Hauptgang: Eine Reise durch den Iran - Salat Shirazi / Salat Mast-o-Chiar Sereschk Polo / Khoresht-e Bademjan
Nachtisch: Finale in Down Under - Sticky Date Pudding mit Thymian-Mascarpone-Eis und Pavlova
Querbeet ein buntes Durcheinander
Für ein wenig vorweihnachtliche Stimmung habe ich ein Weihnachtsmann-Quartett-Foto ausgewählt - denn weihnachtlich wird das bei der heutigen Gastgeberin nicht.
Dafür hat Mariam einen interessanten Lebenslauf, den sie sogleich in ihrem Dinner verarbeitet: ihre Mutter ist Deutsche, während der Vater Iraner war (verstorben) - und 2017 ist sie nach Australien ausgewandert und hat dort ihren Mann Michael kennengelernt. Nun leben sie mit ihren Zwillingen wieder in Köln, denn Mariam möchte, dass die Kids die hierzulande üblichen Traditionen kennenlernen.
Eine dieser von ihr vermuteten Traditionen besteht darin, Einkäufe für "eine ganze Fußballmannschaft" zu tätigen, wie es auch ihr Mann bestätigen könnte. Eine Tradition, an der man schwer zu schleppen hat.
In dieser Woche dreht sich alles um Fest-Menüs zum Weihnachtsfest. Dass die Sendungen dazu im Spätsommer aufgezeichnet worden sind, ist nicht das Problem, denn ein Fest kann man immer simulieren - und so mancher
Weihnachtsfilm wird ab Januar gedreht, wenn alle Stimmung dahin und das Wetter oft winterlich trüb ist. Denen gelingt,
was heute bei Mariam nicht klappt.
Da nützt es wenig, dass sie viel redet ...
Das Menü
Ihr internationales Menü startet angeblich in Deutschland: minimal gefüllte Rotweinbirnen fühlen sich gerade unwohl zwischen Salatblättern.
Traditionell klassisch gibt es hier Rotweinbirnen zum Wild - oder als Dessert.
Aber selbst, wenn man großzügig darüber hinwegsieht, ist dieser Gang wenig ansprechend.
Iranisch geht das Durcheinander weiter: auf dem Küchenboden stehen Töpfe, Pfannen und u. a. auch das unbedeckte Hähnchen, dessen
Fleisch sie mit den Händen auseinanderrupft, als befände sie sich in einem Wettbewerb für das schnellste Rupfen und gedankenloses Zupfen ohne überflüssiges Denken.
Zum armen Huhn gibt es Reis und es ist nur eine von zwei Reissorten. Nebenher gelangt noch ein Rinder-Gulasch mit Auberginen, das als solches nicht mehr erkennbar ist, auf die Teller. Für die Pecetarierin Tanja gibt es Fisch anstelle von Hähnchen und pures Auberginen-Gulasch. - Andere Länder, andere Sitten ... das ist schon klar, aber die Klarheit auf den Tellern fehlt völlig.
Dattelkuchen und eine Art Pavlova ist ihrer ehemaligen Wahlheimat Australien gewidmet: beim "perfekten Dinner" habe ich schon appetitlichere Pavlovas gesehen - und den offenbar knatschsüßen Kuchen würde ich links liegenlassen.
Fazit
Philipp I (Willi genannt) bringt vieles auf den Punkt, was den Geschmack der Speisen angeht: und ich vertraue dem 23jährigen: er hat Ahnung vom Kochen.
Philipp II (ohne Beiname) hat einen Kochblog, weiß aber nicht, dass die Pavlova aus Australien stammt ... möglicherweise auch aus Neuseeland: es gibt Streit über den Eiweiß-Ursprung.
Sallam (Sally) kocht syrisch für ihren Instagram-Account.
Insgesamt lässt diese Gruppe mich seltsam unberührt: Philipp (Willi) ausgenommen.
Vielleicht möchte ich vor Weihnachten doch ein paar Weihnachtsgefühle tanken - wenn sie schon nicht von selber angeflogen kommen. Heute gelingt das überhaupt nicht:
Ich käme nicht mal im Traum auf die Idee, dieses Menü nachzukochen.
Die Punkte für Mariam: 9 gibt Tanja, je 8 Sallam (Sally) und Philipp II, Philipp I (Willi) gibt 7.
Mit 32 Belohnungen ist sie am 2. Tag an der bisherigen Spitzenposition:
Schade! Schade für Willi!
Guten Morgen, Gruß Silvia
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