Vorspeise: Zucchini / Aubergine / Fenchel / Garnele
Hauptgang: Risotto / Kabeljau / Spargel / Tomate
Nachtisch: Birne / Crunch / Beere
Schüler-Liebe
Carina und ihr Mann Keno kennen sich bereits seit ihrer Schulzeit. Er war eine Stufe über ihr, und in beiden waren jeweils 160 Schüler und Schülerinnen. Sich darunter zu finden, ist eine Eins in Mathe oder in einem Fach, in dem man besonders schwierige Noten aufweist. Sie haben sich gefunden,
dieser Hüne von Mann und die hübsche viel kleinere Frau. Mittlerweile ist sie selber Lehrerin, und es kann sein, dass ihre Schüler von ihr entzückt sind - oder zumindest ihrem Unterricht mit der nötigen Aufmerksamkeit folgen. Das ist heute ja leider nicht selbstverständlich. Ich habe eine Freundin, die Lehrerin an einer Realschule ist - tauschen möchte ich nicht mit ihr.
Ihr Menü nennt sie "Herzensangelegenheiten", weil sie von ihren liebsten Menschen zu den einzelnen Bestandteilen inspiriert wurde.
Jede Herzensangelegenheit wirkt zuweilen ein bisschen angebissen, aber das mindert nicht die gute Absicht. Heute beißt Hiltrud ins Herzchen. Warum sie
meint, das machen zu müssen oder ob es ehrliche Abneigung gegen dieses und jenes ist, weiß ich nicht.
Das Menü
In der Vorspeise folgt einem Auberginen-Ragout ein Zucchini-Türmchen mit knusprigem Fenchel (knusprig heißt neudeutsch natürlich crunchy).
Der Hauptgang besteht aus einem Kabeljau-Filet mit grünem Spargel-Risotto samt Zuckererbsen.
Das Nachtisch-Törtchen schreit nach einem Kaffeekränzchen, aber es soll diesen Abend beschließen. Ich mag schon nicht so gerne irgendwelchen Kuchen mit Streuseln - und daran ändert auch das Wort Crumble anstatt Streusel rein gar nix. Eher finde ich Streusel ohne Kuchen-Unterbau seltsam ...
Fazit
Trotz meiner Kritik, die ja keine an der Gesamtheit ihrer nur gesehenen und nicht probierten Kochergebnisse ist, gelangen Carinas Herzensangelegenheiten in dieser Ostfriesland-Woche zu einem guten Abschluss. Sie hat zumindest zwei "Fans", die ihr aus ihren jeweils eigenen Motiven heraus die Höchstpunktzahl verpassen. Und sie hat eine Anti-Carina-Mit-Kandidatin, die mit ihrer Einschätzung des Menüs nicht unbedingt verkehrt liegen muss. Selber kann ich das schwer einschätzen. Allerdings liegt zwischen 7 und 10 Punkten viel Meinung und jede Menge Spielraum.
Die Motive der Begeisterten sind vermutlich unter anderem ein wenig daran orientiert, was sie selber "auf der Pfanne" haben. Obwohl natürlich Hiltrud keinen Deut mehr an Kunststücken an Herd und Töpfen gezeigt hat.
Die Punkte: je 10 geben Wilhelmina und Michel, 7 gibt Hiltrud.
Mit 27 von 30 möglichen Zählern gewinnt Carina den oft heiß umkämpften Jackpot mit 3.000 Euro Inhalt.
Anhang
Stets bemühe ich mich um so viel Neutralität wie möglich anstatt Subjektivität den Vorrang zu geben.
Es ist für die Kandidaten kein einfaches Unterfangen, sich vor Kameras zu stellen, um unter permanenter Beobachtung so gut wie möglich ein Dinner auf den Tisch zu bringen. Noch schwieriger ist es sicherlich, sich anschließend während und nach der Ausstrahlung der Sendung den Zuschauern zu stellen. Die sind unbarmherzig bis gnadenlos und beleidigend. Davon distanziere ich mich, denn mir liegt es eher nahe, die Dinner-Teilnehmer ein bisschen auf die Schippe zu nehmen,
denn aus welchen Motiven auch immer die einzelnen an diesem Sende-Format teilnehmen - es wird nie das Motiv sein, die Zuschauer zu verärgern.
Wie kompliziert, aber manchmal auch wie einfach das Miteinander im täglichen Leben ist - spiegelt diese Sendung wider:
hier geht es nicht um vermeintlich "große" Karrieren wie bei "DSDS" oder um vorgeführte Menschen wie beim "Frauentausch" oder darum, die Ärmsten und die Reichsten einander gegenüber zu stellen - wie z. B. die Familie Geiss vs. Hartz IV-Empfängern - hier agieren Menschen wie du und ich.
Das ist im übrigen auch der Unterschied zu anderen Formaten. Und mein hoffentlich für lange Zeit einziges "Wort zum Sonntag".
Es bleibt mir, allen Lesern ein wunderschönes Wochenende zu wünschen. Hier strahlt die Sonne bereits um 7.00 Uhr morgens hell vom Himmel und erhitzt die Straßen.
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