Freitag, 13. Dezember 2024

13.Dezember 2024 - Alternative Fakten: Weihnachten bei John Barnaby ... nicht ohne Drehbuch-Autor und Regisseur


Alternative Fakten:
Weihnachten bei John Barnaby

und seiner Frau Sarah. Die üblichen Unverdächtigen sind ebenfalls anwesend, das heißt, neben dem Gastgeber-Ehepaar samt herumtollendem Hund Paddy sind Jamie Winter und Fleur Perkins eingeladen. 

Auf lange Sicht gibt es wohl kein gemeinsames Fest der Cousins John und Tom. Tom und seine Frau Joyce leben inzwischen in Brighton - und das ist ganz sicher ein Ort, den es

wirklich gibt.

Nicht wirklich gibt es Midsomer - gedreht und kurzerhand zu Midsomer mutiert sind Oxfordshire, Buckinghamshire und East Sussex in Südengland.

Bekannte und Freunde scheinen John und Sarah nicht zu haben, und auch Arbeitskollegen der Lehrerin Sarah Barnaby sind weit und breit nicht in Sicht.  Nicht mal ein Hundekumpel von Paddy pinkelt vorm Haus und kratzt an die Tür, um eingelassen zu werden.

John ist froh und überglücklich, dass es diesmal keinen Schwiegermutter-Besuch geben wird oder gar den Besuch des eigenen Vaters,

der in früheren Zeiten einer der Tierärzte in der Sendung "Der Doktor und das liebe Vieh" war. Seitdem hat er wohl viel an Charme und Empathie verloren - und nicht mal der Hund der Kleinfamilie kann das noch erfolgreich einfordern.

Fleur erscheint in Gold und Silber mit einem roten Haarreif, auf dem nur die Rentier-Ohren fehlen. Was ihr nicht fehlt, ist ein

Begleiter: der heißt Ronny und ist nicht etwa ein Kollege, sondern

ein Clown, der wie eine Vogelscheuche aussieht.

John Barnaby kann es nicht fassen, dass sie ihn mit seinem Angstgegner "Clown" konfrontiert, während er sich gleichzeitig wundert, dass sie, die Angst vor

Vogelscheuchen hat, in heroischer Heldinnen-Art mit einer aufkreuzt.

Sarah will vermitteln, aber es scheitert an der Aufmerksamkeit, die der Truthahn von ihr verlangt und die Zubereitung des

Yorkshire-Puddings. Pudding

geht vor.

Fleur, die in ihrem Leben schon so einige Affären hatte, die sie kraft ihrer blumigen, sehr direkten Magie flachgelegt hat, kennt einen anderen

Pudding, nämlich den aus Deutschland. Und der hat nun mal so gar nichts mit dem Yorkshire-Pudding gemein und gruselt sie ebenfalls. Allenfalls mag sie

süße Yorkshire-Terrier.

Der Abend schreitet voran, und es ist wie es meistens an einem Heiligabend ist, zumindest, wenn man DCI in

Midsomer ist: das Telefon klingelt und der diensthabende Polizeibeamte muss berichten, dass der

katholische Pfarrer von Midsomer Moulsford ermordet aufgefunden worden ist.

Da machen sich drei der fünf Leute dieser Heiligabendgesellschaft umgehend auf die Socken, um den Mörder schnell zu ermitteln.

Das dauert maximal 90 Minuten, denn länger ist kaum eine Folge dieser Reihe Inspector Barnaby.

Es stellt sich heraus, dass der katholische Pfarrer in gemeinschaftlicher Mord-Union von

seinen vier Zölibats-Kindern ermordet worden ist. Sie alle hatten

Die Dornenvögel

gelesen und wollten nicht, dass sich die Geschichte wiederholt und wiederholt und wiederholt.

Fleur stellt fest, dass der katholische Pfarrer wie eine Vogelscheuche aussieht, was ihr den Durchblick auf ihren eigenen Begleiter erst einmal richtig vor Augen führt.

John Barnaby stellt seinerseits fest, dass er seiner Frau schon lange nicht mehr gesagt hat, wie entzückend sie ist - und wie weit entfernt von einer

Vogelscheuche.

Nach exakt 89 Minuten (mindestens eine Minute wird ja immer geschludert) kehren alle zur Heiligabendfeier zurück,

um die eingeschworene Gemeinschaft der Hauptdarsteller zu feiern.

Dann raucht es im Kamin - und herab steigen der Regisseur und einer der Drehbuchautoren und verkünden,

dass weder Clown- noch Vogelscheuchen-Allergiker weiterhin geduldet werden.

Nun erfährt jeder die Angst am eigenen Leib, aus dieser Serie

herausgeschrieben zu werden,

um sie durch einen - aus dem Hut gezauberten - weiteren

Barnaby-Cousin zu ersetzen.

Denn die Reihe "Barnaby" geht weiter - so oder so ... und die

Weihnachts-Überraschung ist in jedem Jahr die gleiche: die

Drehbuch-Autoren werden auch in Zukunft alle Fälle lösen.

Wer hätte an eine Bedrohung gedacht an diesem Heiligabend, an dem niemand an etwas wirklich Böses außer

Mord denkt.

Shit happens. So ist das Leben. Ob in Midsomer oder in Gelsenkirchen.

Aber sowohl Fleur als auch John könnten an ihren Phobien arbeiten und dagegen ankämpfen.

Dann wird alles so gut bleiben wie es ist.


Guten Tag, Gruß Silvia



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen