Dienstag, 19. Mai 2020

19. Mai 2020 - Buch-Kritik: "In Liebe dein Karl" von Ingrid Noll

Einem geschenkten Gaul guckt man
nicht ins Maul?

In Liebe dein Karl

Autorin Ingrid Noll
Eine Sammlung von Kurzgeschichten und autobiografischen Erzählungen. Das Buch erschien 2020.


Eine liebe Freundin hat mir in und wegen Corona-Zeiten dieses Buch in den Briefkasten gesteckt, und ein paar sehr freundliche Zeilen dazu geschrieben. Und natürlich habe ich das Buch gelesen, obwohl ich noch nie ein Fan von Ingrid Noll war ...

und es auch nicht mehr werde.

Ich hoffe, ich darf diesem geschenkten Gaul ins Maul gucken:

Die ersten beiden Kurzgeschichten sind noch ganz passabel, aber danach geht es leider bergab, und die Verfasserin blieb von guten Ideen völlig verschont.

Wenn Langeweile einen Namen hat, dann den von Ingrid Noll. Altmodische Ausdrücke verheddern sich in Geschichten, die am Ende ... ja, zu irgendeinem Schluss führen ... aber erbaulich ist das alles nicht.

Ich erinnere mich vage, vor langer Zeit einen ihrer Krimis gelesen zu haben. Ich wollte, ich hätte ihn derart inhalieren können wie es die breite Öffentlichkeit tat - aber der Roman mit seinen diversen Morden war trotz allem Niederträchtigen von einer Langeweile geprägt, die mich beim Lesen oft genug gähnend überfordert hat.

Dieses Buch aus diesem Jahr toppt das noch. Unentschlossenheit über den Buch-Inhalt kommt hinzu.

Was interessieren mich als Krimi-Leserin Auszüge aus der Biografie einer Ingrid Noll, die im übrigen derart langweilig aufs Papier oder auf den Bildschirm gebracht wurden, dass ich mich frage,

ob sie nicht genügend Krimi-Kurzgeschichten parat hatte?

Ideen-Insolvenz?

Völlig aus der Zeit gefallen ist ihr Bekenntnis zu der Buch-Figur Heidi (jener aus den Schweizer Bergen) - wen verlocken solch banale Geschichten heute noch zu einem Buchkauf? Selbst für einen Blog-Beitrag wäre das von absolut minderster Qualität.

Die letzte Geschichte handelt von Ingrid Nolls "letztem Tag" und ihrem Testament. Keine Sorge, sie lebt noch ...

aber sowohl von ihr und vom Verlag wurde das Buch vermutlich schnell mit einer heißen Noll-Nadel zusammengestrickt,

um den Gewinn aus dem Werk ihrem Testament hinzufügen zu können.

Sorry, dass ich diesem geschenkten Gaul doch ins Maul geguckt habe. Als Geschenk in einer schwierigen Zeit war es ein toller und liebevoller Gedanke,

in dem Buch zu lesen, war leider vergeudetet Zeit.


Guten Tag, Gruß Silvia


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