Samstag, 2. September 2017

2. September 2017 - Die bissige Gesellschaft



Die bissige Gesellschaft

Wer sich einen Hund "anschafft", bekommt nicht nur ein bezauberndes Geschöpf, sondern zugleich und manchmal unerwünscht einen Blick auf die mehr oder weniger bissige Gesellschaft. Wobei es natürlich und vor allem derart gestaltet ist, dass die allermeisten Menschen Hunde sehr mögen. Sie streicheln sie gerne und erfreuen sich an ihren Anblicken. Da kommen Seelen bei sich selber an!

Nur manchmal gestaltet sich die eigene Liebe zu Hunden als eine wirklich schwierig aufrechtzuerhaltende Aufgabe (meistere ich aber aus dem Grund: Liebe!) :

Täglich fahre ich mit einem Bus zum Wald, und die benutzten Busse sind enorm groß und komfortabel:

Bislang passierte es rund viermal - ist nicht allzu oft, aber erwähnenswert - dass sich Leute, die später  als wir einstiegen,

in meiner unmittelbaren Nähe niederließen,

um sich dann mal so richtig beschweren zu dürfen:

Wegen einer angeblichen Hundehaarallergie verlangten die dann von mir, dass ich den Platz wechsel.

Das hat schon was von Comedy, denn wenn ich an einer Allergie leide, begebe ich mich nicht freiwillig in die Nähe der auslösenden Momente.

Hundehalter sind auch nicht immer leicht zu begreifen, denn dass Hunde nicht immer friedlich miteinander umgehen,

ist auch mir nach einer Weile als Liebhaberin dieser besonderen Geschöpfe

bekannt, aber dass sich dann die "Besitzer" ihrerseits gleich mit verfeinden,

verstehe ich bis heute nicht.

Ferner machen Hundehalter anderen gerne Vorschriften - und oft fällt der Satz: "Sie - oder auch gleich Du - haben oder hast keine Ahnung von Hunden."

Letzte Rettung sozusagen, um nicht durchs Raster zu fallen: Das Raster heißt: Ich liebe Hunde, habe aber keine Ahnung

von ihrem Sozialverhalten.

Über Hunde schlau machen sollte man sich aber, bevor man sich einen der besten Kameraden, die es gibt, ins Haus holt.

Zugegeben: Das habe ich auch nicht, denn ich war Zeit meines Lebens so verliebt in Tiere, dass ich unbedingt irgendwann einen Hund haben wollte! Katzen hatte ich schon vorher, denn sie benötigen nicht die menschliche Begleitung bei Ausgängen - falls man ihnen Freilauf gewährt.

Daher waren meine ersten Erfahrungen die, dass ich laut schreiend nach einer dicken Haut fragte,

denn

nicht alle Hundeliebhaber sind zimperlich mit diversen Neulingen oder auch Erfahrenen in der Hundehaltung.

Inzwischen bin ich kein Neuling mehr, aber noch immer können mich Erlebnisse erstaunen, weil man nie so weit denken kann,

wie andere agieren:

Ein lieber Pudel sprang mich stets gerne an, wenn er mich traf - was Robin nie machte - und der Pudel war dann gerade so schmutzig, dass mir das nicht wirklich gut  gefiel (ansonsten stört mich Anspringen nicht, obwohl es Respektlosigkeit seitens des Hundes bedeutet). Seinen Menschen darauf hin angesprochen,

bekam ich zu hören,

dass ich mich bei einem Hundespaziergang auch nicht so gut anziehen müsse.

Danke für diese Belehrung, die mich veranlasst hat, mit diesem Typen fortan kein Wort mehr zu wechseln.

Was gehen den meine Klamotten an?

Jetzt habe ich wegen Bienchens Herzschwäche (die im Gegensatz zu Robins allerdings nicht behandlungsbedürftig ist)  einen Hunde-Buggy, und damit geht die Geschichte eigentlich erst richtig los:

Angewiesen auf den Platz im Bus für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen gibt es jeden zweiten Tag Probleme mit Leuten, die eigentlich noch laufen

und ihr Gefährt zusammenklappen und überall Platz nehmen können:

Rollator-Driver!

Natürlich mache ich auch für diese Menschen Platz, aber wenn kein "Bitte" im Vorfeld und kein "Danke" dafür von ihnen kommt,

muss ich - denn ich habe mich schlau gemacht - ihnen kurz etwas mit auf die Wege geben: "Sie haben kein Anrecht, auf diesen Plätzen im Bus zu sitzen."

So kann ich den Erfahrungsbericht noch ausweiten bis morgen früh - aber das will vermutlich niemand lesen.

Nur so viel: Es gibt die Hundebesitzer, die lieb und verständnisvoll sind - und es gibt die, von denen ich nicht verstehe, warum sie überhaupt einen Hund haben.

Manchmal beneide ich alle Katzen-Halter, denn die müssen die Grabenkämpfe nicht mit ihren Lieblingen gemeinsam austragen - das machen die Katzen dann ganz alleine.


Ich liebe Tiere - das bleibt auch so, obwohl es Menschen gibt ... Unfassbar. Und die schlimmsten Erlebnisse habe ich euch sogar noch erspart.


Guten Tag, Gruß Silvia

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