Samstag, 11. Juni 2022

11. Juni 2022 - Johnny Depp vs. Amber Heard und umgekehrt



Johnny Depp vs. Amber Heard und umgekehrt

Auch ich schäme mich wegen der einen oder anderen Peinlichkeit, die ich begangen habe. Aber dann kommt ein sehr guter und prominenter Schauspieler um die Ecke, um der Welt und mir zu zeigen, was wirklich peinlich ist. Ihm an die Seite hat das Leben seine Ex-Frau Amber Heard gestellt, die ich gar nicht kannte, die auch jobmäßig nicht wirklich berühmt war - und die Show, der kein fiktives, sondern ein reales Drehbuch zugrunde lag, konnte beginnen.

Johnny Depp - im englischen heißt Depp eigentlich nicht Depp, aber es könnte sich in den USA nun durchaus als Begriff für einen Narren etablieren. Wird es wohl nicht, denn er ist der "Gewinner" in dem niederträchtigen Spiel. - Ein Narr ist er wohl, weil er seine langjährige, öffentlich sehr ruhig verlaufende Beziehung mit Vanessa Paradis für Amber Heard sausen ließ. Er kam vom Weg ab, und diese Selbstvergessenheit, weil nicht vom Kopf, sondern von einem anderen Körperteil gesteuert, kostete ihn zunächst einmal seine Karriere. Und mehr, denn alles, was zuvor höchstens sein "Tagebuch" über ihn erfahren hat,

drängte nun an die Öffentlichkeit. Johnny Depp ist ein Verschwender. Johnny Depp trinkt im Monat Wein für mindestens 35.000 Dollar, Johnny Depp ... ich lasse es.

Aber auch Miss Heard geht nicht ungeschoren aus dieser elenden Show hervor: ihr wird häusliche Gewalt gegen ihren damaligen Ehemann unterstellt. Unter anderem. Im Laufe des Prozesses kommen noch so einige unappetitliche Details dieser toxischen Beziehung zum Vorschein. Aus zwei lächelnden Gesichtern der Liebe wurden

zwei hässliche Fratzen des Hasses.


Der TV-Hit des Jahres?

Es reichte jedoch nicht, die gerichtlichen Streitigkeiten innerhalb eines Courts auszutragen, der Vertraulichkeit beinhaltete, weil es um die Privatsphäre der beiden Beteiligten ging - nein, die einzelnen Gerichtsverhandlungen wurden öffentlich im TV gezeigt. Angeblich auf Johnny Depps Wunsch.

In den USA ist alles eben ein wenig anders:

als ich auf Hawaii war, habe ich in unserem Apartment den Fernseher eingeschaltet. Ich wollte lediglich sehen, welche Sendungen gezeigt wurden. Es lief ... ein Mordprozess. Nicht etwa ein fiktiver nach Drehbuch, sondern ein echter.

Kann man mit sehr, sehr viel Verständnis für das öffentliche Bedürfnis nach ausführlicher Berichterstattung noch einen Mordprozess in aller publizierter Breite nachvollziehen, so kann man ein rein privates Theater überhaupt nicht mehr einordnen. Sind denn die amerikanischen Gerichte Theater?

Ich habe mir dieses Schmierentheater auch nicht angesehen, aber an der Gesamt-Komödie vorbei kam ich ebenfalls nicht. Täglich wurden neue Fiese-Taten mal der einen, mal der anderen Seite öffentlich. 


Der Anlass für diesen unwürdigen Prozess

war ein Artikel, den Amber Heard in einem amerikanischen Magazin verfasst hat: darin hat sie Johnny Depp der häuslichen Gewalt beschuldigt.

Mit solchen Anschuldigungen geht man eigentlich zur Polizei ... und dann kommt die Chose ins Rollen oder eben nicht.


Die Ehe

"gleicht den zwei Schenkeln einer Schere - ewig auseinanderstrebend, aber wehe für jeden, der dazwischen gerät" - dies ist ein Zitat und leider kenne ich den Verfasser nicht.

Es gibt Menschen, die sich in einer vergifteten Ehe wohlfühlen, weil sie extrem leben und die Qualen lieben, die solch eine Gemeinschaft zwangsläufig mit sich bringt.

Ob es bei Johnny und Amber so war - weiß ich nicht. Natürlich nicht. Aber der Verdacht drängt sich auf. Falls es anders war, hätte sich jeder von beiden jederzeit trennen können - und zwar spätestens dann, als es begann, zu eskalieren. Sie beide sind und sie war zumindest keine arme Person,

die sich kein Hotelzimmer hätte leisten konnte.


Fazit

Trotz eindeutigem Urteil im Sinne Johnny Depps weiß ich selbstverständlich nicht, was wirklich passiert ist zwischen diesen beiden abgedrifteten Persönlichkeiten. Und so tief wollte ich auch nicht in eine Affäre hineingezogen werden, die einfach nur jämmerlich ist. Ich fühle mich ausgesprochen unangenehm berührt. Häusliche Gewalt ist ein ernstes Thema, das hier zu einer Schmierenkomödie verkommt.

Eventuell hatte Johnny Depp Gefallen an dieser Art einer öffentlichen Schlammschlacht? Vielleicht hat Amber Heard bis zu einem gewissen Grad auch ihren Spaß daran gehabt? Gehörten auch solche Inszenierungen zu ihrem Spiel mit der ehelichen Gefahr?

Möglich ist alles. Möglich ist auch, dass Amber Heard als Verliererin die Wahrheit erzählt hat. Oder dass Johnny Depp unter ihrer Gewalt leiden musste.

Vor Gericht kann nur ein Urteil gesprochen werden. Das muss nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen.

Ich sage: zu viele Informationen über eine Ehe, viel zu viele. Und für keinen der beiden zänkischen Parteien gibt es einen Grund zu feiern. Aber genau das zelebriert Johnny Depp in altbewährter Großkotz-Manier.

Ich sehe ihn gerne als Schauspieler. Das bleibt auch so. Das Menschliche steht auf einem anderen Blatt - aber bitte nicht noch mehr Blätter aufrollen. Es reicht!

Amber Heard kannte ich zuvor gar nicht. Ich kenne daher auch nicht ihre schauspielerischen Qualitäten. Oder hat sie diese vor Gericht eindeutig unter Beweis gestellt?

Schluss jetzt! Es gibt genug Tragödien, die man nicht verhindern kann. Diese hier könnte eine über zwei Narzissten sein.

Braucht man nicht. Kann weg.


Guten Tag, Gruß Silvia 


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