Zum Tage der Deutschen Einheit
Deutschland, dein langes Doppelleben
Für manchen mag die Vorstellung eines Doppellebens faszinierend sein, zum Beispiel für einen Mann mit zwei Familien,
einer Frau mit drei Liebhabern, die allerdings nicht nur die mehrfache Freude erleben, sondern auch doppelt und dreimal so gut auf jedes Wort achten müssen, von ihren Zeitplänen gar nicht zu reden.
So ähnlich war es bis 1989 auch mit einem ganzen Land. Erst in zwei Hälften geteilt (gut, es gab auch im Westen die britische, amerikanische und französische Besatzungszone, aber insgesamt ergab es den sogenannten Westen des Landes), dann
wurde auch noch die Mauer gebaut.
Auf der einen Seite gab es nun Beschränkungen vielfältiger Art,
während auf der anderen Seite das Wirtschaftswunder stattfand.
Viele Menschen wurden auf lange Sicht voneinander getrennt.
Ein ganzes Land, das geteilt in einem Doppelleben lange Jahre verbringen musste.
Doppelte Regierungen, obwohl eine allein für ein Land manchmal mehr ist als die Bürger verkraften können.
Zwei Seiten der Bürger eines eigentlich einen Landes wurden zwangsweise auseinander dividiert. Das Doppelleben dieses Landes dauerte so lange an,
dass schließlich auch die Bürger sich voneinander entfernten.
Nach dem Jubel der Maueröffnung durch viel Eigeninitiative der ostdeutschen Menschen blieben
blühende Landschaften
im Osten aus.
Es prägten sich Begriffe wie "Ossi" und "Wessi" und "Besser-Wessi" (wie Besser-Wisser).
Kein Doppelleben geht wirklich ohne Kollateral-Schaden aus den Affären hervor, die das Leben uns beschert.
Aber am Ende findet immer zueinander, was zusammen gehört.
Und falls es hier und da eventuell noch nicht völlig passend ist, dann ist es noch nicht das Ende ...
Neben regionalen Unterschieden gibt es auch viele Gemeinsamkeiten.
Einen schönen Tag der Deutschen Einheit, die man heute einmal wieder verinnerlichen könnte,
wünsche ich allen Blog-Lesern.
Guten Tag, Gruß Silvia
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