Mittwoch, 17. Oktober 2018

17. Oktober 2018 - Mein Hunde-Sohn Robin - Teil 4




Robin ist nicht allein ...

und nicht das einzige Tier im Haus. Es gibt noch Katze Lissy und Kater Lucky.

Die beiden waren auch der ursächliche Grund, warum ich einen Welpen ins Haus geholt habe und keinen bereits erwachsenen Hund aus dem Tierheim. Welpen gibt es in Heimen oft gar nicht - Hunde werden erst abgegeben, wenn sie nicht mehr so süß und niedlich sind.

Aber gerade Hunde-Welpen werden auch von Katzen geduldet bis vielleicht sogar akzeptiert oder im besten Fall gern gehabt. Und ist der Hund dann erwachsen, haben sie sich aneinander gewöhnt.

Das Musical "Cats" lief in 2004 bereits seit 23 Jahren, und nun sollte es auch täglich bei uns zu einem Dauerbrenner werden:

Denn Kater Lucky gab absolut den Ton an und ließ den Mini-Hund Robin selten aus den skeptischen Augen. "Was soll so ein Hunde-Wesen gegen meinesgleichen schon ausrichten?" schienen seine Blicke zu sagen.

Wenn Lucky launisch war, ließ er Robin nicht mehr an sich vorbeigehen. Andererseits verfolgte er den jungen Hund hin und wieder, so dass dieser völlig verunsichert war.

Diese Verunsicherung wurde jedoch von Lissy aufgefangen. Sie hieß hier aus gutem Grund allgemein "Mama Lissy",

denn sie verhielt sich dem Neuankömmling gegenüber wie eine Mutter.

Diese gegenseitige Liebe hatte Bestand bis zu Lissys Tod.

Als Nebensächlichkeiten im Jahr 2004 muss die Kanzlerschaft von Gerhard Schröder erwähnt werden. Ja, damals hatte die SPD noch Zulauf,

und auch der amtierende Bundespräsident Johannes Rau entstammte ihr.

Ein Wunder geschah: Griechenland wurde Fußball-Europameister,

während wir dem kleinen Hundewelpen beim Aufwachsen zusehen durften. Immerhin waren seine Eltern sowohl Europa-Meister als auch Weltmeister,

doch auf solch einen Kram haben wir nie Wert gelegt. Robin sollte nicht in Wettbewerbe gezerrt werden, sondern sein

Hundeleben genießen.

Ich erinnere mich an die vielen Pokale im Haus von Robins Züchterin, und ich kann sagen: Schön sieht anders aus!



Show-Treppe zur Couch und zum Bett

Schnell hatte Robin sich hier eingewöhnt, denn im Hause seiner Züchterin war ihm die Betriebsamkeit der anderen Hunde und seiner Geschwister zuviel und zu lästig geworden. So erzählte sie es mir, und das glaubte ich gerne.

Immerhin hatte Frau W. neben den 5 eigenen Yorkies für eine Weile auch 5 Welpen im Hause. Dennoch hatte sie noch Zeit, für jeden Welpen ein Mitbringsel zu nähen:

Eine Hundehütte.

Die war vielleicht nicht so schön, aber dahinter stand eine große Zuneigung zu den Tieren, die sie "verkaufte".

Doch wer sich die Fotos von Karl Lagerfelds Modenschau in 2004 ansieht - dem ist klar, dass seine Klamotten heute auch nicht mehr so attraktiv wirken.
Zu seinem ersten Weihnachtsfest, also kurz vor seinem 1. Geburtstag, bekam Robin ein Paket mit allerlei Leckereien und Spielzeug von Frau W.

Da er aber schnell einen noch dringenderen sehnlichen Wunsch hatte, nämlich zu jeder Zeit auf die Couch oder aufs Bett zu springen,

bastelte mein Mann ihm zwei Showtreppen zur höher gelegenen Welt.

Leider habe ich kein Foto davon, denn zu der Zeit habe ich noch nicht alles fotografiert, was nicht niet- und nagelfest war.

Inzwischen - im Oktober 2018 - haben wir eine Hundetreppe im Versandhandel bestellt, denn Bienchen schafft es nun nicht mehr allein auf die Couch. Robin ist in dem Punkt noch topfit, und mit einem gehörigen innerlichen Anschub - den sieht man hinter seiner Denker-Stirn rotieren - springt er auf die Couch wie ein ganz junger Hund.

Nicht mehr selbständig auf seine heißgeliebte Couch gelangen zu können, gliche für Robin einem schweren Schicksalsschlag.

In 2004 gab es für die Öffentlichkeit auch einige schicksalsträchtige Verluste zu betrauern:

Es starben u. a. Ronald Reagan, Peter Ustinov, Ray Charles, Helmut Griem, aber auch Howard Keel und Christopher Reeve.

Doch Robins Leben fing erst an ... und es sollte schön werden, das habe ich ihm versprochen.


Fortsetzung folgt


Copyright Silvia Gehrmann


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