem Polizisten verheiratet.
Ela ist tot. Ermordet von ihrem Ehemann.
Trotz großer Aufmerksamkeit meinerseits geht es an mir vorbei, wer denn nun die Brände gelegt hat. War es Ela?
Fazit
Bis zur Aufklärung des Falles "Ela" wird der nervtötenden Nana jede Menge Spielraum gegeben. Sie darf toben, schreien, anklagen und zerstören. - Der Film ist wie ein Stück trockener Kuchen, der im Mund immer mehr wird ... obwohl man ihn eigentlich schnell runterschlucken möchte. Das gelingt im übertragenen Sinne allerdings nicht, denn gnadenlos wird der Abspann erst um 21.45 Uhr abgenudelt. Manch einen Zuschauer mag dieser laute Knalleffekt am Ende des Tatortes wieder geweckt haben.
Zwar gibt es sicherlich in jedem Beruf, auch in denen, die mit und für Menschen arbeiten, Schwarze Schafe, die Polizei Hamburg scheint nach dem Befinden der Drehbuch-Autorin damit jedoch ein besonders tiefsitzendes Problem zu haben. Warum so garstig gegenüber der Polizei?
Zumindest ist der Ton (häufiges Tatort-Dilemma) im allgemeinen zufriedenstellend. Das gilt leider nicht für Schauspieler, die nuscheln. Wotan Wilke Möhring ist stellenweise kaum zu verstehen. Vielleicht sollte er, anstatt literweise Milch zu trinken, mal gurgeln, um die Stimmbänder auf Trab zu bringen. Oder er sollte sich auf das besinnen, was er sicherlich in der Schauspielschule gelernt hat. Vermutlich denkt er, es sei sexy, schludrige Lässigkeit in die Sprache zu bringen. Das funktioniert in einem Film leider gar nicht.
Der Tatort in seiner Gesamtheit: längst ein Fall für interne Ermittlungen der ARD.
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