Donnerstag, 18. Oktober 2018

18. Oktober 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - Teil 5


Robin und seine Freunde

Freunde? Eher hatte er anfangs nur wenige Hunde-Freunde. Der großartige Dackel Racker war die rühmliche Ausnahme, und natürlich die niedliche Jacky.

Aber ansonsten? Vielleicht dachten viele andere Hunde hier zu menschlich - und haben Robins Küsserei als Schleimerei diagnostiziert,

was ich aber nicht ernst meine.

Immerhin küsst Robin bis heute einige seiner Freunde (die Zahl dieser ist immens gestiegen und wurde leider auch öfter durch Tod dezimiert) gerne und ausgiebig. Außerdem stehen solche Assoziationen Hunden überhaupt nicht im Weg. Alles, was sie tun, geschieht aus dem wichtigen Augenblick heraus ... und so kommt es vor, dass Robin einen wildfremden Hund trifft, und die beiden küssen sich gegenseitig, gern auch mal mit Zunge. Da spielt es im übrigen überhaupt keine Rolle, ob der andere männlich oder weiblich ist.

Als der im Januar 2004 geborene Robin im Mai desselben Jahres zum ersten Mal sein Beinchen beim Pinkeln anhob,  ahnte ich, dass er nun nach und nach, aber langsam erwachsener werden würde, ohne die leidliche Pubertät jedoch

zu überspringen.

Im November 2004 scharrte er erstmals ziemlich wichtigtuerisch nach einem Geschäftchen ( ich kann mich bis heute an die genaue Stelle erinnern) - und nun ging er auch schnurstracks in die Pubertät.

Facebook scharrte bereits im Februar 2004 um die Vorherrschaft.

Jetzt wollte Robin nicht mehr so häufig küssen, sondern sich lieber herumprügeln. Er prollte Hinz und Kunz und natürlich ausschließlich Rüden an, die seiner Meinung nach in seinem Dunstkreis nichts verloren hatten.

Daher kam mein Spruch: "Komm, Robin - wir gehen raus, deine Feinde treffen."

Viel Feind, viel Ehr ... schien Robin überhaupt nicht zu fürchten. Er ließ so leicht keinen Streit aus, kannte im Zoff keine Vernunft mehr, die ihn ansonsten ziemlich ausmacht - sondern ging ohne Nachdenken sogleich drauf los.

Das war für mich die Zeit, als ich permanent Angst hatte, ich könnte Robin in einem Rüden-Kampf verlieren, aber:

Dennoch ließen wir keinen einzigen Spaziergang aus, und wir waren auch täglich im Wald, denn:

"Der Weg geht da lang, wo die Angst ist."

Es war ein großes Glück, dass es wirkliche Existenz-Kämpfe nie gegeben hat, obwohl Robin vor nichts und niemand Halt machte. Da war ihm der fremde kleine Westie ein eben solcher Feind wie der bullige Rottweiler. Doch entweder erwiesen die anderen Hunde sich als schlauer und drückten sich vor einem Kampf oder sie ignorierten den Mini-Wichtigtuer einfach.

Noch öfter konnten wir Menschen Schlimmeres verhindern, meistens ich alleine - denn der dumme Spruch:

Die regeln das unter sich!

ist noch immer weit verbreitet. Aber wie soll mein Kleiner etwas mit einem Pitbull regeln, falls dieser es auf ihn abgesehen hat?

Heute ist Robin insgesamt ruhiger, aber nicht völlig ruhig gestellt. Er regt sich immer noch gerne über diesen oder jenen Artgenossen auf.

Trotzdem schloss er irgendwann auch die ersten Freundschaften - abseits von denen zu Racker und Jackie.

Er liebte zum Beispiel Quincy sehr.

Quincy war ebenfalls ein Yorkie. Und als wir Quincy kennen lernten, stellte ich fest, dass er eine ausgesprochene Ähnlichkeit mit Robins Hunde-Mutter hatte (er selber sieht eher seinem Hunde-Vater ähnlich).

Alex, Quincys Frauchen, und ich verglichen die Papiere daraufhin: Und siehe da, die beiden Yorkies waren sogar miteinander verwandt. Sie hatten großelterlicherseits gemeinsame Vorfahren.

Daher zeigt dieses Quincy-Foto auch, wie Robins Mutter aussah:

Quincy war anderen Rüden gegenüber noch viel unverträglicher als Robin es jemals war, aber Robin mochte er sofort. Was auch immer das ist, das die unterschiedlichen Verhaltensweisen erklären könnte ... es bleibt zum Teil auch das Geheimnis der Hunde.

Quincys Frauchen meinte stets, dass Robin sein einziger Freund auf der Welt sei. Und das war kein Scherz von ihr.

Wir vier verbrachten viel Zeit miteinander. Bis Alex eines Tages ihr Studium hier an der Uni abgeschlossen hatte und weg gezogen ist.

Mehr über Robins Freunde im nächsten Teil ...


Copyright Silvia Gehrmann



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