Vorspeise: Duett vom Lachs im Aquarium
Hauptspeise: Cabernet-Braised-Short-Ribs auf cremiger Käsepolenta mit grünen Erbsen
Nachspeise: Champagner-Zabaglione mit pochiertem Pfirsich und Pistazieneis
Auswanderer . Rückwanderer . Abgewatschter
Das Leben hat in kurzer Zeit zwei bittere Pillen für Roman im Gepäck:
Vor zwei Jahren ist er mit seiner Freundin nach Vancouver/Kanada ausgewandert - und kaum auf Heimaturlaub, erwischt ihn seine Freundin eiskalt (am Telefon, per SMS? - Man weiß es nicht) und macht Schluss.
Nun haben Freunde den Wohnungslosen bei sich aufgenommen, der vorübergehend aus einem einzigen Koffer leben muss. Ein mögliches Preisgeld wollte er in eine neue Wohnung investieren, obwohl das bei den Mietpreisen in München ohnehin nicht lange reichen würde.
Dann passiert, womit jeder Dinner-Teilnehmer rechnen muss: Es wird taktiert. In diesem Fall und in dieser Woche
ist Werner derjenige, der niemanden an sich vorbeiziehen lässt.
Ein innovatives Menü, über das Roman sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht haben muss, watscht Werner locker mit
6 Punkten ab.
Als einziger hat die Anti-Frohnatur Werner ein zähes Stück Fleisch auf dem Teller. Das muss man aber nun nicht wirklich glauben, sondern kann es in den Bereich der Märchen verdammen. Weitere seiner an den Haaren herbeigezogenen Kritikpunkte verstehe ich rein akustisch nicht - das rasant schnelle Bayrisch von Werner macht mir Probleme. Vielleicht zeugt die schnelle Sprechweise auch von einem Lügengebäude, das er rasch aufbauen will - und im Eiltempo abhaken möchte,
um sich völlig auf die finale Woche der Dinner-Meisterschaft vorzubereiten.
Karoline gibt Roman 8 Zähler, während Diana und Marina je 9 zum Gesamtergebnis beitragen,
das sich auf 32 Punkte einspielt.
Auch ich habe einen Kritikpunkt, der jedoch für Werner überhaupt keine Rolle spielen kann, weil er es an diesem Abend nicht sieht:
Roman leckt an seinen Fingern, am Kochlöffel und überhaupt an diesem und jenem, und kontaminiert im nächsten Moment die Speisen damit.
Zumindest gibt es an diesem Abend eine "Heiterkeitsbeilage", die Marina heißt. Sie ist Roman ziemlich wohlgesonnen - und mir fällt ein olles Lied ein:
"Warum denn weinen, wenn man auseinander geht ... wenn an der nächsten Ecke schon die andre steht?"
Über seine verpasste bisherige Führung könnte er im Nachhinein jedoch schon ein bisschen weinen ... doch er selber bringt es an diesem Abend auf den Punkt:
"Es gewinnt der, der am besten kocht - oder am besten taktiert."
Nun sieht es ganz danach aus, als hätte Werner sich in die Verlängerung der Spiele taktiert. Da alles bereits abgedreht ist, sehe ich keine Chance,
dass er die nächsten vier Teilnehmer in der finalen Meisterschafts-Woche besser bewertet als die dieswöchigen.
Für Werner scheint die Welt ein Rechen-Exempel zu sein, in der sich alles seiner Kalkulation unterordnet. Jenseits seiner Welt lebt Marina, für die der Spaßfaktor an erster Stelle steht -
und wenn man mich fragt, so ist das allemal die schönere Welt.
Nicht ärgern, nur wundern ... bitte.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Roman - verloren am Eiskanal!
AntwortenLöschenBereits bei seiner ersten Dinnerteilnahme, wirkte Roman wie der nette, leicht chaotische, Lebenskünstler von um der Ecke! Ein "Bastian" (für alle jüngeren Menschen, eine Fernsehserie aus lang vergangener Zeit) in der Jetzt-Form! Bei seinem erneuten Auftritt ist er weiterhin sehr um diesen Eindruck bemüht! Ob die reichhaltige Teilnahme an diversen Kochformarten die selbe Sprache spricht? Wir sind hier an diesem Abend nicht zusammen gekommen um zu richten, wir wollen gemeinsam kochen!
Wenn in der bisherigen Woche an einem Abend ein Konzept für das abendliche Menü vorhanden ist, dann an diesem Donnerstag! Roman hat diese Speisefolge erprobt, getestet und für gut befunden. Der große zeitliche Aufwand für die Vorspeise muss er beim Hauptgang etwas einsparen, da bietet sich geschmortes Fleisch eindeutig an und beim Dessert geht er eine Nummer zu sicher! Dafür bringt es sein Menü mit einem guten Zeitablauf auf den Tisch und hat dennoch ein wenig Zeit für seine Gäste! Drei Gäste bleiben ein wenig im Abseits, eine Gästin möchte ein wenig zusätzliche Zeit mit dem heutigen Koch verbringen. Die Küche ist ein häufig genommener Treffpunkt und wird auch an diesem Abend gerne dafür in Anspruch genommen.
Beeindruckend das Arrangement der Vorspeise! Filigran entsteht ein kleiner japanischer Zen-Garten in einem kugeligen Glas - das Einfüllen der Suppe zerstört zwar das Bild, schafft es dafür aber, die vielen verschiedenen Geschmäcker zu vereinen. Der Zuschauer rätselt noch immer, kann Knallbrause, Schokolade, Lachs und Champagner zusammen ein harmonisches Ganzes geben?
Das Schmorfleisch gibt mit Sicherheit ein Ganzes zusammen mit Polenta und Möhrchen. Der Atem stockt ein wenig beim Anblick des Käseberges der im Maisgries verschwindet und die Gäste stehen später dem intensiven Aroma ein wenig kritisch gegenüber.
Dann naht sie auch schon, die kritischste Wettkampfdinnergruppe die jemals in München zu sehen war!
Apero: lecker, frisch und sommerlich! Schön, es gibt einen kräftigen Speck zur Begleitung!
Vorspeise: ein wirklich schönes Bild erwartet die Gäste im Glas. Später füllt sich das Glas mit Suppe und führt, an einem heißen Sommertag, zu gut erwärmten Gästen.
Hauptgang: Roman setzt in seinem Hauptgang auf deftiges Schmorfleisch, eine sehr käselastige Polenta und auf ein paar langweilige Möhren. Das Fett am Fleisch kommt bei den Gästen sehr unterschiedlich an!
Dessert: aus Frankreich, aus der 3-Sterne-Küche und irgendwie, vielleicht, der langweiligste Gang!
Der Abend bei Roman reicht von sehr lecker, bis zu, Spannungen am Tisch!
Die Führung erhält er, leider, auch wegen der Wertung von Werner, nicht!
Meine Hoffnung beruht jetzt auf Diana und ich drücke ihr bereits jetzt, beide, schokoladenverschmierte, Daumen!