Hauptgang: „Kuh auf dem Kartoffelacker“: Short Ribs mit Parmesan-Kartoffel-Stampf
Nachtisch: „Mamas Bestes“: Stachelbeer-Torte
Ach wär' die Welt so einfach wie in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"
... denn in dem Märchen gibt es eine böse Stiefmutter, die hier in dieser Sendung und genau in dieser Woche ihr Synonym findet - immerhin liebt die Stiefmutter ihre eigene Tochter. Das ist etwas Gutes.
Diese Lieblingstochter mag überhaupt keine Walnüsse. Sie mag generell nicht viel, was andere kochen oder als Zutaten benutzen.
Sous-vide-Kochen ist in Märchen noch unbekannt - man darf es vorab schon mal kritisch und mit voller Abwehr herabwürdigen, da sind sich "Mutter" und "Tochter" einig. Ich bin auch nicht begeistert von Sous-vide.
Ziegenkäse findet die "Tochter" ekelhaft. Da stimmt ihr der "moderne Fünfkämpfer" Moritz zu. Er ist ohnehin die Memme der Runde - und sollte generell andere nicht für sich kochen lassen.
Familien-Aufstellungen wird die Psychologin Dagmar kennen: sie selber wäre in einer die böse Stiefmutter, während Martina ihre Tochter symbolisiert. Es fehlt das
Aschenputtel. Wahlweise ist es Patrick oder vielleicht auch Christian.
Aber nur in Märchen kann man Gut und Böse eindeutig unterscheiden.
In dieser Sendung sieht man Reaktionen und Aktionen. Was woraus resultiert, bleibt vage. Auch das, was man nicht zu sehen bekommt, könnte wichtig für einen abschließenden Gesamteindruck sein.
Die 2. Chance ist manchmal der falsche Weg ...
Patrick hatte Pech beim ersten Kandidaten-Anlauf zum "perfekten Dinner": ihm kam eine Erkrankung dazwischen, sonst hätte er diesen ganzen Kram bereits lange hinter sich: mitten in den damaligen Dreharbeiten bekam er "Rücken" : Volkskrankheit Nummer 1.
Zwei Jahre später bietet sich ihm die 2. Chance ... und die ist durchtränkt mit der Volkskrankheit Nummer 2: die eher mental ist und sich Bosheit nennt.
Hier geht es nicht um die Siegprämie, denn die Befindlichkeiten von Dagmar, Martina und Moritz liegen viel tiefer ... aber ich grabe nicht
nach den Ursachen, sondern überlasse das der Phantasie der Leute, die diese fünf Sendungen verfolgt haben.
Man muss es gesehen haben, um zu verstehen ...
Vox hat alle Kommentar-Funktionen gesperrt
und sämtliche Posts dieser Bonner-Woche gelöscht. Online-Zeitschriften wie der "Fokus" oder die "Bunte" berichten über die letzten 5 Tage. Wann ist diese Sendung schon mal eine Schlagzeile wert? Aber wenn, nimmt man sie gerne, zum Nach-Kochen und Aufwärmen.
An einen ähnlichen Aufruhr erinnere ich mich: ich war in Oostende und habe in der Bild am Sonntag bezüglich des "perfekten Promi-Dinners" über Tierqual und Tierquälerei gelesen (gesehen habe ich das zum Glück nicht). Ein sogenannter Promi (ist Jochen Brendel nicht auch ein Tierschützer?) hat einen Hummer vor laufender Kamera in kochendem Wasser getötet. Das ist gegen jede Ethik.
Menschen haben aber auch Befindlichkeiten - und man lässt sie nicht nackt ins eiskalte Wasser springen: es gibt eine sogenannte Fürsorgepflicht. Hier muss der Sender
fürsorglich einspringen - und vielleicht einen positiveren Schnitt realisieren oder bereits vor Ort reagieren.
Es ist schon klar, dass eine gestandene Frau wie Dagmar sich solche Fürsorglichkeiten niemals ausbedingen würde,
aber: wenn es doch nötig ist ... ?
Am Ende gibt es eine (scheinbare?) Versöhnung zwischen Dagmar und Moritz. Die Punkte für Patrick folgen:
Je 7 geben Dagmar, Christian und Moritz, 6 gibt Martina.
27 Punkte als Gesamtergebnis reichen nur fast zum Gewinn,
denn der wirkliche Gewinner ist mit 30 Punkten Christian. Ihm passt auch der 3.000-Euro-Schuh.
Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende und einen friedlichen 4. Advent zu wünschen, eine gute Zeit mit ehrlichen Menschen,
die vielleicht trotz dieser Woche - oder auch wegen - noch den Mut haben, sich fürs "perfekte Dinner" zu bewerben.
Es würde mich freuen, wenn diese Runde samt Vox "Das perfekte Dinner" nicht insgesamt gecrasht hätte. Ich mag diese Sendung nämlich ...
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