Autobahn-Brücke
Zwei Leben
Im gleich doppelten Sinn führen und führten zwei Männer zwei Leben. Der eine stürzt in einer Nacht von einer Autobahn-Brücke, und schnell ist klar, dass er nicht freiwillig gesprungen ist.
Dem anderen fliegt er unversehens vor den Reisebus, den Beni Gisler (Michael Neuenschwander) fährt,
und die Dramen nehmen ihren Lauf.
Der Baulöwe Conti hatte im Jahre 2004 die böse "Gunst der Stunde" des Tsunamis u. a. in Thailand dazu genutzt, spurlos vermisst von der Bildfläche zu verschwinden. Zurück ließ er diverse Opfer seiner Machenschaften. Conti gilt als tot.
Trotzdem führt eine erste Spur der Ermittler um Reto Flückiger zu Frau und Sohn von Conti. Mit sehr viel Entschleunigung wird hier ermittelt. Eine DNA-Probe des Sohnes von Conti führt zu keinen Übereinstimmungen mit der des Toten (weil er eben nicht der leibliche Sohn, sondern der angeheiratete ist - andere Ermittler hätten dies im Vorfeld geklärt, zur Sicherheit jedoch trotzdem eine DNA-Probe genommen - die Schweizer Ermittler hätten sich dann diese Probe erspart!).
Nur zufällig treffen die Ermittler auf die Schwester des angeblich in Thailand verstorbenen Conti. Wie schön, dass es Kommissar Zufall gibt - was würde Flückiger nur ohne diesen Kollegen machen?
Endlich ist klar, dass Conti bis vor kurzem noch gelebt hat ...
Das andere zweite Leben führt der Busfahrer. Früher war er Lokführer, und als solcher musste er miterleben, dass zwei Menschen vor seinen Zug gelaufen sind.
Unschuldig schuldig ... fühlt Beni Gisler sich nun an dem dritten, letztlich durch ihn verursachten Tod - zweimal als Werkzeug von Selbstmördern und einmal das eines Mörders - gnadenlos benutzt.
Seine große schauspielerische Leistung, die die ganze Bandbreite der inneren Verzweiflung zeigt, belebt diesen Krimi -
und eigentlich spielt die Geschichte um Gisler noch vor der Mord-Story die Hauptrolle.
Nicht immer ist Gisler das sympathische Opfer, denn er steht kurz davor, selber auszuticken.
Eine Psychiaterin, die auch für die Polizei arbeitet, kommt ins Spiel.
Dass sie die Tochter eines Conti-Opfers und somit selber ein Opfer des gewissenlosen Baulöwen ist, wird nicht ermittelt,
sondern kommt ebenso zufällig zutage wie einiges andere.
Am Ende wird sie von dem Busfahrer als Täterin entlarvt - und er rettet sie sogar noch vor einem Sprung von eben jener Autobahnbrücke in die Tiefe. Damit bewahrt er auch einen anderen Fahrer vor dem eigenen Schicksal.
Zwar bin ich sicher, dass ich am Anfang eine männliche Stimme gehört habe, die Conti zuflüsterte: Spring! Spring! -
aber vielleicht wollte man mich nur wieder in die Irre führen.
Drei von fünf möglichen Sternen für den Tatort insgesamt -
jedoch fünf von fünf für den Darsteller des Busfahrers, Michael Neuenschwander.
Guten Tag, Gruß Silvia
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