Braukessel
Vorspeise: Geflammtes Holzofenroggenbrot mit Zwiebelmarmelade und Zwetschgenbaames, dazu fränkisches Gartengemüse
Hauptspeise: Bierige gerupfte Sau im Burgerbrötchen mit Bamberger Kimchi-Wirsing, Schweinepopcorn, Bamberger Hörnlachips und Sour-Cream-Trüffel-Dip
Nachspeise: Craft-Bier-Sorbet mit Motorölaufguss und Knuspermalz
Achtung! - Dauer-Werbesendung!
Man kann es drehen und wenden, wie man will - aber Davids Bewerbung (oder war es gar keine, sondern eine Beziehungs-Tat?) fürs perfekte Dinner dient nur dem einen Zweck: Seine Brauerei bekannter zu machen.
Es ist die kleinste Brauerei Frankens, erzählt David. Das Attribut "klein" hat schließlich auch etwas Magisches. Bei all den Brauerein, die es in Franken gleich flächendeckend geben soll, sticht sie somit hervor.
Und groß muss nichts sein, um via Fernsehen am Ende groß rauszukommen.
David erzählt auch nicht wirklich, er palavert laut und schrill, und ist zudem ein Extrem-Lacher. Sein Leben im Dunst der selbst gebrauten Biere muss absolut lustig sein.
Die Küche übernimmt er heute von seiner Mutter, die dort ansonsten das Zepter führt und niemanden hinein lässt. Das Brot für die Vorspeise und die Buns fürs Hauptgericht stammen von einem Bäcker - denn warum um Himmels Willen soll er das selbst backen,
wenn der Bäcker das viel besser kann?
Das Fleisch sieht am Ende trocken aus. Und die Mini-Nachtisch-Blechdöschen möchte ich selber lieber nicht auslöffeln.
Dafür gibt es nach dem Nachtisch noch ein wichtiges Feierabend-Bier: Das erhitzt er mit einem Stab (ich komme auch aus einer Bierstadt, aber so was kenne ich natürlich nicht) - und die Gäste sollen schnell, schnell davon trinken.
Eigentlich schmeckt erhitztes Bier überhaupt nicht. Doch hier handelt es sich schließlich um ein sehr besonderes Bier,
dem auch ich mich am Ende nicht entziehen kann.
Entziehen kann ich mich, als 20.00 Uhr angezeigt wird, und ich mich frage, wie viel eine 45minütige Werbesendung im TV eigentlich kosten würde? Und wer die überhaupt sehen wollte, wenn es sich nicht um eine getarnte
perfekte-Dinner-Sendung handeln würde?
David bekommt 30 Punkte. Die entsprechen in etwa der Länge seiner Menü-Karte, ansonsten sind sie ziemlich großzügig.
Abgesehen davon, kann die eine oder andere Sorte seiner angepriesenen Biere natürlich sehr gut schmecken. Auf eine lauthalse Anpreisung könnte dann eigentlich verzichtet werden.
David ist jedoch derart enthusiastisch bei dieser Bier-Sache, dass er das nur in voller Lautstärke vermitteln kann. Mir jedoch platzt fast das Trommelfell.
Guten Morgen, Gruß Silvia
David - Hopfen und Malz!
AntwortenLöschenEs gibt in Franken knapp 300 Bierbrauereien! Da gibt es große Brauereien und es gibt viele kleinere Brauereien und es gibt dann noch die kleinste Brauerei Frankens. Genau in dieser Brauerei wirkt und werkelt der heutige Gastgeber seit 2013! David liebt seine Brauerei, liebt sein Bier, liebt seine Heimat, liebt seine Familie und ist absolut begeistert davon, dieses Gesamtpaket beim perfekten Dinner präsentieren zu können!
An diesem Abend gibt das Getränk den Weg vor und das Dinner passt sich an. Wahrscheinlich nicht der schlechteste Weg um sich auf einen Kochabend vorzubereiten! Die VOX-Redaktion ist nett zu David, nicht vorzustellen was passieren würde, sollten Vegetarier oder Veganer an diesem Dinner teilnehmen. Der heutige Koch kommt schon ein wenig aus dem Takt, als beim Apero eine Alternative ohne Alkohol gewünscht wird. Das Getränk der Not: Wasser!
Auf dem Grill wartet ein Stück Schweinefleisch auf seine Erlösung, welches dort bereits seit 16 Stunden geparkt wurde. Das Fleisch dankt es damit, dass es faserig auseinanderfällt und bereits jetzt einen Hauch trocken wirkt. Weitere Reanimationen mit Biersud und erneutem Erwärmen können später diesen Eindruck nicht komplett verdrängen. Besser noch ein paar Dips, eigenlegte Gürckchen und Schweinepopcorn verarbeitet. David wirkt sehr routiniert und man merkt es deutlich, für dieses Essen schwärmt der Gastgeber und die entsprechenden Zutaten liegen ihm wirklich am Herzen!
Das Menü wirkt regional und man kann davon ausgehen, dass David auch beim Einkauf des Fleisches ein prüfendes Auge auf die Qualität geworfen hat!
Was ein wenig verstört, Brot und Brötchen werden zugekauft, was zur etwas einfachen Zubereitung des Menüs nicht ganz stimmig ist.
Apero: Gin, Gurke, Tonic - sieht lecker und erfrischend aus!
Vorspeise: deftiges Bauernbrot mit einem kräftigen Belag aus Zwiebelschmelze und Schinken! Auch die Damen der Runde greifen kräftig zu. Ob das Gemüse wirklich selbst von David eingelegt wurde? Wenn nein, die Schwiegermutter kann es auch ganz gut!
Hauptgang: ein Burger ist immer sehr mutig zum perfekten Dinner! Es kommt wie es kommen muss, eine Gästin möchte direkt nicht mit den Händen "essen"! Das Verhältnis Fleisch zu Brötchen ist nicht optimal, das faserige Fleisch wirkt dadurch zusätzlich etwas trocken.
Dessert: ich habe das Dessert und seine Zubereitung nicht verstanden, auch die Dosenidee hat sich mir verschlossen! Einem Teil der Gäste ging es wohl ähnlich!
David hat seine Welt top präsentiert, das dürfte für den heutigen Gastgeber ein Aufgabenschwerpunkt gewesen sein!
Die Gäste ließen David den entsprechenden Freiraum und belohnen ihn, wohlverdient, mit 30 Punkten!
Zünftig war der Einstieg in die neue Woche!